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Ethischer Ituitionismus

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Nach Robert Audi ist in der heutigen Epistemologie der Moral „moralischer Intuitionismus“ ein Sammelbegriff für Positionen, die – anders als Utilitarismus und deontologische Ethik wie diejenige Kants – in folgenden theoretischen Verpflichtungen übereinkommen:[1]

  • Es gibt irreduzibel mehrere Prinzipien der Moral. (Dagegen werden in verbreiteten Ausarbeitungen utilitaristischer und deontologischer Ethik, insb. in der kantischen Ethik nur ein oder wenige Moralprinzipien angenommen, aus welchen andere moralische Wahrheiten herleitbar bzw. auf welche diese geltungslogisch zurückführbar sein sollen.)
  • Jedes der Moralprinzipien bezieht sich auf einen natürlichen Grund, der eine prima facie Pflicht impliziert.
  • Diese Moralprinzipien sind intuitiv wissbar, werden also nicht etwa nur durch Schlussfolgerungen (inferentiell) erfasst.

Wegen der dritten These handelt es sich um eine Variante eines Epistemologischen Fundamentalismus, also einer Theorie, die letzte Fundamente der Wissensbegründung postuliert. Gegenpositionen sind der Empirismus des Utilitarismus, der Rationalismus der kantischen deontologischen Ethik, sowie ferner der Nonkognitivismus.[2]

Einige Autoren unterscheiden naturalistischen und „metaphysischen“ Intuitionismus.[3] Letzterer wird dabei zum Beispiel verstanden als verpflichtet auf die These, dass Ausdrücke wie „gut“ auf „ethische Objekte“ referieren, die menschliches Bewusstsein erfasst, wenn es ethisches Wissen erwirbt.[4]

Der moralische Intuitionismus hat Vorläufer in Henry Sidgwick, George Edward Moore, Max Scheler, William David Ross, Hastings Rashdall (1858–1924), wobei aber Abgrenzungen vorgenommen werden, etwa bei Moore[5]. Gegenwärtige Vertreter sind unter anderem Robert Audi, Noah Lemos (* 1956), Grant C. Sterling, Russ Shafer-Landau (* 1963) und William Donald Hudson.

Gerd Gigerenzer versteht „intuitionistische Ethik“ als Heuristik einfacher und evolvierter Faustregeln zur intelligenten Komplexitätsreduzierung.[6]

Einzelnachweise

  1. So die Charakterisierung von Robert Audi: Moral Knowledge and Ethical Pluralism, in: John Greco / Ernest Sosa (Hgg.): The Blackwell Guide to Epistemology, Oxford: Blackwell 1999, 271-302. Vgl. allgemein auch Ders.: The Good in the Right: A Theory of Intuition and Intrinsic Value, Princeton University Press, Princeton – Oxford 2004 (Paperback 2005), ISBN 978-0-691-12388-2.
  2. Auch diese Klassifizierung nach Audi.
  3. So zum Beispiel William K. Frankena: Ethics, Prentice Hall 1973, ISBN 0132904780.
  4. So zum Beispiel Jan Narveson: The libertarian idea, Broadview Press 2001, ISBN 1551114216, S. 110, einsehbar bei Google Books.
  5. Vgl. George Edward Moore: Principia Ethica. Cambridge 1962 (1903), § 90, S. 148.
  6. Gerd Gigerenzer: Bauchentscheidungen. Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition. München 2007.

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