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Maghreb: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Maghreb''' (auch ''Maghrib'') wird die Region der drei [[nordafrika]]nischen Staaten [[Tunesien]], [[Algerien]] und [[Marokko]] verstanden, die aufgrund ihrer Geographie und Geschichte viele Gemeinsamkeiten haben. Auch [[Libyen]] und [[Mauretanien]] werden manchmal dazugezählt. Die allgemeine geographische Bezeichnung ist ''Nordwestafrika''.
Als '''Maghreb''' (auch ''Maghrib'') wird die Region der drei [[nordafrika]]nischen Staaten [[Tunesien]], [[Algerien]] und [[Marokko]] verstanden, die aufgrund ihrer Geographie und Geschichte viele Gemeinsamkeiten haben. Auch [[Libyen]] und [[Mauretanien]] werden manchmal dazugezählt. Die allgemeine geographische Bezeichnung ist ''Nordwestafrika''.
== Gesellschaft und Politik ==
== Gesellschaft und Politik ==
Begriffe wie Demokratie, Aufklärung, Menschenrechte, Religionsfreiheit oder Schutz von Minderheiten sind der islamischen Welt traditionell fremd und wurden erst im späten 19. Jahrhundert als Versatzstücke aus dem Westen übernommen. Wirklich verinnerlicht oder gar umgesetzt wurden sie im Maghreb allerdings nie. Demokratische Institutionen wie Parteien, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Interessenverbände oder Vereine sind im Maghreb Fremdworte. Falls sie existieren, bestehen sie nur auf dem autoritären Staatsführer und seinen Gefolgsleuten und brechen bei Regimewechseln regelmäßig wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Dafür nehmen von Ältesten geführte Großfamilien/Familienclans und Stämme sowie religiöse Bruderschaften und Stiftungen um so wichtigere gesellschaftliche Funktionen ein. Traditionell wird die Herrschaft in der muslimischen Welt von der Familie bis zur Staatsspitze auf autoritäre Art ausgeübt. Wirkliche Demokratien sind im Maghreb eine seltene Ausnahmen und werden meist nach wenigen Jahren wieder von diktatorischen Herrschern beseitigt. Die Bevölkerung der Maghrebstaaten verlangt häufig nach dem starken Mann, bejubelt die Abschaffung von Demokratien und fordert stattdessen islamistische Gottesstaaten.   
Begriffe wie Demokratie, Aufklärung, Menschenrechte, Religionsfreiheit oder Schutz von Minderheiten sind der islamischen Welt traditionell fremd und wurden erst im späten 19. Jahrhundert als Versatzstücke aus dem Westen übernommen. Wirklich verinnerlicht oder gar umgesetzt wurden sie im Maghreb allerdings nie. Demokratische Institutionen wie Parteien, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Interessenverbände oder Vereine sind im Maghreb Fremdworte. Falls sie existieren, bestehen sie nur auf dem autoritären Staatsführer und seinen Gefolgsleuten und brechen bei Regimewechseln regelmäßig wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Dafür nehmen von Ältesten geführte Großfamilien/Familienclans und Stämme sowie religiöse Bruderschaften und Stiftungen um so wichtigere gesellschaftliche Funktionen ein. Traditionell wird die Herrschaft in der muslimischen Welt von der Familie bis zur Staatsspitze auf autoritäre Art ausgeübt. Wirkliche Demokratien sind im Maghreb eine seltene Ausnahmen und werden meist nach wenigen Jahren wieder von diktatorischen Herrschern beseitigt. Die Bevölkerung der Maghrebstaaten verlangt häufig nach dem starken Mann, bejubelt die Abschaffung von Demokratien und fordert stattdessen islamistische Gottesstaaten.
== Religiöse und ethnische Minderheiten ==
Im Maghreb lebten Juden und Christen bereits Jahrhunderte vor Erfindung des Islam. Religionsfreiheit im heutigen westlichen Verständnis gab es im Islam bis in unsere Tage nie. Der Nichtmuslim hatte traditionellerweise den Status eines Schutzbefohlener (dhimmi). Das hieß aber nicht, dass man ihn über höhere Steuerabgaben, minderen Status vor Gericht, Bekeleidungsvorschriften, Beschränkungen der Wohnortwahl usw. nicht benachteiligte. Die Religionsfreiheit war nie wie in der westlichen Welt ein einklagbares Recht, sondern immer nur eine vom Muslim je nach Lust und Laune gewährte Gnade. Bis Ende des Mittelalters lebten Juden unter islamischer Herrschaft etwas diskriminierungsfreier als heute. Das ist aber lange vorbei! Die Gewährung voller Bürgerrechte für Juden, wie sie in Europa im 19. Jahrhundert umgesetzt wurde, fand im Islam nie statt bzw. ist in manchen Staaten nur auf dem Papier verbürgt. In den Maghrebstaaten lebten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Hunderttausende von Juden, die teilweise bereits seit der Antike dort ansässig waren. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden über 95% der Juden von den muslimischen Machthabern der Maghrebstaaten und der muslimischen Bevölkerung aus ihrer Heimat vertrieben. Antisemitische Hetze gegen Juden und Israel gehört in den Maghrebstaaten und der ganzen muslimischen Welt heutzutage zum Guten Ton. Auch Christen werden im Maghreb systematisch diskriminiert. Der Bau von Kirchen wird oft nicht genehmigt und alle paar Jahre erhebt sich in einem anderen Land des Maghreb ein aufgehetzter muslimischer Mob, der Kirchen demoliert und Christen abschlachtet. Auch garantierte Rechte für Minderheiten gibt es im Islam und somit auch im Maghreb nicht.   
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Version vom 11. Juni 2017, 12:42 Uhr

Als Maghreb (auch Maghrib) wird die Region der drei nordafrikanischen Staaten Tunesien, Algerien und Marokko verstanden, die aufgrund ihrer Geographie und Geschichte viele Gemeinsamkeiten haben. Auch Libyen und Mauretanien werden manchmal dazugezählt. Die allgemeine geographische Bezeichnung ist Nordwestafrika.

Gesellschaft und Politik

Begriffe wie Demokratie, Aufklärung, Menschenrechte, Religionsfreiheit oder Schutz von Minderheiten sind der islamischen Welt traditionell fremd und wurden erst im späten 19. Jahrhundert als Versatzstücke aus dem Westen übernommen. Wirklich verinnerlicht oder gar umgesetzt wurden sie im Maghreb allerdings nie. Demokratische Institutionen wie Parteien, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Interessenverbände oder Vereine sind im Maghreb Fremdworte. Falls sie existieren, bestehen sie nur auf dem autoritären Staatsführer und seinen Gefolgsleuten und brechen bei Regimewechseln regelmäßig wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Dafür nehmen von Ältesten geführte Großfamilien/Familienclans und Stämme sowie religiöse Bruderschaften und Stiftungen um so wichtigere gesellschaftliche Funktionen ein. Traditionell wird die Herrschaft in der muslimischen Welt von der Familie bis zur Staatsspitze auf autoritäre Art ausgeübt. Wirkliche Demokratien sind im Maghreb eine seltene Ausnahmen und werden meist nach wenigen Jahren wieder von diktatorischen Herrschern beseitigt. Die Bevölkerung der Maghrebstaaten verlangt häufig nach dem starken Mann, bejubelt die Abschaffung von Demokratien und fordert stattdessen islamistische Gottesstaaten.

Religiöse und ethnische Minderheiten

Im Maghreb lebten Juden und Christen bereits Jahrhunderte vor Erfindung des Islam. Religionsfreiheit im heutigen westlichen Verständnis gab es im Islam bis in unsere Tage nie. Der Nichtmuslim hatte traditionellerweise den Status eines Schutzbefohlener (dhimmi). Das hieß aber nicht, dass man ihn über höhere Steuerabgaben, minderen Status vor Gericht, Bekeleidungsvorschriften, Beschränkungen der Wohnortwahl usw. nicht benachteiligte. Die Religionsfreiheit war nie wie in der westlichen Welt ein einklagbares Recht, sondern immer nur eine vom Muslim je nach Lust und Laune gewährte Gnade. Bis Ende des Mittelalters lebten Juden unter islamischer Herrschaft etwas diskriminierungsfreier als heute. Das ist aber lange vorbei! Die Gewährung voller Bürgerrechte für Juden, wie sie in Europa im 19. Jahrhundert umgesetzt wurde, fand im Islam nie statt bzw. ist in manchen Staaten nur auf dem Papier verbürgt. In den Maghrebstaaten lebten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Hunderttausende von Juden, die teilweise bereits seit der Antike dort ansässig waren. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden über 95% der Juden von den muslimischen Machthabern der Maghrebstaaten und der muslimischen Bevölkerung aus ihrer Heimat vertrieben. Antisemitische Hetze gegen Juden und Israel gehört in den Maghrebstaaten und der ganzen muslimischen Welt heutzutage zum Guten Ton. Auch Christen werden im Maghreb systematisch diskriminiert. Der Bau von Kirchen wird oft nicht genehmigt und alle paar Jahre erhebt sich in einem anderen Land des Maghreb ein aufgehetzter muslimischer Mob, der Kirchen demoliert und Christen abschlachtet. Auch garantierte Rechte für Minderheiten gibt es im Islam und somit auch im Maghreb nicht.

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