PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Griot

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Griots (auch Jali) bezeichnet man die traditionellen in westafrikanischen Ländern wie Mali, Senegal, Guinea-Bissau oder Gambia umherwandernden Chronisten, Musiker und Unterhaltungskünstler. Griots sind bei verschiedenen afrikanischen Ethnien, wie den Mandinka, Malinke, Fulani. Hausa, Tukulor Wolof und anderen anzutreffen. [1] Sie sind seit den Anfängen des malischen Großreiches um das Jahr 1200 die Hüter der Regionalgeschichte und des Sagenschatzes, den sie in mündlicher Überlieferung von Generation auf Generation weitergeben. Heute gilt die Musik der Griots als wichtige Quelle der Bluesmusik. Der Musikwissenschaftler Samuel Charters schreibt dazu:

"Die den Bluessängern am nächsten verwandten afrikanischen Musiker sind die Griots der Stämme des nordwestlichen Afrika; aus denselben Gegenden, aus denen Tausende von Menschen als Sklaven verschleppt wurden." [2].

Die Musik

In der Musik der Griots ist der Gesang zentral. Dazu werden Instrumente eingesetzt, die der Gitarre, dem Banjo und der Geige ähnlich sind, und die in der westafrikanischen Muskpraxis eine große Rolle spielten, und auch bei den Griots schon lange Zeit verbreitet gewesen waren. An Instrumenten sind die 21-saitige Stegharfe Kora, der Binnenspießlaute Ngoni, und das Holzxylophon Balafon zentral. Dazu kommen teilweise Instrumente wie die einsaitigen Fiedeln Goge (auch Gondze) und Nyanyer. Trommeln und Perkussionsinstrumente spielen in der traditionellen Musik der Griots keine wichtige Rolle. Mitunter, vor allem in städtischen, moderneren Ensembles, werden aber auch diverse Trommeln wie die Bougarabou oder die Djembe, und Perkussionsinstrumente wie die glockenartige oder das loyo bzw. spontan hervorgebrachte perkussive Geräusche wie Händeklatschen oder Schläge auf den Instrumentalkörpern. Die genannten Instrumente sind in verschiedenen Regionen in variierter Bauform auch unter anderen Namen bekannt.

Die verwandten Tonleitern stellen ein modales, pentatonisches System dar. Dabei werden besonders auch Tonhöhenschwankungen besonders bei den Intervallen der Terz, Quinte und kleinen Septime eingesetzt. Dies erinnert an die Technik der Blue Notes in der amerikanischen Bluesmusik.

Ein zentrales, die Musik strukturierendes Element sind kurze, das Musikstück durchziehende Ostinati, die kumbengo genannt werden. Die kumbengo werden oft über weite Strecken des Stückes mit nur geringen Variationen gespielt. Das birimintingo dagegen ist das Prinzip der Ornamentation, Variation und Improvisation, welches auf dem kumbengo basiert, und es abwandelt und erweitert. Im birimintingo kann der Musiker auch seine Virtuosität zeigen.

Der Vokalteil der Stücke besteht aus zwei Elementen: Das donkilo ist eine kurze, festgelegte vokale Melodie, und kann als eine Entsprechung zum kumbengo verstanden werden. Es wird vom Chor bzw. dem Solosänger am Anfang des Stückes vorgetragen. Das improvisatorische Element wird im sataro verwirklicht. Es ist meist metrisch freier gestaltet. Hier kann der Sänger seiner Emotionalität und Gesangskunst freieren Lauf lassen.


Einzelnachweise

  1. Leslie Alexander und Walter C. Rucker: Encyclopedia of African American History, Band II, ABC-CLIO, 2010, S. 48
  2. Zitiert nach Jali Kunda - Die Griots Westafrikas und der übrigen Welt, Buch und CD Set, Ellipsis Arts, 1996, S. 6