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Relativitätstheorie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Relativitätstheorie''' wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von [[Albert Einstein]] formuliert und hat als Gegenstand die gleichförmige Bewegung physikalischer Systeme in der '''Speziellen Relativitätstheorie''' und deren beschleunigte Bewegung in der '''Allgemeinen Relativitätstheorie'''. Die Relativitätstheorie war von Albert Einstein als Erweiterung der klassischen Physik gedacht und verlangte eine grundlegend andere Sichtweise von [[Zeit]] und [[Raum]]. Zur RT gab es immer wieder auch kritische Stimmen, z.B. den Physiker und Nobelpreisträger [[Philipp Lenard]], so dass heutzutage gesagt werden kann, dass die Möglichkeit einer experimentellen Absicherung von Theorien aus methodischen Gründen nicht möglich erscheint und andererseits eine Vielfalt von Versuchen der Falsifikation der Relativitätstheorie stattgefunden, aber in Ermangelung einer obersten wissenschaftlichen Entscheidungsinstanz noch zu keiner Einigung geführt haben. Die Relativitätstheorie stellt die Sichtweise einer wissenschaftlichen Schule in einem grundsätzlichen Streit der Meinungen dar, indem sie die Existenz eines ruhenden Mediums, genannt [[Äther]], ablehnt und die [[Lichtgeschwindigkeit]] als konstant in allen Bezugssystemen postuliert, so dass es nicht möglich sein soll, eine absolute Bewegung eines Objektes im Raum festzustellen. Erst unter Bezugnahme auf andere Systeme lässt sich nach Aussagen der RT seine Relativbewegung erkennen.  
Die '''Relativitätstheorie''' wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von [[Albert Einstein]] formuliert und hat als Gegenstand die gleichförmige Bewegung physikalischer Systeme in der ''Speziellen Relativitätstheorie'' und deren beschleunigte Bewegung in der ''Allgemeinen Relativitätstheorie''. Die Relativitätstheorie war von Albert Einstein als Erweiterung der klassischen Physik gedacht und verlangte eine grundlegend andere Sichtweise von [[Zeit]] und [[Raum]]. Zu seiner Theorie gab es auch kritische Stimmen, z.B. von dem Physiker und Nobelpreisträger [[Philipp Lenard]]. Eine experimentelle Absicherung seiner Theorien war lange Zeit aus methodischen Gründen nicht möglich. Andererseits hat eine Vielfalt von Versuchen zur Falsifikation der Relativitätstheorie stattgefunden.
 
Die Relativitätstheorie ist heute die international wissenschaftlich anerkannte Grundlage der [[Astrophysik]] und der [[Atomphysik]]. Sie hatte Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem grundsätzlichen Streit der Meinungen geführt, da sie die Existenz eines ruhenden Mediums, genannt [[Äther]], ablehnt und die [[Lichtgeschwindigkeit]] als konstant postuliert.


== Spezielle Relativitätstheorie ==
== Spezielle Relativitätstheorie ==
Der Übergang zwischen diesen für eine mathematische Beschreibung völlig gleichwertigen Bezugssystemen erfolgt in der '''Speziellen Relativitätstheorie''' durch die von H. A. Lorentz entwickelte [[Lorentz-Transformation]], in der auch die Geschwindigkeiten relativistisch addiert werden. Aus der Anwendung der Lorentz-Transformation folgen dann auch Annahmen, die Gegenstand heftigster Kritik wurden, z.B. die Lorentz-Kontraktion, die [[Zeitdilatation]] und die Abhängigkeit der Masse von der [[Geschwindigkeit]]. Weiter wurde die [[Lichtgeschwindigkeit]] c als nicht überschreitbare Maximalgeschwindigkeit für die Übertragung von Informationen oder die Beschleunigung eines Körpers angesehen, wobei diese als Naturkonstante gilt und der Bewegungszustand des Lichtes von der Lichtquelle unabhängig sein soll.
Der Übergang zwischen den für eine mathematische Beschreibung völlig gleichwertigen Bezugssystemen erfolgt in der ''Speziellen Relativitätstheorie'' durch die von H. A. Lorentz entwickelte [[Lorentz-Transformation]], in der die Geschwindigkeiten relativistisch addiert werden. Aus der Anwendung der Lorentz-Transformation folgen dann auch Annahmen, die Gegenstand heftigster Kritik wurden, z.B. die Lorentz-Kontraktion, die [[Zeitdilatation]] und die Abhängigkeit der Masse von der [[Geschwindigkeit]]. Weiter wurde die Lichtgeschwindigkeit c als nicht überschreitbare Maximalgeschwindigkeit für die Übertragung von Informationen oder die Beschleunigung eines Körpers angesehen, wobei diese als Naturkonstante gilt und der Bewegungszustand des Lichtes von der Lichtquelle unabhängig sein soll.


== Allgemeine Relativitätstheorie ==
== Allgemeine Relativitätstheorie ==
Mit der '''Allgemeinen Relativitätstheorie''' von [[Albert Einstein]] (1915) wurde das Relativitätsprinzip auch auf beschleunigte Bewegungen angewendet, wenn Gravitationsfelder mit in Betracht gezogen werden. Die Ununterscheidbarkeit, ob sich jemand im gravitationsfreien Raum gleichförmig bewegt oder sich unter Einfluss von Gravitation in einer beschleunigten Bewegung befindet, beruht auf der universellen Gleichheit der schweren und der trägen [[Masse]], woraus Einstein auf eine enge Verknüpfung der Metrik der vierdimensionalen Raum-Zeit-Welt mit dem Gravitationsfeld schloss. Alle durch homogene Gravitationsfelder beschleunigten Bewegungen sind physikalisch den nicht durch Gravitation beschleunigten Bewegungen im feldfreien Raum (Äquivalenzprinzip) gleichwertig. Das Vorhandensein von Gravitationsfeldern bedingt nach [[Albert Einstein]] eine (von Ort zu Ort wechselnde) "Krümmung" des Raumes; eine Bewegung unter dem Einfluss von Gravitationskräften ist so nur eine andere Beschreibungsweise für eine kräftefreie Bewegung bei Raumkrümmung.
Mit der ''Allgemeinen Relativitätstheorie'' von 1915 wurde das Relativitätsprinzip auch auf beschleunigte Bewegungen angewendet, wenn Gravitationsfelder mit in Betracht gezogen werden. Ob sich jemand im gravitationsfreien Raum gleichförmig bewegt oder sich unter Einfluss von Gravitation in einer beschleunigten Bewegung befindet, macht nach dieser Theorie keinen Unterschied. Dies beruht auf der universellen Gleichheit der schweren und der trägen [[Masse]]. Einstein hatte auf eine enge Verknüpfung der Metrik der vierdimensionalen Raum-Zeit-Welt, eine Idee in Anlehnung an [[Hermann Minkowski]], mit dem Gravitationsfeld geschlossen. Alle durch homogene Gravitationsfelder beschleunigten Bewegungen sind demnach den nicht durch Gravitation beschleunigten Bewegungen im feldfreien Raum (Äquivalenzprinzip) gleichwertig. Das Vorhandensein von Gravitationsfeldern bewirkt nach Albert Einstein eine ''Krümmung'' des Raumes; eine Bewegung unter dem Einfluss von Gravitationskräften ist demnach nur eine andere Beschreibungsweise für eine kräftefreie Bewegung bei Raumkrümmung.
 
=== Die Postulate ===
In der ersten Veröffentlichung [[Albert Einstein|Albert Einsteins]] zur Speziellen Relativitätstheorie, den "Annalen zur Physik und Chemie" im Jahre [[1905]], stellte Albert Einstein zwei Postulate auf, die zentral für alle weiteren Herleitungen sind.
Insbesondere das zweite geht von einer konstanten Lichtgeschwindigkeit aus, die für Koordinatensysteme mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gleichbleibend ist. An diesem Postulat entzündet sich Widerspruch, da zwei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegte Objekte, die von einem Lichtstrahl überholt werden, dann auch verschiedene Relativgeschwindigkeiten zu dem Lichtstrahl haben müssten - dies wird von "Relativisten" bestritten und die sogenannte Konstanz der Lichtgeschwindigkeit geht nachfolgend in die Formeln zur [[Lorentz-Transformation]] ein.


=== Die experimentellen Bestätigungen ===
== Die Postulate ==
Es existieren mehrere Experimente, für die von den Anhängern der Relativitätstheorie behauptet wird, dass sie die Sätze der RT bestätigen, d.h. verifizieren. Eine Theorie kann nicht dadurch bestätigt werden, dass einzelne Versuchsergebnisse mit den Vorhersagen der Theorie übereinstimmen. Diese Einzelergebnisse können auch auf den Einfluss von Störgrößen zurückzuführen sein. Vielmehr muss eine Theorie aufgrund ihrer offenkundig richtigen und nachvollziehbaren Aussagen bereits eine Akzeptanz erreicht haben, damit durch Versuche weitere experimentelle Bestätigungen erfolgen können.  
In der ersten Veröffentlichung Albert Einsteins zur Speziellen Relativitätstheorie, den ''Annalen zur Physik und Chemie'' im Jahre 1905, stellte Albert Einstein zwei Postulate auf, die zentral für alle weiteren Herleitungen sind. Insbesondere das zweite Postulat geht von einer konstanten Lichtgeschwindigkeit aus. An dieser Behauptung entzündete sich ein Widerstreit, da zwei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegte Objekte, die von einem Lichtstrahl überholt werden, auch verschiedene Relativgeschwindigkeiten zu dem Lichtstrahl haben müssten.
== Die experimentellen Bestätigungen ==
Es existieren zahlreiche Experimente, die mit den Vorhersagen der Theorie übereinstimmen. Diese Einzelergebnisse können zwar auch auf den Einfluss von Störgrößen zurückzuführen sein. Inzwischen hat die Theorie aufgrund ihrer offenkundig richtigen und nachvollziehbaren Aussagen bereits eine Akzeptanz erreicht, so dass durch Versuche weitere experimentelle Bestätigungen erfolgen können. Die Relativitätstheorie gilt jedoch nur bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit und lässt sich mit den herkömmlichen Experimenten der klassischen Physik weder beweisen noch widerlegen.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.beeplog.de/blogfiles/1/147012/general/einstein-dynamik.pdf Zur Elektrodynamik bewegter Körper]     
* Albert Einstein: ''[http://www.beeplog.de/blogfiles/1/147012/general/einstein-dynamik.pdf Zur Elektrodynamik bewegter Körper]''    


[[Kategorie:Physik]]
[[Kategorie:Physik]]
[[Kategorie:Theorie]]
[[Kategorie:Theorie]]

Version vom 13. November 2016, 02:37 Uhr

Die Relativitätstheorie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Albert Einstein formuliert und hat als Gegenstand die gleichförmige Bewegung physikalischer Systeme in der Speziellen Relativitätstheorie und deren beschleunigte Bewegung in der Allgemeinen Relativitätstheorie. Die Relativitätstheorie war von Albert Einstein als Erweiterung der klassischen Physik gedacht und verlangte eine grundlegend andere Sichtweise von Zeit und Raum. Zu seiner Theorie gab es auch kritische Stimmen, z.B. von dem Physiker und Nobelpreisträger Philipp Lenard. Eine experimentelle Absicherung seiner Theorien war lange Zeit aus methodischen Gründen nicht möglich. Andererseits hat eine Vielfalt von Versuchen zur Falsifikation der Relativitätstheorie stattgefunden.

Die Relativitätstheorie ist heute die international wissenschaftlich anerkannte Grundlage der Astrophysik und der Atomphysik. Sie hatte Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem grundsätzlichen Streit der Meinungen geführt, da sie die Existenz eines ruhenden Mediums, genannt Äther, ablehnt und die Lichtgeschwindigkeit als konstant postuliert.

Spezielle Relativitätstheorie

Der Übergang zwischen den für eine mathematische Beschreibung völlig gleichwertigen Bezugssystemen erfolgt in der Speziellen Relativitätstheorie durch die von H. A. Lorentz entwickelte Lorentz-Transformation, in der die Geschwindigkeiten relativistisch addiert werden. Aus der Anwendung der Lorentz-Transformation folgen dann auch Annahmen, die Gegenstand heftigster Kritik wurden, z.B. die Lorentz-Kontraktion, die Zeitdilatation und die Abhängigkeit der Masse von der Geschwindigkeit. Weiter wurde die Lichtgeschwindigkeit c als nicht überschreitbare Maximalgeschwindigkeit für die Übertragung von Informationen oder die Beschleunigung eines Körpers angesehen, wobei diese als Naturkonstante gilt und der Bewegungszustand des Lichtes von der Lichtquelle unabhängig sein soll.

Allgemeine Relativitätstheorie

Mit der Allgemeinen Relativitätstheorie von 1915 wurde das Relativitätsprinzip auch auf beschleunigte Bewegungen angewendet, wenn Gravitationsfelder mit in Betracht gezogen werden. Ob sich jemand im gravitationsfreien Raum gleichförmig bewegt oder sich unter Einfluss von Gravitation in einer beschleunigten Bewegung befindet, macht nach dieser Theorie keinen Unterschied. Dies beruht auf der universellen Gleichheit der schweren und der trägen Masse. Einstein hatte auf eine enge Verknüpfung der Metrik der vierdimensionalen Raum-Zeit-Welt, eine Idee in Anlehnung an Hermann Minkowski, mit dem Gravitationsfeld geschlossen. Alle durch homogene Gravitationsfelder beschleunigten Bewegungen sind demnach den nicht durch Gravitation beschleunigten Bewegungen im feldfreien Raum (Äquivalenzprinzip) gleichwertig. Das Vorhandensein von Gravitationsfeldern bewirkt nach Albert Einstein eine Krümmung des Raumes; eine Bewegung unter dem Einfluss von Gravitationskräften ist demnach nur eine andere Beschreibungsweise für eine kräftefreie Bewegung bei Raumkrümmung.

Die Postulate

In der ersten Veröffentlichung Albert Einsteins zur Speziellen Relativitätstheorie, den Annalen zur Physik und Chemie im Jahre 1905, stellte Albert Einstein zwei Postulate auf, die zentral für alle weiteren Herleitungen sind. Insbesondere das zweite Postulat geht von einer konstanten Lichtgeschwindigkeit aus. An dieser Behauptung entzündete sich ein Widerstreit, da zwei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegte Objekte, die von einem Lichtstrahl überholt werden, auch verschiedene Relativgeschwindigkeiten zu dem Lichtstrahl haben müssten.

Die experimentellen Bestätigungen

Es existieren zahlreiche Experimente, die mit den Vorhersagen der Theorie übereinstimmen. Diese Einzelergebnisse können zwar auch auf den Einfluss von Störgrößen zurückzuführen sein. Inzwischen hat die Theorie aufgrund ihrer offenkundig richtigen und nachvollziehbaren Aussagen bereits eine Akzeptanz erreicht, so dass durch Versuche weitere experimentelle Bestätigungen erfolgen können. Die Relativitätstheorie gilt jedoch nur bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit und lässt sich mit den herkömmlichen Experimenten der klassischen Physik weder beweisen noch widerlegen.

Weblinks