Stammtisch

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Stammtisch

Als Stammtisch bezeichnet man sowohl eine Gruppe von sich regelmässig in einer Gastwirtschaft zusammenfindenden Personen als auch den Tisch selbst, an dem diese zwanglosen Treffen stattfinden. Zur Kennzeichnung des "Stammtisches" und als Hinweis, dass dieser Tisch eben für die Stammtischteilnehmer reserviert ist, dient oft ein entsprechendes Schild mit Fuss, das auf dem Stammtisch mittig platziert wird.

Stammtische – mit jahrhundertealter Tradition, vor allem im ländlichen Bereich – im bekannten Sinne sind eher ein Phänomen der Nachkriegszeit und kommen immer mehr aus der Mode. Sie dienten dem geselligen Treffen, bei dem (viel) Alkohol konsumiert wurde, Karten (Skat, Schafkopf, usw.) gespielt wurde und man seinen (oftmals anspruchslosen) Gedanken freien Lauf lassen konnte. Häufig wurden gemeinsame (meist rechtspopulistische bis rechtsextreme, ausländerfeindliche und antisemitische sowie sexistische) Vorurteile gepflegt, und man konnte sich einmal so richtig "auskotzen". Die Gesprächsinhalte waren mitunter sehr niveaulos und hatten eine psychische Entlastungsfunktion. Die Niveaulosigkeit kommt auch in allgemeinen Redewendungen zum Ausdruck wie "so etwas könne man am Stammtisch erzählen, aber nicht in der Öffentlichkeit" (so genannte "Stammtischparolen").

Regionale Stammtische - teilweise zur Pflege von Vorurteilen und Gesprächen auf niedrigem Niveau - betreiben auch die Autoren der deutschen Wikipedia.

Einem Stammtisch nachempfunden war die langjährige, Sonntags zur Mittagszeit ausgestrahlte, sehr beliebte ARD-Sendung "Der Internationale Frühschoppen" mit Werner Höfer als Gastgeber und jeweils fünf eingeladenen internationalen Journalisten, bei der bei einem guten Glas Wein – im Gegensatz zum "Stammtischniveau" – intellektuell sehr anspruchsvolle Gespräche stattfanden und tagespolitische Ereignisse tiefgründig analysiert wurden.