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Klassisch Gendern

Aus PlusPedia
Version vom 29. November 2022, 11:17 Uhr von 2clap (Diskussion | Beiträge) (Argument der Diskriminierungsfreiheit hinzugefügt)
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Klassisches Gendern ist eine gendergerechte Form der deutschen Sprache, die sowohl Wert auf eine gute Sprechbarkeit als auch auf die Gendergerechtigkeit legt.

Kennzeichen

Das klassische Gendern erreicht die Gendergerechtigkeit, indem die Männer, analog zu den Frauen, eine eigene Endung bekommen. Statt dem -"in" bei Frauen wird das "-ich" angehängt. Beispiele sind Leserich, Sängerich und Studentich; hergeleitet aus Leserin, Sängerin und Studentin. Dadurch werden die kurzen Stammformen - Leser, Sänger, Student - frei, um sie wieder als Oberbegriffe für alle zu verwenden.

Historischer Ursprung

Die auffälligste Besonderheit beim Klassischen Gendern ist die Wortendung "-rich" bzw. "-ich". Sie ist seit vielen Jahrhunderten ein Bestandteil der deutschen Sprache, mit dem das männliche Geschlecht gekennzeichnet wird:

  • In der "Bürgschaft", geschrieben 1798 von Johann Friedrich Schiller, heißt es: "Was wolltest du mit dem Dolche, sprich! Entgegnet ihm finster der Wütherich." [1]
  • Im von Heinrich Hoffmann 1844 geschriebenen "Struwwelpeter" heißt es in der Geschichte vom bösen Friederich: Der Friederich, der Friederich, das war ein arger Wüterich. [2]
  • Belege für die Ursprünge des Wortes Wüterich gehen zurück ins 9. Jahrhundert. [3]
  • Weitere Belege für die Verwendung der alte Endung "rich" für das männliche Geschlecht finden sich in Namen wie Elferich, Zwergerich, Alberich, Gänserich und Enterich.

Vorteile

  • Das klassische Gendern ist ein Kompromiss zwischen Sprechbarkeit und Gendergerechtigkeit, der die beiden gegensätzlichen Lager der Gendersprach-Befürworter und der Gendersprach-Gegner zusammen führen könnte.
  • Es diskriminiert keine Menschengruppen: weder das dritte Geschlecht (wie beim binären Gendern) noch Menschen mit eingeschränkter Sprachbegabung (wie beim Gendern mit Gendergap).
  • Es fügt sich sehr gut in die Sprache ein, denn die alte Form für Männer ist seit über 1000 Jahren Bestandteil der deutschen Sprache.
  • Es taucht nur sehr selten in der Sprache auf. Denn das Klassische Gendern gendert nur an den Stellen, wo es wirklich um bestimmte Gender geht, und nicht wenn es um alle, egal welchen Geschlechts, geht. Da es aber in den meisten Fällen um alle geht, genügt in diesen Fällen die elegante Kurzform (Leser). Statt der binären Genderform (Leser und Leserinnen) oder der Form mit dem Gendergap (Leser*innen).
Oberbegriff 1. Untergruppe 2. Untergruppe
Brot Kastenbrot Weizenbrot
Wolken Schäfchenwolken Dampfwolken
Bürger Staatsbürger Wutbürger
Cloud Thundercloud Digital cloud
Leser Leserich Leserin
Leser*in Leser Leserin
  • Durch den kurzen Oberbegriff und daraus abgeleiteten Unterbegriffen wird wieder die logische Grundstruktur eingeführt, die in der deutschen und praktisch allen Sprachen Standard ist. Diese bekannte und logische Sprachstruktur führt zu einer einfacheren Lern- und Sprechbarkeit, was vor allem Menschen mit eingeschränkter Literalität und Menchen, die die deutsche Sprache lernen wollen, entgegen kommt.
  • Die Männer haben nicht mehr den ungerechten Vorteil, die elegante, weil kürzere und leichter sprechbare Kurzform zu besitzen.
  • Die Frauen müssen sich nicht mehr mit einer von der männlichen Form abgeleiteten Form begnügen. Statt dessen haben sie, genauso wie die Männer, eine vom Oberbegriff abgeleitete Form.
  • Weitere Formen können ebenfalls auf analoge Art vom Oberbegriff abgeleitet werden. So könnte z.B. die Endung "-ix" für die Gruppe der non-binären Menschen dienen, da das "x" - ähnlich wie der * - mit den vielen Richtungen seiner Arme für die Vielfalt in dieser Gruppe stehen könnte.

Rolle des Generischen Maskulinums und der Zeit

Bei Klassischen Gendern bleiben die grammatischen Geschlechter zunächst wie sie sind. Wörter mit generischem Maskulinum behalten den männlichen Artikel (der Hörer, der Arzt), Wörter mit generischen Femininum behalten ihren weiblichen Artikel (die Person, die Geisel), Wörter mit generischem Neutrum behalten ihren sächlichen Artikel (das Kind, das Mitglied). Beim Klassischen Gendern wird davon ausgegangen, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis es sich zeigt, ob die Einrichtung einer eigenen Endung für die Männer und die Rückgewinnung der Kurzformen als Oberbegriff ausreicht, um Geschlechtergerechtigkeit herzustellen. Dass also erst nach einer ausreichend langen Zeit festgestellt werden kann, ob das generische Maskulinum wirklich so störend ist, wie manche vermuten und gleichzeitig viele bezweifeln [4]. Erst nach dieser langen Entwicklungszeit sollte unsere Sprachgemeinschaft feststellen, ob die generischen Maskulina und Feminina "neutralisiert werden" sollten. Also "das Lehrer" und "das Person" statt "der Lehrer" und "die Person".

Öffentliche Erwähnungen


Links und Quellen

Weblinks


Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Klassisch Gendern) vermutlich nicht.