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Hermann Schiftan: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hermann Schiftan''' (* [[17. Juli]] [[1883]] in [[Namslau]]; † [[1942]] in [[Schlesien]]) war ein normaler Kaufmann.  
{{Personendaten
|NAME=Hermann Schiftan
|KURZBESCHREIBUNG=Kaufmann, Jurist, Kunstmäzen und Kunstsammler
|GEBURTSDATUM=17. Juli 1883
|GEBURTSORT=Namslau
|STERBEDATUM=genaues Datum unbekannt
|STERBEORT=
 
}}'''Hermann Schiftan''' (* [[1883]] in Namslau; † [[1942]] war ein deutscher Jurist, Kaufmann, Kunstmäzen und ein Opfer der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungsaktion der NS-Regierung vom Sommer 1934.  


== Leben und Beruf ==
== Leben und Beruf ==
'''Hermann Schiftan''' studierte zunächst 6 Semester Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft und besuchte während dieses Studiums mit Vorliebe philosophische Kollegs.


Infolge der Erkrankung seines Vaters musste er den Besuch der Universität unter­brechen und in die elterliche
'''Hermann Schiftan''' war ein Sohn des Kaufmanns Wilhelm Schiftan und seiner Frau Justine, geborene Silber.  
Kartoffelgroßhandlung in Breslau ein­treten. Im Oktober 1915 wurde Hermann Schiftan als Spezialist für Kartoffeln in den Beirat der Verwaltungsabteilung der [[Reichskartoffelstelle]] berufen. Sein Spezialgebiet war die Organisation der
Beschaffung in der Kartoffelversorgung.
Im Wintersemester 1916 nahm Schiftan die unterbrochenen Studien wieder auf und hörte nunmehr ausschließlich in der Philosophischen Fakultät weitere 5 Semester Volkswirtschaft, Philosophie und Kunstgeschichte.
Seine Dissertation war die Preisbildung am Kartoffelmarkte, Phil.Diss. Breslau 1919, unter Leitung von Weber * Breslau: Fleischmann, 1919
Schlesische Friedrich-Wilhelm Universität, Breslau.
Nach Abschluss seines Studiums und seiner Dissertation an der Universität in Breslau führte der Doktor der Philosophie,
Dr. Phil. Hermann Schiftan, mit seiner Mutter Justine die Großhandlung seines Vaters Wilhelm in Kartoffeln und Futtermitteln.
Hermann Schiftan war auch ein Autor von Fachbüchern, er veröffentlichte zwei Bücher über den Kartoffelmarkt in Deutschland. Das erste Buch, „Kartoffel-Almanach der Kartoffel-Großhandlung Wilhelm Schiftan“ erschien 1914 im Eigen-Verlag Wilhelm Schiftan mit 150 Seiten.
Im Jahr 1919 erschien dann das Buch „Die Preisbildung am Kartoffelmarkte“ im Fleischmann-Verlag, dieses letzte Buch war dann auch seine Dissertation.  


Durch die Knappheit der Nahrungsmittel nach dem Ersten Weltkrieg wurde die [[Kartoffel]] zu einem sehr begehrten Nahrungsmittel. Bis zum Ersten Weltkrieg
Nach dem Besuch der höheren Knabenschule in Namslau und des Gymnasiums in Ohlau, wo er am 22. September 1902 das Reifezeugnis erwarb, studierte Schiftan sechs Semester Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Universität Breslau. Infolge einer Erkrankung seines Vaters musste er den Universitätsbesuch unterbrechen, um in die elterliche Kartoffelgroßhandlung einzutreten.  
wurde dieses Knollengewächs vorwiegend für die Fütterung der Tiere eingesetzt. Nach einer Explosion der Preise für Kartoffeln im Jahr 1914 wurde
durch eine Neufestlegung der Höchstpreise im Oktober 1915 und mit der Bildung der Reichskartoffelstelle der Markt etwas reguliert. Im Oktober 1915
wurde Hermann Schiftan in den Beirat der Verwaltungsabteilung der Reichskartoffelstelle berufen.
Der Kartoffelpreis lag, regional differenziert, zwischen 55 und 61 Reichsmark pro Tonne. Mit der Festsetzung von Höchstpreisen und einem System der
Zwangsbewirtschaftung konnte die damalige Deutsche Nachkriegsregierung zwar der Preistreiberei einen gewissen Einhalt gebieten,  
aber damit keineswegs eine geregelte Versorgung mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln garantieren. In den ersten Jahren des Ersten Weltkriegs wurde die Kartoffel zum Hauptnahrungsmittel der deutschen Bevölkerung. Durch die früh einsetzende
Rationierung der Getreideprodukte und das nun fast völlig fehlende Angebot an Fleisch- und Wurstwaren schnellte der Kartoffelverbrauch am
Anfang des Jahres 1916 auf das 2½  fache des Vorkriegsniveaus. Bereits im Frühjahr 1916 waren die Vorräte der letzten Ernte fast vollständig aufgebraucht.
Die Reichskartoffelstelle setzte als Richtwert für den Bedarf eines erwachsenen Menschen ein Pfund pro Tag an, überließ die Organisation der Versorgung aber weiter den Kommunalverbänden. Im Juni 1916 wurde die Verfütterung von Kartoffeln verboten.
Schon ab Januar 1917 wurden für diese Früchte, die ursprünglich lediglich als Viehfutter vorgesehen waren, Bezugskarten und -marken ausgegeben.
Im Winter 1916/1917 wurde die alltägliche Beschaffung der zum nackten Überleben notwendigen Nahrungsmittel für tausende Menschen in Deutschland zu einem unlösbaren Problem. Hunderttausende Menschen starben an Hunger oder den Folgen von Unterernährung,
viele davon im [[Kohlrübenwinter]] 1916/17. Der von der Reichskartoffelstelle errechnete Mindestbedarf der Bevölkerung an Kartoffeln konnte im
vierten Kriegsjahr nur zu rund 80 Prozent gedeckt werden.


== Weblinks ==
Im Oktober 1915 wurde Schiftan in den Beirat der Verwaltungsabteilung der Reichskartoffelstelle berufen, die während des Ersten Weltkriegs mit der Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln - die während des Krieges zum Hauptnahrungsmittel in Deutschland wurden - beauftragt war.
* [http://www.fordham.edu/mvst/magazinestacks/diss/1919.html Dissertation Hermann Schiftan]
 
* [http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1439-0396.1963.tb00711.x/abstract  Untersuchungen über den ernährungsphysiologischen Wert von Casein]
Im Wintersemester 1916 nahm er seine Studien wieder auf und hörte anschließend fünf Semester Volkswirtschaft, Philosophie und Kunstgeschichte. 1919 wurde er mit einer von Adolf Weber betreuten Arbeit über die Preisbildung am Kartoffelmarkt an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau zum Dr. phil promoviert (Rigorosum am 16. Juli 1919).  
 
In den 1920er und 1930er Jahren führte Schiftan die Kartoffelgroßhandlung seines Vaters fort.


Als Privatmann war Schiftan im Vorstand des Vereins Jüdisches Museum e. V. zu Breslau. 1929 überließ er eine große Sammlung an Eisenkunstgüssen dem Schlossmuseum in Breslau.


[[Kategorie: Mann]]
Hermann Schiftan war seit seinem Studium bis in das Jahr 1934 hinein ein bekannter privater Kunstsammler in Breslau. Er kaufte und verkaufte regelmäßig Glaskunst und Eisengusskunst über Anzeigen und Auktionen. Seine letzte nachweisbare Aktivität in Breslau war 1934, aber noch im Jahr 1936 bis 1938 wurden Antiquitäten von ihm auf Auktionen bei Bonhams, Christies’s und Sotheby’s erwähnt.
[[Kategorie: Autor]]


Im Zuge der politischen Säuberungsaktion der NS-Regierung vom Sommer 1934 wurde Schiftan zusammen mit einigen anderen prominenten Juden im schlesischen Raum von Angehörigen der SS verhaftet. Er wurde zwar während seiner mehrere Tage andauernden Arretierung schwer misshandelt, entging aber anders als fünf andere jüdische Personen der Erschießung. Dennoch verbreitete sich in der internationalen Presse im Sommer 1934 die inkorrekte Angabe, dass Schiftan unter den im Verlauf der Mordaktion umgebrachten Personen gewesen sei. So vermeldete zum Beispiel die Basler National-Zeitung vom 11. Juli und das Pariser Tageblatt vom 12. Juli 1934, dass Schiftan ein Opfer des großen Mordens vom 30. Juni und 1. Juli 1934 gewesen sei[1] sowie die ergänzende Feststellung im Pariser Tageblatt vom 15. Juli 1934, dass Schiftan Kaufmann war.[2][3]


Schiftan wurde schließlich 1942 im Zuge der Shoa zusammen mit zahlreichen Angehörigen der jüdischen Gemeinde in Schlesien nach Osteuropa deportiert und dort zu Tode gebracht.


== Weblinks ==
* [http://www.fordham.edu/mvst/magazinestacks/diss/1919.html Dissertation Hermann Schiftan]
* [http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1439-0396.1963.tb00711.x/abstract  Untersuchungen über den ernährungsphysiologischen Wert von Casein]


== Init-Quelle ==
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Entnommen aus der:
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Schiftan Wikipedia]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/15._Januar_2011#Hermann_Schiftan_.28gel.C3.B6scht.29 Löschdiskussion bei Wikipedia]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/15._Januar_2011#Hermann_Schiftan_.28gel.C3.B6scht.29 Löschdiskussion bei Wikipedia]


Erster Autor: [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Hghrudolph Hghrudolph] angelegt am 15.01.2011 um 13:13,
Erster Autor: [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Hghrudolph Hghrudolph] angelegt am 15.01.2011 um 13:13, weitere Autoren: [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:PeterGuhl PeterGuhl], [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:AlterWolf49 AlterWolf49], [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:XenonX3 XenonX3], [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Regi51 Regi51]
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[[Kategorie:Geboren 1883]]
[[Kategorie:Gestorben 1942]]
[[Kategorie:Kaufmann]]
[[Kategorie:Kunstsammler]]
[[Kategorie:Person (Breslau)]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Wiederbelebter Artikel]]

Aktuelle Version vom 5. März 2018, 10:44 Uhr

😃 Profil: Hermann Schiftan
Beruf Kaufmann, Jurist, Kunstmäzen und Kunstsammler
Persönliche Daten
17. Juli 1883
Namslau
genaues Datum unbekannt

Hermann Schiftan (* 1883 in Namslau; † 1942 war ein deutscher Jurist, Kaufmann, Kunstmäzen und ein Opfer der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungsaktion der NS-Regierung vom Sommer 1934.

Leben und Beruf

Hermann Schiftan war ein Sohn des Kaufmanns Wilhelm Schiftan und seiner Frau Justine, geborene Silber.

Nach dem Besuch der höheren Knabenschule in Namslau und des Gymnasiums in Ohlau, wo er am 22. September 1902 das Reifezeugnis erwarb, studierte Schiftan sechs Semester Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Universität Breslau. Infolge einer Erkrankung seines Vaters musste er den Universitätsbesuch unterbrechen, um in die elterliche Kartoffelgroßhandlung einzutreten.

Im Oktober 1915 wurde Schiftan in den Beirat der Verwaltungsabteilung der Reichskartoffelstelle berufen, die während des Ersten Weltkriegs mit der Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln - die während des Krieges zum Hauptnahrungsmittel in Deutschland wurden - beauftragt war.

Im Wintersemester 1916 nahm er seine Studien wieder auf und hörte anschließend fünf Semester Volkswirtschaft, Philosophie und Kunstgeschichte. 1919 wurde er mit einer von Adolf Weber betreuten Arbeit über die Preisbildung am Kartoffelmarkt an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau zum Dr. phil promoviert (Rigorosum am 16. Juli 1919).

In den 1920er und 1930er Jahren führte Schiftan die Kartoffelgroßhandlung seines Vaters fort.

Als Privatmann war Schiftan im Vorstand des Vereins Jüdisches Museum e. V. zu Breslau. 1929 überließ er eine große Sammlung an Eisenkunstgüssen dem Schlossmuseum in Breslau.

Hermann Schiftan war seit seinem Studium bis in das Jahr 1934 hinein ein bekannter privater Kunstsammler in Breslau. Er kaufte und verkaufte regelmäßig Glaskunst und Eisengusskunst über Anzeigen und Auktionen. Seine letzte nachweisbare Aktivität in Breslau war 1934, aber noch im Jahr 1936 bis 1938 wurden Antiquitäten von ihm auf Auktionen bei Bonhams, Christies’s und Sotheby’s erwähnt.

Im Zuge der politischen Säuberungsaktion der NS-Regierung vom Sommer 1934 wurde Schiftan zusammen mit einigen anderen prominenten Juden im schlesischen Raum von Angehörigen der SS verhaftet. Er wurde zwar während seiner mehrere Tage andauernden Arretierung schwer misshandelt, entging aber anders als fünf andere jüdische Personen der Erschießung. Dennoch verbreitete sich in der internationalen Presse im Sommer 1934 die inkorrekte Angabe, dass Schiftan unter den im Verlauf der Mordaktion umgebrachten Personen gewesen sei. So vermeldete zum Beispiel die Basler National-Zeitung vom 11. Juli und das Pariser Tageblatt vom 12. Juli 1934, dass Schiftan ein Opfer des großen Mordens vom 30. Juni und 1. Juli 1934 gewesen sei[1] sowie die ergänzende Feststellung im Pariser Tageblatt vom 15. Juli 1934, dass Schiftan Kaufmann war.[2][3]

Schiftan wurde schließlich 1942 im Zuge der Shoa zusammen mit zahlreichen Angehörigen der jüdischen Gemeinde in Schlesien nach Osteuropa deportiert und dort zu Tode gebracht.

Weblinks

Andere Lexika





Erster Autor: Hghrudolph angelegt am 15.01.2011 um 13:13, weitere Autoren: PeterGuhl, AlterWolf49, XenonX3, Regi51