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Konservativ: Unterschied zwischen den Versionen

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Konservatismus in Deutschland: z.T. historisch falsch
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==Konservatismus in Deutschland==
==Konservatismus in Deutschland==
Seine Blüte hatte der politische Konservatismus in (West-)Deutschland in den Jahren 1949 bis 1968. In der Zeit davor hatte der bürgerliche Konservatismus einen schweren Stand. Das Deutsche Kaiserreich war unter Druck [[Preußen]]s auf das Königreich [[Bayern]] und die südlichen deutschsprachigen Länder entstanden - teilweise im Widerspruch zu den Vertretern des Konservatismus. Die [[Weimarer Republik]] 1918-1933 war von heftigen politischen Auseinandersetzungen geprägt, das „[[Drittes Reich|Dritte Reich]]“ basierte auf einer radikalrevolutionären Ideologie und war demnach auch in keiner Form konservativ. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte sodann von 1949 an eine Phase des politischen und gesellschaftlichen Konservatismus, der sich ab 1968 eine links-utopische Jugendrevolte entgegensetzte.<ref>[[Alexander Gauland]]: Was ist Konservativismus. Streitschrift gegen die falschen deutschen Traditionen. Westliche Werte aus konservativer Sicht'. Frankfurt am Main, 1991</ref> Politisch vertreten werden Konservative in Deutschland vor allem durch die Parteien [[CDU]], [[CSU]], [[AfD]] und teilweise auch [[Freie Demokratische Partei|FDP]].
Der Konservatismus in Deutschland entwickelte sich seit der Deutschen Revolution von 1848/1849 zunächst in [[Preußen]] durch konservative Vereine, Gruppierungen und Abgeordnete. Die spezifisch deutsche Ausprägung des Konservatismus ist untrennbar mit [[Otto von Bismarck]] verbunden. Die katholische [[Deutsche Zentrumspartei]], die 1870 gegründet worden war, wurde bei der ersten [[Reichstagswahl 1871]] die zweitstärkste Fraktion und die führende Partei des konservativen Lagers. Mit dem Ende der Monarchie 1918 erfuhr der Konservatismus eine Wendung. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] im Jahre 1918 sammelte sich der deutsche Konservatismus in verschiedenen Parteien und in geistig-intellektuellen Strömungen, die manchmal mit dem Begriff der „[[Konservative Revolution|Konservativen Revolution]]“ zusammengefasst werden. Die [[Weimarer Republik]] 1918-1933 war von heftigen politischen Auseinandersetzungen geprägt, das „[[Drittes Reich|Dritte Reich]]“ basierte auf einer radikalrevolutionären Ideologie und war demnach auch in keiner Form konservativ. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte sodann von 1949 an eine Phase des politischen und gesellschaftlichen Konservatismus, der sich ab 1968 eine links-utopische Jugendrevolte entgegensetzte.<ref>[[Alexander Gauland]]: Was ist Konservativismus. Streitschrift gegen die falschen deutschen Traditionen. Westliche Werte aus konservativer Sicht'. Frankfurt am Main, 1991</ref> Politisch vertreten werden Konservative in Deutschland vor allem durch die Parteien [[CDU]], [[CSU]], [[AfD]] und teilweise auch [[Freie Demokratische Partei|FDP]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 11. September 2019, 09:37 Uhr

Als konservativ bezeichnet man Anhänger des "Konservatismus". Der Begriff stammt vom lateinischen Wort "conservare", das "bewahren“ bzw. "etwas in seinem Zusammenhang erhalten" bedeutet. Konservativismus beschreibt einerseits eine persönliche Haltung als auch eine politische Einstellung. Beide Dimensionen des Konservatismus (Charaktereigenschaft und politische Einstellung) können unabhängig voneinander vorkommen. So kann ein konservativer Charakter politisch progressive Einstellungen haben bzw. ein politisch konservativer Mensch kann charakterlich progressiv denken und handeln.

Geschichte des politischen Konservatismus

Der politisch-gesellschaftliche Konservatismus entstand als Gegenbewegung zur Epoche der Aufklärung und den Idealen der Französischen Revolution.[1] Den Konservatismus gab es zwar schon vor dieser Zeit, etwa im römischen Reich, doch erst zur Zeit der Französischen Revolution erhielt er seinen Namen, zeitglich mit dem Liberalismus und dem Attribut "progressiv".

Merkmal des Konservatismus

Im Wettstreit der politisch-gesellschaftlichen Konzepte zeichnet sich der Konservatismus durch zwei Hauptmerkmale aus:[2]

1) Er akzeptiert den Mensch mit seinen Fehlern und Schwächen und versucht nicht Politik zu machen, um eine Gesellschaft auf eine Vision hin zu entwickeln. Der Konservatismus will Traditionen bewahren und sieht den einzelnen Menschen mehr in der Pflicht als die Gesellschaft als Ganzes. Utopien und sozialen Experimenten gegenüber ist der Konservatismus skeptisch eingestellt.

2) Der Konservatismus orientiert sich am Machbaren und nicht am Wünschenswerten. Dabei nimmt er den Menschen mit seinen Grenzen und Defiziten wahr und als Maßstab für sein Handeln. Konservative sind deshalb auch meist gegen politische Experimente jedweder Art und setzen auf klassische Rollenbilder und bewährte Rezepte statt auf neue Konzepte.

Kulturspezifische Unterschiede

Während der Konservatismus im englischsprachigen Raum den Wert der Freiheit des Einzelnen betont und damit starke Überschneidungen mit dem Liberalismus hat, ist der kontinentaleuropäische Konservatismus seit je her am Prinzip der Autorität und Ordnung orientiert.[3] In vielen Kulturen spielt auch eine ausgeprägte Stellung der Religion eine tragende Rolle in konservativen Denkmodellen.[4][5]

Konservatismus in Deutschland

Der Konservatismus in Deutschland entwickelte sich seit der Deutschen Revolution von 1848/1849 zunächst in Preußen durch konservative Vereine, Gruppierungen und Abgeordnete. Die spezifisch deutsche Ausprägung des Konservatismus ist untrennbar mit Otto von Bismarck verbunden. Die katholische Deutsche Zentrumspartei, die 1870 gegründet worden war, wurde bei der ersten Reichstagswahl 1871 die zweitstärkste Fraktion und die führende Partei des konservativen Lagers. Mit dem Ende der Monarchie 1918 erfuhr der Konservatismus eine Wendung. Nach dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1918 sammelte sich der deutsche Konservatismus in verschiedenen Parteien und in geistig-intellektuellen Strömungen, die manchmal mit dem Begriff der „Konservativen Revolution“ zusammengefasst werden. Die Weimarer Republik 1918-1933 war von heftigen politischen Auseinandersetzungen geprägt, das „Dritte Reich“ basierte auf einer radikalrevolutionären Ideologie und war demnach auch in keiner Form konservativ. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte sodann von 1949 an eine Phase des politischen und gesellschaftlichen Konservatismus, der sich ab 1968 eine links-utopische Jugendrevolte entgegensetzte.[6] Politisch vertreten werden Konservative in Deutschland vor allem durch die Parteien CDU, CSU, AfD und teilweise auch FDP.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Martin Greiffenhagen: 'Das Dilemma des deutschen Konservatismus', München 1971
  2. Schmitz: 'Konservativismus'. VS Verlag. Wiesbaden 2009.
  3. Di Fabio: Die Kultur der Freiheit. München, 2005
  4. Panajotis Kondylis: Konservatismus. Geschichtlicher Gehalt und Untergang. Frankfurt 1986
  5. Porsche-Ludwig, Bellers (Hg.): 'Was ist konservativ? Eine Spurensuche in Politik, Philosophie, Wissenschaft, Literatur. Nordhausen, 2013
  6. Alexander Gauland: Was ist Konservativismus. Streitschrift gegen die falschen deutschen Traditionen. Westliche Werte aus konservativer Sicht'. Frankfurt am Main, 1991