PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:
Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Dresdner Rokoko: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
| (23 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Dresden, Taschenbergpalais, Kapelle St. Constantia - "Silberkapelle", 1756-1763, François de Cuvilliés der Jüngere, Julius Heinrich Schwarze, Joseph Deibel und Johann Joseph Hackl und Johann Adolph Pöppelmann.jpg |thumb|upright| [[Kapelle St. Constantia (Dresden)|Silberkapelle]].]] | |||
'''Dresdner Rokoko''' ist eine Stilrichtung der [[Architektur]], die in der Stadt [[Dresden]] entstanden ist. Bekannte Beispiele sind die [[Kapelle St. Constantia (Dresden)|Silberkapelle]] im [[Taschenbergpalais]] und das [[Palais Vitzthum-Schönburg]].<ref>insbesondere die drei mittleren Achsen des Gebäudes</ref> | |||
[[Datei:Dresden, Taschenbergpalais, Kapelle St. Constantia - "Silberkapelle", 1756-1763, François de Cuvilliés der Jüngere, Julius Heinrich Schwarze, Joseph Deibel und Johann Joseph Hackl und Johann Adolph Pöppelmann.jpg| | |||
[[ | |||
[[ | |||
[[ | |||
== Entwicklung == | == Entwicklung == | ||
[[ | [[Datei:Palais Vitzthum-Schönburg, Moritzstraße in Dresden, vor dem Abbruch 1885.jpg|thumb|upright|Das Palais Vitzthum-Schönburg]] | ||
[[Datei:Dresden, Coselpalais, Johann Christoph Knöffel, (1744-1745), Wiederaufbau Gottfried Knöffler (1762-1764).jpg |thumb|upright|Das [[Coselpalais]]]] | |||
[[Johann Christoph Knöffel]] hatte unter [[Matthäus Daniel Pöppelmann]] gearbeitet und war später ein Schüler [[Zacharias Longuelune]] geworden. Knöffel nahm die dekorativen Elemente des Hochbarock von Pöppelmann und [[George Bähr]] auf und verschmolz diese mit der [[Klassizismus|klassizistischen]] Lisenenarchitektur von Longuelune zu einem neuen Stil, der als Dresdner [[Rokoko]] bekannt wurde. Im Jahr 1729 errichtete er das [[Kurländer Palais (Dresden)|Kurländer Palais ]] mit der charakteristischen Lisenenarchitektur. Zu seinen wichtigsten Werken zählt das 1737 begonnene [[Palais Brühl in der Augustusstraße (Dresden)|Palais Brühl]], das als das „großartigste und kostbarste Beispiel des Dresdner Frührokoko“ gilt.<ref>Löffler, S. 241.</ref> Den „Höhepunkt des Dresdner Rokoko“ bildete das 1751 fertiggestellte [[Brühlsches Belvedere (Dresden)|Brühlsche Belvedere]].<ref>Löffler, S. 243.</ref> | |||
Nach dem Tod des [[Ludwig XIV.|'' Roi-Soleil'']] wurde seit 1715 eine Architektur des französischen Stadtpalais (fr. [[Hôtel particulier in Paris|Hôtel]]) gewünscht. Der [[Hôtel particulier in Paris|Hôtel-Stil]] konnte sich jedoch in Dresden erst mit dem Tod [[August II. (Polen)|Augusts des Starken]] weiterentwickeln, als [[Heinrich von Brühl]] die Regierungsgeschäfte übernahm.<ref>Löffler, S. 247.</ref> Dabei ist es „bemerkenswert, in welcher kurzen Frist die Dresdner Architektur die neuen Formen aufnahm und weiterentwickelte“<ref>Löffler, S. 241, Bildnr. 293 (Der Grundriss des Palais Moszyńska).</ref> wobei [[Julius Heinrich Schwarze]] als erster diese Elemente des Rokoko in seinem Bau des [[Palais | Nach dem Tod des [[Ludwig XIV.|'' Roi-Soleil'']] wurde seit 1715 eine Architektur des französischen Stadtpalais (fr. [[Hôtel particulier in Paris|Hôtel]]) gewünscht. Der [[Hôtel particulier in Paris|Hôtel-Stil]] konnte sich jedoch in Dresden erst mit dem Tod [[August II. (Polen)|Augusts des Starken]] weiterentwickeln, als [[Heinrich von Brühl]] die Regierungsgeschäfte übernahm.<ref>Löffler, S. 247.</ref> Dabei ist es „bemerkenswert, in welcher kurzen Frist die Dresdner Architektur die neuen Formen aufnahm und weiterentwickelte“<ref>Löffler, S. 241, Bildnr. 293 (Der Grundriss des Palais Moszyńska).</ref> wobei [[Julius Heinrich Schwarze]] als erster diese Elemente des Rokoko in seinem Bau des [[Palais Mosczinska (Dresden)|Palais Mosczinska]] aufnahm. Nachdem Knöffel verstorben war, wurde Julius Heinrich Schwarze von 1752 bis 1764 Chef des Oberlandbauamtes unter den Kurfürsten von Sachsen. Die folgende [[Kapelle St. Constantia (Dresden)|Silberkapelle]] im [[Taschenbergpalais]] wurde neben Julius Heinrich Schwarze auch von [[François de Cuvilliés der Jüngere|François de Cuvilliés]] im Stil des französischen Rokoko gestaltet. Damit erreichte das „Dresdner Rokoko seinen Höhepunkt“.<ref name="L.238">Löffler, S. 238.</ref> | ||
Im Jahr 1764 endete die Arbeit von Julius Heinrich Schwarze, bedingt durch dessen Augenleiden. So waren zur gleichen Zeit König, Premierminister und Chef des Bauwesens „von der Architekturbühne abgetreten und hatten das Spiel für die nächste Generation freigegeben.“<ref name="L.250">Löffler, S. 250.</ref> Damit endete das Dresdner Rokoko. Nach dem verlorenen [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] blieb für das „architektonische Denken in Rokoko-Form“ jedoch sowieso kaum Spielraum.<ref name="L.250" /> Die materielle Verarmung schuf den sogenannten ''Hungerstil''. Dieser war ein Klassizismus, der im Grunde „nur eine einfache Variante des auf Longelunes fußenden Knöffelschen Rokoko“ war.<ref name="L.238" /> | Im Jahr 1764 endete die Arbeit von Julius Heinrich Schwarze, bedingt durch dessen Augenleiden. So waren zur gleichen Zeit König, Premierminister und Chef des Bauwesens „von der Architekturbühne abgetreten und hatten das Spiel für die nächste Generation freigegeben.“<ref name="L.250">Löffler, S. 250.</ref> Damit endete das Dresdner Rokoko. Nach dem verlorenen [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] blieb für das „architektonische Denken in Rokoko-Form“ jedoch sowieso kaum Spielraum.<ref name="L.250" /> Die materielle Verarmung schuf den sogenannten ''Hungerstil''. Dieser war ein Klassizismus, der im Grunde „nur eine einfache Variante des auf Longelunes fußenden Knöffelschen Rokoko“ war.<ref name="L.238" /> | ||
| Zeile 23: | Zeile 18: | ||
Datei:Dresden, Palais Mosczinska (c).jpg|[[Palais Mosczinska (Dresden)|Palais Mosczinska ]] | |||
Dresden, Palais Boxberg | Datei:Dresden, Palais Boxberg (d).jpg|[[Palais Boxberg (Dresden)]] | ||
Dresden, | Datei:Dresden, Palais Brühl-Marcolini (a).jpg|[[Palais Brühl-Marcolini (Dresden)]] | ||
Datei:Dresden, Brühlsches Belvedere auf der Brühlschen Terrasse (a).jpg|[[Brühlsches Belvedere (Dresden)|Brühlsches Belvedere]] | |||
Dresden | Datei:Dresden, Palais Brühl in der Augustusstraße (b).jpg|[[Palais Brühl in der Augustusstraße (Dresden)]] | ||
Datei:Dresden, Palais Brühl auf der Schießgasse 10 (a).jpg|[[Palais Brühl auf der Schießgasse 10 (Dresden)]] | |||
Datei:Dresden, Palais für den Legationsrat Ferdinand Ludwig von Saul (c).jpg|[[Palais für den Legationsrat Ferdinand Ludwig von Saul auf Scherau (Dresden)]] | |||
Dresden, | Datei:Dresden, Kurländer Palais (a).jpg|[[Kurländer Palais (Dresden)|Kurländer Palais ]] | ||
Dresden, Palais | |||
Dresden, | |||
</gallery> | </gallery> | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references/> | <references/> | ||
Aktuelle Version vom 17. März 2022, 19:52 Uhr
Dresdner Rokoko ist eine Stilrichtung der Architektur, die in der Stadt Dresden entstanden ist. Bekannte Beispiele sind die Silberkapelle im Taschenbergpalais und das Palais Vitzthum-Schönburg.[1]
Entwicklung
,_Wiederaufbau_Gottfried_Kn%C3%B6ffler_(1762-1764).jpg){kind=link}
Johann Christoph Knöffel hatte unter Matthäus Daniel Pöppelmann gearbeitet und war später ein Schüler Zacharias Longuelune geworden. Knöffel nahm die dekorativen Elemente des Hochbarock von Pöppelmann und George Bähr auf und verschmolz diese mit der klassizistischen Lisenenarchitektur von Longuelune zu einem neuen Stil, der als Dresdner Rokoko bekannt wurde. Im Jahr 1729 errichtete er das Kurländer Palais mit der charakteristischen Lisenenarchitektur. Zu seinen wichtigsten Werken zählt das 1737 begonnene Palais Brühl, das als das „großartigste und kostbarste Beispiel des Dresdner Frührokoko“ gilt.[2] Den „Höhepunkt des Dresdner Rokoko“ bildete das 1751 fertiggestellte Brühlsche Belvedere.[3]
Nach dem Tod des Roi-Soleil wurde seit 1715 eine Architektur des französischen Stadtpalais (fr. Hôtel) gewünscht. Der Hôtel-Stil konnte sich jedoch in Dresden erst mit dem Tod Augusts des Starken weiterentwickeln, als Heinrich von Brühl die Regierungsgeschäfte übernahm.[4] Dabei ist es „bemerkenswert, in welcher kurzen Frist die Dresdner Architektur die neuen Formen aufnahm und weiterentwickelte“[5] wobei Julius Heinrich Schwarze als erster diese Elemente des Rokoko in seinem Bau des Palais Mosczinska aufnahm. Nachdem Knöffel verstorben war, wurde Julius Heinrich Schwarze von 1752 bis 1764 Chef des Oberlandbauamtes unter den Kurfürsten von Sachsen. Die folgende Silberkapelle im Taschenbergpalais wurde neben Julius Heinrich Schwarze auch von François de Cuvilliés im Stil des französischen Rokoko gestaltet. Damit erreichte das „Dresdner Rokoko seinen Höhepunkt“.[6]
Im Jahr 1764 endete die Arbeit von Julius Heinrich Schwarze, bedingt durch dessen Augenleiden. So waren zur gleichen Zeit König, Premierminister und Chef des Bauwesens „von der Architekturbühne abgetreten und hatten das Spiel für die nächste Generation freigegeben.“[7] Damit endete das Dresdner Rokoko. Nach dem verlorenen Siebenjährigen Krieg blieb für das „architektonische Denken in Rokoko-Form“ jedoch sowieso kaum Spielraum.[7] Die materielle Verarmung schuf den sogenannten Hungerstil. Dieser war ein Klassizismus, der im Grunde „nur eine einfache Variante des auf Longelunes fußenden Knöffelschen Rokoko“ war.[6]
Beispiele
.jpg){kind=link}
.jpg){kind=link}
.jpg){kind=link}
.jpg){kind=link}
.jpg){kind=link}
.jpg){kind=link}
.jpg){kind=link}
.jpg){kind=link}
Einzelnachweise
Literatur
- Fritz Löffler: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. E. A. Seemann, Leipzig 1981, ISBN 3-363-00007-3.
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Dresdner Rokoko) vermutlich nicht.
---