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Johanna Budwig
Johanna Budwig (1908 in Essen geboren) war eine deutsche Apothekerin, Autorin und Biochemikerin, die durch ihre Öl-Eiweiß-Kost bekannt wurde. Sie vertrat die Annahme, dass Krebs durch diese Kost heilbar sei. Die sogenannte Budwig-Diät basiert einerseits auf der Empfehlung, bestimmte Nahrungsmittel zu essen, andererseits auf dem Verbot bestimmter Nahrungsmittel. Sie war ursprünglich als Diät für Hepatitispatienten gedacht.
Wirksamkeitsnachweise fehlen für diese spezielle Form einer Krebsdiät, diese Form einer einseitigen Ernährung kann im Gegenteil zu Mangelerscheinungen führen. Die Budwig-Diät wird aber in alternativmedizinischen Kreisen verbreitet und angewandt.
Leben
Johanna Budwig wurde 1908 in Essen geboren. Mit 16 Jahren trat sie dem Diakonissenorden in Kaiserswerth bei Düsseldorf bei. Nach dem Abitur studierte sie Pharmazie in Königsberg und Münster (Westfalen). Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Hans Paul Kaufmann in Münster und wurde dort 1939 promoviert. Während des Zweiten Weltkrieges leitete sie zeitweise die Anstaltsapotheke der Diakonissen in Kaiserswerth, später nahm sie unter Kaufmann eine Tätigkeit im von ihm gegründeten Chemischen Landesuntersuchungsamt Nordrhein-Westfalen an. Dort lag ihr Arbeitsschwerpunkt im Bereich der Fettsäuren. Budwig arbeitete ab 1951 als Obergutachterin für Arzneimittel und Fette im damaligen Deutschen Institut für Fettforschung in Münster. Außerdem praktizierte sie als Heilpraktikerin. Budwig starb 2003 im Alter von 94 Jahren an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruches in Freudenstadt.
Die Budwig-Diät
Budwigs Öl-Eiweiß-Kost beruft sich auf eine rund 80 Jahre alte Hypothese des Medizin-Nobelpreisträgers Otto Warburg zur Entstehung von Dickdarmkrebs, die sogenannte Warburg-Hypothese, die mittlerweile als widerlegt gilt. Budwig postulierte, dass der anaerobe Stoffwechsel der Tumorzellen mit Hilfe einer gezielten Ernährung zurück zum aeroben Stoffwechsel (Oxidation von Fettsäuren und Citratzyklus) geführt werden könne. Grund für das anaerobe Milieu beim Krebs soll die Folge einer falschen Ernährung sein – ein Übermaß an gesättigten und ein Mangel an ungesättigten Fettsäuren. Daher vermutete Budwig, dass ein Gemisch schwefelhaltiger Proteine, wie sie in Quark oder Hüttenkäse enthalten sind, zusammen mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie man sie in Leinöl bzw. Leinsamen findet, günstige Auswirkungen auf die Zellatmung des Tumorgewebes haben. Eiweiße mit Schwefelanteil enthalten die Aminosäuren Methionin und Cystein. Budwig zog den falschen Schluss, dass diese für die Löslichkeit und den Transport von Fettsäuren notwendig seien.
Sie analysierte alle natürlich vorkommenden Fette und Öle auf optimale Zusammensetzung. Quark mit Leinöl bildet daher die Basis in Variationen dieser Nahrung. Zudem soll die Diät mit viel frischem Obst und Gemüse (vorzugsweise aus ökologischer Landwirtschaft, am besten roh oder nur sanft gegart, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Saaten, Kräutern und Gewürzen ergänzt werden. Dies wird auch in Form von Getränken (Sauerkrautsaft, Gemüse- und Fruchtsäfte) empfohlen. Ziel der Diät ist es, schwer verdauliche und schwer bekömmliche Fette in der Ernährung auszuschalten. Die Budwig-Diät verzichtet daher auf Fleisch, Fisch, Butter, konservierte Nahrungsmittel, Margarine, Nudeln, Tiefkühlkost, raffinierten Zucker, Weißmehlprodukte und Kaffee. Zudem sollen schwerbekömmliche Fette (z. B. Trans-Fettsäuren), Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, Stabilisatoren und weitere Zusatzstoffe vermieden werden. Antioxidantien sollen nach Budwig nicht eingenommen werden. Die Budwig-Diät ist daher im Wesentlichen eine leichte, vegetarische Ernährungsweise, umfasst aber strenge Ernährungsrichtlinien. Die „Budwig-Creme“ ist der Grundbaustein der Ernährungsempfehlungen nach Budwig. Sie wird aus Leinöl und Magerquark in Verbindung mit Honig zubereitet. Außerdem können Leinsamen-Mischungen, Obst oder Nüsse hinzugefügt werden. Es gibt auch eine vegane Variante der Budwig-Creme. Seit über 20 Jahren bereist der Krebsforscher Lothar Hirneise die ganze Welt auf der Suche nach den erfolgreichsten Krebstherapien und klärt Menschen über Therapiemöglichkeiten auf. Er sieht Budwig sehr viel weniger kritisch.
Bücher
H. P. Kaufmann, J. Budwig: Zur Biologie der Fette: Die Papier-Chromatographie der Blutlipoide, Geschwulstproblem und Fettforschung
Die elementare Funktion der Atmung in ihrer Beziehung zu autoxydablen Nahrungsstoffen Hyperion-Verlag, Freiburg im Breisgau 1956
Das Fettsyndrom: Die fundamentale Bedeutung der Fette und anderer Lipide Eigenverlag 1959
Krebs, das Problem und die Lösung Sensei-Verlag, Kernen 2000
Weblinks
https://www.youtube.com/watch?v=snVwXfq7Y4s Krebs - Was Dir keiner sagt! - Lothar Hirneise Teil 1/3