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Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltNotenblatt des Komponisten Christopher Tye. Die räumliche Ausrichtung der einzelnen Stimmen ergibt sich aus der damaligen Musizierpraxis der Consortmusik. Der jeweilige Part des einzelnen Musikers war somit für jeden emntsprechend angeordnet.
Mit dem Begriff In Nomine bezeichnet man eine Gattung polyphoner Instrumentalmusik im England des 16. und 17. Jahrhunderts, die ursprünglich aus der Kirchenmusik stammt. Man musizierte meist im kleinen, oft häuslichen Rahmen rund um einen Tisch stehend, auf dem die Noten lagen.
Ausgangspunkt dieser Musikform war eine sechsstimmige Messe (Chormusik], die der englische Komponist John Taverner im Jahr 1530 komponierte. Er verwendete dabei Teile der beliebten Melodie des einstimmigen AntiphonsGloria tibi Trinitas. Dort gibt es die Verszeile Benedictus, qui venit in nomine Domini (deutsch „Gesegnet sei, wer im Namen des Herrn kommt“). Die einzelnen Töne dazu hat Taverner besonders rhythmisiert und mehrstimmig ausgearbeitet.
Kurz darauf wurde dieser Abschnitt aus Taverners Werk als reines Instrumentalstück für Gamben verwendet. Auch eine Fassung für Laute und für Tasteninstrumente entstand. Ausdrücklich wurde In Nomine als Bezeichnung für diese Stücke verwandt.
Die Einzelstimmen wurden zunehmend instrumental statt vokal gesetzt. So entwickelte sich eine spezielle englische Musikform und ein Vorläufer der Kammermusik. Ernst Hermann Meyer schrieb dazu u.a.:
"Das In Nomine ist also die erste eigentliche instrumentale Gattung in der englischen Musikgeschichte, der Urvater aller englischen Kammermusik bis auf den heutigen Tag. Obwohl die In Nomines des 16. Jahrhunderts noch viele Merkmale der Cantus-Firmus-Motette aufweisen, können wir ihre Bedeutung für das spätere Aufblühen der Kammermusik in England nicht hoch genug anschlagen."[4]
Die In Nomines waren anfänglich überwiegend vierstimmig, ab circa 1560 aber meist fünfstimmig.
Die genaue Besetzung ist meist nicht vorgeschrieben. Verwandt wurde aber, da es sich um intime Musik im kleineren Rahmen handelt, meist ein Gambenconsort. Es existieren aber auch In Nomines für Tasteninstrumente oder Laute.[5]
Nach 1600 wurde das Prinzip der In Nomine-Kompositionen immer anspruchsvoller. Die Werke konnten bis zu Siebenstimmigkeit reichen. Das Thema konnte durch alle Stimmen wandern und wurde sehr virtuos figurativ ausgestaltet.[6]
Im frühen 18. Jahrhundert war das In Nomine dann ein Relikt der Vergangenheit. Roger North beschrieb es im Jahr 1720 als eine Art "harmonisches Murmeln" dass wenig mit Musik zu tun habe. Er schrieb außerdem:
"In einer Zeit, als die Menschen in Ruhe und Behaglichkeit lebten, war die Unterhaltung durch das In Nomine angenehm, und durchaus nicht unähnlich dem verworrenen Gesang der Vögel im Wald."[7]
Robert Donington und Thurston Dart: The Origin of the in Nomine; in Music and Letters, Vol. 30, No. 2, Oxford University Press, 1949, Seite 101 bis 106
Einzelnachweise und Anmerkungen
↑Ergebnis der Suche in der deutschen Wikipedia am 21. März 2025
↑Bernhard Mosbach: Die Musikwelt der Renaissance, Bärenreiter, 2006, S. 210 bis 213
↑Willi Apel: Harvard Dictionary of Music, Belknap Press, 1972, S. 412
↑Ernst Hermann Meyer: Die Kammermusik Alt-Englands - Vom Mittelalter bis zum Tode Henry Purcells, Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1958, S. 97
↑Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: Brockhaus Riemann Musiklexikon, Band I, A-K, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 583
↑Philip Brett im Booklet der CD Byrd / With lilies white / Consort Songs & Music for Viols, eingespielt vom Ensemble Orlando Gibbons, Virgin Classics Limited, 1998, 7234 5-45264 2 8
↑Zitiert nach Bernhard Mosbach: Die Musikwelt der Renaissance, Bärenreiter, 2006, S. 212