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Septuaginta: Unterschied zwischen den Versionen

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masoretisch ist nicht erklärt
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[[Datei:Lxx Minorprophets.gif|thumb|Ein Teil der sogenannten Zwölfprophetenrolle, altgriechische Schrift, darunter ein hebräisches Wort mit vier Buchstaben (durch Pfeil markiert)]]  
[[Datei:Lxx Minorprophets.gif|thumb|Ein Teil der sogenannten Zwölfprophetenrolle, altgriechische Schrift, darunter ein hebräisches Wort mit vier Buchstaben (durch Pfeil markiert)]]  
Die '''Septuaginta''' (von [[latein]]isch für ''siebzig'') ist die älteste durchgehende [[Bibelübersetzungen|Übersetzung der Bibel]] in die [[Altgriechische Sprache|altgriechische Alltagssprache]], die Koine. Die Übersetzung entstand ab etwa 250 v.&nbsp;Chr. im [[Hellenismus|hellenistischen]] Judentum, vorwiegend in [[Alexandria]]. Die meisten Bücher waren bis etwa 100 v.&nbsp;Chr. übersetzt, die restlichen Bücher folgten bis 100 n.&nbsp;Chr.<ref>Jennifer M. Dines, ''The Septuagint,'' Michael A. Knibb, Ed., London: T&T Clark, 2004</ref>  
Die '''Septuaginta''' (von [[latein]]isch für ''siebzig'') ist die älteste durchgehende Fassung der [[Bibel]] in der [[Altgriechische Sprache|altgriechischen Sprache]]. Die Texte entstanden ab etwa 250 v.&nbsp;Chr. im griechischen Judentum, vorwiegend in [[Alexandria]]. Die meisten Bücher entstanden bis etwa 100 v.&nbsp;Chr., die restlichen Bücher folgten bis 100 n.&nbsp;Chr.<ref>Jennifer M. Dines, ''The Septuagint,'' Michael A. Knibb, Ed., London: T&T Clark, 2004</ref>  


=== Entstehungsgeschichte ===
=== Entstehungsgeschichte ===
Die Bezeichnung ''siebzig'' und geht wahrscheinlich auf die Zahl von 70 Auserwählten zurück, die [[Mose]] bei der Rechtsprechung helfen sollten {{Bibel|Num|11|24-25}}. Der eigentliche Anstoß zu der Bibelübersetzung soll von dem Aristeasbrief (um 130 v. Chr.) stammen, der die Geschichte von 72 jüdischen Gelehrten erzählt. Diese hätten in Alexandria die Tora (fünf Bücher Mose) in 72 Tagen aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt. Dabei soll jeder Übersetzer für sich selbst gearbeitet haben, am Ende aber seien alle 72 Übersetzungen absolut identisch gewesen. Am Ende der [[Antike]] wurde unter palästinisch- bzw. babylonisch-rabbinischem Einfluss das Griechische durch das Hebräische als gottesdienstliche Sprache verdrängt. Die Septuaginta verlor zunehmend an Bedeutung im [[Judentum]].


Die Bezeichnung ''siebzig'' und geht wahrscheinlich auf die Zahl von 70 Auserwählten zurück, die [[Mose]] bei der Rechtsprechung helfen sollten {{Bibel|Num|11|24-25}}. Der eigentliche Anstoß zu der Bibelübersetzung soll von dem Aristeasbrief (um 130 v. Chr.) stammen, der die Geschichte von 72 jüdischen Gelehrten erzählt. Diese hätten in Alexandria die Tora (fünf Bücher Mose) in 72 Tagen aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt. Dabei soll jeder Übersetzer für sich selbst gearbeitet haben, am Ende aber seien alle 72 Übersetzungen absolut identisch gewesen. Am Ende der [[Antike]] wurde unter palästinisch- bzw. babylonisch-rabbinischem Einfluss das Griechische durch das Hebräische als gottesdienstliche Sprache verdrängt. Die Septuaginta (LXX) verlor zunehmend an Bedeutung im [[Judentum]].
=== Bedeutung ===
Für die heutige Fassung des [[Altes Testament|Alten Testaments]] gilt die Septuaginta als Vorlage und wird manchmal auch als [[Urtext]] bezeichnet. Sie steht allerdings in Konkurrenz zu anderen Vorlagen. Der masoretische Text (MT) setzte sich als Anlehnung an den [[Tanach]] ab etwa 900 als [[hebräisch]]er Bibeltext durch und galt seit etwa 1520 auch in Teilen des [[Christentum]]s als Urtext. Die Septuaginta (LXX) galt demgegenüber als zweitrangig.  


=== Verhältnis zum Masoretischen Text ===
Im Buch Jesaja fehlen nur wenige Verse des MT in der LXX. In den Büchern Josua, Richter, Samuel, dem 1. Königsbuch, Jeremia, Daniel, Hiob, Sprichwörter und Ester weicht die LXX dagegen nicht nur vereinzelt vom MT ab, sondern ordnet Textabschnitte anders an und enthält weniger Text, so dass sich kürzere Buchumfänge ergeben.
Der [[Masoretischer Text|masoretische Text]] (MT) setzte sich ab etwa 900 als [[hebräisch]]er Bibeltext durch und galt seit etwa 1520 auch in Teilen des [[Christentum]]s als [[Urtext]]. Die LXX galt demgegenüber als zweitrangig.  


Im Buch Jesaja fehlen nur wenige Verse des MT in der LXX. In den Büchern Josua, Richter, Samuel, dem 1. Königsbuch, Jeremia, Daniel, Ijob, Sprichwörter und Ester weicht die LXX dagegen nicht nur vereinzelt vom MT ab, sondern ordnet Textabschnitte anders an und enthält weniger Text, so dass sich kürzere Buchumfänge ergeben.
Im Buch Jeremia ist LXX um etwa ein Siebtel kürzer als MT, weil ihr vielfach Einzelverse oder Versgruppen – insgesamt bis zu 3100 Worte – fehlen. Die Kapitelfolge ist eine andere, so dass die Fremdvölkersprüche ab {{B|Jer|46}} bis Kapitel 51 in LXX weiter nach vorn gerückt sind und  eine andere Reihe ergeben. Auch in den Samuelbüchern fehlen der LXX ganze Textabschnitte im Vergleich zum MT. Das gilt in geringerem Maß auch für das [[2. Buch Mose]]. Diese Unterschiede wurden seit der [[Reformation]]szeit als willkürliche Verfälschung durch die LXX-Übersetzer gedeutet.
 
Im Buch Jeremia ist LXX um etwa ein Siebtel kürzer als MT, weil ihr vielfach Einzelverse oder Versgruppen – insgesamt bis zu 3100 Worte – fehlen. Die Kapitelfolge ist eine andere, so dass die Fremdvölkersprüche in Jer 46-51 MT in LXX weiter nach vorn rücken und  eine andere Reihe ergeben. Auch in den Samuelbüchern fehlen der LXX ganze Textabschnitte im Vergleich zum MT. Das gilt in geringerem Maß auch für das Buch Exodus. Diese Unterschiede wurden seit der [[Reformation]]szeit als willkürliche Verfälschung des MT durch die LXX-Übersetzer gedeutet.


== Einzelbelege ==
== Einzelbelege ==
<references />
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[[Kategorie:Heilige Schrift (Judentum)]]
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Version vom 23. Juli 2017, 19:23 Uhr

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Ein Teil der sogenannten Zwölfprophetenrolle, altgriechische Schrift, darunter ein hebräisches Wort mit vier Buchstaben (durch Pfeil markiert)

Die Septuaginta (von lateinisch für siebzig) ist die älteste durchgehende Fassung der Bibel in der altgriechischen Sprache. Die Texte entstanden ab etwa 250 v. Chr. im griechischen Judentum, vorwiegend in Alexandria. Die meisten Bücher entstanden bis etwa 100 v. Chr., die restlichen Bücher folgten bis 100 n. Chr.[1]

Entstehungsgeschichte

Die Bezeichnung siebzig und geht wahrscheinlich auf die Zahl von 70 Auserwählten zurück, die Mose bei der Rechtsprechung helfen sollten (Num 11,24-25 EU). Der eigentliche Anstoß zu der Bibelübersetzung soll von dem Aristeasbrief (um 130 v. Chr.) stammen, der die Geschichte von 72 jüdischen Gelehrten erzählt. Diese hätten in Alexandria die Tora (fünf Bücher Mose) in 72 Tagen aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt. Dabei soll jeder Übersetzer für sich selbst gearbeitet haben, am Ende aber seien alle 72 Übersetzungen absolut identisch gewesen. Am Ende der Antike wurde unter palästinisch- bzw. babylonisch-rabbinischem Einfluss das Griechische durch das Hebräische als gottesdienstliche Sprache verdrängt. Die Septuaginta verlor zunehmend an Bedeutung im Judentum.

Bedeutung

Für die heutige Fassung des Alten Testaments gilt die Septuaginta als Vorlage und wird manchmal auch als Urtext bezeichnet. Sie steht allerdings in Konkurrenz zu anderen Vorlagen. Der masoretische Text (MT) setzte sich als Anlehnung an den Tanach ab etwa 900 als hebräischer Bibeltext durch und galt seit etwa 1520 auch in Teilen des Christentums als Urtext. Die Septuaginta (LXX) galt demgegenüber als zweitrangig.

Im Buch Jesaja fehlen nur wenige Verse des MT in der LXX. In den Büchern Josua, Richter, Samuel, dem 1. Königsbuch, Jeremia, Daniel, Hiob, Sprichwörter und Ester weicht die LXX dagegen nicht nur vereinzelt vom MT ab, sondern ordnet Textabschnitte anders an und enthält weniger Text, so dass sich kürzere Buchumfänge ergeben.

Im Buch Jeremia ist LXX um etwa ein Siebtel kürzer als MT, weil ihr vielfach Einzelverse oder Versgruppen – insgesamt bis zu 3100 Worte – fehlen. Die Kapitelfolge ist eine andere, so dass die Fremdvölkersprüche ab Jer 46 EU bis Kapitel 51 in LXX weiter nach vorn gerückt sind und eine andere Reihe ergeben. Auch in den Samuelbüchern fehlen der LXX ganze Textabschnitte im Vergleich zum MT. Das gilt in geringerem Maß auch für das 2. Buch Mose. Diese Unterschiede wurden seit der Reformationszeit als willkürliche Verfälschung durch die LXX-Übersetzer gedeutet.

Einzelbelege

  1. Jennifer M. Dines, The Septuagint, Michael A. Knibb, Ed., London: T&T Clark, 2004