PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Wasserstoff: Unterschied zwischen den Versionen
WeCoWi ist kein zuverlässiges Lexikon |
Dichte, Eigenschaften bis Verwendung und Quelle hinzugefügt, |
||
Zeile 20: | Zeile 20: | ||
| -252,5 °C | | -252,5 °C | ||
|- | |- | ||
| Dichte | |||
| 0,08987•10^-3 g/cm^3 | |||
|} | |} | ||
'''Wasserstoff''' (''Hydrogen'', Atomsymbol '''H''') ist das im [[Universum]] mit Abstand am häufigsten vorkommende [[Chemie|chemische]] Element. Die [[Sonne]] besteht zu rund 75 Masseprozent aus Wasserstoff. Auf der Erde ist es, vor allem in gebundener Form, Bestandteil seines [[Oxid]]s [[Wasser]], in den [[Kohlenwasserstoff]]en von [[Kohle]], [[Erdöl]] und [[Erdgas]] sowie in fast allen [[Organische Chemie|organischen Verbindungen]] zu finden. Es zählt zu den neun häufigsten Elementen in der [[Erdhülle]]. | '''Wasserstoff''' (''Hydrogen'', Atomsymbol '''H''') ist das im [[Universum]] mit Abstand am häufigsten vorkommende [[Chemie|chemische]] Element. Die [[Sonne]] besteht zu rund 75 Masseprozent aus Wasserstoff. HENRY CAVENDISH entdeckte 1766 das neue Element. Auf der Erde ist es, vor allem in gebundener Form, Bestandteil seines [[Oxid]]s [[Wasser]], in den [[Kohlenwasserstoff]]en von [[Kohle]], [[Erdöl]] und [[Erdgas]] sowie in fast allen [[Organische Chemie|organischen Verbindungen]] zu finden. Es zählt zu den neun häufigsten Elementen in der [[Erdhülle]]. | ||
== Eigenschaft == | |||
Es ist das leichteste aller Gase und diffundiert leicht durch Metalle und durch Quarz. Insbesondere ist heißes Palladium-Blech gut durchlässig. | |||
Fester Wasserstoff bildet bei 2,8 mbar und 20 K eine metallische | |||
Modifikation. | |||
Die rel. Atommasse ist 1,0079. | |||
Es gibt zwei stabile Isotope: Protium (1H) mit einem Anteil von 99,985% und Deuterium (2H oder D). | |||
Die Halbwertszeit des instabilen (3H) Wasserstoff, auch Tritium | |||
(T) genannt, beträgt 12,346 a. | |||
Die Elektronenkonfiguration ist (1s)1, die Oxidationszahlen sind + 1 und — 1. | |||
Bei 0 °C lösen sich 2,15 Vol.-% H2 in Wasser. | |||
Sehr gut löslich ist H2 dagegen in Metallen, z.B. nimmt Palladiumschwamm H2 bis zum 850fachen seines Volumens auf. | |||
Der Wasserstoff liegt dabei in atomarer Form vor. | |||
Beim Wasserstoff handelt es sich um ein farb- und geruchloses, ungiftiges Gas, das sich zu einer farblosen, sehr leicht beweglichen Flüssigkeit kondensieren läßt. Unterhalb -259,14 °C erstarrt diese Flüssigkeit dann zu farblosen Kristallen. | Beim Wasserstoff handelt es sich um ein farb- und geruchloses, ungiftiges Gas, das sich zu einer farblosen, sehr leicht beweglichen Flüssigkeit kondensieren läßt. Unterhalb -259,14 °C erstarrt diese Flüssigkeit dann zu farblosen Kristallen. | ||
Zeile 28: | Zeile 47: | ||
Die Löslichkeit von Wasserstoff in Wasser ist gering (2 l in 100 l H<sub>2</sub>O bei 0°C), in bestimmten Metallen, beispielsweise [[Palladium]] oder [[Platin]] ist sie jedoch außerordentlich groß, so daß diese Effekte zur Wasserstoffspeicherung in der [[Brennstoffzelle]]ntechnik Anwendung finden. | Die Löslichkeit von Wasserstoff in Wasser ist gering (2 l in 100 l H<sub>2</sub>O bei 0°C), in bestimmten Metallen, beispielsweise [[Palladium]] oder [[Platin]] ist sie jedoch außerordentlich groß, so daß diese Effekte zur Wasserstoffspeicherung in der [[Brennstoffzelle]]ntechnik Anwendung finden. | ||
== Atomarer Wasserstoff == | |||
Dieser Wasserstoff ist sehr reaktionsfreudig. | |||
Im Moment der Freisetzung, z.B. in einer chemischen Reaktion, liegt Wasserstoff stets als H vor. | |||
Dieser »status nascendi« besteht für etwa 0,5 s. | |||
Die Darstellung von H im Labor erfolgt z.B. im Woodschen Verfahren: elektr. Entladungen in molekularem Wasserstoff unter reduziertem Druck. | |||
== Molekularer Wasserstoff == | |||
Dieser Wasserstoff ist chemisch relativ träge. | |||
Bei Energiezufuhr (Erhitzen, elektr. Entladungen, Bestrahlen) wird die interatomare Bindung gespalten. | |||
'''H2 → 2H; ΔH = + 436,6 kJ'''. | |||
H2 tritt in zwei Kernspinisomeren auf: | |||
Im Para-Wasserstoff sind die Spinrichtungen beider Atomkerne antiparallel, im Ortho-Wasserstoff sind sie parallel. | |||
Bei Raumtemperatur ist das Verhältnis para/ortho = 1/4. | |||
Bei sehr tiefen Temperaturen ist nur noch Para- Wasserstoff stabil. | |||
Beide Isomere haben gleiche chemische, aber etwas unterschiedliche physikalische Eigenschaften. | |||
== Verbrennung von H2 == | |||
Wasserstoff verbrennt mit fahler, blauer Flamme zu | |||
Wasser: | |||
'''2 H2 + 02 → 2 H20; ΔH = - 571,6 kJ''' | |||
Die Reaktion zündet bei 600 °C und verläuft dann explosionsartig (Knallgas). | |||
== Optimale Knallgasmischung == | |||
Das optimal Gas-Gemisch für eine Knallgasmischung beträgt: | |||
'''H2/Luft = 2/4,78'''. | |||
== Brennstoffzellen Reaktion == | |||
In der Brennstoffzelle läuft die Knallgasreaktion bei Raumtemperatur ab. | |||
Wasserstoff ist ein starkes Reduktionsmittel, z.B. reduziert es die Metalloxide zum Metall: | |||
'''CuO + H2 → Cu + H2O'''. | |||
== Nachweis == | |||
Erfolgt spektroskopisch oder über das Verbrennungsprodukt H20. | |||
== Vorkommen == | |||
Wasserstoff steht an 9. Stelle der Elementhäufigkeit. | |||
Der Anteil an den obersten Erdschichten, einschließlich Wasser- und Lufthülle, beträgt 1,02 Gewichts-%. | |||
In bodennaher Luft ist H2 nur zu 5•10^-5 Vol.-% vorhanden, überwiegt jedoch bereits oberhalb 100 km Höhe. | |||
In 2.000—20.000 km Höhe existiert eine Wasserstoff-Hülle. | |||
Das Universum besteht zu 90% aus Wasserstoff. | |||
== Gewinnung == | |||
Technisch aus: | |||
Rohöl (55 % ), | |||
Erdgas (32 % ), | |||
Koksvergasung (10%) und | |||
Chloralkali-Elektrolyse (2 % ). | |||
Der Großteil des industriellen H2 stammt aus der Reduktion von Wasserdampf mit dem Kohlenstoff des organischen Rohmaterials. | |||
== Beispiel == | |||
H2-Erzeugung mit methanreichem Erdgas. | |||
'''CH4 + H2O ↔ 3H2 + CO; ΔH = + 205 kJ''' | |||
das anfallende H2 muss anschließend, vor allem von | |||
Schwefel gereinigt werden. | |||
== Wassergas-Erzeugung == | |||
Wasserdampf wird über glühenden Koks geleitet: | |||
'''C + H20 ↔ CO + H2; ΔH = + 131,5 kJ''' | |||
'''C + 2 H20 ↔ C02 + 2 H2; ΔH = + 90,3 kJ''' | |||
'''CO + H20 ↔ C02 + H2; ΔH = 41,2 kJ''' | |||
== Elektrolyse == | |||
Ist die Gewinnung von Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aus Wasser (H2O). | |||
'''2 H20 → 2 H2 + O2; ΔH = + 242 kJ''' | |||
== Verbrauch zur technologischen Erzeugung von 1 m³ H2 == | |||
1 Liter salzfreies H2O, 40—60 Liter Kühlwasser, 4,5 kWh Elektrizität ,0,5 g KOH | |||
== Gewinnung im Labor == | |||
Im Labor gewinnt man H2 durch den Kippschen Gasentwickler. | |||
Aus einem Vorratsgefäß strömt Salzsäure in einen Behälter mit Zinkspänen und entwickelt dort nach | |||
'''Zn + 2 HCl → ZnCl2 + H2''' | |||
Wasserstoff, der durch einen Hahn abgelassen wird. | |||
Bei geschlossenem Hahn verdrängt das H2-Gas die Säure aus dem Behälter mit dem Metall, die Reaktion bricht ab. | |||
Wird der Hahn erneut geöffnet, so strömt Salzsäure nach und die Reaktion beginnt wieder. | |||
[Je nach Füllung können in der Apparatur auch H2S, S02, HCl (gasförmig) und Cl2 freigesetzt werden.] , | |||
Wasserstoff gelangt in roten Gasflaschen (150 bar) in den Handel. | |||
Die Weltjahresproduktion beträgt rund 350 Milliarden m³ , | |||
Deutschland ca.: 3.380 Mill. t/a. | |||
== Verwendung == | |||
H2 dient in erster Linie zur Ammoniak-Synthese und für Hydrierungsprozesse. | |||
Große Mengen verbrauchen neben der Methanol- und HCl-Synthese auch die Synthesen organischer Substanzen. | |||
Weiterhin wird H2 zum Schweißen, Schneiden und Heizen benutzt. | |||
H2 ist Raketentreibstoff und in flüssiger Form ein wichtiges Kühlmittel. | |||
Steigende Bedeutung hat H2 als Energiequelle in Brennstoffzellen. | |||
Das dem Wasser analoge Deuteriumoxid D2O | |||
(ς = 1,10 g/cm3, Gefrierpunkt: 3,82 °C, Siedepunkt: 101,4 °C, Anteil am »normalen« Wasser: 0,015 %) ist Moderatorsubstanz in Schwerwasser-Kernreaktoren. | |||
Tritium ist radioaktiv und dient vor allem als Explosionsstoff in Wasserstoffbomben. | |||
Gewinnung in Kernreaktoren oder Teilchenbeschleunigern. | |||
Tritium wird als Markierung (tracer) in organische Substanzen eingebaut. | |||
Hydride sind Verbindungen des Wasserstoffs mit Metallen und Nichtmetallen. | |||
Salzartige Hydride werden mit den Elementen der I. und II. Hauptgruppe gebildet | |||
(z.B. LiH, NaH, CaH2, BaH2). | |||
In Wasser und beim Schmelzen zerfallen sie. | |||
Sie dienen in erster Linie zur Darstellung von Metallen und zum | |||
Hydrieren. | |||
Metallartige Hydride werden mit Nebengruppenelementen gebildet. | |||
Der Wasserstoff wird als H in nicht festen Zahlenverhältnissen vom Metallgitter aufgenommen. | |||
Als Wasserstoffspeicher spielen Eisen-Titan-Hydride (FeTiH, FeTiH2) und Lanthan-Nickel-Hydride (La-Ni5H7) eine wachsende Rolle. | |||
Die Speicherkapazität liegt bei 30 g H2 pro 1 Liter Hydrid. | |||
== Andere Lexika == | == Andere Lexika == | ||
http://www.chemie.de/lexikon/Wasserstoff.html | http://www.chemie.de/lexikon/Wasserstoff.html | ||
== Quelle == | |||
dtv-Atlas „Chemie - Allgemeine und Organische Chemie“ Bd.1, ISBN:3-423-03217-0 | |||
[[Kategorie:Chemisches Element]] | [[Kategorie:Chemisches Element]] | ||
[[Kategorie:PPA-Silber]] | [[Kategorie:PPA-Silber]] |
Version vom 19. September 2018, 14:05 Uhr
Wasserstoff | |
Atomsymbol | H |
Ordnungszahl | 1 |
Relative Atommasse | 1,0079 |
Elektronegativität | 2,1 |
Schmelzpunkt | -259,14 °C |
Siedepunkt | -252,5 °C |
Dichte | 0,08987•10^-3 g/cm^3 |
Wasserstoff (Hydrogen, Atomsymbol H) ist das im Universum mit Abstand am häufigsten vorkommende chemische Element. Die Sonne besteht zu rund 75 Masseprozent aus Wasserstoff. HENRY CAVENDISH entdeckte 1766 das neue Element. Auf der Erde ist es, vor allem in gebundener Form, Bestandteil seines Oxids Wasser, in den Kohlenwasserstoffen von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie in fast allen organischen Verbindungen zu finden. Es zählt zu den neun häufigsten Elementen in der Erdhülle.
Eigenschaft
Es ist das leichteste aller Gase und diffundiert leicht durch Metalle und durch Quarz. Insbesondere ist heißes Palladium-Blech gut durchlässig. Fester Wasserstoff bildet bei 2,8 mbar und 20 K eine metallische Modifikation. Die rel. Atommasse ist 1,0079.
Es gibt zwei stabile Isotope: Protium (1H) mit einem Anteil von 99,985% und Deuterium (2H oder D). Die Halbwertszeit des instabilen (3H) Wasserstoff, auch Tritium (T) genannt, beträgt 12,346 a.
Die Elektronenkonfiguration ist (1s)1, die Oxidationszahlen sind + 1 und — 1.
Bei 0 °C lösen sich 2,15 Vol.-% H2 in Wasser.
Sehr gut löslich ist H2 dagegen in Metallen, z.B. nimmt Palladiumschwamm H2 bis zum 850fachen seines Volumens auf. Der Wasserstoff liegt dabei in atomarer Form vor.
Beim Wasserstoff handelt es sich um ein farb- und geruchloses, ungiftiges Gas, das sich zu einer farblosen, sehr leicht beweglichen Flüssigkeit kondensieren läßt. Unterhalb -259,14 °C erstarrt diese Flüssigkeit dann zu farblosen Kristallen.
Die meisten Wasserstoffatome bestehen aus einem Proton und einem Elektron. Natürlich kommt Wasserstoff in reiner Form meist nur als zweiatomiges (Molekül) Gas vor. Isotope des Wasserstoffs sind Deuterium und Tritium.
Die Löslichkeit von Wasserstoff in Wasser ist gering (2 l in 100 l H2O bei 0°C), in bestimmten Metallen, beispielsweise Palladium oder Platin ist sie jedoch außerordentlich groß, so daß diese Effekte zur Wasserstoffspeicherung in der Brennstoffzellentechnik Anwendung finden.
Atomarer Wasserstoff
Dieser Wasserstoff ist sehr reaktionsfreudig. Im Moment der Freisetzung, z.B. in einer chemischen Reaktion, liegt Wasserstoff stets als H vor.
Dieser »status nascendi« besteht für etwa 0,5 s. Die Darstellung von H im Labor erfolgt z.B. im Woodschen Verfahren: elektr. Entladungen in molekularem Wasserstoff unter reduziertem Druck.
Molekularer Wasserstoff
Dieser Wasserstoff ist chemisch relativ träge. Bei Energiezufuhr (Erhitzen, elektr. Entladungen, Bestrahlen) wird die interatomare Bindung gespalten.
H2 → 2H; ΔH = + 436,6 kJ.
H2 tritt in zwei Kernspinisomeren auf: Im Para-Wasserstoff sind die Spinrichtungen beider Atomkerne antiparallel, im Ortho-Wasserstoff sind sie parallel. Bei Raumtemperatur ist das Verhältnis para/ortho = 1/4. Bei sehr tiefen Temperaturen ist nur noch Para- Wasserstoff stabil. Beide Isomere haben gleiche chemische, aber etwas unterschiedliche physikalische Eigenschaften.
Verbrennung von H2
Wasserstoff verbrennt mit fahler, blauer Flamme zu Wasser:
2 H2 + 02 → 2 H20; ΔH = - 571,6 kJ
Die Reaktion zündet bei 600 °C und verläuft dann explosionsartig (Knallgas).
Optimale Knallgasmischung
Das optimal Gas-Gemisch für eine Knallgasmischung beträgt:
H2/Luft = 2/4,78.
Brennstoffzellen Reaktion
In der Brennstoffzelle läuft die Knallgasreaktion bei Raumtemperatur ab. Wasserstoff ist ein starkes Reduktionsmittel, z.B. reduziert es die Metalloxide zum Metall:
CuO + H2 → Cu + H2O.
Nachweis
Erfolgt spektroskopisch oder über das Verbrennungsprodukt H20.
Vorkommen
Wasserstoff steht an 9. Stelle der Elementhäufigkeit. Der Anteil an den obersten Erdschichten, einschließlich Wasser- und Lufthülle, beträgt 1,02 Gewichts-%. In bodennaher Luft ist H2 nur zu 5•10^-5 Vol.-% vorhanden, überwiegt jedoch bereits oberhalb 100 km Höhe. In 2.000—20.000 km Höhe existiert eine Wasserstoff-Hülle. Das Universum besteht zu 90% aus Wasserstoff.
Gewinnung
Technisch aus: Rohöl (55 % ), Erdgas (32 % ), Koksvergasung (10%) und Chloralkali-Elektrolyse (2 % ).
Der Großteil des industriellen H2 stammt aus der Reduktion von Wasserdampf mit dem Kohlenstoff des organischen Rohmaterials.
Beispiel
H2-Erzeugung mit methanreichem Erdgas.
CH4 + H2O ↔ 3H2 + CO; ΔH = + 205 kJ
das anfallende H2 muss anschließend, vor allem von Schwefel gereinigt werden.
Wassergas-Erzeugung
Wasserdampf wird über glühenden Koks geleitet:
C + H20 ↔ CO + H2; ΔH = + 131,5 kJ
C + 2 H20 ↔ C02 + 2 H2; ΔH = + 90,3 kJ
CO + H20 ↔ C02 + H2; ΔH = 41,2 kJ
Elektrolyse
Ist die Gewinnung von Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aus Wasser (H2O).
2 H20 → 2 H2 + O2; ΔH = + 242 kJ
Verbrauch zur technologischen Erzeugung von 1 m³ H2
1 Liter salzfreies H2O, 40—60 Liter Kühlwasser, 4,5 kWh Elektrizität ,0,5 g KOH
Gewinnung im Labor
Im Labor gewinnt man H2 durch den Kippschen Gasentwickler. Aus einem Vorratsgefäß strömt Salzsäure in einen Behälter mit Zinkspänen und entwickelt dort nach
Zn + 2 HCl → ZnCl2 + H2
Wasserstoff, der durch einen Hahn abgelassen wird. Bei geschlossenem Hahn verdrängt das H2-Gas die Säure aus dem Behälter mit dem Metall, die Reaktion bricht ab. Wird der Hahn erneut geöffnet, so strömt Salzsäure nach und die Reaktion beginnt wieder. [Je nach Füllung können in der Apparatur auch H2S, S02, HCl (gasförmig) und Cl2 freigesetzt werden.] , Wasserstoff gelangt in roten Gasflaschen (150 bar) in den Handel. Die Weltjahresproduktion beträgt rund 350 Milliarden m³ , Deutschland ca.: 3.380 Mill. t/a.
Verwendung
H2 dient in erster Linie zur Ammoniak-Synthese und für Hydrierungsprozesse. Große Mengen verbrauchen neben der Methanol- und HCl-Synthese auch die Synthesen organischer Substanzen. Weiterhin wird H2 zum Schweißen, Schneiden und Heizen benutzt. H2 ist Raketentreibstoff und in flüssiger Form ein wichtiges Kühlmittel. Steigende Bedeutung hat H2 als Energiequelle in Brennstoffzellen. Das dem Wasser analoge Deuteriumoxid D2O (ς = 1,10 g/cm3, Gefrierpunkt: 3,82 °C, Siedepunkt: 101,4 °C, Anteil am »normalen« Wasser: 0,015 %) ist Moderatorsubstanz in Schwerwasser-Kernreaktoren. Tritium ist radioaktiv und dient vor allem als Explosionsstoff in Wasserstoffbomben. Gewinnung in Kernreaktoren oder Teilchenbeschleunigern. Tritium wird als Markierung (tracer) in organische Substanzen eingebaut. Hydride sind Verbindungen des Wasserstoffs mit Metallen und Nichtmetallen. Salzartige Hydride werden mit den Elementen der I. und II. Hauptgruppe gebildet (z.B. LiH, NaH, CaH2, BaH2). In Wasser und beim Schmelzen zerfallen sie. Sie dienen in erster Linie zur Darstellung von Metallen und zum Hydrieren. Metallartige Hydride werden mit Nebengruppenelementen gebildet. Der Wasserstoff wird als H in nicht festen Zahlenverhältnissen vom Metallgitter aufgenommen. Als Wasserstoffspeicher spielen Eisen-Titan-Hydride (FeTiH, FeTiH2) und Lanthan-Nickel-Hydride (La-Ni5H7) eine wachsende Rolle. Die Speicherkapazität liegt bei 30 g H2 pro 1 Liter Hydrid.
Andere Lexika
http://www.chemie.de/lexikon/Wasserstoff.html
Quelle
dtv-Atlas „Chemie - Allgemeine und Organische Chemie“ Bd.1, ISBN:3-423-03217-0