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Bernhard Adamski: Unterschied zwischen den Versionen

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kat. dopp.
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== Eine Mauer des Schweigens... bis heute? ==
== Eine Mauer des Schweigens... bis heute? ==
4. Oktober 1995 steht auf einem Antrag der Fraktion [[Die Grünen]] an den Gemeinderat Alveslohe. Dort wird gewünscht, man möge eine kleine Gedenktafel oder einen Gedenkstein zum Andenken an Bernard Adamski errichten oder errichten lassen. Ein entsprechender Stein ist bereits gestiftet. 1000 DM sind ebenfalls von privater Seite zur Verfügung gestellt worden.
4. Oktober 1995 steht auf einem Antrag der Fraktion [[Bündnis 90/Die Grünen]] an den Gemeinderat Alveslohe. Dort wird gewünscht, man möge eine kleine Gedenktafel oder einen Gedenkstein zum Andenken an Bernard Adamski errichten oder errichten lassen. Ein entsprechender Stein ist bereits gestiftet. 1000 DM sind ebenfalls von privater Seite zur Verfügung gestellt worden.
Der Antrag wurde in der Gemeinderatsversammlung jedoch mehrheitlich abgelehnt. Als Begründung brachte man hervor: "Unser Ehrenmal reicht aus". Desweiteren wurde argumentiert, dass eine besondere Ehrung Adamskis zu einem "Riss durch die Gemeinde" führen könne.
Der Antrag wurde in der Gemeinderatsversammlung jedoch mehrheitlich abgelehnt. Als Begründung brachte man hervor: "Unser Ehrenmal reicht aus". Desweiteren wurde argumentiert, dass eine besondere Ehrung Adamskis zu einem "Riss durch die Gemeinde" führen könne.



Aktuelle Version vom 3. Februar 2019, 23:29 Uhr

Bernhard Adamski (* 30. Oktober 1924 in Pakosc/Polen; † 7. Februar 1945 im Arbeitserziehungslager Nordmark/Kiel-Hassee) war ein polnischer Zwangsarbeiter der NS-Zeit (1933-1945).[1]

Bernhard Adamski wurde in dem polnischen Wallfahrtsort Pakosc geboren. Ob er 1940 - also mit etwa 16 Jahren - verschleppt wurde, ist unbekannt. Die Familie Adamski jedenfalls soll in das Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete vertrieben worden sein.

Zwangsarbeit in Alveslohe

Über Bernhard selbst hat Gerhard Hoch[1] herausgefunden, dass er dem Alvesloher Landwirt Dietrich Sch.[2] als Zwangsarbeiter zugewiesen wurde. Dietrich Sch. war nicht zum Militär eingezogen worden und konnte weiterhin den Hof führen. Ohne zusätzliche Arbeitskräfte jedoch konnte er den Hof kaum noch bewirtschaften, so dass er beim Arbeitsamt Neumünster die Zuweisung einer ausländischen Arbeitskraft beantragt hatte.

Bernhard wird verhaftet und stirbt

5. Februar 1945: Der Ortspolizist Willi L.[2] erscheint auf dem Hof Sch., um Bernhard zu verhaften. Ein Grund wird nicht genannt. Willi L. brachte den zwanzigjährigen Bernhard zur Gestapodienststelle Neumünster. Von dort verlegte man ihn in das örtliche Polizeigefängniss um ihn kurze Zeit später wiederum in das Gestapogefängniss zu überweisen.
Am 10. Januar wurde er in das "Arbeitserziehungslager Nordmark" in Kiel-Hassee verbracht. Dort starb er am 7. Februar 1945.

Zunächst fand Bernhard Adamski seine Ruhestätte auf dem Kieler Friedhof Eichhof (Grab-Viertel 49, Grab Nr. 373) um später auf den "Cap-Arcona-Friedhof" in Haffkrug-Neukoppel an der Neustädter Bucht umgebettet zu werden.

Details über den Tod Bernhards sind schwer zu finden

Bekannt ist, dass Bernhard im Einwohnerregister der Gemeinde Alveslohe eingetragen ist. Die meisten Fragen auf der Meldekarte sind jedoch nicht ausgefüllt. Jedoch findet man auf der Rückseite der Karte als Arbeitgeber "D. Sch." eingetragen. Am 23. Januar fragt das polnische Konsulat in Berlin - vermutlich im Auftrage seiner Eltern - bei der Gemeinde Alveslohe nach dem Schicksal Bernhards an. Der damalige Bürgermeister Wilhelm L. beantworte das Schreiben am 16.2.1948: Bauer Sch. hat dem Konsulat bereits Einzelheiten zu Bernhard Adamski mitgeteilt: {{Zitat1

|Text=...

Unter Bezugnahme auf Ihre Anfrage wird mitgeteilt, daß hier nähere Einzelheitemn als bereits von dem Bauern Dietrich Sch.[2] angegeben, über den Verbleib des polnischen Staatsangehörigen Bernhard Adamski nicht bekannt sind. Über eine angebliche Verhaftung und Verbringung des A. in ein Konzentrationslager konnten ebenfalls keine Feststellungen getroffen werden. ... [3] Am 30. Juli 1948 fragte das polnische Konsulat bei der britischen Militöärregierung in Bad Segeberg an. Diese teilte am 23.8. dem Konsulat mit, dass Adamsiki am 5. Januar 1945 in Alveslohe durch den Polizeimeister L. auf Befehl der Gestapo Neumünster in das Polizeigefängbniss "Am Hart" in Neumünster verbracht wurde. Von dort sei er am 10. Januar frühmorgens durch die Gestapo nach Kiel transportiert worden.

Eine Mauer des Schweigens...

Es ist schwierig, so Hoch in seinem Aufsatz[1] weiter, genaueres zu erfahren. Nach Bürgermeister L.'s Brief zu urteilen, ist die Verhaftung und Verbringung Bernhards als "Gerücht" zu interpretieren.

Anfang 1945 hat die Gemeinde Alveslohe höchstens 1200 Einwohner. Eine Verhaftung kann somit nicht unbemerkt geblieben worden sein, zumal der Weg vom Hof des Landwirtes Sch. zur Arrestzelle der Polizeistation in der Dorfmitte durch mehrere bebaute Straßenzüge geführt haben muss. Auch andere Anhaltspunkte lassen den begründeten Verdacht zu, daß der Bürgermeister L. gegenüber dem polnischen Konsulat die Unwahrheit behauptete. Warum also, so Hoch weiter, schweigt L.?

Fest steht: L. war kein Parteimitglied der NSDAP. Örtliche Parteimitglieder und SA-Leute drängten ihm bald nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 aus seinem Bürgermeisteramt. Bei der ersten freien Kommunalwahl im Jahre 1946 wurde er wieder als Bürgermeister gewählt.

Eine Antwort des Schweigens könnte durchaus darin begründet sein, das sich auch nach dem Kriegsende die inneren Werte der Einwohner Alveslohes immer noch der NS-Ideologie nachhingen. Gerhard Hoch besuchte im Jahre 1988 mit Bernhards Bruder Stanislaw Adamski einige mögliche Zeugen in Alveslohe. Man kam jedoch nicht weiter.

Eine Mauer des Schweigens... bis heute?

4. Oktober 1995 steht auf einem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an den Gemeinderat Alveslohe. Dort wird gewünscht, man möge eine kleine Gedenktafel oder einen Gedenkstein zum Andenken an Bernard Adamski errichten oder errichten lassen. Ein entsprechender Stein ist bereits gestiftet. 1000 DM sind ebenfalls von privater Seite zur Verfügung gestellt worden. Der Antrag wurde in der Gemeinderatsversammlung jedoch mehrheitlich abgelehnt. Als Begründung brachte man hervor: "Unser Ehrenmal reicht aus". Desweiteren wurde argumentiert, dass eine besondere Ehrung Adamskis zu einem "Riss durch die Gemeinde" führen könne.

Am 6.9. 2001 wurde nochmals ein erneuter Anlauf genommen: Man möge an dem Kriegerehrenmahl Alveslohe eine entsprechende Gedenktafel anbringen. Ohne Aussprache, so Hoch[1] weiter, ist auch dieser Antrag abgelehnt worden.

Ein weiterer Antrag...

Im Frühjahr 2011 wurde nochmals ein Antrag gestellt: Es sollte, vor dem Gemeindehaus Alveslohe, ein Stolperstein verlegt werden. Auch dieses scheiterte am Widerstand der Gegner.[4]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Gerhard Hoch: "Bernard Adamski - ein polnischer Zwangsarbeiter in Alveslohe"; Aufsatz in: "Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte", Heft 45/ 2005, S. 33ff
  2. 2,0 2,1 2,2 Zum Schutze der Persönlichkeitsrechte sind die Familiennamen aller Personen, die in dem zugrundegelegten Aufsatz erwähnt werden, in diesem PlusPedia-Artikel abgekürzt
  3. Gerhard Hoch: "Bernard Adamski - ein polnischer Zwangsarbeiter in Alveslohe"; Aufsatz in: "Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte", Heft 45/ 2005, Faksimile des Briefes auf S. 37
  4. tel. Auskunft OV Alveslohe B.90/ Die Grünen im März 2013

Literaturquelle

  • Gerhard Hoch: "Bernard Adamski - ein polnischer Zwangsarbeiter in Alveslohe"; Aufsatz in: "Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte", Heft 45/ 2005; Herausgeber: "Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein e.V. (AKENS)"