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Arbeitszeitverkürzung

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Version vom 15. Mai 2020, 13:31 Uhr von Markus Deing (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Nicht erst seit den viel diskutierten Globalisierungsthesen von Martin/Schumann („Die Globalisierungsfalle“) wurde uns deutlich, dass es nicht an den Arbei…“)
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Nicht erst seit den viel diskutierten Globalisierungsthesen von Martin/Schumann („Die Globalisierungsfalle“) wurde uns deutlich, dass es nicht an den Arbeitslosen liegt, dass der Pro-Kopf-Anteil an produktiv sinnvoll verwendeter Arbeitszeit durch Automatisierung, Rationalisierung usw. kontinuierlich sinkt. Interessanterweise findet sich bereits in Rudolf Steiners Ausführungen von 1922 (Nationalökonomischer Kurs/Nationalökonomisches Seminar) zur sich damals erst im Keim entwickelnden weltwirtschaftlichen Globalisierung die Bemerkung, dass bei wirklich konsequent durchgeführter Rationalisierung ca. vier Arbeitsstunden pro verfügbarer Arbeitskraft ausreichen würden, um den gesellschaftlichen Bedarf zu decken.

"Denn es wäre kaum notwendig, daß ein Mensch, der heute acht, neun Stunden arbeitet, länger als drei, vier Stunden arbeitet. Die Menschen würden ja, wenn vernünftig volkswirtschaftlich gedacht würde, ungeheuer viel weniger sich zu betätigen brauchen in der Art, wie sie sich jetzt betätigen." Vorlage:Lit

Statt dessen haben wir heute [2005] Mehrarbeit in Form von (teils unbezahlten) Überstunden auf der einen und Nichtarbeit auf der anderen Seite. Welch ein Hohn, dass angesichts dieser Tatsache die noch in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts konsequent vertretene gewerkschaftliche Forderung nach gesamtgesellschaftlicher Arbeitszeitumverteilung, sprich Arbeitszeitverkürzung, als alter Hut gilt.

Gewerkschaften als Besitzstandswahrer

Vielleicht liegt die Krux darin, dass heute [2005] bei ca. 4,4 Millionen Arbeitslosen alleine schon der Arbeitsplatz“besitz“ als Wohlstandsfaktor angesehen werden kann - fast schon egal zu welchen sozialen Bedingungen. Dabei wäre es ein Leichtes, die gesamtgesellschaftlich förderlichen Wirkungen der Arbeits(zeit)umverteilung für die Binnennachfrage (keynesianisch gesehen messbar an der höheren Konsumquote bei geringerer Einkommenshöhe) politisch wiederum deutlich zu machen - nur müsste dann auch die Gewerkschaftsseite bemüht sein, geringe Lohneinbußen für die jetzigen Arbeitsplatz“besitzer“ in neuerlichen Verhandlungen um die Senkung der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit pro Beschäftigte, als unabdingbares Solidaritätsopfer unter den Gewerkschaften zu vermitteln. Statt dessen ist heute die Gewerkschaftsseite bemüht, höchstmögliche monetäre Bedingungen für die Arbeitsplatz“besitzer“ zu erhalten, bei gleichzeitiger Vertröstung der Arbeitslosen auf angeblich wieder kommende bessere Zeiten.

Der Druck wächst

Doch die Hoffnung auf den nächsten Aufschwung trügt: Der Sockel der Langzeitarbeitslosen hat sich im Gegenteil immer mehr verfestigt und lässt sich m.E. auch durch Deregulieruung und verschärfte Zumutbarkeitsregeln für Arbeitslose nicht wesentlich abbauen. Im Gegenteil: Der Druck auf Arbeitslose und Arbeitsplatzbesitzer steigt. Nicht umsonst wird von Rudolf Steiner der Ausspruch kolportiert, der Kapitalismus werde einmal erheblich verheerendere Züge annehmen, als sie der Sozialismus je hatte.

Quelle

Quelle: Entnommen aus [ AnthroWiki]