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Walter Schulze-Prisca
Walter Schulze–Prisca (geboren am 18. Mai 1879 in Halle an der Saale, gestorben im August 1963 im Berchtesgadener Land) war ein deutscher Geiger, Pädagoge, Verfasser und Erfinder. Im Alter von 9 Jahren zogen seine Eltern mit ihm nach Chicago/ USA zwecks professioneller Ausbildung zum Solisten. Schon mit 18 Jahren hatte er einen Lehrauftrag als Violinlehrer am Chicago Musical-College. 1903, zurück nach Deutschland, begann seine sehr erfolgreiche Solokarriere in Europa, nach einer Namensänderung durch ein eigens dafür einberufenes Gremium: Er hieß: Walter Schulze; und jetzt Walter Schulze-Prisca.
Sehr geschätzt wurde seine Interpretation von Beethovens Violinkonzert.
Über viele Jahre lud man ihn u.a.auch dafür als Solist Europa weit ein.1922 gründete er ein Streichquartett, zusammen mit seiner Frau Mimy Bussius, die ebenfalls solistisch, aber mit allen Paganini-Violin-Konzerten in Herzogs-, Königs- und Kaiserpalästen auftrumpfen konnte. Das Streichquartett war viele Jahre überaus erfolgreich. Der Geiger Adolph Busch (1891- 1952) folgte Schulze-Prisca mit dem Beethovenkonzert als Solist ein paar Jahre später. 1929 unternahm Schulze-Prisca eine Tournee durch Amerika (mit Streichquartett? Oder als Solist des Beethoven-Konzerts?)
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er mit seiner Frau in Köln Riehl, wo er in den Heimstätten eine Kammerkonzertreihe einrichtete, die16 Jahre lang höchsten Ansprüchen herrlich entsprach. Besonders fiel dabei seine Bogentechnik auf: Man hörte etwas und hatte es doch nicht gesehen, so fein und schell waren die kleinsten Verzierungen.. Außerdem spielte er bei tiefgestellter Schulter und ohne Stütze nur mit einem kleinen Tuch auf der Schulter; zum Schutz der Geige. Ende 1963,- im Todesjahr von Schulze-Prisca ,-bereiteten WDR Musiker wie Ludwig Ellegiers, Violine, Herbert Meuter Cello, und auch Friedel Behrend-Frenz, Klavier und die Sopranistin Hanna Lohde ihm eine würdige Gedenkstunde mit Kompositionen des von Walter Schulze-Prisca hoch geschätzten und verehrten Komponisten Johannes Brahms.
Ausbildung
Prisca hatte nach eigenen Angaben zwei Geigenlehrer:
Auer und Ysaye
Wikip. Leopold von Auer * 7. Juni 1845 in Veszprém, Kaisertum Österreich, † 15. Juli 1930 in Dresden, war ein Violinist, Violinpädagoge und Dirigent. Seine Geigenlehrer waren Jakob Dont und Joseph Hellmesberger senior. Durch sein zweijähriges Studium bei Joseph Joachim in Hannover öffnete sich für ihn eine neue Welt.
Mit 19 Jahren wurde er Solo-Violinist beim Orchester in Düsseldorf (1864–65), und danach in Hamburg (1866–67). 1868 spielte er in London mit Anton Rubinstein und dem Cellisten Alfredo Piatti .Empfohlen von Rubinstein trat er die Nachfolge von Henryk Wieniawski am Sankt Petersburger Konservatorium an, wo er von 1868 bis 1917 Lehrer war. Zu seinen Schülern zählen u. a. Mischa Elman, Jascha Heifetz, Nathan Milstein, Emil Młynarski, Toscha Seidel und Efrem Zimbalist. Pjotr Iljitsch Tschaikowski widmete ihm sein Violinkonzert, Als Violinist am Zarenhof hatte er gleichzeitig einen bedeutenden Einfluss auf das russische Musikleben am Ende des 19. Jahrhunderts, sei es als Solist oder Orchesterleiter. 1895 wurde Auer als Soloviolinist des Zaren geadelt und 1903 zum wirklichen russischen Staatsrat ernannt. Ab 1906 unterrichtete Auer auch in London, dann in Dresden und in Norwegen. Auer hatte auch einen Wohnsitz in Dresden-Loschwitz. Hier unterrichtete er unter anderen von 1908 bis 1910 Georges Boulanger.
Relevant für die Entwicklung der Bogentechnik ist der von Auer propagierte Petersburger Bogengriff, bei dem der Zeigefinger im proximalen Interphalangeal-Gelenk (ursprünglich sogar in der Nähe des Handwurzelgelenks) auf der Bogenstange positioniert Größtenteils unbekannt, aber als pädagogisch sehr wertvoll ist seine Violinschule Graded Course of Violin Playing in acht Bänden anzusehen. Die Schule ist einzigartig in Umfang und in ihrem Anspruch auf Vollständigkeit der Ausleuchtung aller geigerischen Aspekte vom Anfängerniveau bis zum virtuosen Stadium eines angehenden Konzertgeigers (Wikip.)
Schulze-Priscas zweiter Geigenlehrer war
Eugène-Auguste Ysaÿe( * 16. Juli 1858 in Lüttich; † 12. Mai 1931 in Brüssel), ein belgischer Komponist und Violinist.
Eugène Ysaÿe erhielt mit fünf Jahren ersten Unterricht von seinem Vater Nicolas-Joseph Ysaÿe (um 1826–1905). Nachdem der Vater 1865 zum Dirigenten der Lütticher Oper bestellt worden war, vertraute er seinen Sohn dem am Königlichen Konservatorium Lüttich lehrenden Désiré Heynberg an
1867 gewann er den 2. Preis bei einem Wettbewerb. 1868 wurde er wegen der durch den Vater geäußerten Kritik an Heynbergs Methodik vom Unterricht ausgeschlossen. Seinen Vater begleitete er fortan auf Konzertreisen und spielte in dessen Orchester. 1872 wurde er durch Fürsprache von Henri Vieuxtemps als Schüler von Rodolphe und Leon Massart wieder aufgenommen, gewann den 1. Preis im Jahr 1873 und die Silbermedaille im Jahr 1874. Mit einem Stipendium setzte er seine Ausbildung am Königlichen Konservatorium Brüssel bei Henryk Wieniawski fort. Auf Einladung von Vieuxtemps studierte er von 1876 bis 1879 bei diesem in Paris.
Studieren bei diesen Lehrern bedeutete, dass er Teil der sogenannten französisch-belgischen Violinschule wurde, die aus der Entwicklung des modernen Geigenbogens von François Tourte (1747/1748–1835) und François Nicolas Voirin (1833–1885) hervorgegangen war. Qualitäten dieser École beinhalten Eleganz, einen vollen Ton mit einem Gefühl für einen „langen“ Bogenstrich ohne Rucken, präzise Techniken der linken Hand und das Streichen mit dem ganzen Unterarm, während sowohl das Handgelenk als auch der Oberarm ruhig bleiben (im Gegensatz zur „deutschen Schule“, in der Joachim das Handgelenk beugt und von Auer den ganzen Arm benutzt).
Am 16. November 1894 gab er sein USA-Debüt mit dem Beethoven-Violinkonzert und den New Yorker Philharmonikern und absolvierte eine erfolgreiche Amerika-Tournee In späteren Jahren war Ysaÿe gezwungen, seine Arbeit auf das Dirigieren zu verlegen, denn er hatte Schwierigkeiten mit seinen Fingern und mit der Bewegung seines rechten Arms. Wikip.)
Diese beiden Lebensläufe zeugen vom einzigartigen Reichtum des Wissens ,der Potenz und der Begeisterung und vom Umgang mit der Vermittlung und der Forschung für das Instrument Geige auf unglaublich hohem Niveau.Wenn auch , wie heut zu Tage , das Geigenspiel als Beruf medizienisch gesehen gesundheitliche Probleme mit sich bringt und immer noch nicht im Griff ist, so hatte Prisca hier keine Probleme, obwohl auch er täglich viele Stunden übte.Als Entspannung machte er mentale und haptische Übungen. Geigen als Beruf ist viel mehr als nur Musik machen. Das ist,was die notwendige Dichte der Informationen betrifft, einzigartig in der Berufswelt. Inhalt- und Gehalt zahlreicher Unterrichtsliteratur erfuhr und erlebte Walter Schulze bei seinen Lehrern und Kommilitonen direkt ja fast hautnah. Später hatten davon seine eigenen Schüler einen hohen Gewinn.
Musikalisches Wirken
Schulze-Prisca war als Dozent für Geige in Dortmund, Würzburg und Köln
mit großem Horizont und Weitblick einfühlsam und immer am Werk orientiert. Etüden ließ er innerhalb eines Übeprogramms abarbeiten-.
Er veröffentlichte ein Schulwerk, mit dem er u.a. seine neuen Ideen für die rechte Hand und den rechten Arm beschrieb. Außerdem erfand er einen Kinnhalter zur besseren Haltung des Instruments. Er selbst spielte ohne Stütze und legte ein Tuch zum Schutz der Geige auf die Schulter..
Der Bogen der Geige und wie man ihn hält.
Anfangs hatte Schulze-Prisca bedauernd feststellen müssen, dass Kenntnisse über die vielfachen Möglichkeiten der Nutzung der Finger der rechte Hand zur Bogenführung fehlten. In der einschlägigenLiteratur –so wie so erst seit Leopold Mozart-waren die Empfehlungen dazu zwar wie ein Urknall des Geigenspiels, aber doch noch nicht umfassend und klar genug. Das Wissen um die Bogentechnik erforschte man nur sehr spärlich im Gegensatz zu dem für die linke Hand. Und hier nannte er den Tschechen Otakar Sevcik.
Priscas philosophischer Grundgedanke war: Alles konzentriert sich auf einen Punkt und muss ihm von da an folgen, ist für die Bogenhaltung von großer Bedeutung: Wie fasse ich den Bogen mit meiner Hand und mit den fünf Fingern und was machen Ober- und Unterarm- und Handgelenk?
Hiefür erfand Schulze eine Bogenhaltung, die es in sich hat.
Neue Bogenhaltung:Der Bogen ruht im obersten Gelenk des Mittelfingers der rechten Hand, gehalten durch den Gegendruck des gekrümmten Daumens . Die übrigen Finger sollen sich elegant und locker anschmiegen: Zeigefinger und Ringfinger leicht gekrümmt wie der Mittelfinger. Der kleine Finger kann auf einerKannte der Bogenstange stehen mit der gleichen Krümmung wie der Ringfinger sie hat .Das eherne Gesetz der Bogenhaltung darf nie gebrochen werden: Mittelfinger und gekrümmter Daumen halten den Bogen ! Dieses hat einen großen Vorteil: Zeigefinger, Ringfinger und Kleiner Finger sind frei. Und mit Hilfe dieser Finger kann man ganz unterschiedliche Klänge produziern.Liegt der Bogen auf der Saite, kann man mit dem Zeigefinger auf der Bogenstange von stark bis schwach die Tonstärke beeinflussen und mit dem kleinen Finger zusammen mit dem Ringfinger wie bei einer Wippe im Spiel mit dem Zeigefinger die Druckmöglichkeiten bdes Zeigefingers aufheben oder bereichern.
Der von Prisca erfundene Kinnhalter sollte bis spätestens jetzt installiert worden sein. Er hat seinen Platz über dem Saitenhalter , wegen der besseren Umsicht. Besonders auch für einen langen ruhigen Ton, gestrichen vom Frosch bis zur Spitze und wieder zurück Da gibt es mehrere Fragen: Wie soll der Ton anfangen, mit welchem Tonkopf, vielleicht mit “ Geee oder Kaaaaa oder Haaaa”?. Oder aus der Luft? Dann die Frage nach der Geschwindigkeit des Bogens und die Frage nach dem Druck des Zeigefingers auf die Bogenstane oder der nach-Innen- Rolle des Handgelenks auf die Stange.So zahlreich sind die Ton-Gestaltungsmöglichkeiten von Fingern (der rechten Hand), und die des rechten Arms.
Diese Überlegungen führten Prisca wie bei einem Geniestreich zu einem unerhörten, genialen Akt, den Fingern Aufgaben zu geben, die eigentlich doch Hand und Arm zustehen. Deshalb gab es viel ungläubiges Staunen. Verständlich ist dies, denn die Finger sollten in eine Richtung bewegt werden, in die sie sonst selten mussten, nämlich seitwärts!
Wenn nun der Bogen nach einem langen Abstrich den Weg eines Aufstrichs nehmen soll, hört man im Moment des Wechsels, dass der Ton aussetzt und beim Wechsel wieder erklingt.. Dies ist naturgemäß unumgänglich, aber ein Manko für die Musik, die oft sehr lange Töne hat. Man benötigt hier einen unhörbaren Bogenwechsel, den es leider nicht gibt. Man kann zwar mit Bogengeschwindigkeit, Druck und Lautstärke etwas machen, was aber meist unbefriedigend ist. Schulze-Prisca aber hatte Dank seiner neuen Idee Mittelfinger mit Daumen einerseits und andererseits die drei freien Finger mit Handgelenk und Ober arm zu nutzen .etwas gefunden, was er Fingerstrich nannte. Wir benötigen ihn bei Bogenwechseln am Frosch und an der Spitze des Bogens,- bei unhörbaren Bogenwechseln und bei vielen kleinen Klangfiguren.Der Fingerstrich wird mit Hilfe aller 4 Finger ( des gekrümmten Daumens!) und allen ersten Gelenken bis in Höhe des Handrückens gehoben. Auf den kleinen Finger ist besonders zu achten,wobei der Handrücken etwas nach innen gedreht wird. Der Fingerstrich muss immer ohne Handgelenkbewegung gemacht warden, DieDaumenstellung darf sich nicht verändern.,
Es gibt zwei Fingerstellungen:1.) Grundstellung wie oben beschrieben und 2,) Hochstellung der Finger.
Übung:
Bogenaufstrich von der Spitze mitGrundstellung der Finger bis zum Frosch, Pause ,Hochstellung der Finger, Pause,
Bogenabstrich am Frosch mit Fingerhochstellung (bleibt) bis zur Spitze ,Pause, Grundstellung der Finger Pause
Übung sehr oft wiederholen und danach Übung ohne Pausen vielmals üben . Zusätzlich muss auch der Fingerstrich ohne Arm-und Handbewegung erlernt werden. Danach ist er an jeder Stelle des Bogens zu tranieren.,
Fingerstrich immer ohne Handgelenkbewegung ! und keine krallenden Fingerkuppen, Oberarmfolgt immer auf Höhe des Bogens Der Fingerstrich ist ein kurzerStrich, mit dem man auch z.B. legato -oder spiccato-Striche spielen kann. Bei der Ausführung des Fingerstriches ist die korrekte Haltung derFinger ständig zu kontrollieren
Handgelenk bei Grundstellung am Frosch wie weggedrückt und bei Hochstellung an der Spitze etwa bis Nasenhöhe
Regel :Jeder Abstrich wird mit hochgestellten Fingern und jeder Aufstrich in Finger-Grundstellung vollzogen.
Damit hat Walter Schulze-Prisca die Technik des Geigenspiels enorm erweitert,nicht nur technisch sondern auch ästhetisch, ja sogar ins Zauberhafte, wie manche Konzertbesucher meinten. Und das, da er den Fingerstrich meisterhaft einsetzte.
Literatur und Hörbeispiele
- Walter Schulze-Prisca: Die Entwicklung des Bogenstriches auf der Violine, Theoretische Darstellung der Gesetze der natürlichen Bogenführung und der wichtigsten Stricharten aufgebaut auf Fingerspielbewegungen (Fingerstrich der Bogenhand) und erläutert durch 32 Abbildungen und 300 Notenbeispielen, Ernst Bisping Musikverlag Münster i.W., Köln, im Juni 1926
- Priscas Lehrer und Mitschüler sind wie ein Kompendium der Geigenliteratur
- Rechter Ellbogen immer auf Höhe und parallel zur BogenstangeAuf der Geige üben beginnt im Kopf. Konsequent üben heißt den Stoff minim ieren Richtig üben ist: Repetitio est mater studiorum. Die kleinste Übung hat nur 2 Noten.Priscas Anliegen beginnt am Ende des 19.Jhd Streichquartett Priscas , Didaktik und Methodik: Literatur: Solo,( Etüden), Konzerte
- Priscas GeigenschülerHerbert Krey,
- Prisca Belege, Presse s.u.
- Belege s.u.
Zitaten und Anekdoten
- Rechter Ellbogen immer auf Höhe und parallel zur Bogenstange Das Gelenk der rechten Hand folgt immer dem Strich.
- Auf der Geige üben beginnt im Kopf. Konsequent üben heißt den Stoff minim ieren Richtig üben ist: Repetitio est mater studiorum. Die kleinste Übung hat nur 2 Noten.