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'''Leona Riemann''' (* 28. November [[1952]] in [[Wiesbaden]]) ist eine deutsche [[Autor]]in. Sie schreibt historische Erzählungen und Reportagen. Ihrer Werke orientieren sich an historischen Begebenheiten. Sie recherchiert Biografien der letzten 500 Jahre, zum Teil aus [[Ägypten]], meistens aus der Region des [[Hunsrück]], und benutzt diese als Grundlage für ihre Erzählungen.
'''Leona Riemann''' (* 28. November [[1952]] in [[Wiesbaden]]) ist eine deutsche [[Autor]]in. Sie schreibt belletristische Erzählungen und Reportagen über die Region Hunsrück, wobei sie die Alleinstellungsmerkmale der Region herausstellt. Ihrer Werke orientieren sich an historischen Begebenheiten: Sie recherchiert Biografien der "Vergessenen", ihre Helden sind Frauen und Männer, die sich in der unvorstellbaren Realität einer Welt der Kleinstaaterei und der Widersprüche behaupten konnten oder daran scheiterten.  
 
== Werdegang ==
== Privates ==
Leona Riemann wurde als älteste Tochter des Angestellten Robert Eberhard Riemann aus [[Ratibor]] und seiner Frau Irmgard, geb. Kappus, aus Weisel (Rhein-Lahn-Kreis) stammend, in Wiesbaden geboren. Sie lebt seit 1997 in [[Gödenroth]] im Hunsrück.
Leona Riemann wurde als älteste Tochter des Angestellten Robert Eberhard Riemann aus [[Ratibor]] und seiner Frau Irmgard, geb. Kappus, aus Weisel (Rhein-Lahn-Kreis) stammend, in Wiesbaden geboren. Sie lebt seit 1997 in [[Gödenroth]] im Hunsrück.


== Studium ==
== Studium und Ausbildung ==
Nach dem [[Abitur]] 1971 an der Leibnizschule Wiesbaden studierte sie zunächst englische und französische Literatur für das [[Lehramt]] an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Das Studium führte sie 1972 u.a. für ein Semester nach London, wo sie an der [[British Library]] über englische Sagen und Märchen forschte, und 1975/76 für ein Jahr als Fremdsprachenassistentin nach Rouen. Nach Absolvierung des ersten [[Staatsexamen]]s 1979 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Fach Lehramt Englisch bei Prof. Schultz zum Thema „The Anatomy of Puck: Zur Morphologie altenglischer Sagen und Märchen“ studierte sie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main am Institut für "Pädagogik Dritte Welt", ein Pilotprojekt der Professoren Ernest Jouhy und Patrick V. Dias. Eine Untersuchung zu Alphabetisierungsprojekten führte sie 1979 für drei Monate nach Kairo. Die Faszination dieser Stadt bewirkte, dass sie 1981 als Stipendiatin der Carl-Duisberg-Gesellschaft gemeinsam mit jungen Architekten eine Untersuchung zur Stadtentwicklung in ausgewählten Kairener Stadtvierteln durchführte. Sie erwarb außerdem das Diplom mit einer Arbeit zum Thema "Internationale Erwachsenenbildung: Sozialisationskonflikt im interkulturellen Vergleich am Beispiel 'Bundesrepublik' und 'Ägypten'" im Juli 1982 bei Prof. Dias an der Universität Frankfurt.
Nach dem [[Abitur]] 1971 am Leibnizgymnasium Wiesbaden studierte sie englische und französische Literatur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Das Studium führte sie 1972 u.a. für ein Semester nach London, wo sie an der [[British Library]] über englische Sagen und Märchen forschte, und 1975/76 für ein Jahr als Fremdsprachenassistentin nach Rouen. Nach Absolvierung des 1. Staatsexamens studierte sie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main am Institut für "Pädagogik Dritte Welt", ein Pilotprojekt der Professoren Ernest Jouhy und Patrick V. Dias. Eine Untersuchung zu Alphabetisierungsprojekten führte sie 1979 für drei Monate nach Kairo. Die Faszination dieser Stadt bewirkte, dass sie 1981 als Stipendiatin der Carl-Duisberg-Gesellschaft gemeinsam mit jungen Architekten eine Untersuchung zur Stadtentwicklung in ausgewählten Kairener Stadtvierteln durchführte. Sie erwarb das Diplom mit einer Arbeit zum Thema "Internationale Erwachsenenbildung: Sozialisationskonflikt im interkulturellen Vergleich am Beispiel 'Bundesrepublik' und 'Ägypten'" im Juli 1982 bei Prof. Dias an der Universität Frankfurt. Das Diplom war kein obligatorischer Bestandteil des Curriculums, entsprach jedoch Neigung und Engagement.
Durch Fortbildungen im religions- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich erweiterte sie ihren schulischen Fächerkanon um die Fächer evangelische Religion und Ethik. Lehramt und Familiengründung führten über verschiedene Großstädte in ihre Wahlheimat auf dem Hunsrück.


== Erkenntnistheoretischer Hintergrund ==
== Schriftstellerische Tätigkeit ==
Die Zeit in Kairo prägte ihren weiteren Weg. Durch Fortbildungen im religions- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich erweiterte sie ihren schulischen Fächerkanon um die Fächer evangelische Religion und Ethik. Lehramt und Familiengründung führten über verschiedene Großstädte in die Wahlheimat auf dem Hunsrück. Gegen Ende ihrer beruflichen Laufbahn hatte sie damit begonnen, sich mit der Geschichte des Hunsrücks intensiver auseinanderzusetzen als zuvor. Als sie hierhin gezogen war, war sie sich der kulturellen Vielfalt der Hunsrücker Gesellschaft nicht bewusst. Kaum eine Region in Deutschland weist auf so engem Raum eine so wechselhafte Geschichte, ein vergleichbares Völkergemisch  auf wie das Land der "Heimat" von Edgar Reitz. So begann die Arbeit, den Schicksalen der unterschiedlichen Lebenssituationen des Hunsrücks nachzuspüren. Seit 2016 widmet sie sich dem Schreiben historischer Erzählungen. Sie reiht sich bewusst ein in die moderne Reflexion von "Heimat/en", wie sie im "Kultursommer Rheinlandpfalz 2019" zum Ausdruck gekommen ist: "Heimat" sowohl als Rückbindung wie auch als zukunftsweisende Gestaltung einer traditionell schon immer aus vielerlei Parallelgesellschaften bestehenden Schmelztiegel-Kultur, die Carl Zuckmayer einmal als "Völkermühle Europas" bezeichnet hat.  
Leona Riemann hat sich auf die Beobachtung und Darstellung des Hunsrücks spezialisiert. Das Schiefergebirge zwischen Mosel und Nahe, Saar und Rhein war traditionell eine Region harter Lebensbedingungen, durch die Klein(st)staaterei aber auch ungeahnter Möglichkeiten und Nischen für Außenseiter der Gesellschaft. Sie recherchiert Edelmann und Bauer, Jagdherr und Hinterwäldler, Herr und Magd, Gastwirtin und Hebamme, Diebin und Köhlerfrau, Protestant und Katholik. Sie erzählt von heranwachsenden Kindern des Nagelschmieds oder des Achatschleifers, des Wachholderheide-Pächters oder vom Kaminfegerbuben aus dem Tessin, von Kinderlosigkeit, Kinderreichtum und Kindergräbern.  
Mit ihren authentischen Erzählungen fern von Heimattümelei oder romantischer Verklärung hat sie sich ein Alleinstellungsmerkmal in der Literaturszene erarbeitet, zunächst mit 5 Bänden der Reihe „Hunsrücker“ im Selbstverlag, seit 1923 im Verlag-Mainz mit Sitz in Aachen. In der Rezeption ist sie bekannt für die akribischen Recherchen, mit denen sie „Vergessenes, Verschwiegenes und Verdrängtes“ [1] hervorholt, wobei sie „mit großem erzählerischen Talent“² überzeugt. Kritiker würdigen „die breite und gekonnte Anlage der Personentableaus, die geschickte Verknüpfung von persönlichen Schicksalen und Zeitgeschehen“³.
Außer der Reihe „Hunsrücker“ veröffentlichte sie regional und überregional gefragte Literatur in Anthologien und anderen Verlagen.


== Beruflicher Werdegang ==
Riemann war als Lehrerin tätig; zunächst im Fach ''Deutsch für Ausländer'' bei der Volkshochschule Frankfurt am Main für das Integrationsprogramm für Spätaussiedler aus der [[Sowjetunion]], danach für Flüchtlinge aus [[Eritrea]], schließlich für gemischte ausländische Gruppen. Für das zweite Staatsexamen 1984 im Studienseminar Gießen schrieb sie ihre Abschlussarbeit zum Thema "Didaktische Aufbereitung von Lerninhalten".
Mit Eintritt in den Schuldienst von [[Rheinland-Pfalz]] unterrichtete sie in der Sekundarstufe I die Fächer Englisch und Französisch, nach entsprechender Zusatzausbildung am Studienseminar in Simmern seit 2002 auch ev. Religion und Ethik, fachfremd als Neigungsfach auch Musik bis zur Pensionierung im Jahre 2018. Ihr Religionsunterricht zeichnete sich in der Konzeption, bedingt durch die in den Hunsrücker Brennpunkten Rhaunen und Sohren-Büchenbeuren stetig wachsende Zahl von mennonitischen, muslimischen und buddhistischen Schülern, durch interreligiösen Unterricht für gemischte Lerngruppen aus.<ref>In Rheinland-Pfalz wurde bereits ab 1997 das Fach Ethik (Praktische Philosophie) als Alternative zu konfessionell gebundenem Religionsunterricht Bestandteil des Lehrplans</ref>


== Schriftstellerische Tätigkeit ==
Leona Riemann ist seit 1981 publizistisch und schriftstellerisch tätig. Die frühe publizistische Tätigkeit für verschiedene Zeitschriften beinhaltet Erzählungen über Ägypterinnen, Beduininnen, Kairoer Frauen, auch über Intellektuelle, Künstler und Ärzte und deren Alltag in Kairo. Außerdem arbeitet sie an Studien zur Geschichte des Hunsrück. Sie hat 2016 den Verlag Hunsrücker gegründet, der literarisch aufbereitete regionale Recherchen und Erzählungen veröffentlicht. Dabei schreibt sie auch unter dem [[Pseudonym]] Anne Wolf. 2022 trat sie bei der Frankfurter Buchmesse mit einer Lesung auf.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=UC31bawj_TY ''Leona Riemann Verlag Hunsrücker - Erzählungen und Recherchen vom Leben und Leiden auf dem Hunsrück, Live auf der Frankfurter Buchmesse'' vom 3.12.2022] bei [[Youtube]]</ref>


== Weblinks ==
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* [https://www.youtube.com/watch?v=UC31bawj_TY ''Leona Riemann Verlag Hunsrücker - Erzählungen und Recherchen vom Leben und Leiden auf dem Hunsrück, Live auf der Frankfurter Buchmesse'' vom 3.12.2022]
* [https://www.youtube.com/watch?v=uuca-rnNiTk ''Wo Kriemhild um Siegfried weinte: Thranenweier im Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit Leona Riemann'' vom 23.10.2020]
* [https://www.youtube.com/watch?v=uuca-rnNiTk ''Wo Kriemhild um Siegfried weinte: Thranenweier im Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit Leona Riemann'' vom 23.10.2020]


== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
<references />
<references />
*Reihe „Hunsrücker“
**Hunsrücker Band 1, (2. Auflage) ISBN 978-3-00-059308-6
**Hunsrücker Band 2, ISBN 978-3-00-060314-3
**Hunsrücker Band 3, ISBN 978-3-00-062841-2
**Hunsrücker Band 4, ISBN 978-3-98227310-5
**Hunsrücker Band 5, ISBN 978-3-98227314-3
*Hunsrücker zwischen Schiefer, Wald und Scholle (Anthologie)ISBN 978-3-00-065756-6
*Hunsrücker Lebensbilder Band 1, Verlag Mainz, ISBN 978-3-96123-0-076-1
*Hundsrückmord ISBN 3-935286-43-0
Roman, Kontrast-Verlag, Pfalzfeld 2005
*Rosel muss zum Zahnarzt
Erzählung in: „Naheliegendes“ ISBN 978-3-86911-107-0
Pandion-Verlag, Simmern 2021


*Aug‘ in Aug‘ mit dem Erbfeind
Erzählung in: „NeuAnfang“ ISBN 978-3-89801-239-3
Edition Schrittmacher, rmv-Verlag, Zell/Mosel 2020
Quelle: RHZ Nr. 231, 5.10. 2017, S. 14
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Aktuelle Version vom 3. August 2025, 15:01 Uhr

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Leona Riemann 2023

Leona Riemann (* 28. November 1952 in Wiesbaden) ist eine deutsche Autorin. Sie schreibt belletristische Erzählungen und Reportagen über die Region Hunsrück, wobei sie die Alleinstellungsmerkmale der Region herausstellt. Ihrer Werke orientieren sich an historischen Begebenheiten: Sie recherchiert Biografien der "Vergessenen", ihre Helden sind Frauen und Männer, die sich in der unvorstellbaren Realität einer Welt der Kleinstaaterei und der Widersprüche behaupten konnten oder daran scheiterten.

Werdegang

Leona Riemann wurde als älteste Tochter des Angestellten Robert Eberhard Riemann aus Ratibor und seiner Frau Irmgard, geb. Kappus, aus Weisel (Rhein-Lahn-Kreis) stammend, in Wiesbaden geboren. Sie lebt seit 1997 in Gödenroth im Hunsrück.

Studium und Ausbildung

Nach dem Abitur 1971 am Leibnizgymnasium Wiesbaden studierte sie englische und französische Literatur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Das Studium führte sie 1972 u.a. für ein Semester nach London, wo sie an der British Library über englische Sagen und Märchen forschte, und 1975/76 für ein Jahr als Fremdsprachenassistentin nach Rouen. Nach Absolvierung des 1. Staatsexamens studierte sie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main am Institut für "Pädagogik Dritte Welt", ein Pilotprojekt der Professoren Ernest Jouhy und Patrick V. Dias. Eine Untersuchung zu Alphabetisierungsprojekten führte sie 1979 für drei Monate nach Kairo. Die Faszination dieser Stadt bewirkte, dass sie 1981 als Stipendiatin der Carl-Duisberg-Gesellschaft gemeinsam mit jungen Architekten eine Untersuchung zur Stadtentwicklung in ausgewählten Kairener Stadtvierteln durchführte. Sie erwarb das Diplom mit einer Arbeit zum Thema "Internationale Erwachsenenbildung: Sozialisationskonflikt im interkulturellen Vergleich am Beispiel 'Bundesrepublik' und 'Ägypten'" im Juli 1982 bei Prof. Dias an der Universität Frankfurt. Das Diplom war kein obligatorischer Bestandteil des Curriculums, entsprach jedoch Neigung und Engagement. Durch Fortbildungen im religions- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich erweiterte sie ihren schulischen Fächerkanon um die Fächer evangelische Religion und Ethik. Lehramt und Familiengründung führten über verschiedene Großstädte in ihre Wahlheimat auf dem Hunsrück.

Schriftstellerische Tätigkeit

Leona Riemann hat sich auf die Beobachtung und Darstellung des Hunsrücks spezialisiert. Das Schiefergebirge zwischen Mosel und Nahe, Saar und Rhein war traditionell eine Region harter Lebensbedingungen, durch die Klein(st)staaterei aber auch ungeahnter Möglichkeiten und Nischen für Außenseiter der Gesellschaft. Sie recherchiert Edelmann und Bauer, Jagdherr und Hinterwäldler, Herr und Magd, Gastwirtin und Hebamme, Diebin und Köhlerfrau, Protestant und Katholik. Sie erzählt von heranwachsenden Kindern des Nagelschmieds oder des Achatschleifers, des Wachholderheide-Pächters oder vom Kaminfegerbuben aus dem Tessin, von Kinderlosigkeit, Kinderreichtum und Kindergräbern. Mit ihren authentischen Erzählungen fern von Heimattümelei oder romantischer Verklärung hat sie sich ein Alleinstellungsmerkmal in der Literaturszene erarbeitet, zunächst mit 5 Bänden der Reihe „Hunsrücker“ im Selbstverlag, seit 1923 im Verlag-Mainz mit Sitz in Aachen. In der Rezeption ist sie bekannt für die akribischen Recherchen, mit denen sie „Vergessenes, Verschwiegenes und Verdrängtes“ [1] hervorholt, wobei sie „mit großem erzählerischen Talent“² überzeugt. Kritiker würdigen „die breite und gekonnte Anlage der Personentableaus, die geschickte Verknüpfung von persönlichen Schicksalen und Zeitgeschehen“³. Außer der Reihe „Hunsrücker“ veröffentlichte sie regional und überregional gefragte Literatur in Anthologien und anderen Verlagen.


Weblinks

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Commons: Leona Riemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  • Reihe „Hunsrücker“
    • Hunsrücker Band 1, (2. Auflage) ISBN 978-3-00-059308-6
    • Hunsrücker Band 2, ISBN 978-3-00-060314-3
    • Hunsrücker Band 3, ISBN 978-3-00-062841-2
    • Hunsrücker Band 4, ISBN 978-3-98227310-5
    • Hunsrücker Band 5, ISBN 978-3-98227314-3
  • Hunsrücker zwischen Schiefer, Wald und Scholle (Anthologie)ISBN 978-3-00-065756-6
  • Hunsrücker Lebensbilder Band 1, Verlag Mainz, ISBN 978-3-96123-0-076-1
  • Hundsrückmord ISBN 3-935286-43-0

Roman, Kontrast-Verlag, Pfalzfeld 2005

  • Rosel muss zum Zahnarzt

Erzählung in: „Naheliegendes“ ISBN 978-3-86911-107-0 Pandion-Verlag, Simmern 2021

  • Aug‘ in Aug‘ mit dem Erbfeind

Erzählung in: „NeuAnfang“ ISBN 978-3-89801-239-3 Edition Schrittmacher, rmv-Verlag, Zell/Mosel 2020 Quelle: RHZ Nr. 231, 5.10. 2017, S. 14

Andere Lexika

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