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Benutzer Diskussion:Anaxo

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Politische Psychiatrie - Probleme mit dem Artikel an sich...

Hallo Anaxo.
Willkommen. Ich muß gestehen, der Artikel Politische Psychiatrie ist, für mich, wie "Bahnhof mit Kofferklau".
Zweimal gelesen - so gut wie nichts verstanden.
Löschdiskussion gelesen - Beim Stichwort "Scientologie" (ist, aus meiner Sicht mit äußerster Vorsicht zu geniessen) klingelte ein Alarmsignal - nochmals gelesen, kein Hinweis auf "Scientologie" im Artikel Politische Psychiatrie gefunden.
Trotz - jetzt - 3x lesen, immer noch nicht so richtig verstanden.
Für mich etwas "zu hoch" geschrieben - dabei befasse ich mich schon über 10 Jahren mit einem Randgebiet: NS-Psychatrie und die daraus resultierenden NS-Verbrechen (NS-Euthanasie und NS-Zwangsterilisation).
Mein Wunsch wäre es: Den Artikel Politische Psychiatrie in der Einleitung noch einfacher beschreiben - wer das dann versteht, der hat auch Lust, weiterzulesen. (Vielleicht mit ein oder zwei Fallbeispielen etwas anschaulicher machen?)
Ich habe mich durchgequält (sorry für meine Ehrlichkeit, aber ich bin halt kein Akademiker). --Funker 07:13, 4. Mär. 2010 (UTC)Beantworten

Hallo Funker,
Vielen Dank für den kritischen Beitrag. Definitionen haben es aber mal so an sich, daß sie abstrakt sind. Daher ist die Einleitung vielelicht nicht der richtige Ort, um da Fallbeispiele einzufügen, aber man kann dann im nächsten bzw. ersten Kap. des Artikels ein paar praktische Beispiele einfügen, die den Sinn der Definition erläutern, o.k.
Natürlich soll die Sache verständlich dargestellt werden. Du selbst sprichst ja schon von einem Beispiel, das nach Mc. Murpheys Gesetz allerdings nicht unbedingt überall hoffähig ist, die NS-Euthanasie. Ich versuche es einfach mal hier, die Sache ein wenig verständlicher darzustellen:
Es gibt
  • a) typisch politische Interessen, die das psychiatrische Fachgebiet betreffen, wie z.B. die öffentliche Sicherheit und Ordnung, die ja gesetzlich geregelt ist, z.B. in den Unterbringungsgesetzen (LUG = Landesunterbringungsgesetze) oder im BGB (hier speziell im BtG = Betreuungsgesetz), und
  • b) typisch individuelle Interessen, die das psychiatrische Fachgebiet betreffen, so z.B. der Wunsch nach Heilung, freier Entfaltung der Persönlichkeit, letzteres ist sogar im Grundgesetz (Artikel 2 GG) verankert.
Beides ist nicht immer einfach miteinander zu verbinden. Beides wird oft konflikthaft innerhalb der Gesellschaft interpretiert. Die Psychiatrie hat hier eine maßgebliche Bedeutung, die je nach politischem System unterschiedlich wahrgenommen wird. Dies ist das Problem der Politischen Psychiatrie.
Hier kommen natürlich auch kulturelle und ideologische Einflüsse zum Tragen. Die Psychiatrie hat da eine sog. Vermittlerfunktion. Eigentlich sollte man erwarten, daß diese Institution sich in erster Linie für die Interessen der Betroffenen einsetzt. In der vergleichsweise kurzen Geschichte der Psychiatrie hat diese Institution jedoch häufig die politischen Interessen und nicht immer in wünschenswerter Weise die Interessen der Betroffenen (der Patienten) vertreten. Hier ist zu berücksichtigen, daß diese Institution geschichtlich auf die im Zeitalter des Absolutismus geschaffene und damals natürlich politisch gewollte Institution der "Arbeits- oder Zuchthäuser" zurückzuführen ist. Diese vertraten die Funktion, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu stabilisieren, indem man die buchstäblich "armen Irren" von der Straße wegschaffte. Bisweilen wurden sie in diesen Einrichtungen auch angekettet.
Eine ähnliche Funktion besaß die Psychiatrie natürlich auch im Dritten Reich. Das politische Interesse bestand darin, alle Kräfte auf die Kriegsführung zu konzentrieren. Da man mit einer gewissen Antipathie bzw. Abneigung in der Bevölkerung gegenüber psychisch Kranken rechnete, hat man hier eine Möglichkeit gesehen, Ressourcen einzusparen (T4-Aktion). Bereits der Name T4 (hergeleitet von Tiergartenstraße 4 in Berlin, dem Sitz des zuständigen Ministeruims) sagt es ja, daß hier der Kern der Sache verheimlicht und ideologisch verschleiert werden sollte. Es wurden in Psychiatrien aber nicht nur psycchisch Kranke ermordet, sondern auch Tuberkulöse, chronisch Kranke, Juden, verletzte Soldaten. Damit wurde eine ähnliche Situation hergestellt, wie sie auch in den alten Einrichtungen der Zuchthääuser oder Asyle bestand. Hier wurden alle gesellschaftlich Unliebsamen interniert und selektioniert.
Diese Geschichte der Psychiatrie ist z.B. auch in großen Zügen nachzulesen bei Psychiatriegeschichte = Ideologiegeschichte.
Eine gewisse Gegenströmung in der Psychiatrie setzte z.B. in der Französichen Revolution (Romantische Medizin) und in den 70er Jahren ein (Psychiatriereform, Enquête). Auch die Psychoanalyse vertrat Denkmodelle, die zum Verständnis der Betroffenen beitrugen. Leider haben jedoch weder die Psychoanalyse noch auch andere psychologische Schulen zumindest in Deutschland zu einer nachhaltigen Veränderung der psychiatrischen Praxis geführt. Nach wie vor haben Zwangsmaßnahmen und damit repressive Methoden ein sehr starkes Gewicht in der Psychiatrie. Daran hat auch der Einsatz von Psychopharmaka nicht viel geändert. Im Gegenteil, wird hier häufig von chemischer Zwangsjacke, Einbetonnierung usw. gesprochen. Eine positive Veränderung im gesellschaftlichen Umgang mit psychisch Kranken ist auch die Organistion von Patientenverbänden auf Landes und Bundesebene. Patienten versuchen, ihre eigenen Interessen poliitisch zu vertreten. Vorbild dazu haben Personen wie z.B. Dorothea Buck abgegeben.
Zum Thema Scientology müßte die damalige Diskussionsseite bei WP im Artikel Politische Psychiatrie neu eingefügt werden. Sie ist ja bis jetzt noch leer. Ich werde diesem Punkt mal nachgehen und dies nach Abklärung ggf. noch nacholen.
Bist Du einverstanden, daß auch diese hier geführte Diskussion auf die Diskussionsseite von Politische Psychiatrie verschoben wird?
Auch ich möchte mir eine kritische Bemerkung gestatten. Warum sagt niemand, der das Mahnmal "Mensch,achte den Menschen" gesehen hat, daß kaum 100 Meter entfernt vom damaligen Ort des Geschehens erneut über 3 Meter hohe Stacheldrahtzäune errichtet sind, hinter denen erneut psychisch Kranke untergebracht werden? Meines Erachtens nicht der richtige Ort für eine solche Szenerie. Die Gegensätze einer Politischen Psychiatrie, die sich um ein gutes Image bemüht, prallen hier wieder einmal krass aufeinander.
Für eine Rückmeldung bin ich dankbar, ob die Sache hiermit besser angekommen ist. Gruß --Anaxo 09:01, 5. Mär. 2010 (UTC)Beantworten

Hallo Anaxo.

Danke - nun etwas besser verständlich.

Ja, du kannst gerne auf die Diskussionsseite von Politische Psychiatrie verschieben. Dieses ist ja auch "dein" Thema.

Deine Kritik bezüglich dem Denkmal in Hadamar ist richtig. Es ist sicherlich schwierig beides miteinander zu vereinbaren.<br Tatsache ist jedoch:
1. Hadamar ist schon immer ein Psychatrisches Krankenhaus gewesen. Heute ist es, in der Tat, eine "geschlossene", eine Art "Gefängniss". Ich fände es aber nicht richtig, wenn das Haus nun geschlossen oder verlegt würde, "nur" weil dort euthanasiert wurde. (Ähnlich verhält es sich mit Grafeneck und einer Reihe anderer NS-Euthanasie-Gedenkstätten.)
2. In Hadamar - im Keller - sind die Greutaten geschehen. In den jetzigen Ausstellungsräumen fand die "letzte" Begutachtung statt.
Ich finde es wichtig, daß die Räume, in denen diese unmenschlichen Taten vollzogen wurden, heute und in Zukunft dem Gedenken an diese Taten, wie auch der gesellschaftlichen und auch besonders der persönlichen Aufarbeitung des Themas gewidmet sind. In der Ausstellung selbst wird, wenn ich mich recht erinnere, an mehreren Stellen auf die Tatsache verwiesen, daß "nebenan" noch "psychiatriert" wird.

Gruß, --Funker 11:37, 5. Mär. 2010 (UTC) Nachtrag: Es müssen Orte des Gedenkens und der Aufarbeitung geben. Und zwar an authentischen Orten. Deshalb ist, für mich, auch das Thema Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid sehr wichtig. --Funker 11:40, 5. Mär. 2010 (UTC)Beantworten

Willkommen II

Ich heiße dich auch herzlich hier willkommen. --Anthoney 12:29, 3. Mär. 2010 (UTC)Beantworten

Willkommen

Hallo Anaxo,

herzlich Willkommen bei der PlusPedia.

Wir freuen uns sehr über deine Mitarbeit.

Fragen beantworten wir dir gerne auf der Administratoren-Seite.

Herzliche Grüße & weiterhin viel Freude bei uns...:-) --Ariane 08:22, 3. Mär. 2010 (UTC)Beantworten