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Dresdner Renaissance

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Renaissance

Walther, Nosseni und J.M.Padovano

Erst mit dem Einzug der Renaissancebewegung ab 1530 kann man von einer eigenständigen Dresdner Kunst sprechen. Herzog Georg der Bärtige ließ den Georgenbau 1530 bis 1535 erstellen. Baumeister war Bastian Kramer, wobei lombardische Einflüsse unverkennbar sind. Bildhauer des dort befindlichen Totentanzes war Hans Walther, der um 1534 das steinerne Relief schuf, das 27 Figuren in vier Gruppen zeigt, darunter 24 Menschen- und drei Todesgestalten.

Der Dresdner Totentanz.

Im Jahre 1541 folgte Herzog Moritz auf den Thron, wo auch Caspar Voigt von Wierandt als Architekt wirkte. Unter Moritz entstand auch das Dresdner Residenzschloss im Stil der Renaissance.[1] Meister des Bilderzyklus sind Francesco Ricchino[2] und die Maler Gabriel und Benedict da Tola, die die Säle ausmalten, darunter den als Riesensaal bekannten Tanzsaal.

Unter Kurfürst August wurde die Schlosskapelle und 1554/55 der Altar errichtet. Der untere Teil besteht aus einem Alabasterrelief, der die Kreuzigung des Christus darstellt und von einem Paar von Säulen zu beiden Seiten flankiert wird. Darüber befindet sich ein zweiter Teil, wo ein Gebälk von drei Karyatiden, Mädchenfiguren, getragen wird. Zwischen den Mädchenfiguren sind zwei Reliefs aus Alabaster zu sehen, Adam und Eva im Paradies und deren Vertreibung aus dem Paradies. Hans Walther fügte später noch zwei seitliche Anbauten hinzu, die die Figuren Johannes und Moses zeigten. Juan Maria Padovano genannt „il Mosca“, fügte eine den Mittelbau und die beiden Seitenbauten umfassende Umrahmung hinzu. Der Altar ist der einzige Beleg für die niederländische Renaissance nach Cornelis Floris in Dresden: „Es ist das einzige Mal, daß sich in Dresden ein niederländischer Einfluß nachweisen läßt, in einer Zeit, in der niederländische Bauwerke das Land beinahe überfluteten.“[3]

Das Portal der Kapelle gilt als Portalkomposition der Hochrenaissance. Das Außenportal, Goldenes Tor oder auch Schönes Tor genannt, wurde 1556 nach dem Vorbild römischer Triumphbögen errichtet. Der Entwurf stammte vermutlich von Juan Maria Padovano genannt „il Mosca“ (tätig um 1515–1530 in Padua und Venedig und einem Schüler Sansovinos)[4] die Ausführung wird Hans Kramer und die Bildhauerarbeiten von Hans Walther zugeschrieben.


Buchner und Walther

Im Jahr 1559 erschien der Schraubenmacher Paul Buchner, womit die reife Renaissance Einzug in Dresden hielt. Melchior Trost, von Wierandt und Buchner schufen 1559–1563 das Dresdner Zeughaus. Buchner erschuf auch das Pirnaische Tor mit Bildhauerarbeiten von Andreas Walther III. (1587–1596), dem namhaftesten Künstler des Manierismus.[5] Andere Werke Buchners sind Stallgebäude und Stallhof des Dresdner Schlosses (Johanneum, heute Verkehrsmuseum Dresden) und das alte Gewandhaus Dresden.

Irmisch, Nosseni, Starcke u. Karcher

Unter Kurfürst Christian I. wurden das neue Portal in der Schlossgasse und der Stallhof nach Plänen von Hans Irmisch und Giovanni Maria Nosseni erbaut, wobei letzterer auch das Erste Dresdner Belvedere erschuf. Es gilt als „einziges Renaissancebauwerk, das in rein italienischer Formensprache in einem Guss auf sächsischem Boden geschaffen worden war.“[6] Aus Wolf Caspar von Klengels Schule kamen Johann Georg Starcke und Johann Friedrich Karcher mit dem Palais im Großen Garten.[7] Von Klengel selbst stammt der Entwurf zum Grünen Tor, während das Schlossportal am Großen und im Kleinen Schlosshof von Starcke stammten. Starcke wurde als Nachfolger Klengels Oberlandbaumeister und Generalquartiermeister. Aus der Schule Starckes entstanden das Schlossprojekt von Dietze und Matthäus Daniel Pöppelmann, der Zwingerbau.

  1. Löffler, S. 33–74 (Die Stadt der Renaissance)
  2. Löffler, S. 36.
  3. Löffler, S. 38.
  4. Zumpe, S. 37.
  5. Löffler, S. 42.
  6. Zumpe, S. 37–45.
  7. Löffler, S. 76f. (Vom Manierismus zum Frühbarock – Wolf Caspar von Klengel und die Bauten am Schloss)