Schön, dass Sie da sind!

PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Autoritarismus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 26: Zeile 26:
==Soziologische und psychologische Aspekte==
==Soziologische und psychologische Aspekte==
[[Datei:Autoritarismus2.jpeg|thumb|Ohne Autoritarismus ist jede Streitmacht unführbar.]]
[[Datei:Autoritarismus2.jpeg|thumb|Ohne Autoritarismus ist jede Streitmacht unführbar.]]
Autoritarismus wird soziologisch und psychologisch als eine Persönlichkeitseigenschaft aufgefasst (autoritäre Persönlichkeit bzw. autoritärer Charakter). Psychologisch ist der Begriff mehrschichtig und weder gut noch schlecht per se. Er beschreibt dominantes Verhalten, aber auch ein Muss zur Bereitschaft, Verantwortung für sein Tun zu übernehmen. Autoritarismus ohne Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und Revhenschaft ist kein Autoritarismus, sondern Willkür und Gewaltherrschaft. Gerade in Zeiten diffuser oder begründeter Unsicherheitsgefühle tendiert der Mensch eher dazu, sich Autoritäten zu unterwerfen um im Gegenzug Klarheit und Schutz zu erfahren..<ref>Rippl: Autoritarismus. Kontroversen und Ansätze der aktuellen Autoritarismusforschung. Springer Verlag, 2013</ref>
Autoritarismus wird soziologisch und psychologisch als eine Persönlichkeitseigenschaft aufgefasst (autoritäre Persönlichkeit bzw. autoritärer Charakter). Psychologisch ist der Begriff mehrschichtig und weder gut noch schlecht per se. Er beschreibt dominantes Verhalten, aber auch ein Muss, Verantwortung für sein Tun zu übernehmen. Autoritarismus ohne Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und Rechenschaft ist kein Autoritarismus, sondern Willkür und Gewaltherrschaft. Gerade in Zeiten diffuser oder begründeter Unsicherheitsgefühle tendiert der Mensch eher dazu, sich Autoritäten zu unterwerfen um im Gegenzug Klarheit und Schutz zu erfahren..<ref>Rippl: Autoritarismus. Kontroversen und Ansätze der aktuellen Autoritarismusforschung. Springer Verlag, 2013</ref>


==Autoritarismus und Freiheit==
==Autoritarismus und Freiheit==

Version vom 2. Juli 2016, 00:53 Uhr

Autoritarismus (von lateinisch auctoritas "Einfluss" bzw. "Durchsetzungskraft") bezeichnet eine Führungsform in Wirtschaft, Familie, Gesellschaft und Politik, in der eine Person mit Macht ihren Willen von oben herab durchsetzt. Es handelt sich um keine politische Ideologie im engeren Sinne, sondern beschreibt einen technischen Aspekt von Machtausübung. So gibt es autoritär ausgestaltete Demokratien (z.B. Ungarn, Türkei oder Japan - bedingt sogar Bayern), aber auch nichtautoritäre Diktaturen (z.B. Jordanien, Marokko).[1]

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Befehl und Gehorsam sind Merkmale des Autoritarismus.

Merkmale des Autoritarismus

Autoritäre Herrschaftsstrukturen zeichnen sich unter anderem durch folgende Merkmale aus:[2]

  • Wertschätzung des Prinzips von Befehl und Gehorsam
  • Achtung von Machtpositionen und Amtsträgern
  • Amtsgewalt bzw. Machtposition als eine Realität sui generis ohne eine Verknüpfung mit anderen Ebene wie persönlichen Befindlichkeiten (Beispiel: Ein Soldat ist im Dienst nicht Herr X, sondern ausführendes Organ des Inhabers der Befehls- und Kommandogewalt unabhängig von seinen persönlichen Einstellungen und Emotionen)
  • Nicht-dialektische Meinungsbildungsprozesse
  • Entscheidungen des Inhabers der Amtsgewalt werden umgesetzt ohne diese in Frage zu stellen
  • Keine Debatten über getroffene Entscheidungen
  • Begrenzter kritischer Diskurs
  • Große Bedeutung von Traditionen

Autoritarismus außerhalb der Politik

Autoritäre Strukturen, Merkmale und Entscheidungsprozesse finden sich auch

  • als Charaktereigenschaft
  • bei der Polizei und im Militär (zwingend notwendig für das Funktionieren derselben)
  • im Management (klassisches Unternehmenshierarchien)
  • in sozialen Verbünden wie Familien oder Freundeskreisen
  • generell überall dort, wo es Entscheidungsprozesse gibt

Soziologische und psychologische Aspekte

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Ohne Autoritarismus ist jede Streitmacht unführbar.

Autoritarismus wird soziologisch und psychologisch als eine Persönlichkeitseigenschaft aufgefasst (autoritäre Persönlichkeit bzw. autoritärer Charakter). Psychologisch ist der Begriff mehrschichtig und weder gut noch schlecht per se. Er beschreibt dominantes Verhalten, aber auch ein Muss, Verantwortung für sein Tun zu übernehmen. Autoritarismus ohne Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und Rechenschaft ist kein Autoritarismus, sondern Willkür und Gewaltherrschaft. Gerade in Zeiten diffuser oder begründeter Unsicherheitsgefühle tendiert der Mensch eher dazu, sich Autoritäten zu unterwerfen um im Gegenzug Klarheit und Schutz zu erfahren..[3]

Autoritarismus und Freiheit

Gleichberechtigung und Freiheit im Sinne gleicher Entscheidungsgewalt auf der einen Seite und Autoritarismus auf der anderen Seite schließen sich als logisch miteinander unvereinbar aus. Jedoch, Gleichberechtigung in der Bedeutung, dass jeder Mensch vor dem Gesetz gleich ist und die gleiche Würde hat, ist auch in autoritären Systemen, zumindest theoretisch, möglich.[4]

Quellen

  1. Linz: Autoritäre Regime. In: Dieter Nohlen (Hg.): Wörterbuch Staat und Politik. München, 1996
  2. Linz: Totalitarian and Authoritarian Regimes. In: Fred I. Greenstein, Nelson W. Polsby (Ed.): Handbook of Political Science. Volume 3: Macropolitical Theory. Reading 1975
  3. Rippl: Autoritarismus. Kontroversen und Ansätze der aktuellen Autoritarismusforschung. Springer Verlag, 2013
  4. Herkner: Lehrbuch der Sozialpsychologie. 6. Auflage. Bern, 2001