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Moskau-Connection: Unterschied zwischen den Versionen
RCCR (Diskussion | Beiträge) Die Position von Classen wurde durch kleinere Veränderungen und Ergänzungen ausführlicher dargestellt. Außerdem wurde der neue Artikel in der ZEIT besprochen. |
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Wie Classen spricht Schechowtsow auch die Rolle neuer russischer Nachrichtenagenturen wie Russia Today oder "Russland heute" und "Stimme Russlands" an. | Wie Classen spricht Schechowtsow auch die Rolle neuer russischer Nachrichtenagenturen wie Russia Today oder "Russland heute" und "Stimme Russlands" an. | ||
== Vermutungen in Hinblick auf die ungarische Partei "Jobbik" == | |||
Bereits im Juni 2010 stellte Gabriel Ronay in der schottischen Version des "The Herald" die Vermutung auf, die rechtsextreme ungarische Partei "Jobbik" werde im Rahmen einer "Russian Connection" von Moskau, aber auch von Teheran, finanziell unterstützt, um die Europäische Union und die NATO zu schwächen.<ref>Gabriel Ronay: [http://www.heraldscotland.com/news/world-news/hungary-s-far-right-backed-by-rolling-moscow-roubles-1.1034539 ''Hungary’s far-right backed by ‘rolling Moscow roubles''] in The Herald, 13. Juni 2010.</ref> Die mögliche Fremdsteuerung wurde im ungarischen Parlament besprochen und von der "Nationalen Sicherheitskommission" untersucht. Im Anschluss enthielten sich alle Beteiligten eines Kommentares. Jobbik selbst gebe ein verschwindend geringes Budget an, was angesichts der erreichten Größe der Partei viel zu gering und ebenfalls Gegenstand von Untersuchungen sei. | |||
Auffällig sei zu dem die sprunghafte Veränderung der Programmatik Jobbiks: Nach einem Besuch des Parteivorsitzenden Gabor Vona bei einer "intellektuellen Konferenz" in Moskau im Jahr 2008, wie sie Alexander Dugin regelmäßig veranstaltet, wurden sämtliche anti-russische Positionen von der Partei fallen gelassen. Auf der Konferenz, zu deren Veranstalter und Ablauf sich Vona nicht äußern wollte, sollen auch hochrangige Kreml-Offiziere anwesend gewesen sein. Seit der Konferenz vertrete Jobbik eine pro-russische Position und beziehe in Hinblick auf Putins Politik eine sehr wohlwollende Haltung. Moskaus Ansprechpartner sei der außenpolitische Taktangeber Jobbiks, Bela Kovacs, der schon zu Sowjetzeiten gute Beziehungen zu Moskau unterhielt. Im Februar 2014 gab Márton Gyöngyösi, Stellvertreter Bela Kovacs für die außenpolitische Programmatik von Jobbik, der "Budapest Times" ein Interview <ref> [http://budapesttimes.hu/2014/02/22/jobbik-to-wilders-and-le-pen-liberalism-and-zionism-are-the-enemies-not-islam/ "Jobbik to Wilders and Le Pen: Liberalism and Zionism the enemies, not Islam] in The Budapest Times, 22. Februar 2014.</ref>, indem er mit der Aussage "I think the division line is between traditionalists and liberals, not nations or cultures" praktisch wortwörtlich Alexander Dugin zitierte. Auch zeigte sich Gyöngyösi nicht mehr bereit, mit der FPÖ oder dem Front National zusammenzuarbeiten, weil die beiden Parteien zu liberal und zu islamkritisch seien. Selbst die ebenfalls antizionistische bis offen antisemitische British National Party ist ihm zu islamkritisch. Gyöngyösi sieht den Islam hingegen ebenso wie Dugin, die eurasische Bewegung und wohl auch Wladimir Putin als Verbündeten im Kampf gegen Liberalismus und die westliche Wertegemeinschaft. Vier Jahre nach der Vermutung einer russischen Beeinflussung in Richtung der eurasischen Bewegung kann daher von einer vollständigen außenpolitischen Transformation Jobbiks im Sinne Moskaus gesprochen werden. Ein Beweis für eine tatsächlich Einmischung Moskaus durch finanzielle Zuwendungen ist jedoch weiterhin nicht erbracht. | |||
Version vom 24. Februar 2014, 19:24 Uhr
Der Begriff "Moskau-Connection" ("Moskau-Verbindung") ist eine von dem langjährigen Blaue Narzisse-Autor Robin Classen (Pro-Bewegung) geschaffene Bezeichnung für europäische Vertreter der politischen Rechten, die sich geopolitisch nach Osten orientieren und sich daher mit Russland und Vladimir Putin solidarisieren.[1] Classen wählte den Begriff bewusst als Gegenstück zu dem Wort "Israel-Connection", mit dem die gegenteilige, pro-israelische und pro-amerikanische, geopolitische Orientierung innerhalb der Rechten bezeichnet wird.
Der Begriff tauchte erstmals im Februar 2014 in einem Artikel auf, den Classen in der Blauen Narzisse veröffentlichte, um damit eine Debatte über die geopolitische Orientierung der Rechten auszulösen. Er behauptet hierin, dass für viele Rechte, beziehungsweise Konservative, Putin und Russland sympatisch seien, weil sie einen konservativen Gegenpol zum liberalistischen Westen (USA, EU, NATO), bilden. Russland stehe in ihren Augen für traditionelle Werte, während der Westen für liberalistische Werte wie Masseneinwanderung, Gender Mainstreaming, Feminismus, Homoehe usw stehe. Diese Sympathie für die aktuelle russische Politik sei laut Classen jedoch falsch, da sie statt einer versprochenen Loslösung aus der amerikanischen Hegemonie nur eine neue Unterjochung durch ein aufstrebendes, nach Westen expandierendes Russland bedeuten würde. Stattdessen sollten die europäischen Völker eine neutrale, vermittelnde Position zwischen den Weltmächten einnehmen und streng nach ihren Interessen handeln. Classen lehnt insbesondere eine "Achsenbildung" mit Russland, China und Iran gegen die USA und andere westliche Staaten ab.
Die Blaue Narzisse bietet jedem Interessierten die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Artikel an der Debatte zu beteiligen. Insbesondere in der "Identitären Bewegung" stieß der Artikel von Classen auf Ablehnung und Kritik.
Die "Moskau-Connection" in der Wochenzeitung DIE ZEIT
Ende Februar erschien in der ZEIT der Artikel "Das Netzwerk der Euromaidan-Verleumder"[2] von Anton Schechowtsow, der ähnliche Erwägungen traf. Schechowtsow spricht darin von einem "obskuren Netzwerk prorussischer Autoren" und zeigt eine Verbindung zwischen der von Politikern wie Sergej Lawrow vertretenen, offiziellen Position zu den Unruhen in der Ukraine der russischen Regierung und den Äußerungen selbiger auf.
Dabei werden die Verbindungen von Autoren wie Natalija Narotschnizkaja und Marc Almond zu Instituten wie dem Pariser "Centre for Research on Globalization" oder Ron Pauls Denkfabrik "Ron Paul Institute for Peace and Prosperity" aufgedeckt. Auch bestünden Verbindungen zur italienischen Zeitschrift "Geopolitica", deren Herausgeber Claudio Mutti ist, der ein "Nazi-Maoist" sei. Dieser wiederum habe gute Kontakte zum russischen Nationalbolschewisten Alexander Dugin.
Wie Classen spricht Schechowtsow auch die Rolle neuer russischer Nachrichtenagenturen wie Russia Today oder "Russland heute" und "Stimme Russlands" an.
Vermutungen in Hinblick auf die ungarische Partei "Jobbik"
Bereits im Juni 2010 stellte Gabriel Ronay in der schottischen Version des "The Herald" die Vermutung auf, die rechtsextreme ungarische Partei "Jobbik" werde im Rahmen einer "Russian Connection" von Moskau, aber auch von Teheran, finanziell unterstützt, um die Europäische Union und die NATO zu schwächen.[3] Die mögliche Fremdsteuerung wurde im ungarischen Parlament besprochen und von der "Nationalen Sicherheitskommission" untersucht. Im Anschluss enthielten sich alle Beteiligten eines Kommentares. Jobbik selbst gebe ein verschwindend geringes Budget an, was angesichts der erreichten Größe der Partei viel zu gering und ebenfalls Gegenstand von Untersuchungen sei. Auffällig sei zu dem die sprunghafte Veränderung der Programmatik Jobbiks: Nach einem Besuch des Parteivorsitzenden Gabor Vona bei einer "intellektuellen Konferenz" in Moskau im Jahr 2008, wie sie Alexander Dugin regelmäßig veranstaltet, wurden sämtliche anti-russische Positionen von der Partei fallen gelassen. Auf der Konferenz, zu deren Veranstalter und Ablauf sich Vona nicht äußern wollte, sollen auch hochrangige Kreml-Offiziere anwesend gewesen sein. Seit der Konferenz vertrete Jobbik eine pro-russische Position und beziehe in Hinblick auf Putins Politik eine sehr wohlwollende Haltung. Moskaus Ansprechpartner sei der außenpolitische Taktangeber Jobbiks, Bela Kovacs, der schon zu Sowjetzeiten gute Beziehungen zu Moskau unterhielt. Im Februar 2014 gab Márton Gyöngyösi, Stellvertreter Bela Kovacs für die außenpolitische Programmatik von Jobbik, der "Budapest Times" ein Interview [4], indem er mit der Aussage "I think the division line is between traditionalists and liberals, not nations or cultures" praktisch wortwörtlich Alexander Dugin zitierte. Auch zeigte sich Gyöngyösi nicht mehr bereit, mit der FPÖ oder dem Front National zusammenzuarbeiten, weil die beiden Parteien zu liberal und zu islamkritisch seien. Selbst die ebenfalls antizionistische bis offen antisemitische British National Party ist ihm zu islamkritisch. Gyöngyösi sieht den Islam hingegen ebenso wie Dugin, die eurasische Bewegung und wohl auch Wladimir Putin als Verbündeten im Kampf gegen Liberalismus und die westliche Wertegemeinschaft. Vier Jahre nach der Vermutung einer russischen Beeinflussung in Richtung der eurasischen Bewegung kann daher von einer vollständigen außenpolitischen Transformation Jobbiks im Sinne Moskaus gesprochen werden. Ein Beweis für eine tatsächlich Einmischung Moskaus durch finanzielle Zuwendungen ist jedoch weiterhin nicht erbracht.
Einzelnachweise
- ↑ Robin Classen: Die Moskau-Connection in Blaue Narzisse, 5. Februar 2014.
- ↑ Anton Schechowtsow: Das Netzwerk der Euromaidan-Verleumder in ZEIT, 21. Februar 2014.
- ↑ Gabriel Ronay: Hungary’s far-right backed by ‘rolling Moscow roubles in The Herald, 13. Juni 2010.
- ↑ "Jobbik to Wilders and Le Pen: Liberalism and Zionism the enemies, not Islam in The Budapest Times, 22. Februar 2014.