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Inkontinenz

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Inkontinenz ist das teilweise oder komplette Unvermögen der Kontrolle über die Schließmuskel von Blase und Darm. Sie ist bis etwa zum dritten Lebensjahr der Normalfall, danach als Krankheitssymptom zu werten.

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Erwachsenenwindel. Mehr Menschen als man denkt, müssen diese lebenslang tragen.

Ursachen

Für gewöhnlich wird der heranwachsende Mensch bis spätestens zum dritten Lebensjahr "sauber". Das bedeutet, er lernt Blase und Afterschließmuskel so zu kontrollieren, dass die Notdurft nur mehr willentlich, in der Regel auf der Toilette, verrichtet wird. Folgende Erkrankungen sind unter anderem ein Grund, warum diese Funktion gestört sein kann:[1][2]

  • Bettnässen (Reifeverzögerung)
  • Zustand nach Schlaganfall
  • Demenzen
  • Lähmungen
  • Prostataleiden
  • Blasenleiden
  • Darmleiden
  • Neurologische Erkrankungen (auch intermittierend/nur zeitweise)
  • Altersschwäche
  • Psychische und psychiatrische Störungen

Je nach Ursache können alle Altersgruppen von einer Inkontinent betroffen sein und sie ist auch wesentlich häufiger als allgemein angenommen wird. Durch eine Tabuisierung des Themas ist seine tatsächliche Verbreitung vielen Menschen unbekannt. Am häufigsten Betroffen sind jedoch Kinder und Jugendliche ("Bettnässen"), Senioren (meist nach Schlaganfall oder bei Demenz) und seltener Menschen mittleren Lebensalter bei neurologischen Erkrankungen.

Symptome

Der inkontinente Patient kann seine Kontrolle über einen oder beide Schließmuskel (Blase und/oder After) nicht mehr kontrollieren. Folglich gehen Urin und Stuhl unwillentlich ab. Ein geregelter Toilettengang ist nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich. Es kommt zu Verschmutzungen der Kleidung oder auch von Bett und Mobiliar.[3]

Soziale Folgen

Die sozialen Folgen einer unbehandelten Inkontinenz sind in der Regel dramatischer Natur. Der Mensch besitzt zum Schutz der eigenen Gesundheit eine angeborene Abscheu vor den Ausscheidungen anderer Menschen. Der inkontinent Mensch kann daher zum "Aussätzigen" werden, vor dem man - durchaus auch unbeabsichtigt - Abstand hält und ihn meidet. Dies kann schweren sozialen Leidensdruck und Kränkungserlebnisse zur Folge haben.

Behandlung

In den meisten Fällen (abgesehen vom Bettnässen, das sich in der Regel von selbst oder durch psychotherapeutische Hilfe gibt) existieren keine ursächlichen Behandlungen. Daher kommen normalerweise Hilfsmittel wie Katheter, Urinale, aufsaugende Bettenmatten oder Erwachsenenwindeln zum Einsatz. Alle diese Mittel haben sowohl Vor- wie auch Nachteile.

  • Katheter eignen sich nur bei reiner Blaseninkontinenz und gehen mit einem erheblich erhöhten Infektionsrisiko einher. Bei jüngeren, mobilen Patienten kommt das Problem hinzu, dass keine Sexualität mehr möglich ist und der Urinbeutel sowie der Katheterschlauch am Bein eine Belastung ist, da sich diese nur unter entsprechend dicken Hosenstoffen verstecken lassen.
  • Urinale sind weniger infektionsbegünstigend, da hier der Katheterschlauch außerhalb des Körpers beginnt. Die weiteren Nachteile decken sich mit jenen des Katheters, zudem ist ein Urinal nur für Männer brauchbar, da das Verbindungsstück fest mit dem männlichen Glied verklebt wird. Sexualität ist hier nur bedingt möglich.
  • Erwachsenenwindeln sind sowohl für die reine Blasen- wir auch für die Stuhlinkontinenz geeignet, ggf. zusätzlich kombiniert mit einem Analtampon. Der Vorteil ist ein recht hoher Schutz bei geringem Infektionsrisiko. Allerdings muss strikt auf die Hautpflege geachtet werden, da sonst Hautreizungen etc. die Folge sein können. Mobile, im Berufsleben stehende Patienten können problemlos lernen, sich die Windeln auf gewöhnlichen Toiletten selbst sauber und sicher zu wechseln. Daher sind Erwachsenenwindeln das Versorgungsmittel der Wahl bei der Inkontinenzversorgung jüngerer Patienten. Sexualität ist - nach gründlicher Dusche - meist normal möglich.

Akzeptanz

Das Thema Inkontinenz ein nach wie vor ein Tabuthema. Dies führt dazu, dass auch Betroffene diese Problematik verschweigen und ihre Windeln oder Katheter unter der Kleidung sicher verstecken. Dabei ist die Inkontinenz ein weit verbreitetes Problem, selbst bei jüngeren Menschen ist sie zwar selten, aber keine Rarität. Eine Psychotherapie kann helfen, mit der Tatsache klarzukommen, wieder Windeln oder einen Katheter tragen zu müssen.

Literatur

  1. Börgermann u.a.: Therapie der Belastungsinkontinenz beim Mann. In: Dt. Arztebl Int. Nr. 107(27). 2010
  2. Dr. Arne Tiemann: Überaktive Blase. DGU. Münster, 2014
  3. Hofstetter und Eisenberger: Urologie für die Praxis.