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Kastensystem im Heiligen Römischen Reich

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Im Heiligen Römischen Reich wurde die Gesellschaft in einem dreigliedrigen Kastensystem organisiert. Dieses Organistionsform wird als Ständesystem bezeichnet.

Grundlagen

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Pläne zum Wiederaufbau des jüdischen Tempels in Jerusalem[1]

Die Grundlage zur Einteilung einer Gesellschaft in ein Kastensystem war eine Organisationsform zu etablieren, die eine langfristige gesellschaftliche Stabilität einer bäuerlichen Gesellschaft garantieren konnte. Neben dem Hinduismus[2] unterteilt auch das Jesidentum eine Gesellschaft in Kasten: die geistlichen Führer, die weltlichen Führern und die Laien. Des Weiteren unterteilt das historische Judentum die Gesellschaft in Leviten und Nicht-Leviten. Zur Zeit bildet das historische Judentum levitische Tempelpriester für den Dritten Tempel aus.

„Wir sind sehr aufgeregt, diesen neuen Schritt auf dem Weg zur Wiederaufnahme des Dienstes im heiligen Tempel zu verkünden. Zunächst rufen wir die Kohanim, die Levitischen Priester aus aller Welt, und fordern sie auf, dieses besondere Projekt zu unterstützen, was eine Rückkehr zu ihrem geburtsmässigen Recht bedeutet.“[3] Genauso wie bei den Hindus und den Jesiden kann nur der jenige Priester sein, der Nachfahre vom Stamm Levi ist.

Gewaltenteilung durch das Kastensystems in Europa bis zum 18. Jahrhundert

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Die Ständeordnung in der 1488 erschienenen Pronostacio des Astrologen Johannes Lichtenberger: Jesus Christus weist den drei Ständen ihre Aufgaben zu: Tu supplex ora („du bete demütig!“) zum Klerus, Tu protege („du beschütze!“) zu Kaiser und Fürsten, Tuque labora („und du arbeite!“) zu den Bauern.

Erste Formen von Gewaltenteilung tauchen sehr früh in der Geschichte der Zivilisation auf. Das Kastenwesen übertrug die Führung der Gesellschaft Priestern und Fürsten. In einigen islamischen Ländern wurde die geistliche Position durch einen Qādīs mit richterlichen Aufgaben übernommen. Im europäischen Raum finden sich Ansätze zu einer Gewaltenteilung in der von Polybios, Cicero, Thomas von Aquin und James Harrington vertretenen Theorie der Mischverfassung, somit der Teilung in eine religöse und weltliche Macht.

Diese Form der Gewaltenteilung wurde erst zu Beginn des 18. Jahrhundert durch die Staatsphilosophie des englischen Philosophen John Locke und des französischen Barons Montesquieu philosophisch überwunden. In seiner staatstheoretischen Schrift De l’esprit des lois/Vom Geist der Gesetze (Genf 1748) stellte er den Grundsatz der Gewaltenteilung zwischen Legislative (gesetzgebende Gewalt), Judikative (richterliche Gewalt) und Exekutive (vollziehende Gewalt) auf. Als politisches Programm verkündet wurde die Gewaltenteilung erstmals in der Verfassung der Vereinigten Staaten 1788 und als Checks and Balances bezeichnet. Anschließend fand die Gewaltenteilung auch in Frankreich, während der Aufklärung Verwendung. Heute sind die Prinzipien der Gewaltenteilung in den meisten modernen Demokratien dem Verfassungstext nach verwirklicht. Je nach politischem System kann man eher von einer Gewaltenverschränkung als von einer Gewaltenteilung sprechen.[4]

Historische Gründe für das Kastenwesen

Der gesellschaftliche Vorteil der Einteilung einer Gesellschaft in Kasten war, dass die Möglichkeit bestand technologisches und kulturelles Wissen optimal zu bewahren. Durch die Zuteilung von fest definierten Aufgaben an eine Kaste, wie zum Beispiel der Bewirtschaftung von Wassersystemen, erlaubte eine optimale Weitergabe von technologischen Wissen. Des Weiteren verhinderte das Kastensystem, dass durch eine stetige Infragestellung der politischen Führerschaft die gesellschaftliche Stabilität in Frage gestellt wurde. Somit erlaubte erst eine Gliederung einer Gesellschaft in Kasten, dass eine Gesellschaft den Grad der Stabilität erreichen konnte, um sich in komplexere Gesellschaftsstruktur zu organisieren.

Des Weiteren verhindert das Kastensystem, dass Psychopathen die Führerschaft übernehmen könnten. Der Grund ist, dass eine psychopathische Persönlichkeit aus der unteren Kaste nicht religiöser Führer oder weltliche Führer werden konnte. Zudem verhinderten die Vorschriften für die Kaste der religiösen Führer und der weltlichen Führer, dass eine psychopathische Persönlichkeit Führerschaft erlangen kann. Die Erlangung einer moralischen geistlichen Autorität z. B. im Judentum, sind extrem hoch.[5]

Historische Spannungsfeld

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Gebiete ohne Kastensystem (blau)

Die Einteilung einer Gesellschaft in Kasten bildet den Gegenpol zu einer nomadischen Gesellschaft. Im Gegensatz zu bäuerlichen Kulturen, die einen hohen Grad von gesellschaftlicher Stabilität bedürften, benötigen nomadischen Gesellschaften diese nicht. Wurde eine Region durch nomadischen überwirtschaftet zogen Nomaden weiter zu einer Region, die noch nicht bewirtschaftet war. Aufgrund der Tatsache, dass verschiedene Nomadenstämme um die unbewirtschafteten rangen, bedingt diese gesellschaftliche Organisation, dass die Herrschaft von einem menschlichen Charakter ausgeübt wird, der aggressive sein muss. Dieses charakterliche Profil korrespondiert sehr gut mit einer psychopathischen Persönlichkeit.

Aufgrund der sehr unterschiedlichen kulturellen Prägungen, der bäuerlichen Gesellschaft und der nomadischen Gesellschaft erlaubt es den geschichtlichen Spannungsbogen im Mittelalter, bezüglich der Organisationsstruktur besser zu verstehen.

Gebiete mit einem Kastensystem sollten alle Gebiete sein, die nur durch eine komplexere Gesellschaftsform erschlossen werden konnten. Dieses sollten alle Gebiete, außer den Steppengebieten in Asien, sein.

Kastensystem in Mittelalter in Zentral Europa

Im Mittelalter wurde die Gesellschaft im Heiligen Römischen Reich genauso wie bei den Jesiden in drei Kasten (Stände) eingeteilt. Diese war besonders in Frankreich charakteristisch:

  • Der Erste Stand umfasste die Gruppe aller Geistlichen, das heißt Angehörige der hohen Geistlichkeit wie auch des niederen Klerus (Lehrstand).
  • Der Zweite Stand bestand aus Mitgliedern des Adels, sei es aus dem Hochadel, dem niederen Adel oder auch aus dem oft verarmten Landadel (Wehrstand).
  • Der Dritte Stand umfasste nominell alle freien Bauern, später auch die freien Bürger (Nährstand).

Das ständische System galt den Menschen des Mittelalters und der frühen Neuzeit als feste, von Gott gegebene Ordnung, in der jeder seinen unveränderlichen Platz hatte. Für den Adel und den dritten Stand galt, dass jeder zunächst den Stand seines Vaters übernahm. Ein Wechsel zwischen Ständen war fast unmöglich. Verdienst oder Reichtum hatten kaum Einfluss auf die Ständezugehörigkeit. So konnte etwa ein Bürger, der als Kaufmann an viel Geld gekommen war, wesentlich vermögender sein als ein armer Adliger.

In der mittelalterlichen Theorie waren den drei Hauptständen bestimmte Aufgaben zugewiesen. Der erste Stand hatte für das Seelenheil zu sorgen, der zweite Stand sollte Klerus und Volk gegen Feinde verteidigen, Aufgabe des dritten Standes war die Arbeit. Entsprechend der Stellung in der Gesellschaft hatte man sich einer standesgemäßen Lebensweise zu befleißigen.

Mögliche Struktur des Kastensystems im Heiligen Römischen Reiches

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Kastensystems im Heiligen Römischen Reich (nicht valide)

Berücksichtigt man die machtpolitischen Auseinandersetzungen im Mittelleralter zwischen dem Klerus und den Fürsten im Heiligen Deutschen Reich, wie zum Beispiel der Gang nach Canossa von König Heinrichs IV., wird die Idee des Kastensystems im Heiligen Römischen Reich die Folgende gewesen sein.

  • Geistliche Kaste, mit richterlichen Funktionen
  • Herrschende Kaste, die von der geistlichen Kaste kontrolliert wurde
  • Bauern- und Handwerkerkaste

Der Grund ist, dass König Heinrichs IV. im Dezember 1076 bis Januar 1077 während seine Italienfeldzuges sich vor dem Papst im Büßerhemd den Papst in Canossa begegnete. Er wollte dadurch die Vereinigung von Papst Gregor VII. mit den deutschen Fürsten (Fürstenopposition) verhindern. Papst Gregor VII. befand sich auf dem Weg nach Augsburg, wohin er für Februar 1077 zur Entscheidung über den Konflikt eingeladen war. Des Weiteren bezeugt ist der Investiturstreit über die Frage, wer die Bischöfe einsetzen darf. Der Streit erreichte seinen Höhepunkt mit dem Disput, ob die herrschende Kaste die geistliche Kaste absetzen darf. Als Zeit des Investiturstreites gelten für gewöhnlich die Jahre ab 1076 (Hoftag in Worms) bis zur Kompromisslösung des Wormser Konkordates im Jahre 1122.

Der Grund dieser Spannungen war wahrscheinlich der Spannungsbogen zwischen dem germanischen Kastensystem mit einer regionalen Priesterkaste und dem Wunsch einer Wiedererrichtung des weströmischen Reiches. Das Volk der Germanen gliedert sich nach den Quellen in Freie, Halbfreie (Knechte) und Rechtlose (Kriegsgefangene, Sklaven). Zu bestimmten Zeitpunkten fanden Versammlungen der freien Männer (Volksthing) statt, bei denen wichtige Entscheidungen besprochen und getroffen wurden, so z. B. die Wahl eines Anführers. Nur diese und die Gaufürsten hatten beim Volksthing das Vorschlagsrecht. Die Gesellschaft war patriarchalisch organisiert und die Hausgemeinschaft hatte eine besondere Stellung in ihr. Die Macht der Anführer reichte nur bis zum Hausherrn, aber alle im Haus Lebenden unterstanden diesem, wobei die Aufsicht der Sippe einen Schutz vor Willkür bot. Durch die Christianisierung wurde zudem die lokale Priesterkaste der Germanen entmachtet und durch eine nicht lokale Priesterschaft ersetzt. Dieses wird der Grund des Machtkampfes des Papsttums mit den Fürsten im Heiligen Römischen Reich gewesen sein.

Aufweichung des Kastensystem in Mittelalter durch Städtegründungen

Das System der Kasten würde durch eine vormoderne Ständegesellschaft abgelöst. Für eine Person bestand die Möglichkeit einen Adelsstatus zu erwerben oder diesen auch zu verlieren. Auch konnte eine Person mehreren Ständen gleichzeitig angehören beziehungsweise in unterschiedlichen Situationen als Vertreter unterschiedlicher Stände auftreten. Beides trifft insbesondere auf den Gelehrtenstand zu, in den man nicht hineingeboren wurde, sondern in den man erst durch Ausbildung und die Tätigkeit als Autor eintrat. In diesen Punkten unterscheidet sich die europäische Ständegesellschaft deutlich zum Beispiel vom indischen Kastensystem, mit dem sie gelegentlich gleichgesetzt wird.

Überwindung des Kastensystems in Persien durch den Islam

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Muslime beim Gebet

In der Region von Persien war die Gesellschaft über den Zoroastrismus bis zum Siegeszug des Islams gleichfalls in vier Kasten unterteilt:

  • 1) Priester und Richter,
  • 2) Krieger,
  • 3) Schreiber
  • 4) Bauern und Handwerker

Diese wurde durch den Islam beendet. Das Gefühl der Überlegenheit eines Menschen gegenüber eines anderen Menschen aufgrund von Abstammung gilt als eine der Ursünden Iblis und ist im Islam verboten. Daher wird ein System, das auf Kasten beruht und die Menschen spaltet im Islam abgelehnt. Dies führt z. B. dazu, dass viele Mitglieder der niedrigsten Kasten des Hinduismus in Indien den Islam annahmen, was zu Spannungen von Hinduisten gegenüber Muslimen führte. Der Glaube daran, dass alle Menschen von Adam und Eva abstammen, macht sie zu gleichwertigen Geschwistern in der Geburt, so dass es nur eine einzige Menschheit gibt und das einzige zu berücksichtigende Unterscheidungsmerkmal im Islam ist gemäß einer Überlieferung von Prophet Muhammad, und das ist die Gottesehrfurcht [taqwa] (vgl. Heiliger Qur'an 13:49). Trotz des Konsens von allen Gelehrten, der Ablehnung des Kastensystems sowie der Ablehnung einer Bevorzugung über die Abstammung, gibt es bedauerlicherweise immer noch Regionen in dem auch Muslime in einer Art Kastensystem leben. Dieses sind Regionen in Indien, Pakistan und Bangladesch. Die Aufteilung erfolgt in Aschraf (Ehrevolle) und Adschlaf (Ungebildete). Die "Aschraf"-Kaste wird weiter in Sayyids, Scheichs, Mughals und Pattals unterteilt. Die Kaste der Sayyids, gilt allgemein als höchste Kaste in einer sehr missverständlichen und falsch verstandenen Interpretation der Liebe zu den Ahl-ul-Bait, die Bestandteil des Islam ist. In manchen Regionen ist eine Heirat zwischen einem Aschraf und Adschlaf gegen jegliches islamisches Gedankengut ein außerordentliches Tabu. Auch sind die Adschlafs in manchen Regionen gewaltigen Unterdrückungen ausgesetzt, so dürfen sie mancherorts nicht in den gleichen Moscheen beten. Diese deutliche Abweichung vom islamischen Ideal ist ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn unterdrückerische Elemente in den Islam hineingemischt werden, um eine Kastentraditionen zu bewahren.[6]

Siehe

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. PUTIN UND TRUMP SOLLEN DEN DRITTEN TEMPEL BAUEN[1] www.obrist-impulse.net, abgerufen am 12. Juni 2017
  2. Das alte Indien - Kasten ordnen die Gesellschaft (Doku Hörbuch)[2] Andere Geschichten, Youtube, abgerufen am 12. Juni 2017
  3. Der 3. Tempel in Jerusalem. Schule für Tempelpriester öffnet in Jerusalem[3] www.bibel-und-2012.de, abgerufen am 12. Juni 2016
  4. Wikipedia: Gewaltenteilung[4]
  5. siehe Videos Thora Frankfurt[5]
  6. Kastensystem[6] http://www.eslam.de, abgerufen am 12. Juni 2017