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De facto Stadtteil

Aus PlusPedia
Version vom 11. Oktober 2019, 22:38 Uhr von OberKorrektor (Diskussion | Beiträge)
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Ein de facto Stadtteil ist eine Begriffsbildung mit der lateinischen Phrase de facto (zu deutsch: tatsächlich) und beschreibt ein städtisches Siedlungsgebiet, das räumlich oder infrastrukturell mit einer Kernstadt verbunden ist, jedoch als selbstständige Kommune (de jure) verwaltet wird. Ob es zur Entstehung von de facto Stadtteilen kommt, hängt von der jeweiligen "Eingemeindungspolitik" ab. So wurde etwa im deutschen Bundesland Baden-Württemberg äußerst großzügig eingemeindet, während im benachbarten Land Hessen dies politisch nicht durchsetzbar war. Probleme machen de facto Stadtteile im Bereich der Statistik, weil die zugrundeliegenden Stadtgrößen nicht von einheitlichen Maßstäben abgeleitet werden.[1]

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Das administrativ zerstückelte Stadtgebiet von Frankfurt am Main mit zahlreichen de facto Stadtteilen
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Das administrativ zerstückelte Stadtgebiet von Los Angeles mit seinen de facto Stadtteilen

Beispiele

  • Los Angeles: Besonders viele de facto Stadtteile finden sich u.a. im US-Bundesstaat Kalifornien, wo die Metropole Los Angeles ein Flickenteppich dutzender selbständiger Gemeinden ist, deren Stadtgrenzen teilweise über Hauptverkehrsstraßen verlaufen. Sämtliche Einwohnerangaben über Los Angeles sind damit irreführend, da rund 85% des realen Stadtgebietes darin nicht berücksichtigt werden. Eine der größten Städte der Welt mit einer Ausdehnung von fast 100 km hat dadurch offiziell nur ca. 3 Millionen Einwohner. Die Realität liegt um ein Vielfaches höher.
  • Brüssel: Die belgische Hauptstadt und die gleichnamige Millionenmetropole sind unterschiedliche Begriffe, weil jeder Stadtteil Brüssels eine eigene Stadt ist. Brüssel als Hauptstadt hat offiziell nur 175.000 Einwohner. Doch damit ist der Stadtteil Brüssel-Kernstadt gemeint. In Wirklichkeit liegt die Einwohnerzahl von Brüssel deutlich im Millionenbereich.
  • Frankfurt am Main und Stuttgart: Die großzügig eingemeindete baden-württembergische Hauptstadt Stuttgart hat rund 700.000 Einwohner, die Stadt Frankfurt am Main auf dem Papier ebenfalls. Wären Frankfurts de facto Stadtteile jedoch nach baden-württembergischen Maßgaben eingemeindet worden, hätte Frankfurt am Main heute weit über 2 Millionen Einwohner in einem zusammenhängenden urbanen Siedlungsraum. Obwohl also Frankfurt am Main drei mal größer ist als Stuttgart, erscheinen in der Statistik beide Städte gleich groß. Um dies zu nivellieren, hat die Europäische Union mittels Eurostat einheitliche Maßgaben vorgegeben, welche diese Fehler verhindern sollen. In Deutschland hat sich die Eurostat-Norm bisher allerdings kaum durchgesetzt.

Abgrenzung zum Vorort

Während de facto Stadtteile ein einheitliches oder infrastrukturell mit der Kernstadt verwobenes Siedlungsgebiet bilden, sind Vororte räumlich deutlicher getrennt vom Siedlungsgebiet der Kernstadt und deutlich weniger mit dieser verknüpft. Die Übergänge vom Vorort zum de facto Stadtteil können im Einzelfall verschwimmen.

Quellen

  1. siehe European Union. Eurostat. Larger Urban Zones