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Oskar Lecher
Oskar Lecher (* 4. Oktober 1893 in Cottbus; † 30. Oktober 1947 im Speziallager Nr. 1 Mühlberg Torgau) war ein deutscher Chemiker.
Werdegang
Ostern 1913 erlangte er das Reifezeugnis am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Cottbus. Anschließend begann er das Studium der Chemie an der Universität Berlin und arbeitete in dem von seiner Excellence Geheimrat Emil Fischer geleitetem Laboratorium der Universität. Mit Ausbruch des I. Weltkrieges trat er als Kriegsfreiwilliger bei den I. Gardedragonern (Kavallerieregiment) ein. Er war als Kavallerist, Artillerist und seit 1916 als Infanterist bei verschiedenen Regimentern und auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen im Felde. Im Dezember 1916 erlitt er eine leichte Verwundung bei einem Gefecht in den Karpaten. 1917 wurde er zum Lt. d. R. befördert. Im Dezember 1918 wurde er aus dem Heeresdienst entlassen und setzte ab dem Februar 1919 sein Studiums an der hohen Philosophischen Fakultät der Universität Berlin fort. Das Verbandsexamen legte er vor dem Krieg und während eines Urlaubs im Dezember 1917 ab. Seine Promotionsarbeit fertigte er in der Zeit von Juni 1919 bis Juni 1920 an. Er promovierte am 22. Dezember 1920 zum Dr. phil.[1]
Berufliches
Er gründete Anfang der 1920er Jahre das "Lausitzer Industrielaboratorium" als Öffentliche chemische Untersuchungsanstalt. Eingetragen beim Amtsgericht Cottbus unter 10 HRA 1714 (Löschung Amtsgericht Cottbus 15. Mai 1952). Es handelte sich um ein Speziallaboratorium für Glasfabrikation und Keramik Untersuchung von Gläsern und Glasuren. Des Weiteren beriet er der Unternehmen bei Fabrikationsfehlern aller Art, Prüfung von Rohmaterialien und Fertigprodukten.
Er entwickelte u. a. auch ein Badextrakt aus Fichtennadeln als Kurmittel, das Darliko Bad[2][3]
Ende der 20er Jahre fuhr er im 3 Monatsrhythmus in die UDSSR (Moskau, St. Petersburg u. a.), wo er als Baustoffchemiker entscheidenden Anteil am Aufbau der Ziegeleiindustrie in der UDSSR leistete.
Anfang der 30er Jahre gründete er das "Lausitzer Dentaldepot".
Nach Kriegsende
Er wurde denunziert und am 23. Juni 1945 auf Beschluss eines Mitarbeiters der Operativgruppe des NKWD der UdSSR in Cottbus verhaftet (Häftlingsnummer 27800) und in das Speziallager Nr. 6 Jamlitz (Lieberose) verbracht. Auf Beschluss eines Mitarbeiters derselben Stelle vom 21. Juli 1945 aufgrund seiner Mitgliedschaft bei der terroristischen Sabotagegruppe Werwolf weiter interniert. Am 4. Mai 1947 wurde er vom Speziallager Nr. 6 in das Speziallager Mühlberg transportiert, wo er am 30. Oktober 1947 im Lazarett (Zone 5) an Lungentuberkulose verstarb.
Der Antrag seiner Tochter Christa Lüneburg, gesch. Bode bei der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation auf Rehabilitierung im Jahre 2000 wurde wie folgt abgelehnt:
"Da Herr Lecher wegen des Vorwurfs von Handlungen gegen Bürger oder Interessen der UDSSR nicht strafrechtlich belangt worden ist, sondern interniert wurde, kann das Gesetz der Russischen Föderation vom 18.10.91 "Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Repressionen" auf seinen Fall nicht angewandt werden"[4]
Schriften (Auswahl)
- Helferich, B. and Lecher, O. (1921), γ-Oxy-aldehyde, III.: "Über den γ-Phenyl-γ-oxy-n-butyraldehyd". Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft (A and B Series), 54: 930–935. doi: 10.1002/cber.19210540509
- "Über die Verwendung von Abfallkalken zu Düngezwecken", Chem.-Ztg. 1921, S. 99).
- "Über das Pyrexglas", Chemiker-Zeitung 44, 469—470, 1922, Nr. 62.
- "Über die chemische Industrie Japans", Chemiker-Zeitung, Band 46,Teil 2, Seite 1257, 1922
- "Die Verwendung des Rotschlamms", Chemisches Zentralblatt, Band 93, Ausgabe 2, Seite 122, 1922
- "Die Verwendung des Rotschlammes für Glasfabrikation und Keramik", Chemisches Zentralblatt, Band 93, Ausgabe 2, Seite 128, 1922
- Archiv der Pharmazie und Berichte der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft, Band 262, 1924
- "Neue Rohstoffe in der Glasindustrie", Chemisches Zentralblatt, Band 96,Ausgabe 2,Teil 1 1925
- "Moderne Glasgemengesätze", Chemisches Zentralblatt, Band 96,Ausgabe 2,Teil 2, 1925 (auch als 2.-14. Sonderabdruck aus der Chemisch-Metallurgischen Zeitschrift "Die Metallbörse" Nr. 68-76-84-100/1925, Nr. 4/6-14-22-44-58-66-92/1926, Nr. 10-20-34/1927)
- "Verfahren zur Untersuchung feuerfester Silika- und Schamottesteine auf ihre Widerstandsfähigkeit gegen den Angriff geschmolzener Schlacken oder Glasflüsse", Stahl und Eisen: Zeitschrift für das Deutsche Eisenhüttenwesen, Band 48,Teil 1, 1928
- "Verfahren zur Untersuchung feuerfester Silika- und Schamottesteine auf ihre Widerstandsfähigkeit gegen den Angriff geschmolzener Schlacken oder Glasflüsse", Bericht aus dem Keramischen Laboratorium der "Deutschen Ton- und Ziegel-Zeitung", Sonderdruck aus Nr. 7
- "Moderne Glassätze. Glassätze für gelbbraune Gläser, Selenrubin u. Silbergelb", Chemisches Zentralblatt, Band 99,Teil 1, Seite 740, 1928
- "Verbesserung der Druckfestigkeiten an Pflasterklinkern", Chemisches Zentralblatt, Band 3, Seite 1197 , 1929
- "Die keramische Industrie Russlands", Chemisches Zentralblatt, Band 103,Teil 3, 185-96. Mai 1932. Cottbus
- "Über die Bedeutung der Bestimmung des spezifischen Gewichts für die Beurteilung von Soda, die für die Glasschmelze geeignet sein soll", Chemisches Zentralblatt, Band 103, Seite 269, 1932
- Berichte der Deutschen Keramischen Gesellschaft, Band 13, Seite 185, 1932
Einzelnachweise
- ↑ Lecher, Oskar "Über den γPhenyl-γOxy-Butyraldehyd", Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der hohen Philosophischen Fakultät der Universität Berlin, Juli 1920
- ↑ Schmorgrow, Dr. med. W. "Über den Wert von Badekuren im Hause und das Daroliko-Bad", Sonderdruck aus der Zeitschrift Deutsches Bade- u. Kurwesen
- ↑ "Gehes Codex der pharmazeutischen Spezialpräparate mit Angaben über Zusammensetzung, Indikationen, Zubereitungsformen und Hersteller", 1926, Seite 227
- ↑ Schreiben der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation - Militärhauptstaatsanwaltschaft-Leiter der Abteilung Rehabilitierung ausländischer Staatsangehöriger, gez. A. W. Tschitschuga vom 24. Mai 2000, Nr 7ud-281-00 an die Deutsche Botschaft in Moskau
😃 Profil: Lecher, Oskar | ||
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Beruf | Chemiker | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 4. Oktober 1893 | |
Geburtsort | Cottbus | |
Sterbedatum | 30. Oktober 1947 | |
Sterbeort | Hannover |