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Dithmarscher Sagen
Wie in allen Gegenden Deutschlands gibt es auch in Dithmarschen lokale Sagen und Märchen, die fast vergessen sind.
Dieser Artikel fasst einige, jeweils in Orginalzitaten, aus den referenzierten Quellen zusammen.
Die Räuber in der Engelsburg (Der Engelsberg)
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Klaes Steen
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Die Fünffingerlinde im Riesewohld [3]
Vor vielen Jahren, es muss wohl über 250 Jahre her sein, durchbrach der Sprössling der Fünffingerlinde den Waldboden und begann zu wachsen. Just an diese Stelle ist ein unschuldiger Bettelstudent hingerichtet worden. Eines Abends kam sie nicht von einem Tanzvergnügen zurück nach Hause. Ihr Vater und die Nachbarn suchten sie und fanden sie schließlich im Riesewohld. Sie lag tot unter einem Baum. Die Hände gefaltet und darin einen Blumenstrauß. |
Röwerlöwe [5]
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Die Isemanschlacht
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Das Heilige Kreuz zu Windbergen [9]
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Die, wahrscheinlich, einzigste mittelalterliche, 'wundertätige' Reliquie, welche nahezu ununterbrochen seit der Reformation in einer ev. Kirche Schleswig-Holsteins ihren Platz hat. Pilgergruppen aus Schleswig-Holstein wallfahren zur Windberger Kirche um vor dem Kreuz zu beten. Seit 2011 führt ein neuer Jakobus-Pilgerweg an der Kirche vorüber. |
Der Geldsot
„Zwischen dem Dorfe Hopen und dem St. Michaelisdonn (bei Marne in Süderdithmarschen) findet man an dem dürren Abhange der Geest, dem Kleve, eben über der Marsch eine immer hellfließende Quelle, die der Geldsot genannt wird. Vor vielen jahren lag in der Nähe ein reiches Dorf; das starb aber aus, oder wurde im Moskowiter Kreige verödet, so daß nur ein Hirte nachblieb, dem Geld und Gut nun zufiel. Ehe er aber starb, versenkte er alles in den Brunnen, weil er keinen Erben hatte; und dieser erhielt davon seinen namen. Stößt man mit einem Stocke hinein, so klingt es ganz hohl und oft hat man auf dem Grunde des klaren Wassers einen grauen (kleinen schwarzen) Mann mit einem dreieckigen Hute gesehen, der ein brennendes Licht in der hand trug und es immer hin und her leitete. kam einer herzu und griff darnach, verschwand alles.
Oft hat man versucht, den Schatz zu heben. Einmal machten sich mehrere in einer nacht auf und gruben stillschweigend die Quelle auf, bis sie auf einen großen Braukessel trafen. Da legten sie einen Windenbaum quer über das Loch und befestigten Seile an dem Kessel, um ihn herauf zu ziehn, als zu ihrem Schrecken ein ungeheures Fuder Heu, mit sechs weißen Mäusen davor, den Kleve spornstreichs hinauf an ihnen vorbei sauste. Doch behielten sie so viel Besinnung, daß keine einen Laut von sich gab, und der Kessel war schon so hoch hinaufgezogen, daß sie ihn mit der Hand reichen konnten, als der graue Mann mit seinem dreieckigen Hut auf einem dreibeinigen Schimmel heraufgeritten kam und den Leuten guten Abend bot. Aber sie antworteten nicht. Als er nun aber fragte, ob er nicht noch das Fuder Heu einholen könnte, rief einer: "Du Schroekel (hinkender Krüppel), mags den Deuwel!" Da versank augenblicklich der Kessel, der Windenbaum brach und der graue Mann verschwand. Viele haben es nachher noch wieder versucht, aber alle sind durch ähnlichen Spuk gestört und zum Sprechen gebracht.
Mündlich. - Es ist eine in der ganzen Marsch, selbst in der Wilstermarsch berühmte Quelle; sie selbst hat bekanntlich keine Quellen. - Der graue Mann mit dem dreieckigen Hut und dem Schimmel ist sonst in Volkssagen Wodan. vgl. zu 277“[11]
Der Holunderstrauch in Süderhastedt
Nicht weit von Süderhastedt sah man früher oft einen König auf seinem Schimmel reiten.
Er kam oft in das Dorf und betete bei einem Holunderstrauch, der neben der Kirche stand.
Es soll, der sage nach, der König gewesen sein, der den Dithmarschern die Freiheit genommen hatte:
In der Nähe des Dorfes, auf dem Heideviert, wird zukünftig eine Schlacht stattgefinden. Eine Partei wird dann so stark bedrängt werden, dass sie immer näher zum Dorf Süderhastedt getrieben wird. Eben dieser König wird dann in das Dorf kommen, seinen Schimmel an den Holunderstrauch binden, niederknieen und beten. Alsdann werden dreihundert mit Dreschflegeln, Forken, Sensen und anderen Gerätschaften bewaffnete Dithmarscher hinter der Kirche hervorkommen. Einer wird hervortreten, den König seine Hand auf die Schulter legen und ihn ermutigen: Er soll sein Pferd wieder besteigen; er hääte zwar den Dithmarschern die Freiheit genommen, dennoch wollten sie ihm im Kampfe beistehen. Der König wird dann sein Pferd besteigen und sich, gefolgt von den dithmarscher Bauern wieder in das Schlachtgetümmel stürzen. Nach langem und blutigem Kampfe wird die Schlacht, die der König bereits verloren sah, gewonnen werden. In Dithmarschen wird dann eine sehr lange Zeit des Friedens sein.
[12]
Die drei Weiber bei Windbergen
Einst erzählte ein Dienstmädchen in Meldorf folgendes: Sie war in Diensten ihrer Tante und diese hätte, als sie morgens von Windbergen aufgebrochen waren, um die Kühe zu melken, dass sie drei alte Weiber auf einem dreibeinigen Pferd quer über das Feld haben reiten gesehen. Das Pferd soll dabei so geschwitzt haben, dass man das Wasser in Rinnsalen am Pferdekörper zu Boden hat fließen sehen. Als sie dann vom Melken zurückgekommen waren, sahen sie einen braunen Hengst eines Bauern, der in der Nähe einer Stalltüre angebunden gewesen sei. Auch er sei ganz naß und voller Schaum gewesen. Ihm seinen Schweifg und Mähne geflochten gewesen.
[13]
Der Ziegenbock
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Klaus Nanne
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Klaus Nanne war Jerusalemsritter. |
Neujahrsnacht
„In der Neujahrsnacht sprechen die Kühe und Pferde mit einander. Ein Bauer, der nicht daran glauben wollte und doch neugierig war, legte sich an dem Abend in die Raufe und horchte. Um Mitternacht fieng das eine Pferd an und sagte zu dem anderen: "Dit Jaer maet wy noch mit unsen Buer los;"[16] da erschrak der Bauer so, daß er krank ward und nicht lange darauf starb; die Pferde zogen ihn zum Kirchhofe.
In derselben Nacht oder irgend einer andern festnacht ist um zwölf Uhr alles Wasser in Wein verwandelt. Eine Frau war so dummdreist und gieng in der Nacht zu einem Brunnen. Als sie sich nun hinüberbeugte und schöpfen wollte, kam da einer und sagte: "All Water ist Wyn, unn dyn beiden Ogen sünt myn."[17] Und damit nahm er ihr beide Augen, daß die Frau Zeitlebens geblendet war. Andere aber sagen von einer anderen Frau, das er gesagt habe: "All Water is Wyn, unn wat dar by is myn"[18], und darauf sei er mit der Frau verschwunden.
Mündlich aus Marne.“[19]
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ "Sagen, Märchen und Lieder der Hezogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg - Herausgegeben von Karl Müllenhoff + -- Kiel, Schwerssche Buchhandlung - 1845"; ebd. S. 38
- ↑ "Sagen, Märchen und Lieder der Hezogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg - Herausgegeben von Karl Müllenhoff + -- Kiel, Schwerssche Buchhandlung - 1845"; ebd. S. 45
- ↑ s. a. PlusPedia-Artikel Riesewohld
- ↑ Nacherzählung aus: "Museum für Archäologie und Ökologie Dithmarschen: Der Riesewohld - Dithmarschens KultUrwald"
- ↑ s. a. PlusPedia-Artikel Windbergen
- ↑ "SAGEN.at - Sagen und Datenbanken zur Europäischen Ethnologie / Volkskunde: RÖWERLÖWE"
- ↑ gemeint ist das Dithmarscher Geschlecht der Isemannen. Der Hauptautor.
- ↑ "Sagen, Märchen und Lieder der Hezogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg - Herausgegeben von Karl Müllenhoff + -- Kiel, Schwerssche Buchhandlung - 1845"; ebd. S. 57
- ↑ s. a. PlusPedia-Artikel Kirche zum Heiligen Kreuz zu Windbergen/ Kreis Dithmarschen
- ↑ J. Hanssen/ H. Wolf aus: "Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf; Langhoffsche Buchdruckerei; Hamburg 1833"; ebd.: S. 32-33
- ↑ "Sagen, Märchen und Lieder der Hezogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg - Herausgegeben von Karl Müllenhoff + -- Kiel, Schwerssche Buchhandlung - 1845"; ebd. S. 101
- ↑ Nacherzählung aus: "G. Hubrich-Messow: Sagen und Märchen aus Dithmarschen",Husum Druck- und Verlagsges. mbH u. Co. KG; 1989; ebd. S. 10
- ↑ Nacherzählung aus: "G. Hubrich-Messow: Sagen und Märchen aus Dithmarschen",Husum Druck- und Verlagsges. mbH u. Co. KG; 1989; ebd. S. 20
- ↑ "Sagen, Märchen und Lieder der Hezogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg - Herausgegeben von Karl Müllenhoff + -- Kiel, Schwerssche Buchhandlung - 1845"; ebd. S. 197
- ↑ "Sagen, Märchen und Lieder der Hezogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg - Herausgegeben von Karl Müllenhoff + -- Kiel, Schwerssche Buchhandlung - 1845"; ebd. S. 159
- ↑ Übers.: "Dieses Jahr noch werden wir unseren Bauern los sein."
- ↑ Übers.: "Alles Wasser ist Wein, und deine beiden Augen sind mein."
- ↑ Übers.: "Alles Wasser ist Wein, und was dabnei ist ist mein."
- ↑ "Sagen, Märchen und Lieder der Hezogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg - Herausgegeben von Karl Müllenhoff + -- Kiel, Schwerssche Buchhandlung - 1845"; ebd. S. 169