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Revolutionen von 1848

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Version vom 5. Januar 2017, 14:06 Uhr von Whorf (Diskussion | Beiträge) (Neuer Artikel)
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1848 war in weiten Teilen Europas ein Revolutionsjahr, beispielweise in Frankreich, im Deutschen Bund, in Österreich-Ungarn und in der Schweiz. Allerdings scheiterten diese Revolutionen letztlich vielerorts.

Frankreich

Wie bereits 1789 und 1830 gingen die wesentlichen Impulse der 48er Revolution von Frankreich aus. Die Radikalen manifestierten ihre Unzufriedenheit mit dem "Bürgerkönig" Louis Philippe und mit dem unter ihm praktizierten Zensuswahlrecht für das Parlament, die Nationalversammlung. Der Bürgerkönig wurde im Februar gestürzt und teils sozialistische Massnahmen wie das "Recht auf Arbeit" und "Nationalwerkstätten" eingeführt. Mit der Errichtung dieser Institutionen verbanden sich allerdings ziemlich schnell grössere Probleme, und bereits in der sog. Junischlacht wurden die Radikalen von konservativ-liberalen Kräften in die Schranken verwiesen. Im Dezember schliesslich übernahm Napoleon III. (Louis Napoleon), ein Neffe von Napoleon Bonaparte, die Macht. Er errichtete ein ähnliches Regime wie Napoleon I., eine Art von plebiszitärer Diktatur, wo unter ihm zumindest eine relativ weitgehende Rechtsgleichheit existierte.

Deutschland

Die deutschen Liberalen folgten Paris im März ("Märzrevolution") mit der Konstituierung einer Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und der Ausrufung einer Verfassung mit Grundrechten und der Begründung eines Nationalstaates mit zurückgebundener Macht des Monarchen und Abschaffung der Zensuswahl. Der preussische König wäre zum deutschen Kaiser geworden, allerdings mit relativ schwacher Stellung im Staate. Die Absichten scheiterten allerdings, die adeligen Regenten der vielen souveränen Gliedstaaten liessen Truppen zur Unterdrückung des Anliegens aufmarschieren. In Preussen z.B. wurde in der Folge 1850 eine konservative Verfassung mit starker Stellung des Königs auch bei der Gesetzgebung und einem strengen Zensuswahlrecht, dem sog. Dreiklassen-Wahlrecht oktroyiert. Bei diesem System war die Wahlstärke der einzelnen Wähler fürs Parlament an ihren individuellen Reichtum gekoppelt, es galt kein allgemeines, gleiches Wahlrecht.

Österreich-Ungarn

In Wien forderten die liberalen Kräfte ein ähnliches politisches System wie die Frankfurter Paulskirchen-Versammlung. Es ging bereits das Gerücht eines Thronwechsels des Kaisers von Österreich um. Der Prager Slawenkongress forderte sogar die Umwandlung der Monarchie des Habsburger Reichs in einen Bundesstaat. Bis zum Herbst gelang es aber auch hier, die Revolution unter Militäreinsatz niederzuringen.

Schweiz

In der Schweiz hatte der Gegensatz zwischen den liberalen Befürwortern eines Bundesstaates und den katholisch-föderalistisch gesinnten Gegnern davon bereits 1847 zum letzten Bürgerkrieg des Landes, zum Sonderbundkrieg geführt. Nach dem militärischen Sieg der Liberalen wurde 1848 eine liberal-bundesstaatliche Verfassung in Kraft gesetzt, die allerdings den zuvor staatlich selbständigen Kantonen weiterhin einen grossen eigenen Gestaltungs-Spielraum beliess. Hier war die 48er Revolution geglückt, ohne den Verlierern wirklich diktatorisch ein System aufgezwungen zu haben - obwohl sie es naturgemäss dennoch ablehnten, fanden sie sich damit weitgehend ab.

Literatur

  • dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Band 2
  • H. Boldt: Reich und Länder - Texte zur deutschen Verfassungsgeschichte, Band 2
  • H.D. Heimann: Die Habsburger
  • U. Im Hof: Geschichte der Schweiz