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Incel

Aus PlusPedia
Version vom 22. Juli 2020, 14:56 Uhr von Bohumil Samuel Kecir (Diskussion | Beiträge) (Sex mit Prostituierten wird vom überwiegenden Großteil der Incels abgelehnt, auch wenn einige von ihnen über die Option der sexuellen Betätigung mit einer Sex-Dienstleisterin ernsthaft diskutieren)
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Das englische Kofferwort Incel ist die Abkürzung für Involuntary Celibacy, was frei übersetzt unfreiwilliges Zölibat heißt und wovon sich die englische Kurzbezeichnung für unfreiwillig zölibatär bzw. sexuell enthaltsam lebende Person ableitet. Der Begriff bezeichnet zumeist männliche Erwachsene ohne Beziehungserfahrung sowie gelegentlich auch Männer, die mit Frauen nur entgeltlich Geschlechtsverkehr ausüben. Diese mit dem Begriff Escortcels bezeichneten Männer werden, jedoch innerhalb der Incel-Subkultur nicht immer als Incels anerkannt, weil die Inanspruchnahme der Dienstleistungen einer Prostituierten von der Mehrheit der Incels abgelehnt wird.

Kennzeichnend für Incels ist, dass sie alle mindestens eine Schwäche aufweisen, die verhindert, dass sie dem Bild eines starken und damit von den meisten Frauen unbewusst als attraktiv empfundenen Mannes entsprechen, dessen Eigenschaften diese gern an ihre Nachkommen vererbt sehen würden (was auch bei Frauen ohne Kinderwunsch der Fall ist) und, dass es ihnen nicht möglich ist, dieses Defizit zu beseitigen oder auszugleichen. Incels haben also ein mangelhaftes Sexappeal, weshalb sie zu den Verlierern der sexuellen Selektion zählen (einem der drei Selektionsmechanismen der Evolution). Die Bezeichnung als Incel ist dabei Teil einer größeren, soziologischen Einteilung. So werden jene Männer, die von fast allen Frauen als attraktiv empfunden werden, im Incel-Jargon als Chads bezeichnet, welche, aus der Incel-Perspektive, die sexuelle Oberschicht der Männer repräsentieren. Hierbei werden Vergleiche mit dem Paretoprinzip gemacht, dessen Auswirkungen durch das Fehlen der Vielehe jedoch begrenzt werden. Die Mehrheit der Männer, die "sexuelle Mittelschicht", wird von sogenannten Normies gebildet, die zwar auf eine geringere Anzahl von Frauen attraktiv wirken als die Chads, dabei jedoch größere Erfolgsaussichten auf das Eingehen einer Beziehung mit einem bestimmten Prozentsatz der Frauen besitzen als die Incels. Die Incels stellen dementsprechend die sexuelle Unterschicht dar. Es gibt innerhalb dieser drei Schichten Abstufungen und zwischen den drei Grundtypen entsprechende Hybriden (Tanner als Mischtyp zwischen Melvin bzw. Incel und Brad bzw. Normie und High-Tier-Normie bzw. Chadlite als Mischtyp zwischen Normie und Alpha) für die im Internet jeweils eigene Bezeichnungen kursieren. Incels haben, aufgrund ihrer Mängel, oft auch in anderen Lebensbereichen einen niedrigen Status innerhalb ihres Umfeldes und damit einhergehende Probleme. So sind sie in ihrer Schulzeit häufig von Mobbing betroffen und später auch beruflich nicht erfolgreich. Allerdings gibt es in den USA auch das Klischee des Incels, der nach seiner Schulzeit erfolgreicher ist, als der während seiner Schulzeit beliebte Chad.

Die Gründe für die unfreiwillige Beziehungslosigkeit und sexuelle Enthaltsamkeit der Incels können sehr vielfältig sein, weshalb es vorkommt, dass sie anhand der Art ihrer Benachteiligung kategorisiert werden: Mentalcels (psychische Störung), Locationcel (ungünstige Umgebung), Ethnicel (ethnische Herkunft, Hautfarbe, Phänotyp, Unterkategorien: Kebabcel (Orientale bzw. Vorderasiate), Blackcel (Schwarzer), Currycel (Inder oder Südasiate), Ricecel (Ostasiate); laut dem in Deutschland lebenden syrischen Incel Hamudi Ebalz stelle der großgewachsene weiße Mann ein weltweites Schönheitsideal dar, weshalb Männer, die diesem Bild entsprechen, mindestens "Chadlite" seien, wobei es allerdings auch unter Schwarzen und Ostasiaten "Chads" gibt, welche "Tyrone" bzw. "Chang" genannt werden), Shortcel (unterdurchschnittliche Körpergröße), Fatcel (Übergewicht), Thincel (Untergewicht), Baldcel (Kahlköpfigkeit), Poorcel (schlechte Berufs- oder Einkommenssituation), Uglycel (unattraktive Erscheinung), und andere. Die Aufforderung zur Selbstoptimierung führt hier in der Regel zu keinem ausreichendem Erfolg, da es sich zumeist um angeborene Eigenschaften handelt, die auch durch harte Arbeit an sich selbst nicht verändert werden können. Gleiches gilt für die Aufforderung selbstbewusster zu werden, da Selbstbewustsein einer Grundlage bedarf, sodass auch der Versuch der Anwendung von Pickup Artistry weitgehend erfolglos bleibt und mit finanziellen Verlusten zugunsten von Dating-Coaches einhergehen kann. Der Incel-Status hängt mehr mit der Art des jeweiligen Umfeldes zusammen. So setzt zum Beispiel der Status als Shortcel eine Umgebung von Menschen mit höherer durchschnittlicher Körpergröße voraus. Incels vertreten daher häufig ein deterministisches Weltbild und sprechen von einer "genetischen Lotterie".

Der ursprünglich neutrale Begriff dient inzwischen als Bezeichnung für sich vorwiegend in Internetforen zusammenfindende, von den eigenen Lebensumständen frustrierte Anhänger und Angehörige einer misogynen und gewaltverherrlichenden Ideologie bzw. Subkultur.

Der YouTuber Nikolai Alexander veröffentlichte anlässlich des Anschlages in Halle (Saale) 2019 ein Video, das sich mit der Problematik des Phänomens befasst.[1] Darin vertritt er die Auffassung, dass die liberale und kapitalistische Gesellschaftsordnung dieses Phänomen produziere, da sie "nicht sozial, sondern in Wahrheit zutiefst darwinistisch" sei und junge Männer durch ihr Raster fallen, weil sie bestimmte Parameter nicht erfüllen können. Um Gewalttaten von durch das Raster Gefallenen vorzubeugen, plädiert er für einen Kollektivismus, der diese in die Gemeinschaft eingliedert. Obwohl das Video keinen auf Ausgrenzung ausgerichteten Inhalt hatte, wurde es mittlerweile von YouTube entfernt, weil es laut dem Videoportal gegen dessen Nutzungsbedingungen verstoßen habe.

Siehe auch

  • Elliot Rodger, Incel, Amokläufer und Heldenfigur der Incel-Community

Andere Lexika




  1. Nikolai Alexander: Versagen und Sterben in Halle, YouTube, 17.10.2019.