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Flos florum (Motette von Guillaume Dufay)

Aus PlusPedia
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In der Motette flos florum wird die Jungfrau Maria verherrlicht.

flos florum ist ein Motette des zur ersten Generation der franko-flämischen Schule gehörenden Komponisten Guillaume Dufay aus dem frühen 15. Jahrhundert.

Details

  • Sie entstand wohl in den frühen 1420er-Jahren.
  • Sie ist in verschiedenen zeitgenössischen Manuskripten (u.a. im Wiener Fragment 661 oder in 213(2), folios 25v-26r in der Oxforder Bodleian Library, in Modena (ModB, fols. 56v-57r) und Bologna (Lic. mus. 37, Nr. 264) enthalten. In den Fassungen aus Oxford und Bologna ist auch der Kontratenor textiert.
  • Die Komposition war zu ihrer Zeit sehr bekannt und wurde vielfach nachgeahmt. [1]
  • Die Motette flos florum ist in moderner, d.h. auch mensurierter Form erstmalig in der von Guido Maria Dreves zwischen 1886 und 1926 geschaffenen Sammlung Analecta Hymnica Medii Aevi in Band XXXVII enthalten.
  • Heinrich Besseler veröffentlichte sie im Jahr 1932 in Guillaume Dufay - Zwölf Geistliche und Weltliche Werke zu 3 Stimmen.

Musik

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Notenbild 1: Beginn der Motette flos florum in mensurierter Form.
  • Sie gehört der Gattung der Lied- bzw. Andachtsmottete an, und dabei zu den marianischen Motetten, welche die Jungfrau Maria preisen und um Hilfe bitten.
  • flos florum ist dreistimmig (Tenor, Contratenor und Alt), und im Original unmensuriert.
  • Sie ist in einem neuen, im 15. Jahundert aufkommendem Stil komponiert, der viel Aufmerksamkeit auf emphatische und verzierte Melodielinien legt. [2]
  • Die Motette flos florum bringt, damit durchaus noch zeittypisch, in der untersten Stimme, dem Tenor, eine Choralmelodie (cantus firmus) in langen Notenwerten (siehe Notenbild 1). Die darüber liegende Stimme, der Contratenor, schließt sich anfänglich eng an den cantus firmus im Tenor an. Doch bereits nach kurzer Zeit (Takt 7 in mensurierter Fassung) entwickelt er auch davon abweichende Figuren in teilweise auch kürzeren Notenwerten.
  • Zweimal im Verlauf des Stückes setzt der Tenor sogar ganz aus, (Takt 21 bis 25 und Takt 49 bis 58 in mensurierter Fassung) und Contratenor und Alt musizieren alleine.
  • Zu den beiden unteren Stimmen bringt der Alt nun eine kunstvolle Ausschmückung der Melodie in kürzeren Notenwerten mit einer fast schon überbordenden Figuration. Man kann dies auch als musikalisches Bild der "Blume der Blumen" hören.
  • Gegen Ende des Stückes (Takt 59 in mensurierter Fassung, siehe Notenbild 2) bricht der Melodiefluss plötzlich ab. Nach einer Pause folgt der Abschluss des Werkes in eher homophoner Form. Alle drei Stimmen sind rhythmisch gleichlaufend in langen Notenwerten mit Fermaten gefasst. Harmonisch betrachtet ist dieser Teil in "Englischer Manier" gehalten. Damit bezeichnete man damals den in England in Mode gekommenen Stil mit einer Bevorzugung der bislang eher als imperfekte Konsonanzen betrachteten Intervalle der Terz und Sexte. Dieser Abschnitt der Motette bringt unter Verwendung dieser Intervalle eine Reihe von Dreiklängen (meist Sextakkorden) mit dazwischen eingeschalteten terzlosen Quint-Oktavklängen. Diesen langsamen und getragenen Abschnitt kann man als eindringliche Geste des Gebets und der Bitte an Maria deuten. Das ehrfürchtige Verharren vor der himmlischen Majestät der Jungfrau Maria wird nach Deutung von Bernhard Moorbach durch mit mit Fermaten ausgezeichnete Blockakkorde zum Ausdruck gebracht. [3]

Text

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Notenbild 2: Schlussabschnitt der Motette flos florum in mensurierter Form.
  • Der genaue Ursprung des Textes ist nicht geklärt. Er ist in drei deutschen Manuskripten aus dem 15. Jahrhundert überliefert, die aber wohl später als Dufays Komposition zu datieren sind. Der Text könnte aus Norditalien stammen, und sich von dort aus ausgebreitet haben. [4]
  • Lateinisches Original
Flos florum, fons hortorum, regina polorum,
spes veniæ, lux letitiæ, medicina dolorum.
virga recens et virgo decens, tu forma bonorum:
parce reis et opem fer eis pro pace piorum,
pasce tuos, succure tuis, miserere tuorum.
  • Deutsche Übersetzung
Allerschönste Blume, Quell der Gärten, Königin des Himmels,
unsre Hoffnung auf Gnade, Licht der Freude, Heilung der Schmerzen,
Du grünendes Reis, züchtige Jungfrau, Inbild des Guten,
vergib den Sündern, bring ihnen Hilfe im Frieden der Gläubigen,
weide die Deinen, hilf den Deinen, erbarm Dich der Deinen. [5]

Siehe auch

Links und Quellen

Weblinks

Noten

Videos

Literatur

  • Julie E. Cumming: The Motet in the Age of Du Fay, Cambridge University Press, 1999

Einzelnachweise

  1. Alejandro Enrique Planchart: Guillaume Du Fay / Opera Omnia 01/18 / Flos florum
  2. Dolores Pesce: Hearing the Motet - Essays on the Motet of the Middle Ages and Renaissance, Oxford University Press, 1997, S. 115
  3. Bernhard Mosbach: Die Musikwelt der Renaissance, Bärenreiter, 2006, S. 131 und 132
  4. Digital Image Archive Of Medieval Music
  5. Übersetzung nach Marianne Richter Pfau, Beiheft der CD-Editionen Guillaume de Machaut – Guillaume Dufay - Motetten, Ensemble & Label Renaissance der Renaissance, 1993

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Flos florum (Motette von Guillaume Dufay)) vermutlich nicht.