Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Schön, dass Sie da sind!

PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Menschenopfer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Die Seite wurde neu angelegt: „{{Inuse}} == Geschichte der religiösen Tötung == Datei:Menschenopferung in der Steinzeit.png|thumb|300px|Tötung von Menschen mit der Verspeisung des Gehi…“
 
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Inuse}}
{{Inuse}}


== Geschichte der religiösen Tötung ==
[[Datei:Menschenopferung in der Steinzeit.png|thumb|300px|Tötung von Menschen mit der Verspeisung des Gehirnes des getöteten Menschens: Kannibalismus]]
[[Datei:Menschenopferung in der Steinzeit.png|thumb|300px|Tötung von Menschen mit der Verspeisung des Gehirnes des getöteten Menschens: Kannibalismus]]
[[Menschenopfer]] sind schon für die prähistorische Zeit gut dokumentiert und kommen in alten Kulturen vor. Die ältesten Funde von rituell getöteten Menschen verweisen auf die Bewältigung einer Notlage: Ihre Opferung diente anderen Menschen zur Nahrungsaufnahme (Kannibalismus). Ein Indiz hierfür sind z. B. bearbeitete Schädel. Die kultische Anthropophagie nimmt an, dass das Gehirn des Opfers bei einem rituellen Fest verspeist wurde.<ref>Ina Wunn: ''Die Religionen in vorgeschichtlicher Zeit.'' Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-016726-X. S. 87, 162.</ref>  
'''Menschenopfer''' sind schon für die prähistorische Zeit gut dokumentiert und kommen in alten Kulturen vor. Die ältesten Funde von rituell getöteten Menschen verweisen auf die Bewältigung einer Notlage: Ihre Opferung diente anderen Menschen zur Nahrungsaufnahme (Kannibalismus). Ein Indiz hierfür sind z. B. bearbeitete Schädel. Die kultische Anthropophagie nimmt an, dass das Gehirn des Opfers bei einem rituellen Fest verspeist wurde.<ref>Ina Wunn: ''Die Religionen in vorgeschichtlicher Zeit.'' Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-016726-X. S. 87, 162.</ref> Dieses zeigt, dass Menschen zuerst in Hungerszeiten als Nahrungsquelle getötet wurden. Ein weiterer Grund wird gewesen sein, das Bevölkerungswachstum zu kontrollieren, um so Hungersnöte abzuwenden.  
Dieses zeigt, dass Menschen zuerst in Hungerszeiten als Nahrungsquelle getötet wurden. Ein weiterer Grund wird gewesen sein, das Bevölkerungswachstum zu kontrollieren, um so Hungersnöte abzuwenden.  


In späterer Zeit erfolgten Kindstötungen primär nicht mehr zur Kontrolle des Bevölkerungswachstums, sondern nur noch zu rein religiösen Zwecken. Diese wurde z. B. mit der Zeit auch zur Heiligung, Entprofanisierung bzw. Weihe eines Kultplatzes und/oder –gebäudes vollzogen. Ein am Fuß einer Mauer oder unter einer Türschwelle beigesetztes Fundamentopfer (belegt in Geser, Megiddo und Taanak) sollte einen bisher unbebauten Platz vor den bösen Geistern, deren Wohnsitz man dort annahm, schützen, sie befriedigen und abfinden. Das eingegrabene Familienmitglied sollte ein Schutzgeist des Hauses zur ständigen Abwehrkraft gegen die Dämonen sein. Des Weiteren wurden Menschen bei Katastrophen, wie z. B. Dürren, Erdbeben, Überschwemmungen und Vulkanausbrüchen zur Besänftigung der Götter geopfert. Zum Beispiel versuchten die [[Kreta|Kreter]] die Zerstörung ihrer Insel durch Menschenopfer aufzuhalten. Manche Menschenopfer dienten Priestern für Weissagungen der Zukunft aus Körperteilen erschlagener Gefangener oder Sklaven. Nach [[Strabo]] töteten die [[Kelten]] das Opfer mit dem Schwert und weissagten aus den Todeszuckungen. Außerdem wurden Menschen bei der Bestattung eines Herrschers geopfert. Diese Form der Menschopferung entsteht mit den ersten Hochkulturen. Die Getöteten sollten dem Toten im Jenseits zu Diensten sein.
In späterer Zeit erfolgten Kindstötungen primär nicht mehr zur Kontrolle des Bevölkerungswachstums, sondern nur noch zu rein religiösen Zwecken. Diese wurde z. B. mit der Zeit auch zur Heiligung, Entprofanisierung bzw. Weihe eines Kultplatzes und/oder –gebäudes vollzogen. Ein am Fuß einer Mauer oder unter einer Türschwelle beigesetztes Fundamentopfer (belegt in Geser, Megiddo und Taanak) sollte einen bisher unbebauten Platz vor den bösen Geistern, deren Wohnsitz man dort annahm, schützen, sie befriedigen und abfinden. Das eingegrabene Familienmitglied sollte ein Schutzgeist des Hauses zur ständigen Abwehrkraft gegen die Dämonen sein. Des Weiteren wurden Menschen bei Katastrophen, wie z. B. Dürren, Erdbeben, Überschwemmungen und Vulkanausbrüchen zur Besänftigung der Götter geopfert.  
 
Zum Beispiel versuchten die [[Kreta|Kreter]] die Zerstörung ihrer Insel durch Menschenopfer aufzuhalten. [[Theodor Storm]] berichtet in seiner Novelle [[Der Schimmelreiter]], dass in Nordfriesland ein Kind beim Bau eines neuen Deiches geopfert werden sollte. Manche Menschenopfer dienten Priestern für Weissagungen der Zukunft aus Körperteilen erschlagener Gefangener oder Sklaven. Nach [[Strabo]] töteten die [[Kelten]] das Opfer mit dem Schwert und weissagten aus den Todeszuckungen. Außerdem wurden Menschen bei der Bestattung eines Herrschers geopfert. Diese Form der Menschopferung entsteht mit den ersten Hochkulturen. Die Getöteten sollten dem Toten im Jenseits zu Diensten sein.
 
== Siehe auch ==
[[Nicht abrahamitsche Religionen mit Menschenopfer]]
 
== Einzelbelege ==
<references />
 
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Tod]]
[[Kategorie:Anthropologie]]
[[Kategorie:PPA-Silber]]

Version vom 7. Januar 2018, 13:10 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung! Die Seite wird gerade bearbeitet.
Dieser Artikel oder Abschnitt wird gerade bearbeitet. Um Bearbeitungskonflikte zu vermeiden, warte bitte mit Änderungen, bis diese Markierung entfernt ist. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite, dort kannst du nachfragen oder wende dich an den Bearbeiter auf seiner Diskussionsseite.
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Tötung von Menschen mit der Verspeisung des Gehirnes des getöteten Menschens: Kannibalismus

Menschenopfer sind schon für die prähistorische Zeit gut dokumentiert und kommen in alten Kulturen vor. Die ältesten Funde von rituell getöteten Menschen verweisen auf die Bewältigung einer Notlage: Ihre Opferung diente anderen Menschen zur Nahrungsaufnahme (Kannibalismus). Ein Indiz hierfür sind z. B. bearbeitete Schädel. Die kultische Anthropophagie nimmt an, dass das Gehirn des Opfers bei einem rituellen Fest verspeist wurde.[1] Dieses zeigt, dass Menschen zuerst in Hungerszeiten als Nahrungsquelle getötet wurden. Ein weiterer Grund wird gewesen sein, das Bevölkerungswachstum zu kontrollieren, um so Hungersnöte abzuwenden.

In späterer Zeit erfolgten Kindstötungen primär nicht mehr zur Kontrolle des Bevölkerungswachstums, sondern nur noch zu rein religiösen Zwecken. Diese wurde z. B. mit der Zeit auch zur Heiligung, Entprofanisierung bzw. Weihe eines Kultplatzes und/oder –gebäudes vollzogen. Ein am Fuß einer Mauer oder unter einer Türschwelle beigesetztes Fundamentopfer (belegt in Geser, Megiddo und Taanak) sollte einen bisher unbebauten Platz vor den bösen Geistern, deren Wohnsitz man dort annahm, schützen, sie befriedigen und abfinden. Das eingegrabene Familienmitglied sollte ein Schutzgeist des Hauses zur ständigen Abwehrkraft gegen die Dämonen sein. Des Weiteren wurden Menschen bei Katastrophen, wie z. B. Dürren, Erdbeben, Überschwemmungen und Vulkanausbrüchen zur Besänftigung der Götter geopfert.

Zum Beispiel versuchten die Kreter die Zerstörung ihrer Insel durch Menschenopfer aufzuhalten. Theodor Storm berichtet in seiner Novelle Der Schimmelreiter, dass in Nordfriesland ein Kind beim Bau eines neuen Deiches geopfert werden sollte. Manche Menschenopfer dienten Priestern für Weissagungen der Zukunft aus Körperteilen erschlagener Gefangener oder Sklaven. Nach Strabo töteten die Kelten das Opfer mit dem Schwert und weissagten aus den Todeszuckungen. Außerdem wurden Menschen bei der Bestattung eines Herrschers geopfert. Diese Form der Menschopferung entsteht mit den ersten Hochkulturen. Die Getöteten sollten dem Toten im Jenseits zu Diensten sein.

Siehe auch

Nicht abrahamitsche Religionen mit Menschenopfer

Einzelbelege

  1. Ina Wunn: Die Religionen in vorgeschichtlicher Zeit. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-016726-X. S. 87, 162.