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Gendern 2.0

Aus PlusPedia
Version vom 18. Juli 2024, 05:49 Uhr von 2clap (Diskussion | Beiträge) (Forschungsergebnisse Meineke eingebaut)
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Gendern 2.0 (Synonym Gleichgestellte_Movierung) fasst Genderformen der deutschen Sprache zusammen, bei denen die Geschlechter auf gleiche Art aus den altbekannten Kurzbegriffen abgeleitet werden. Gendern 2.0 baut also im Gegensatz zu den bisherigen Genderformen auf einer symmetrischen Movierung auf; die Geschlechter werden also auf gleiche Art und Weise durch eine jeweils eigene Endung gekennzeichnet. Kurzbegriffe wie „Leser“ oder „Student“ gelten wieder als Oberbegriffe für alle Menschen egal welchen Geschlechts. Dadurch erhalten sie die generische Bedeutung zurück, die sie nach neuen Forschungsergebnissen[1] schon immer hatten, bevor ihnen seit den 1980er Jahren durch Feministen, Gerichte und politische Gremien eine männliche Bedeutung zugeordnet wurde.

Im Gendern 2.0 fallen sowohl Doppelnennungen als auch Gendergap weg, was die Sprache einfacher macht und sie an Stellen, wo Geschlechter keine Rolle spielen, vom Geschlechtsbezug befreit. Gleichzeitig erhalten Männer und Nonbinäre eigene Endungen (Moveme), welche sich am weiblichen Movem „in/-innen“ orientiert. Diese Endungen werden nur dann verwendet, wenn das Geschlecht besonders hervorgehoben werden soll. In den anderen Fällen genügen die kurzen Oberbegriffe.

Unterschied zum bisherigen Gendern

Das bisherige Gendern, also binäres und Gap-Gendern, kann betrachtet werden als die Genderformen, die aus der historischen Ableitung der weiblichen Formen aus den männlichen aufbauen. Sprachhistorisch gesehen war die Frau des Herrn Bach die Bachin, die Frau des Apothekers die Frau Apothekerin, und die Frau des Müllers die Müllerin. Die Müllerin war keine Frau, die beruflich mit Getreide mahlen beschäftigt war, sondern ein Anhängsel des Müllers, ohne Aussage über ihre berufliche Tätigkeit. Der Müller war dagegen ein Mann, der mit Getreide mahlen zu tun hatte.

Beim „Gendern 1“ ist also die Kurzform (Leser, Müller, Apotheker) den Männern zugeschrieben, und die Begriffe für Frauen werden aus diesen männlichen Formen abgeleitet:

  • der Müller - die Müllerin
  • die Lehrer - die Lehrerinnen
  • die Studenten - die Studentinnen


Gendern 2.0 beendet diese sprachliche Unterordnung der Frau unter die Männer und leitet sowohl die weibliche als auch die männliche Form auf gleiche Art von den kurzen Oberbegriffen für alle Geschlechter ab. Eine Form für Diverse kann bei Bedarf von den Betroffenen auf ähnliche Art abgeleitet werden.

Mit diesem Schritt wird die Sprache wieder dorthin zurückgeführt, wo sie außer in den letzten Jahrzehnten schon immer stand. Denn neue Untersuchungsergebnisse unserer indogermanischen Ursprungssprachen zeigen, dass die Berufsbezeichnungen schon immer alle Geschlechter umfassten, und nicht nur die Männer meinten.

Bsp. klassisches Gendern:

  • ein Müller - eine Müllerin, ein Müllerich
  • die Lehrer - die Lehrerinnen, die Lehreriche

Bsp. inverses bzw. on-Gendern:

  • ein Müller - eine Müllerin, ein Mülleron
  • die Lehrer - die Lehrerinnen, die Lehreronnen

Bsp. basisneutrales Gendern bzw. un-Gendern:

  • ein Müller - eine Müllerin, ein Müllerun
  • die Lehrer - die Lehrerinnen, die Lehrerunnen

Bsp. in-an-on-Gendern:

  • ein Müller - eine Müllerin, ein Mülleran, ein Mülleron (= nonbinärer Müller)
  • die Lehrer - die Lehrerinnen, die Lehrerannen, die Lehreronnen

Nonbinäre Menschen beim alten Gendern und beim Gendern 2.0

Für non-binäre Menschen gibt es beim alten Gendern (Gendern 1) keine gleichberechtigte sprachliche Berücksichtigung.

Beim binären Gendern werden sie völlig ausgeschlossen, da sie weder bei „Leser“ (Männer) noch bei „Leserinnen“ (Frauen) mit genannt werden.

Beim den Gap-Genderformen werden sie zwar – vorgeblich – bei der Sprechpause mit genannt. Aber es gibt für sie ebenfalls keine eigenen Bezeichnungen: Leser*innen sind alle, die lesen; auch die nonbinären Menschen. Während die Männer „Leser“ sind, und Frauen „Leserinnen“, haben non-binäre Menschen keine eigenen Begriffe. Sie dürfen sich nur beim neuen Oberbegriff „Leser*innen“ mitgenannt fühlen. Der Grund für das Fehlen der eigenen Form liegt darin, dass die sprachlichen Mittel inklusive Sprechpause in der Zeit eines binären Menschenbild entstanden sind, und somit das nonbinäre Menschenbild nicht adäquat abbilden können.

Beim Gendern 2.0 ist dadurch, dass Kurzformen wie „Leser“ zu eindeutigen Oberbegriffen werden, die Vorraussetzung für eine gleichberechtigte geschlechtliche Movierung geschaffen. Endungen für nonbinäre Menschen sind auf eine zur weiblichen und männlichen Endung analoge Art möglich. Beim an-on- bzw. un-Gendern und dem inversen Gendern sind diese schon im Vorschlag enthalten, bei den anderen Vorschlägen offen gelassen, damit die Betroffenen selbst die Initiative ergreifen können.

Öffentliche Erwähnungen

Weblinks

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Gendern 2.0) vermutlich nicht.