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Efim Gorgol

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Grabstein auf dem Waldfriedhof Loh (Lüdenscheid-Süd)[1]

Efim Gorgol (geboren 1921; gestorben 6. August 1942) ist einer der ca. 550 Häftlinge, die im Arbeitserziehungs- und Konzentrationslager Hunswinkel (bei Lüdenscheid) ums Leben kamen.


Bericht Efim Gorgols

Einige Akten sind erhalten, so ein Bericht bei der Kriminalpolizei Herford:

„Ich bin 21 Jahre alt. Wann ich geboren bin, weiß ich nicht. Meine Heimatstadt ist Kordemo, in Russland, in der Ukraine.(!)
Mein Vater lebt noch. Er arbeitet in Kordemo bei den Kolchosen. Meine Mutter ist im Jahre 1933 infolge Hungers gestorben.
Eine Schule habe ich nur vorübergehend besucht, d.h. dass ich weder schreiben noch lesen kann. Ich wurde zweimal zum Militärdienst in Russland gemustert, in jedem Falle jedoch als untauglich entlassen. Ich kann etwas schlecht sehen, fühle mich sonst aber gesund.
Politisch habe ich mich bisher nicht betätigt (...)
Wegen Unpünktlichkeit wurde ich mit einem Jahr Gefängnis bestraft. Die Strafe habe ich im Jahre 1940/41 in(...,?) verbüßt.
Am 18. Mai 1942 bin ich allein von Kordemo nach Deutschland gekommen. In meinem Heimatdorf wurden Arbeitskräfte für Deutschland angeworben. Ich meldete mich auch. Es wurde mir eine Bescheinigung gegeben, die die Nr. des Waggons aufwies, und so bin ich abgefahren.
Als ich in Polen Hunger hatte, bin ich auf einer Station ausgestiegen, habe mir Lebensmittel erbettelt und bin dann in den nächsten Zug eingestiegen. Als ich von den fraglichen Eisenbahnbeamten angehalten wurde, habe ich meine Papiere vorgezeigt, und dann hat man mich freigelassen.
(Aus meinem Heimatdorf war ich der einzige, der sich für den Arbeitseinsatz nach Deutschland gemeldet hatte und damit auch der einzige, der von Kordemo in Richtung Deutschland abfuhr.) Die einzelnen Stationen, die ich während meiner Fahrt passiert habe, kann ich nicht mehr angeben, weil ich sie nicht weiß. Auf dem letzten Teil meiner Fahrt saß ich zusammen mit Soldaten in einem Abteil. Als der Zug dann hier in Herford (er kann die Stadt selbst nicht bezeichnen) hielt, habe ich die Soldaten gefragt, ob hier eine Stadt sei.
Als sie meine Frage bejahten, bin ich ausgestiegen und unter Vorzeigen meiner Papiere durch die Bahnsteigsperre gelassen worden. Hier in der Stadt wollte ich mich auf irgendeiner Stelle melden, um Arbeit zu erhalten. Es war gegen 11.30 h, als der Zug hier in Herford einlief. Ich hatte Hunger und habe versucht, mir in Herford Lebensmittel zu betteln.
Auf einem Hof, den ich nicht näher bezeichnen kann, habe ich etwas Kaffee und Brot bekommen. Die Nacht habe ich im Freien geschlafen. Am nächsten Morgen wurde ich dann von einem Polizeibeamten angehalten und festgenommen.“[1]

Urteil ohne Verhandlung

Efim Gorgol wurde beschuldigt, Lebensmittel gestohlen zu haben. Die zuständige Staatspolizeistelle in Münster entschied:

„Ich bitte, den Russen mit dem nächsten Sammeltransport in das Polizeigefängnis Bochum zur Verfügung der Staatspolizeistelle Dortmund Außenstelle Bochum zu überführen.
(...)
Der Russe wird von Bochum in das Arbeitserziehungslager Hunswinkel eingewiesen. Nach seiner Wiederentlassung gelangt er mit Sammeltransport in das Polizeigefängnis Herford zur Verfügung der Ortspolizeibehörde zurück.
Ich bitte, ihn alsdann im Einvernehmen mit dem Arbeitsamt seiner alten Arbeitsstelle bei dem Bauern Wefelmeier in Lippinghausen Nr.6 zuzuführen oder ihn neu vermitteln zu lassen.“[1]

Todesmeldung

Ca. zwei Wochen später meldete die Aussenstelle Bielefeld der Staatspolizei in Herford:

„Von dem Arbeitserziehungslager Hunswinkel wurde mir mitgeteilt, dass Gorgol am 6.8.42 gegen 8 Uhr auf der Flucht erschossen wurde. Hiervon bitte ich, das Arbeitsamt Herford und den Bauern Wefelmeier in Lippinghausen Nr.6 in Kenntnis zu setzen."“[1]

Einzelnachweise

Weblinks

* "NW: Über das Schicksal von Zwangsarbeitern - Das traurige Schicksal des Zwangsarbeiters Efim Gorgol"

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Efim Gorgol) vermutlich nicht.