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Kompostheizung

Aus PlusPedia
Version vom 19. November 2017, 21:18 Uhr von Carlosia (Diskussion | Beiträge) (Weitere Daten zum Heizwärmebedarf von Einfamilienhäusern)
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Komposthaufen als Biomeiler
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Kompostsilo innerhalb eines Wohnhauss
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Ein Haus mit warmem Zentralbereich, geheizt mit einem Kompostsilo, und ungeheiztem Peripherie-Bereich

Eine Kompostheizung, auch Biomeiler, ist eine Anordnung zur Nutzung der Abwärme eines Kompostierungssystems. Dabei wird die beim Verrottungsprozess durch die Arbeit von Mikroorganismen und Kleinlebewesen entstehende Wärme in geeigneter Weise so umgelenkt, dass sie am Nutzungsort zur Verfügung steht. Dies kann z.B. ein Wohnhaus sein.

Als Erfinder des Biomeilers gilt der französische Agronom Jean Pain, der sich mit Landbau im Einklang mit der Natur beschäftigte.

Komposthaufen mit Wasserkreislauf

Bei diesem Type wird ein großer Komposthaufen im Freigelände mit einem mehr oder weniger gewundenen Wasserrohr durchzogen. Der Wasserkreislauf leitet die Kompostwärme ab und transportiert sie zu einem Nutzgebäude. Dort kann das durch den Komposthaufen erwärmte Wasser direkt in den Heizkreislauf eingespeist werden oder seine Wärme über einen Wärmetauscher an den Heizkreislauf abgeben.

Kompostsilo innerhalb des Nutzgebäudes

Der Kompostierungsprozess läuft in einem hermetisch geschlossen Silo im Inneren eines Nutzgebäudes ab. Die Wärme wird über die Wandung des Silos direkt an den Wohnraum abgegeben. Zuluft- und Abluftrohre sorgen für die notwendige Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen und Kleinlebewesen im Silo.

Einsatzbedingungen

Die Wärmemenge eines Kompostsilos ist sehr begrenzt, so dass diese Form der Heizung nur für ein Gebäude mit exzellenter Wärmedämmung in Frage kommt. Auch sonstige Wärmequellen im Gebäude (Personen, Verlustwärme von Elektrogeräten, etc.) müssen mitbetrachtet werden.

Berechnungen

Auf einem Grundstück mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern kann Biomasse in Form von Rasenschnitt, Laubabwurf, Strauchschnitt usw. geerntet werden. Das entspricht einer Energiemenge von etwa 4000 kWh pro Jahr. Als Berechnungsgrundlage dienen die bekannten Daten vom Anbau eines Energiewaldes (Kurzumtriebsplantage).

Daten Energiewald Zahlenwerte
Ertrag je Hektar 8 bis 12 Tonnen
Energiegehalt von Biomasse 3,86 kWh je kg Holz (bei 20% Restfeuchte))

Während bei konventionellen Einfamilienhäusern (Baujahr bis etwa 2000) ein Heizenergiebedarf von etwa 20000 kWh pro Jahr besteht, verbrauchen vergleichbare Häuser mit Wärmedämmung nur noch weniger als 10000 kWh pro Jahr. Personen, die sich in einem Gebäude aufhalten, tragen mit einer Energiemenge von etwa 1000 kWh pro Jahr durch die abgegebene Körperwärme zur Heizung bei (500 kWh im Winterhalbjahr). Elektrische Verbraucher geben nahezu ihre gesamte verbrauchte Energie in Form von Wärme an die Innenräume ab. Das sind bei einem Vier-Personen-Haushalt etwa 4000 kWh pro Jahr (2000 kWh im Winterhalbjahr).

Durch spezielle Raumaufteilung kann ein Wohngebäude in einen beheizten Zentralbereich und einen unbeheizten Peripheriebereich aufgeteilt werden. Dabei wird nicht nur durch die Verkleinerung der wirksamen Außenfläche des beheizten Raumes eine Verringerung des Heizwärmebedarfs erreicht. Der Peripheriebereich dient zudem als Puffer und Wärmedämmung. In der kalten Jahreszeit ist die Nutzung des Peripheriebereiches für Wohnzwecke zur eingeschränkt möglich.

Weblinks