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Haltungsschaden

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Ein Haltungsschaden ist eine strukturell fixierte Skelettformation, die eine abnorme Körperhaltung beschreibt. Der Volksmund spricht unter anderem von "Rundrücken, "Buckel", "Krummrücken" usw. Medizinisch korrekt sind dagegen die Bezeichnungen "Skoliose", "Kyphose" oder "Schiefhals", welche die häufigsten Formen darstellen. Nur eine frühe Einleitung einer angemessenen Behandlung kann eine dauerhafte Verfestigung des Haltungsschadens vermeiden.

Die häufigsten Ursachen

Es gibt zahlreiche Haltungsschäden, von denen die folgend genannten die häufigsten sind:

Skoliose

Unter einer Skoliose versteht man eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule. Im Normalfall ist die Wirbelsäule gerade, wenn man sie von hinten betrachtet. Seitliche Krümmungen sind stets als krankhaft zu werten. Ist der Zustand chronisch verfestigt, spricht man von einer Skoliose. Häufige Ursache einer Skoliose ist eine unterschiedliche Beinlänge, die dem Patienten oft nicht auffällt. Eine Skoliose kann auch angeboren sein oder durch krankhafte Wirbelveränderungen auftreten.[1]

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Orthese zur wirksamen Behandlung von Haltungsschäden

Kyphose

Die Kyphose wird auch "Rundrücken" genannt. Man versteht darunter eine Krümmung der Wirbelsäule im Brustbereich, Kopf und Schultern sind nach vorne geneigt. Bei Jugendlichen ist ein häufiger Grund die "Adoleszentenkyphose" ("Morbus Scheuermann" bzw. "Scheuermannsche Krankheit"). Angeborene Störungen bei der Entwicklung der Wirbelkörper führen zu nach vorne abgeflachten Keilwirbeln. Hiervon sind vor allem pubertierende Jungen betroffen. Ursache ist eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung in Verbindung mit Bewegungsmangel und Fehlbelastungen. Beim Morbus Scheuermann wird somit die ausgewogene Entwicklung der Wirbelkörper gestört, was zu nach vorne abgeflachten Wirbelkörpern in Keilform führt. Oft entsteht im Bereich der Lendenwirbelsäule ein verstärktes Hohlkreuz, ein vergeblicher Versuch, den Rundrücken statisch auszugleichen. Mit dem Abschluss des Wachstums kommt es in der Regel zu keinem weiteren Voranschreiten der Erkrankung. Allerdings bleiben die eingetretenen Schäden an Bandscheiben und Wirbelkörpern lebenslang bestehen. Gegen einen Morbus Scheuermann lässt sich ursächlich nichts unternehmen. Doch können die Auswirkungen der Krankheit deutlich vermindert werden. Wichtig ist, gebücktes Sitzen zu vermeiden. Bei schweren Formen, bei denen die Selbstaufrichtung nicht möglich ist, kann ein Korsett (medizinische Orthese) sehr gute Erfolge zeigen. Zusätzlich ist eine Krankengymnastik von mindestens 20 Minuten täglicher Dauer hilfreich. Je früher die Orthesenbehandlung beginnt, desto besser. Diese muss bis zum Abschluss der Wirbelausbildung, also bis zu einem Alter von ca. 22 bis 25 Jahren getragen werden.[2]

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Orthese zur Haltungsbehandlung

Hohlkreuz

Hierunter verseht man eine einwärts gerichtete Krümmung der Wirbelsäule am unteren Rücken bezeichnet ("Lordose"). Das Hohlkreuz tritt oft in Kombination mit einem Rundrücken auf, was in dieser Konstelllatiomn als "Hohlrundrücken" bezeichnet wird.

Behandlungen

Die Therapie von Haltungsschäden lässt sich grob in drei Bereiche unterteilen, die fließend ineinergreifen:

  • Sport und Muskelaufbau
  • Krankengymnastik (Physiotherapie)
  • Das Tragen von orthopädischen Korsetts (Orthesen, selten auch Gipsbetten)

Bei leichten Fällen sind gezieltes Training und Krankengymnastik die Methoden der ersten Wahl. Die effektivste Behandlung, gerade bei mittelschweren bis schweren Fällen, stellt eine Kombination aus dem Tragen einer Orthese und Physiotherapie dar. Allerdings werden Orthesen heute viel seltener verordnet als es medizinisch-orthopädisch sinnvoll wäre. Der Grund ist, dass man den meist sehr jungen Patienten viele Jahre in einem Stützapparat ersparen möchte. Gipsbetten, eine sehr effektive und kostengünstige Behandlungsmethode sind seit den späten achtziger Jahren sogar völlig aus der Behandlung von Haltungsschäden verbannt worden. Der Grund, diese sehr wirksame Behandlungsmethode aufzugeben, war rein zeitgeistbedingt. Man hielt es für nicht mehr zeitgemäß, junge Menschen den Großteil ihrer Jugend in einer Gipsliegeschale (kombiniert mit Krankengymnastik) verbringen zu lassen. Wobei der Schul- und Universitätsbesuch davon nie beeinträchtigt wurde. Für diese nötigen Alltagsverrichtungen war ein Aufstehen aus dem Gipsbett selbstverständlich. Der Preis für die Aufgabe dieser Therapiemethode und der zögerliche Einsatz von Orthesen ist oft ein bleibender Haltungsschaden im späteren Leben, denn die Wirksamkeit von Sport und Physiotherapie alleine, ohne Orthese oder Gipsbett, wird meist deutlich überschätzt.[3]

Quellen

  1. Dölken, Hüter-Becker: Physiotherapie in der Orthopädie. Thieme Verlag, 2015
  2. Krämer: Orthopädie. Heidelberg, 1983
  3. Hans P. Bischoff, Jürgen Heisel, Hermann Locher: Praxis der konservativen Orthopädie. Stuttgart, 2007