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Extremwinter von 1708/1709

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Der Winter von 1708 auf 1709 war in Europa extrem kalt. Es handelte sich um den wohl kältesten Winter seit 500 Jahren. In England wurde er als Great Frost, in Frankreich als Le Grand Hiver und in deutschsprachigen Gebieten als "der kalte Winter" bekannt. Die Neustadter Zeitung schrieb im Jahr 1861:

"Der stärkste Winter endlich, von welchem wir noch nähere und verläßliche Nachrichten haben, ist der von 1708 und 1709. Ueber fünfzig Jahre nachher war er allgemein unter der Benennung "der kalte Winter" bekannt. In ihm vereinigten sich drei Eigenschaften, welche einen Winter verderblich machen können: eine sehr intensive Kälte, eine lange Dauer durch mehr als 130 Tage und einzelne Thauwetter, zwischen kalten Tagen eingeschlossen, wodurch vorzüglich Pflanzen und Bäume zu Grunde gehen und unter Thieren und Menschen verheerende Krankheiten erzeugt werden. Die strenge Kälte dieses Winters fing am 3. Nov. 1708 an und dauerte bis Mitte April 1709." [1]

Dieser Extremwinter trat während einer Phase niedriger Sonnenfleckenaktivität (Maunder Minimum) auf. Ob dieser Extremwinter auch durch Vulkanausbrüche des Vesuv und Santorin, sowie des Fuji in den beiden vorhergehenden Jahren mitbedingt sein könnte, ist nicht geklärt. Bei Temperaturen bis 18 Grad Minus waren Wasserflächen in ganz Europa zugefroren. Auf der Lagune von Venedig konnte man z.B. Schlittschuh laufen. Als Folge dieses kalten Winters verhungerten in Europa zehntausende Menschen durch Ernteausfälle und anschließende Seuchen. Im Großraum Paris sollen nach zeitgenössischen Quellen an die 20.000 Menschen an Kälte und Hunger gestorben sein. Viele Obstbäume starben und ganze Waldungen wurden vernichtet. Als Folge der Kälte und des Hungers trieb es viele Wildtiere in die Städte. Wölfe drangen in Dörfer und Städte ein, und griffen Menschen an. Im folgenden Frühjahr, das von der Temperatur her erst im Mai begann, kam es dann zu verheerende Überschwemmungen.

  1. Unterhaltungsblatt der Neustadter Zeitung, Jahrgang 1861, Seite 67