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Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden

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Grabstein Martin Hirsch (nicht sauber zitiert)

Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden ist ein bekannter Spruch, der von Kommunistenführer Rosa Luxemburg stammt und der meistens von Nichtkommunisten gebraucht wird. Auch Heiner Geißler hat ihn schon benützt. In Berlin ziert er sogar den Grabstein des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Martin Hirsch.

Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden wird gern verwendet, wenn der Benutzer auf Toleranz gegenüber einer anderen bzw. "Außenseitergruppe" hinweisen möchte.

Rosa Luxemburg meinte allerdings nur eine beschränkte Toleranz gegenüber einer bestimmten kleinen Minderheit. Der Satz schien ihr auch nicht weiter bedeutsam. Er findet sich in einem unvollendeten Manuskript über die Geschichte der Russischen Revolution. Sie konnte dieses Werk nicht fertigstellen, da sie vorher ermordet wurde. Erst bei der Wiederentdeckung alter kommunistischer Texte vor Lenin und Stalin nach 1968 wurde er losgelöst vom Kontext als allgemeingültiger Sinnspruch vorgestellt.

In Rosa Luxemburgs Manuskript geht es darum, welche kommunistische Minderheit im neuen Sowjet-System gerade eben noch geduldet werden sollte. Dass die Bolschewiki ("Mehrheitler") die Macht fest im Griff haben sollten, war selbstverständlich. Die Frage war, ob auch die Menschewiki ("Minderheitler", eher sozialdemokratisch gesonnen) oder gar die Anarchisten, die beide ebenfalls unter schweren Verlusten zum Gelingen der Revolution beigetragen hatten, mitreden durften. Christen, Zaristen, Unternehmer, Liberale oder unabhängige Gewerkschafter hatten zu diesem Zeitpunkt längst keine Machtbasis oder Öffentlichkeit mehr, und diese Gruppierungen meinte Luxemburg auch nicht mit den Andersdenkenden.

Luxemburg bekannte sich dagegen immer zur aus ihrer Sicht unvermeidlichen "Diktatur des Proletariats". Sie kritisierte lediglich die Ausübung der Diktatur durch die sich allein im Besitz der Wahrheit wähnende bolschewistische Partei unter Lenin. Einen Eigenwert der Demokratie an sich lehnte sie ab. Gegen die Überzeugung Eduard Bernsteins, dass die Demokratie gleichzeitig auch ein Zweck an sich sei, wehrte sie sich vehement und wertete diese Ansicht als Aufgabe des "Endziels der Sozialdemokratie" und des "Wissenschaftlichen Sozialismus". [1]

Damals viel bekannter, heute aber weitgehend vergessen, ist dagegen eine andere Aussage Luxemburgs vom 24. November 1918: Der Diktatur des Proletariats gehört der Tag und die Stunde. Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegen bleiben.

Literatur

  • Udo Ulfkotte: So lügen Journalisten Goldmann-Taschenbuch Nr. 15187, 2002

Einzelnachweise

  1. Karl-Peter Sommermann: Staatsziele und Staatszielbestimmungen, Mohr Siebeck, Tübingen, 1997, S. 127

Weblinks

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden) vermutlich nicht.

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