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Paulus von Tarsus: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Apostel '''Paulus''' (* Anfang des 1. Jahrhunderts, † zwischen 63 und 67, vermutlich in [[Rom]]) ist der Vater der christlichen Theologie und wirksamster Missionar einer christlichen Universalreligion durch den von ihm erstmalig verkündeten rechtfertigenden Glauben an [[Jesus]] als den Gottessohn.
Der Apostel '''Paulus''' (* Anfang des 1. Jahrhunderts, † zwischen 63 und 67, vermutlich in [[Rom]]) ist der Vater der christlichen Theologie und wirksamster Missionar einer christlichen Universalreligion durch den von ihm erstmalig verkündeten rechtfertigenden Glauben an [[Jesus]] als den Gottessohn.


Der Jude Paulus  
Der [[Juden|Jude]] Paulus durchbricht damit die jüdische Lehre von der Einheit Gottes, schafft die Voraussetzung für das christliche Hauptdogma von der „Dreieinigkeit“ und gibt das Gesetz als für die Erlangung der göttlichen Gnade untauglich auf. Paulus wurde von Zeitgenossen als „Mann von kleiner Statur, mit zusammengewachsenen Augenbrauen und einer ziemlich großen Nase, kahlköpfig, krummbeinig, kräftig gebaut“ beschrieben.  
durchbricht damit die jüdische Lehre von der Einheit Gottes, schafft die  
Voraussetzung für das christliche Hauptdogma von der „Dreieinigkeit“ und  
gibt das Gesetz als für die Erlangung der göttlichen Gnade untauglich auf. Paulus wurde von Zeitgenossen als „Mann von kleiner  
Statur, mit zusammengewachsenen Augenbrauen und einer ziemlich grossen
Nase, kahlköpfig, krummbeinig, kräftig gebaut“ beschrieben.  


Er hiess ursprünglich  
Er hieß ursprünglich Shaul (Saulus), war ein pharisäischer Jude und stammte aus Tarsus im Süden der heutigen [[Türkei]]. Die Einwohner der Stadt besaßen das römische Bürgerrecht, und so genoss Paulus eine Reihe von Privilegien. Im Gegensatz zu anderen Untertanen des römischen Reichs durfte er etwa ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren nicht eingekerkert, gefoltert oder gar hingerichtet werden. Ein römischer Bürger besaß ein besonderes Appellationsrecht, „provocatio“ genannt; er konnte verlangen, vom Kaiser selbst in Rom abgeurteilt zu werden. Paulus nahm dieses Recht in Anspruch, als er in [[Caesarea]] in römischer Gefangenschaft war.  
Shaul (Saulus), war ein pharisäischer Jude und stammte aus Tarsus im Süden  
der heutigen Türkei. Die Einwohner der Stadt besassen das römische  
Bürgerrecht, und so genoss Paulus eine Reihe von Privilegien. Im Gegensatz  
zu anderen Untertanen des römischen Reichs durfte er etwa ohne ein  
ordentliches Gerichtsverfahren nicht eingekerkert, gefoltert oder gar  
hingerichtet werden. Ein römischer Bürger besaß ein besonderes  
Appellationsrecht, „provocatio“ genannt; er konnte verlangen, vom Kaiser  
selbst in Rom abgeurteilt zu werden (Paulus nahm dieses Recht in Anspruch,  
als er in Caesarea in römischer Gefangenschaft war).  


Der spätere Apostel  
Der spätere Apostel Paulus war als junger Mann, um das Jahr 36, Augenzeuge der Steinigung des [[Stephanus]] und beteiligte sich in der Folgezeit aktiv an der Verfolgung der „Anhänger des neuen Weges“ – der Ausdruck „Christen“ war damals noch nicht geprägt. Paulus wurde vom Hohenpriester auf eigenes Ersuchen dazu ermächtigt, auch in [[Damaskus]] Jagd auf diese Abtrünnigen zu machen. Auf der Reise dorthin soll ihm Jesus in einer Vision von solcher Gewalt erschienen sein, dass er geblendet zu Boden stürzte. In Damaskus machte ihn dann ein Judenchrist namens Hananias wieder sehend. Der missionarische Eifer des Neubekehrten ist bekanntlich nicht zu übertreffen: Ebenso enthusiastisch und entschlossen, wie er das Christentum zuvor bekämpft hatte, ging Paulus jetzt daran, die Lehren Jesu so weit zu verbreiten wie nur möglich. Mit seiner direkten Art geriet er schnell in Konflikt, sowohl mit den meisten Jüngern der ersten Generation als auch mit orthodoxen Juden und mit Sympathisanten der Römer. Für die meisten Leute war er schlicht ein Störenfried, und bei seinen Auftritten in den Synagogen von Damaskus machte er sich viele Feinde. Die Jünger in Jerusalem schickten ihn schon bald zu seiner (und ihrer eigenen) Sicherheit in seine Heimatstadt Tarsus zurück.  
Paulus war als junger Mann, um das Jahr 36, Augenzeuge der Steinigung des  
Stephanus und beteiligte sich in der Folgezeit aktiv an der Verfolgung der  
„Anhänger des neuen Weges“ – der Ausdruck „Christen“ war damals noch  
nicht geprägt. Paulus wurde vom Hohenpriester auf eigenes Ersuchen dazu  
ermächtigt, auch in Damaskus Jagd auf diese Abtrünnigen zu machen. Auf  
der Reise dorthin soll ihm Jesus in einer Vision von solcher Gewalt erschienen  
sein, dass er geblendet zu Boden stürzte. In Damaskus machte ihn dann ein  
Judenchrist namens Hananias wieder sehend.  


Der missionarische Eifer des
Nun passierte etwas, an das bis dahin niemand unter den Jüngern Jesu gedacht hatte. Nach dem Tod des Stephanus waren viele Judenchristen aus [[Jerusalem]] nach [[Syrien]] und sogar bis nach [[Zypern]] geflohen. [[Antiochia]] in Syrien war eine der bedeutendsten Städte des Römischen Reichs, und ebendort begannen nun einige damit, die Lehre Jesu auch den Griechen, also Nichtjuden, zu predigen. Die Nachricht davon versetzte die „Anhänger des Neuen Weges“ in Jerusalem in solche Aufregung, dass sie sogleich Barnabas nach Antiochia schickten, um die Sache zu untersuchen. Dieser fand zu seiner freudigen Überraschung eine überaus glaubensfeste Gemeinschaft von Gläubigen vor. Er reiste dann ins weiter nördlich gelegene Tarsus zu Paulus und nahm diesen mit nach Antiochia, wo sie das Bekehrungswerk unterstützten. Die beiden blieben ein ganzes Jahr lang in der Stadt, und hier in Antiochia wurde erstmals die Bezeichnung „Christen“ für die Anhänger des Christus – was nichts anderes als „Der Gesalbte“ bedeutet – geprägt.  
Neubekehrten ist bekanntlich nicht zu übertreffen: Ebenso enthusiastisch und
entschlossen, wie er das Christentum zuvor bekämpft hatte, ging Paulus jetzt
daran, die Lehren Jesu so weit zu verbreiten wie nur möglich. Mit seiner
direkten Art geriet er schnell in Konflikt, sowohl mit den meisten Jüngern der
ersten Generation als auch mit orthodoxen Juden und mit Sympathisanten der
Römer. Für die meisten Leute war er schlicht ein Störenfried, und bei seinen
Auftritten in den Synagogen von Damaskus machte er sich viele Feinde. Die  
Jünger in Jerusalem schickten ihn schon bald zu seiner (und ihrer eigenen)
Sicherheit in seine Heimatstadt Tarsus zurück.  


Nun passierte etwas, an das bis
Auch die Vorstellung vom Christentum als einer eigenen, vom Judentum getrennten Religion scheint sich in Antiochia entwickelt zu haben. Paulus hat diese Idee, wenn er nicht sogar ihr Urheber ist, gewiss mit Begeisterung aufgegriffen, und von da an verkündete er den christlichen Glauben Juden und Nichtjuden gleichermaßen. Wenn er auf seinen zahlreichen Missionsreisen in eine fremde Stadt kam, suchte er zuerst die Synagoge auf und predigte vor der jüdischen Gemeinde. Wenn ihn die Juden abwiesen, wandte er sich an die „Heiden“, bei denen er im allgemeinen mehr Erfolg hatte.
dahin niemand unter den Jüngern Jesu gedacht hatte. Nach dem Tod des
Stephanus waren viele Judenchristen aus Jerusalem nach Syrien und sogar bis
nach Zypern geflohen. Antiochia in Syrien war eine der bedeutendsten Städte
des Römischen Reichs, und ebendort begannen nun einige damit, die Lehre
Jesu auch den Griechen, also Nichtjuden, zu predigen. Die Nachricht davon
versetzte die „Anhänger des Neuen Weges“ in Jerusalem in solche Aufregung,
dass sie sogleich Barnabas nach Antiochia schickten, um die Sache zu
untersuchen. Dieser fand zu seiner freudigen Überraschung eine überaus
glaubensfeste Gemeinschaft von Gläubigen vor. Er reiste dann ins weiter
nördlich gelegene Tarsus zu Paulus und nahm diesen mit nach Antiochia, wo
sie das Bekehrungswerk unterstützten. Die beiden blieben ein ganzes Jahr lang
in der Stadt, und hier in Antiochia wurde erstmals die Bezeichnung „Christen“
für die Anhänger des Christus – was nichts anderes als „Der Gesalbte“
bedeutet – geprägt.
 
Auch die Vorstellung vom Christentum als einer eigenen,  
vom Judentum getrennten Religion scheint sich in Antiochia entwickelt zu  
haben. Paulus hat diese Idee, wenn er nicht sogar ihr Urheber ist, gewiss mit  
Begeisterung aufgegriffen, und von da an verkündete er den christlichen  
Glauben Juden und Nichtjuden gleichermassen. Wenn er auf seinen  
zahlreichen Missionsreisen in eine fremde Stadt kam, suchte er zuerst die  
Synagoge auf und predigte vor der jüdischen Gemeinde. Wenn ihn die Juden  
abwiesen, wandte er sich an die „Heiden“, bei denen er im allgemeinen mehr  
Erfolg hatte.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 29. Januar 2017, 02:14 Uhr

😃 Profil: Paulus von Tarsus
Namen Apostel Paulus; Hl. Paulus; St. Paul; Scha'ul; Saulus
Beruf Apostel
Persönliche Daten
Anfang des 1. Jahrhunderts
Tarsus, Kilikien
zwischen 63 und 67
Rom


Der Apostel Paulus (* Anfang des 1. Jahrhunderts, † zwischen 63 und 67, vermutlich in Rom) ist der Vater der christlichen Theologie und wirksamster Missionar einer christlichen Universalreligion durch den von ihm erstmalig verkündeten rechtfertigenden Glauben an Jesus als den Gottessohn.

Der Jude Paulus durchbricht damit die jüdische Lehre von der Einheit Gottes, schafft die Voraussetzung für das christliche Hauptdogma von der „Dreieinigkeit“ und gibt das Gesetz als für die Erlangung der göttlichen Gnade untauglich auf. Paulus wurde von Zeitgenossen als „Mann von kleiner Statur, mit zusammengewachsenen Augenbrauen und einer ziemlich großen Nase, kahlköpfig, krummbeinig, kräftig gebaut“ beschrieben.

Er hieß ursprünglich Shaul (Saulus), war ein pharisäischer Jude und stammte aus Tarsus im Süden der heutigen Türkei. Die Einwohner der Stadt besaßen das römische Bürgerrecht, und so genoss Paulus eine Reihe von Privilegien. Im Gegensatz zu anderen Untertanen des römischen Reichs durfte er etwa ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren nicht eingekerkert, gefoltert oder gar hingerichtet werden. Ein römischer Bürger besaß ein besonderes Appellationsrecht, „provocatio“ genannt; er konnte verlangen, vom Kaiser selbst in Rom abgeurteilt zu werden. Paulus nahm dieses Recht in Anspruch, als er in Caesarea in römischer Gefangenschaft war.

Der spätere Apostel Paulus war als junger Mann, um das Jahr 36, Augenzeuge der Steinigung des Stephanus und beteiligte sich in der Folgezeit aktiv an der Verfolgung der „Anhänger des neuen Weges“ – der Ausdruck „Christen“ war damals noch nicht geprägt. Paulus wurde vom Hohenpriester auf eigenes Ersuchen dazu ermächtigt, auch in Damaskus Jagd auf diese Abtrünnigen zu machen. Auf der Reise dorthin soll ihm Jesus in einer Vision von solcher Gewalt erschienen sein, dass er geblendet zu Boden stürzte. In Damaskus machte ihn dann ein Judenchrist namens Hananias wieder sehend. Der missionarische Eifer des Neubekehrten ist bekanntlich nicht zu übertreffen: Ebenso enthusiastisch und entschlossen, wie er das Christentum zuvor bekämpft hatte, ging Paulus jetzt daran, die Lehren Jesu so weit zu verbreiten wie nur möglich. Mit seiner direkten Art geriet er schnell in Konflikt, sowohl mit den meisten Jüngern der ersten Generation als auch mit orthodoxen Juden und mit Sympathisanten der Römer. Für die meisten Leute war er schlicht ein Störenfried, und bei seinen Auftritten in den Synagogen von Damaskus machte er sich viele Feinde. Die Jünger in Jerusalem schickten ihn schon bald zu seiner (und ihrer eigenen) Sicherheit in seine Heimatstadt Tarsus zurück.

Nun passierte etwas, an das bis dahin niemand unter den Jüngern Jesu gedacht hatte. Nach dem Tod des Stephanus waren viele Judenchristen aus Jerusalem nach Syrien und sogar bis nach Zypern geflohen. Antiochia in Syrien war eine der bedeutendsten Städte des Römischen Reichs, und ebendort begannen nun einige damit, die Lehre Jesu auch den Griechen, also Nichtjuden, zu predigen. Die Nachricht davon versetzte die „Anhänger des Neuen Weges“ in Jerusalem in solche Aufregung, dass sie sogleich Barnabas nach Antiochia schickten, um die Sache zu untersuchen. Dieser fand zu seiner freudigen Überraschung eine überaus glaubensfeste Gemeinschaft von Gläubigen vor. Er reiste dann ins weiter nördlich gelegene Tarsus zu Paulus und nahm diesen mit nach Antiochia, wo sie das Bekehrungswerk unterstützten. Die beiden blieben ein ganzes Jahr lang in der Stadt, und hier in Antiochia wurde erstmals die Bezeichnung „Christen“ für die Anhänger des Christus – was nichts anderes als „Der Gesalbte“ bedeutet – geprägt.

Auch die Vorstellung vom Christentum als einer eigenen, vom Judentum getrennten Religion scheint sich in Antiochia entwickelt zu haben. Paulus hat diese Idee, wenn er nicht sogar ihr Urheber ist, gewiss mit Begeisterung aufgegriffen, und von da an verkündete er den christlichen Glauben Juden und Nichtjuden gleichermaßen. Wenn er auf seinen zahlreichen Missionsreisen in eine fremde Stadt kam, suchte er zuerst die Synagoge auf und predigte vor der jüdischen Gemeinde. Wenn ihn die Juden abwiesen, wandte er sich an die „Heiden“, bei denen er im allgemeinen mehr Erfolg hatte.

Siehe auch

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