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Merck-Wikipedia-Skandal

Aus PlusPedia
Version vom 3. September 2016, 00:18 Uhr von Kärcher (Diskussion | Beiträge) (Übernommen aus dem NA. Haut einen fast um. Sachen gibts... *kopfschüttel)
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Logo der Merck KGaA, zu deren Gunsten der Mitarbeiter Armin Kübelbeck auf Wikipedia manipuliert hat.

Beim so genannten Merck-Wikipedia-Skandal handelt es sich um eine im Herbst 2015 durch den Journalisten Marvin Oppong von der Zeitung Junge Welt aufgedeckte Manipulation der Wikipedia durch Armin Kübelbeck alias "Kuebi", einen ranghohen Administrator des Online-Lexikons, der zeitgleich auch bedeutender Mitarbeiter des Pharmakonzerns Merck ist.

Vorgang

Armin Kübelbeck "hat in großem Umfang Änderungen zum Pharmariesen Merck vorgenommen. Dort ist er Mitarbeiter", schreibt die Junge Welt. Kübelbeck habe die Firmengeschichte auf Wikipedia geschönt und Artikel verändert, die für Merck von Interesse sind. Hinzu komme, daß Kübelbeck selbst Inhaber zahlreicher Patente ist, was Interessenskonflikte nahelege.[1][2][3] Kübelbeck hat für seinen Arbeitgeber (eine Beauftragung durch diesen konnte bislang nicht nachgewiesen werden) ein ganzes "Merck Universe" in der Wikipedia aufgebaut. Besonders brisant ist dabei die Auskopplung der Geschichte von Merck zu Zeiten der Hitler-Diktatur in einen separaten Artikel. Hierbei handelt es sich augenscheinlich um Whitewashing (gezieltes "Beschönigen") durch Verlegung unangenehmer Inhalte in einen anderen Beitrag, den kaum jemand findet oder liest.

Ablauf und Arbeitsweise

Kübelbeck zeichne sich in seiner Arbeit vor allem dadurch aus, dass er das Rampenlicht meidet und unangenehme Aufgaben durch Dritte erledigen lässt oder sich der Hilfe von Tarnidentitäten bedient. "Wie junge Welt (...) berichtete, hat ein Mitarbeiter des Pharmariesen Merck im Sinne des Unternehmens Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia editiert. Nun stellte sich heraus, dass er dafür nicht nur einen Account nutzte. (...) Als Administrator 'Kuebi' hatte Armin Kübelbeck in der Enzyklopädie PR-Bilder von Merck hochgeladen, einen PR-Text und die Merck-Homepage verlinkt. In den Eintrag über ein von Merck mitentwickeltes Bilharziose-Medikament schrieb er, dass es bei diesem 'keine Anzeichen für eine Resistenzbildung' gebe. 'Kuebi' wirkte daran mit, dass die Nazivergangenheit des Konzerns in einem gesonderten Wikipedia-Artikel 'Geschichte der Merck KGaA' und nicht im Eintrag 'Merck KGaA' behandelt wird. Aus dem Geschichtsartikel entfernte er einen ganzen Abschnitt, in dem stand, dass die Witwe des 1932 verstorbenen ältesten Teilhabers Willy Merck die ariosophische Edda-Gesellschaft, das Ahnenerbe der SS' finanziell gefördert habe".[4]

Neben den durch Journalisten bereits aufgearbeiteten Tarn-Accounts, ist Kübelbeck bei Wikipedia scheinbar mit einer ganzen Reihe von weiteren Accounts tätig, so unter anderem "Thisisforeveryone", "Reiner W. Ahnsinn“ und viele andere. Kübelbeck selbst stellt diese Vorgänge als normal dar und beschreibt seine Propagandatätigkeit für Merck auf seiner eigenen Wikipediaseite, wo er Administrator ist, als etwas völlig Normales. Ein anonymer Benutzer beschreibt dazu auf Wikipedia die Lage so:

"Wenn ein hoher Funktionär (Patentinhaber) von Merck offen werbende Einträge einstellt oder mit der Einstellung von Bildmaterial unterstützt (wie man es in der englischsprachigen Wikipedia sehen kann), bei den Löschdiskussionen die Kartoffeln für Firmen im Metallic-Lack-Bereich rausholt (die da patentmässig wohl auch verwoben sind) und hier auch noch seine Admin-Rechte behält, dann ist es mit der Wikipedia wohl nicht mehr weit her. -- 88.65.239.191 15:10, 5. Feb. 2016 (CET)"

Geschichtsklitterung

Die Geschichtsklitterung (Whitewashing) zugunsten, nicht zwangsläufig im Auftrag von Merck (Deutschland) hinsichtlich der Periode 1933 bis 1945 wird gerade unter dem Eindruck der Selbstbeschreibung Armin Kübelbecks heikel. Kübelbeck kokettiert auf seiner Wikipediaseite damit, daß ihm Antisemitismus vorgeworfen werde, ohne dem zu widersprechen.[5] Auf seinem mutmaßlichen Tarnaccount[6] "Reiner W. Ahnsinn" missbraucht er die ethnische Eigenschaft als "Angehöriger einer mobilen ethnischen Minderheit staatenlos und ohne festen Wohnsitz" (altdeutsch: Zigeuner).[7] Außerdem verlautbart er auf seiner Wikipediaseite höchstpersönlich und ohne Not, daß man ihm unterstelle, Mitglied der rechtsradikalen Thule-Gesellschaft zu sein. Auch diese Behauptung widerlegt er nicht. Kübelbeck stellt diese brisanten Vorwürfe stattdessen in eine Liste mit Zuschreibungen, die er generell als "Blödsinn" zusammenfasst. Diese "Blödsinn"-Liste beinhaltet jedoch außer den bedenklichen Punkten auch viele zweifelsfrei erwiesene Fakten (s. folgende Fußnoten), wie zum Beispiel seine Eigenschaft als Naturwissenschaftler, Fotograf und Handballfunktionär. Indem er dies alles als "Blödsinn" abtut und in eine Reihe mit Antisemitismus- und Rechtsradikalismusvorwürfen stellt, provoziert er selbst, dass der Leser den Eindruck bekommt, Kübelbeck habe tatsächlich etwas Anrüchiges zu verbergen.[8][9][10][11][12][13] Adolf Hitler schreibt er Friedensabsichten zu[14] und beschäftigt sich ausgiebig mit Spezialthemen der Nazi-Diktatur.[15]

Armin Kübelbeck ist außerdem mutmaßlich Miglied der Skeptiker-Organisation "GWUP", der The Brights-Sekte und Autor beim Pseudolexikon "Psiram", dort unter dem Tarnnamen "Vertigo".[16], welchen ebenfalls eine Nähe zur pharmazeutischen Industrie attestiert wird.[17]

Keine Konsequenzen

Trotz des lückenlosen Nachweises der Vorgänge durch den Journalisten Marvin Oppong und einem Teileingeständnis auf der Wikipediaseite des Armin Kübelbeck[18], blieb der Skandal für alle Beteiligten folgenlos. Wikipedia, die sie finanziell und ideel tragende Wikimedia Foundation, ebenso Merck und Kübelbeck reagierten mit Schweigen. Wie im Fall von Wikipedia-Autor Atomiccocktail alias Peter Wuttke griffen bislang weder der Wikipedia Oversight (ranghöchstes Aufsehergremium) noch die Wikimedia Foundation ein. Im Gegenteil, Kübelbeck agiert weiter ungehemmt mit seinen mutiplen Accounts und beteiligt sich mit diesen sogar als Meinungsträger bei Administratoren-Wahlen. Nach internen Regeln der Wikipedia eigentlich ein absolutes NoGo. Wiki-Radar hat deshalb Kübelbeck auf die Liste jener Wikipedianer gesetzt, die am genausten zu beobachten sind, weil sie dem Projekt den größten Schaden zufügen, wenn sich die Indizien am Ende verschiedener Recherchen bewahrheiten.

Verweise

Einzelnachweise