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Ohrwürmer
Ohrwürmer – Schädling oder Nützling?
Der gemeine Ohrwurm
- Farbe: braun-rötlich bis komplett schwarz
- Größe: 12 – 17mm
- Weitgehend flugunfähig
- Scharfe Mundwerkzeuge
- Spitze Zangen am Hinterleib
Nur ca. 30 der insgesamt über 1.000 Arten leben in Europa. Die meisten Ohrwurmarten leben in den Tropen und sind deutlich größer als die in europäischen Ländern heimischen Exemplare. Zum Vergleich: In Australien leben Arten, welche über 6cm groß werden können. Ihre Zangen am Hinterleib dienen verschiedenen Zwecken. Mit ihnen verteidigt sich der Ohrwurm, fängt seine Beute oder hält den Partner während der Paarung fest. Darüber hinaus sind Ohrwürmer eigentlich Fluginsekten, jedoch bewegt sich der gemeine Ohrwurm, wie die meisten übrigen Arten, laufend fort. Bei dem gemeinen Ohrwurm sind die Flügel sogar so weit zurückgebildet, dass er kaum noch in der Lage ist zu fliegen.
Der Mythos
Das Gerücht, dass Ohrwürmer nachts in die Ohren von Menschen kriechen hält sich hartnäckig. Eigentlich kommt diese Geschichte aus dem Mittelalter, als man Feuchtigkeit nur schwer oder gar nicht aus dem Haus bekam. Ohrwürmer fühlten sich in den Häusern der Menschen wohl und es konnte vorkommen, dass sich das ein oder andere Exemplar in die Betten verirrte. Man dachte, die Tiere würden in den Gehörgängen ihre Eier legen und das Trommelfell beschädigen. Auch wenn sich dieses Märchen äußerst hartnäckig hält, ist es nur ein Märchen und entspricht nicht der Wahrheit. Es wäre für einen europäischen Ohrwurm nicht einmal möglich, so einen Schaden anzurichten, da er mit seinen Zangen nicht so stark zukneifen kann. Die Tiere kneifen nur, wenn sie sich bedroht fühlen und selbst dann, ist dies für einen Menschen kaum spürbar. Außerdem wurden Ohrwürmer früher bei bestimmten Ohrenleiden als Medizin eingesetzt. Getrocknet und zu einem Pulver zermahlen streute man sie ins Ohr des Patienten. Dies wurde beispielsweise bei Schwerhörigkeit praktiziert.
Die Lebensweise
Ohrwürmer sind nachtaktive Insekten, welche sich tagsüber in dunklen Spalten, unter Laub oder Rinde verstecken. An solchen Plätzen legt das Weibchen auch ihre Eier ab. Im Gegensatz zu anderen Insekten kümmern sich die Ohrwurm-Weibchen sehr intensiv um ihre Brut. Hierzu gehören die regelmäßige Reinigung der Eier, das Aussortieren von Eiern, welche einen Pilzbefall aufweisen und auch die Verteidigung vor Fressfeinden. Im Frühsommer verlassen die Jungtiere dann ihren Schlüpf-Platz und legen bis zum Herbst selbst Eier. Diese Generation überwintert dann im Boden, unter Reisig, Laub oder in hohlen Pflanzenstängeln.
Nützling oder Schädling?
Da sich die Insekten von Schädlingen wie beispielsweise Blattläusen, Milben, oder Gespinstermotten ernähren, gehören sie definitiv zu den Nützlingen. Besonders im heimischen Garten und auf dem Balkon können Sie sich glücklich schätzen, wenn Sie Ohrwürmer entdecken. Hier überwiegen ihre Eigenschaften als Nützlinge und sie sollten bei der Ansiedlung sogar unterstützt werden. Mit einem Tontopf, den sie locker mit Stroh oder Holzwolle befüllen, fühlen sich die kleinen Insekten gleich viel wohler. Mit Hasendraht, welchen Sie über die Öffnung des Topfes spannen, verhindern Sie, dass die Füllung rausfällt oder beim nächsten Windstoß davon geweht wird. Wenn Sie die Ohrwürmer gezielt als Schädlingsbekämpfer einsetzen möchten, sollten Sie ihre Behausungen Mitte Juni in den Obstbaum hängen. Dieser sollte jedoch nicht frei herumhängen, damit die Tiere leichter ein- und ausgehen können. Das ihre Stellung als Nützling nicht ganz rein ist, das liegt daran, dass Ohrwürmer sich nicht ausschließlich von Schädlingen ernähren, sondern auch gerne Früchte anfressen. Da sie trotz ihrer Zangen keine härtere Schale durchdringen können, sind besonders weiche Früchte wie Trauben, Zwetschgen o.Ä. betroffen. Sollten Sie jedoch trotzdem mal sehen, dass ein Ohrwurm andere, härtere Früchte befällt, ist diese faulig oder anderweitig beschädigt, was sie weicher macht.
Quelle: A.S.S. / Blog - Ohrwürmer