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Lobbyingfilm

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Ein Lobbyingfilm ist ein Instrument des Lobbyismus. Es handelt sich um einen (meist) kurzen Film oder Videoclip, der in der Absicht erstellt wurde, ein Thema, eine Situation oder Gegebenheit gegenüber einer gesetzgebenden Institution, bisweilen auch definierten Teilöffentlichkeiten so darzustellen, dass als direkte oder indirekte Folge politische Initiativen ergriffen werden: Schaffung bzw. eine Änderung einer Regelung (Gesetz, Verordnung, Richtlinie, Norm, etc.) oder beim Gesetzgeber eine Verhaltens- bzw. Einstellungsänderung in einer vom Auftraggeber gewünschten Richtung durchgeführt wird.

Ein Lobbyingfilm ist ein zweckgerichtetes Lobbyinginstrument einer Interessensgruppe. Dies können Firmen, Firmengruppen- oder Verbände, Gewerkschaften, NGOs oder alle Akteure sein, die aktiv Gesetzgebungsprozesse initiieren oder in ihrem Interesse beeinflussen wollen. Die Aussagen bedürfen einer entsprechenden Klarheit, meist erreicht durch die Reduktion von Komplexität hin zu einer dem Ziel dienenden Darstellung.

Geschichte und Abgrenzung

Die Wurzel des Lobbyingfilms liegen im Propagandafilm, aufgenommen im Wirtschaftsfilm und im Imagefilm. Mit einem Propagandafilm soll eine unmittelbare Verhaltensänderung einer entsprechenden Teilöffentlichkeiten (segmentierte Käufergruppen, Bevölkerung etc.) erreicht werden. Durch den Wirtschaftsfilm soll Verständnis für technische oder wirtschaftliche Vorgänge bei einer breiteren Öffentlichkeit oder einem fachspezifischen Publikum geweckt werden soll. Mit einem Imagefilm soll ein Unternehmen, eine Institution, eine Marke, eine Idee oder ein Produkt portraitiert werden. Der Lobbyingfilm richtet sich an ausschlaggebende Personenkreise (Peergroups) mit zumindest teilweiser Entscheidungsmacht, vornehmlich in gesetzgebenden Institutionen. Direkte oder indirekte Absicht des Lobbyingfilms ist eine Schaffung bzw. eine Änderung einer Regelung (Gesetz, Verordnung, Richtlinie, Norm, etc.) oder eine Verhaltens- bzw. Einstellungsänderung in einer vom Auftraggeber gewünschten Ausrichtung.

Form und Inhalt

Dem Lobbyingfilm stehen sämtliche formalen und technischen Mittel des Films zur Verfügung. Dementsprechend aufwendig und komplex können Lobbyingfilme ausfallen, je nach den finanziellen Möglichkeiten und der gewünschten Ausrichtung der Auftraggeber. Dabei spielt die narrative Aufbereitung für die Zielgruppe eine entscheidende Rolle. Je offensichtlicher die Absicht desto geringer sind die Chancen, dass der Lobbyingfilm sein Ziel erreicht. Lobbyingfilme stellen daher einen Handlungs- bzw. Regelungsbedarf in einer Weise dar, dass eine entsprechende (neue oder veränderte) Regelung beinahe selbstverständlich von den Entscheidungsträgern eingeführt werden müsse.

Der Inhalt von Lobbyingfilmen richtet sich stets nach der Interessenslage der Auftraggeber und dem damit verbunden Handlungsbedarf. Bisweilen bedeutet Handlungsbedarf auch, dass eine bestehende Regelung – aus Sicht der Interessensgruppe respektive den Auftraggebern entgegen anders gelagerten Interessensgruppen – nicht verändert werden soll. Hier speziell ist erkennbar, dass der Lobbyingfilm nie alleine steht, sondern stets Teil einer größer angelegten Lobbyingstrategie ist.

Einsatzarten

Lobbyingfilme werden im Rahmen von (Lobbying-) Besprechungen, Sitzungen und Konferenzen gezeigt. Sie dienen zur Einleitung, Stützung und Bekräftigung der unmittelbaren Handlungen, Reden, Gespräche und Vorträge der Interessensvertreter bzw. Lobbyisten. Manche Lobbyingfilme werden ausschließlich für eine einzige Sitzung erstellt, niemals in der breiten Öffentlichkeit gezeigt und in vielen Fällen wird die Existenz eines Lobbyingfilms zu einem bestimmten Thema auch nicht bekannt gegeben. Fast immer findet sich daher in den Verträgen zur Erstellung eines Lobbyingfilms auch eine entsprechende Passage über strengste Geheimhaltung.

Zitat

„Als Lobbyingfilmer bleibe ich meist im Schatten. Ich bin Bühnenbauer, Kulissenbauer für Lobbyisten. Sie spielen ihr großes Stück dann vor meiner Kulisse – allerdings oft auch nur in kleinen Besprechungszimmern von wenigen wirklich wichtigen Leuten.“ Dieter-Michael Grohmann, Filmemacher



Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: 213.49.133.78 , Alle Autoren: Jón, XenonX3, 213.49.133.78