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Medikalisierung: Unterschied zwischen den Versionen
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Siegrist nennt das Überwiegen von Verhaltenswissenschaften als ein Beispiel solcher Machtkonstellationen.<ref name="MSL">[[Johannes Siegrist|Siegrist, Johannes]]: ''Lehrbuch der Medizinischen Soziologie''. Urban & Schwarzenberg, München <sup>3</sup>1977, ISBN 3-541-06383-1, Seite 171</ref> Es ist klar, dass die Verhaltenswissenschaften, wie sie von den wissenschaftlichen Ergebnissen | Siegrist nennt das Überwiegen von Verhaltenswissenschaften als ein Beispiel solcher Machtkonstellationen.<ref name="MSL">[[Johannes Siegrist|Siegrist, Johannes]]: ''Lehrbuch der Medizinischen Soziologie''. Urban & Schwarzenberg, München <sup>3</sup>1977, ISBN 3-541-06383-1, Seite 171</ref> Es ist klar, dass die Verhaltenswissenschaften, wie sie von den wissenschaftlichen Ergebnissen [[Iwan Petrowitsch Pawlow|Pawlows]] und seiner Lehre von den bedingten Reflexen bestimmt wurden, eine Form der politisch gewollten und anerkannten Medizin und somit einer Ideologie darstellten, die eine freie Entfaltung der Forschung im Weg standen. Hier waren die Naturwissenschaften die einzig bestimmenden Faktoren einer materialistischen Wissenschaftsdoktrin. Demgegenüber vertritt die [[Psychosomatik]], wie sie sich in den USA entwickeln konnte, auch die Konzepte einer geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung. <ref name="GPS">[[Thure von Uexküll|Uexküll, Thure von]]: ''Grundfragen der psychosomatischen Medizin.'' Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 1963, Kap. V. Die Weisheit des Körpers und ihre Grenzen, Abs. 4 Die Grenzen der Reflexvorstellungen und die Reflexmythologie. Seite 165 f.</ref> | ||
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Version vom 28. Mai 2010, 05:44 Uhr
Medikalisierung ist ein medizinsoziologischer Terminus, der das in den letzten Jahrzehnten zunehmende Eindringen des Einflusses medizinischer Fachkreise nicht nur in die Belange der öffentlichen Verwaltung, sondern auch in die Belange der bisher privaten Verhaltensweisen betrifft. Dabei handelt es sich zumindest in der Theorie nicht immer um unabhängige fachliche Maßnahmen, sondern z.T. um Vorkehrungen, die zum Teil durch wirtschaftliche Interessen bestimmt sind oder durch ideologische Standpunkte festgelegt sind und damit keineswegs dem konkreten Interesse des einzelnen Betroffenen dienen. In diesem Sinne handelt es sich oft um die Auswirkungen einer einseitigen Definitions- oder Deutungsmacht.
Beispiel
Siegrist nennt das Überwiegen von Verhaltenswissenschaften als ein Beispiel solcher Machtkonstellationen.[1] Es ist klar, dass die Verhaltenswissenschaften, wie sie von den wissenschaftlichen Ergebnissen Pawlows und seiner Lehre von den bedingten Reflexen bestimmt wurden, eine Form der politisch gewollten und anerkannten Medizin und somit einer Ideologie darstellten, die eine freie Entfaltung der Forschung im Weg standen. Hier waren die Naturwissenschaften die einzig bestimmenden Faktoren einer materialistischen Wissenschaftsdoktrin. Demgegenüber vertritt die Psychosomatik, wie sie sich in den USA entwickeln konnte, auch die Konzepte einer geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung. [2]
Literatur
Mitscherlich, Alexander: Krankheit als Konflikt. Suhrkamp, Frankfurt 1966, 1967 (2 Bände)
Einzelnachweise
- ↑ Siegrist, Johannes: Lehrbuch der Medizinischen Soziologie. Urban & Schwarzenberg, München 31977, ISBN 3-541-06383-1, Seite 171
- ↑ Uexküll, Thure von: Grundfragen der psychosomatischen Medizin. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 1963, Kap. V. Die Weisheit des Körpers und ihre Grenzen, Abs. 4 Die Grenzen der Reflexvorstellungen und die Reflexmythologie. Seite 165 f.
Weblinks
Medikalisierung Wikipedia