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Geschichte der deutschen Geschichtsforschung: Unterschied zwischen den Versionen
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* 16. Jahrhundert: Die Geschichtsschreibung ist noch stark vom [[Theologie|theologischen]] Weltbild geprägt, hat aber schon klare Ansätze von [[Empirie|empirischer]] Orientierung an den Fakten. | * 16. Jahrhundert: Die Geschichtsschreibung ist noch stark vom [[Theologie|theologischen]] Weltbild geprägt, hat aber schon klare Ansätze von [[Empirie|empirischer]] Orientierung an den Fakten. | ||
* 18. Jahrhundert: Im [[Aufklärung|aufklärerischen]] Sinne wird anderseits Kritik geübt an der reinen Fakten-Kumulierung (etwa Schlachten-Beschreibungen) und "mehr Seele" darin gefordert. | * 18. Jahrhundert: Im [[Aufklärung|aufklärerischen]] Sinne wird anderseits Kritik geübt an der reinen Fakten-Kumulierung (etwa Schlachten-Beschreibungen) und "mehr Seele" darin gefordert. | ||
* 19. Jahrhundert: Die Hegel'sche [[Dialektik]] verdrängt geschichtsphilosophisch definitiv den Glauben an Regeln der göttlichen Vorsehung ([[Prädestination]]) beim Ablauf des geschichtlichen Prozesses. Dennoch greifen etwa [[Leopold Ranke]] oder [[Theodor Mommsen]] die gesellschafliche Orientierung von [[Karl Marx]]' [[Philosophie]] oder [[Max Weber]]s [[Soziologie]] nicht auf, sondern orientieren sich am Wirken der "grossen Akteure". | * 19. Jahrhundert: Die [[Hegel]]'sche [[Dialektik]] verdrängt geschichtsphilosophisch definitiv den Glauben an Regeln der göttlichen Vorsehung ([[Prädestination]]) beim Ablauf des geschichtlichen Prozesses. Dennoch greifen etwa [[Leopold Ranke]] oder [[Theodor Mommsen]] die gesellschafliche Orientierung von [[Karl Marx]]' [[Philosophie]] oder [[Max Weber]]s [[Soziologie]] nicht auf, sondern orientieren sich am Wirken der "grossen Akteure". | ||
* 20. Jahrhundert: Für den Ranke-Schüler [[Friedrich Meinecke]] (gestorben 1954) und seinen Zeitgenossen [[Gerhard Ritter]] sind Gesellschaft und Soziologie noch gleichbedeutend mit "Vermassung" und "Masse", was einer konservativen Prägung entspricht. Anderseits gab es bereits seit 1904 die ''Vierteljahresschrift für Wirtschafts- und Sozialgeschichte''. 1950 äussert [[Werner Conze]] den Wunsch nach mehr Gesellschaftsgeschichte in der Forschung, was zur Folge hat, dass dies am Historikertag 1951 einer der Themenbereiche ist. Die Inspirationen dazu stammten übrigens aus der französischen Geschichtsforschung. Conze und [[Theodor Schieder]] gelten als Wegbereiter dieses sozial- respektive strukturgeschichtlichen Forschungsansatzes, der zunächst noch stark im Gegenwind stand. Heute gilt er als gleichberechtigt und weitgehend selbstverständlich. | * 20. Jahrhundert: Für den Ranke-Schüler [[Friedrich Meinecke]] (gestorben 1954) und seinen Zeitgenossen [[Gerhard Ritter]] sind Gesellschaft und Soziologie noch gleichbedeutend mit "Vermassung" und "Masse", was einer konservativen Prägung entspricht. Anderseits gab es bereits seit 1904 die ''Vierteljahresschrift für Wirtschafts- und Sozialgeschichte''. 1950 äussert [[Werner Conze]] den Wunsch nach mehr Gesellschaftsgeschichte in der Forschung, was zur Folge hat, dass dies am Historikertag 1951 einer der Themenbereiche ist. Die Inspirationen dazu stammten übrigens aus der französischen Geschichtsforschung. Conze und [[Theodor Schieder]] gelten als Wegbereiter dieses sozial- respektive strukturgeschichtlichen Forschungsansatzes, der zunächst noch stark im Gegenwind stand. Heute gilt er als gleichberechtigt und weitgehend selbstverständlich. | ||
Version vom 15. August 2017, 04:40 Uhr
Im Artikel Geschichte der deutschen Geschichtsforschung soll vor allem auf den historischen Wandel des methodischen Bereichs der deutschen Geschichtsforschung Bezug genommen werden, weniger auf inhaltliche Aspekte wie etwa den Historikerstreit.
- 16. Jahrhundert: Die Geschichtsschreibung ist noch stark vom theologischen Weltbild geprägt, hat aber schon klare Ansätze von empirischer Orientierung an den Fakten.
- 18. Jahrhundert: Im aufklärerischen Sinne wird anderseits Kritik geübt an der reinen Fakten-Kumulierung (etwa Schlachten-Beschreibungen) und "mehr Seele" darin gefordert.
- 19. Jahrhundert: Die Hegel'sche Dialektik verdrängt geschichtsphilosophisch definitiv den Glauben an Regeln der göttlichen Vorsehung (Prädestination) beim Ablauf des geschichtlichen Prozesses. Dennoch greifen etwa Leopold Ranke oder Theodor Mommsen die gesellschafliche Orientierung von Karl Marx' Philosophie oder Max Webers Soziologie nicht auf, sondern orientieren sich am Wirken der "grossen Akteure".
- 20. Jahrhundert: Für den Ranke-Schüler Friedrich Meinecke (gestorben 1954) und seinen Zeitgenossen Gerhard Ritter sind Gesellschaft und Soziologie noch gleichbedeutend mit "Vermassung" und "Masse", was einer konservativen Prägung entspricht. Anderseits gab es bereits seit 1904 die Vierteljahresschrift für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. 1950 äussert Werner Conze den Wunsch nach mehr Gesellschaftsgeschichte in der Forschung, was zur Folge hat, dass dies am Historikertag 1951 einer der Themenbereiche ist. Die Inspirationen dazu stammten übrigens aus der französischen Geschichtsforschung. Conze und Theodor Schieder gelten als Wegbereiter dieses sozial- respektive strukturgeschichtlichen Forschungsansatzes, der zunächst noch stark im Gegenwind stand. Heute gilt er als gleichberechtigt und weitgehend selbstverständlich.
Literatur
K. Acham et al.: Theorie der Geschichte, 1990