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Pjotr Iljitsch Tschaikowski
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (russ. Пётр Ильи́ч Чайко́вский) * 25. April 1840 in Kamsko-Wotkinski Sawod; † 25. Oktober 1893 in Sankt Petersburg) war der bedeutendste russische Komponist des 19. Jahrhunderts. Seine populärsten Werke sind das Klavierkonzert Nr. 1 in b-Moll op. 23, die 5. Symphonie in e-Moll sowie die 6. Sinfonie in h-Moll op. 74 „Pathétique“, das Violinkonzert in D-Dur op. 35 und das Balett Schwanensee.
Leben
Tschaikowskis Homosexualität
Die Forschung ist sich nach Auswertung auch von Tschaikowskis Tagebüchern heute einig, dass Tschaikowski schwul war und sich zu jungen Männern hingezogen fühlte. Tschaikowski konnte diese Veranlagung, die er für einen "unüberschreitbaren Abgrund" zwischen sich und der Umwelt hielt, nicht annehmen und bekämpfte zeitlebens vergeblich diese nach seiner Überzeugung "verderblichen Leidenschaften". [1] Tschaikowski hatte auch gute Gründe seine homophilen Neigungen geheim zu halten, da Homosexualität in Russland damals verboten war und mit Verbannung nach Sibirien bestraft wurde. [2]
Erste homoerotische Erfahrungen dürfte er auf dem Internat der Rechtsschule in St. Petersburg gemacht haben. Aus dieser Zeit rührt seine Beziehungen zu dem Dichter und stadtbekannten Schwulen Alexej Nikolajewitsch Apuchtin. Seinem Bruder Modest gestand Tschaikowski am 19. Januar 1877 dass er sich in den Geiger Jossif Kotek verliebt habe. Ab September 1886 unterhielt Tschaikowski eine Zeit lang eine Beziehung zu seinem Kutscher Wanja. Besonders zärtliche Gefühle hegte Tschaikowski für seinen Neffen Wladimir Lwowitsch Dawydow. In seinen Tagebüchern und in Briefen [3] bekennt er offen, diesen sehr zu lieben. Er widmete ihm auch das Werk Kinderalbum, op. 39, und die sechste Symphonie und setzte ihn als Alleinerben seiner Autorenrechte ein. Die Forschung geht allerdings - trotz vieler Spekulationen - davon aus, dass diese Liebe rein platonisch blieb. [4] Die im Sommer 1877 geschlossene und nach wenigen Wochen bereits getrennte Ehe mit Antonina Miljukowa [5] war wohl eher ein Versuch seine homophoben Neigungen zu überwinden und/oder den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen.
Ob und in wie weit Tschaikowski seine homoerotischen Neigungen in praxi eventuell wirklich auslebte ist von der Forschung noch nicht geklärt.
Die Homosexualität von Tschaikowski thematisierte später der ebenfalls schwule Klaus Mann [6] in seinem Roman Symphonie Pathétique.
Werk
Die Musik der Romantik wurde im 20. Jahrhundert sehr kritisch rezipiert und teilweise auch abgewertet. So warf man Tschaikowskis Werk eine "weichliche Sentimentalität spätromantischer Salonmusik" [7]ebenso wie "asiatische Wildheit" im Bild von "Juchtenstiefel und Knute" [8]vor. Gerne wird auch das Schlagwort "russische Seele" in Bezug auf seine Musik verwandt.
- Tschaikowski hat sechs Symphonien komponiert. Am volkstümlichsten ist seine fünfte Symphonie in e-Moll geworden. Bekannt ist auch seine sechste Symphonie in h-Moll (ausgehend von seinem Bruder Modest später „Pathétique“ genannt), die Tschaikowski selber als sein bestes Werk bezeichnete. [9]
- Von seiner Feder stammen drei Klavierkonzerte, von denen sich aber nur das erste in b-Moll, op. 23, durchgesetzt hat. Das Werk gehört zu den meistgespielten Klavierkonzerten der gesamten Musikliteratur. Es überzeugt durch einen prunkvoll virtuosen Klaviersatz, dröhnende Akkordblöcke des Soloinstruments und dramtische und gefühlvolle Melodien. [10] Eine überzeugende Interpretation dieses Werks hat der Pianist Victor Borge mit dem Muppets Orchestra abgeliefert. [11]
- Seine drei Balettmusiken Schwanensee, Dornröschen und Der Nussknacker gehörenseit über 100 Jahren zu den erfolgreichsten des Genres Balett überhaupt.
Einzelnachweise
- ↑ Constantin Floros: Peter Tschaikowsky, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2006, S. 81, 82 und 83
- ↑ Blake Neely, David Pogue und Scott Speck: Klassische Musik für Dummies, Wiley-VCH Verlag Gmbh & Co KGaA, 1. Aufl., Weinheim, 2008, S. 392
- ↑ Rictor Norton: Gay Love-Letters from Tchaikovsky to his Nephew Bob Davidov; auf www.rictornorton.co.uk
- ↑ Constantin Floros: Peter Tschaikowsky, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2006, S. 81
- ↑ Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: Brockhaus Riemann Musiklexikon, Band II, L-Z, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 625
- ↑ Gabriele Griffin: Who`s Who in lesbian and gay writing, Routledge, 2002, S. 171; Online hier nachzulesen
- ↑ Klaus Wolters: Handbuch der Klavierliteratur zu zwei Händen, Atlantis Musikbuch-Verlag, 2. Aufl., 1977, S. 485
- ↑ Gerhart von Westermann und Karl Schumann: Knaurs Konzertführer, Droemer Knaur, München, 1969, S. 294 und 295
- ↑ Gerhart von Westermann und Karl Schumann: Knaurs Konzertführer, Droemer Knaur, München, 1969, S. 289 bis 292
- ↑ Gerhart von Westermann und Karl Schumann: Knaurs Konzertführer, Droemer Knaur, München, 1969, S. 294 und 295
- ↑ Victor Borge & The Muppets Orchestra - Tchaikovsky's 1st Piano Concerto auf Youtube