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Stephen Hawking – ein Kosmologe ergründet Gottes wunderbare Welt

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Entstehender Artikel

Stephen Hawking, Kriegsjahrgang 1942, hat einen der schönsten Berufe gewählt, den er trotz eines unheilbaren Leidens, Diagnose ALS, dank besonderer technischer Hilfe ausüben kann: tiefe Einblicke zu nehmen in den Sternenhimmel. Immer deutlicher hat sich ihm auf diesem Gebiet die große schöpferische Weisheit erschlossen, die der Natur zugrundeliegt. Trotzdem versteht sich der berühmte englische Physiker als Atheist – warum?

Geschichte eines Bucherfolgs

Berühmt geworden ist Stephen Hawking spätestens im Jahre 1988, und zwar mit seinem Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit", englisch "A Brief History of Time". Der damals 46-Jährige wollte als nicht sonderlich gut bezahlter Professor sich etwas hinzuverdienen. Insgesamt vier Jahre hatte sein 200-seitiges Manuskript bis zur Druckreife gebraucht. In dieser Zeit war viel dazwischengekommen; denn "es kommt immer was dazwischen", um es mit dem Titel einer skurrilen Kurzgeschichte von Hanns Dieter Hüsch (1925-2005) zu sagen.

Was Hawking damals dazwischenkam, war vor allem sein wissenschaftliches Fachchinesisch. Es fiel ihm nicht leicht, das Schwere leicht zu sagen, um nochmals einen Ausdruck des Kleinkünstlers Hüsch zu verwenden, der auf diese Weise auch zu predigen verstand, unter anderem auf Kirchentagen. Hawking hatte zwar die Erstfassung seiner "Kurzen Geschichte" binnen kurzem zu Papier gebracht, aber diese enthielt viel zu viel physikalischen Formelkram, um bei seinem amerikanischen Verlagslektor durchzukommen. Der pflegte die Warnung auszusprechen: Jede Formel halbiert die Auflage. Und weil der überragende unterbezahlte Fachmann nun einmal ein lohnendes Autorenhonorar begehrte, blieb ihm nichts übrig, als sich zu wiederholten Malen mit dem Lektor zu beratschlagen, bis endlich die Allgemeinverständlichkeit seiner Ausführungen so weit hergestellt war, dass guten Herausgebergewissens die Druckerpresse angeworfen werden konnte.

Ein anderer Umstand noch zog die Vorbereitung der Publikation in die Länge. Stephen Hawking schwebte 1985 in akuter Lebensgefahr wegen einer Verengung der Luftröhre. Nur durch einen Luftröhrenschnitt konnte er gerettet werden, was ihn jedoch sein Sprechvermögen kostete. Diese Komplikationen hingen mit der Krankheit zusammen, die bei ihm als jungem Mann von 21 Jahren diagnostiziert worden war. Es handelt sich dabei um eine Form von allmählich fortschreitendem Muskelschwund, der ihn sieben Jahre später an den Rollstuhl fesselte. Die medizinische Fachbezeichnung dafür lautet "Amyotrophe Lateralsklerose", kurz: ALS. Es gibt kaum jemanden, der mit dieser Krankheit so lange hat leben können wie der heute über 70-jährige Hawking. Dem Handicap, sich mündlich nicht mehr verständigen zu können, wurde übrigens durch ein spezielles Computerprogramm mit angeschlossenem Sprachsynthesizer abgeholfen. So war die Arbeit an dem populärwissenschaftlichen Buchprojekt auch wegen der schweren körperlichen Behinderung nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.

"Eine kurze Geschichte der Zeit" wurde ein Welterfolg und hielt sich jahrelang ganz vorn in den Bestsellerlisten vieler Länder. Ich weiß noch, wie gegen Ende 1988 in einem feierabendlichen philosophischen Gesprächskreis eine daran teilnehmende Krankenschwester mich auf Hawking aufmerksam machte. Doch stand ich wegen einer ungeliebten und bald aufgegebenen techniklastigen Berufstätigkeit nicht sehr auf naturwissenschaftliche Literatur und hegte außerdem den Verdacht, dass Hawking bloß wegen seiner mitleiderregenden äußeren Verfassung die Begeisterungswelle ausgelöst hatte. Auf diesen Zug wollte ich nicht springen und blieb mehr denn je für metaphysisches statt physikalisches Gedankengut ansprechbar, also für geistreichere Themen, wie es mir vorkam.

Naturforschung und Gottesglaube – wie geht das zusammen?

Das hat sich geändert, als ich 2008 – oh Schreck, nach zwanzig Jahren! – mich im Rahmen des Freundeskreises "neu anfangen" auf Leben und Werk von Max Planck näher einließ, den ich anlässlich seines 150. Geburtstags würdigen wollte. Ist das nicht ein schönes Beispiel dafür, dass es nie zu spät ist, neu anzufangen? Meine Teilnahme am Bibelkreis von Sankt Andreas tat ein Übriges, um weiter auszuholen beim Nachdenken über Gott und die Welt. Max Planck lernte ich als einen großen Physiker kennen und schätzen, der sich trotz allen wissenschaftlichen Fortschritts, woran er maßgeblich mitwirkte, von seinem Glauben an Gott ebenso wenig abbringen ließ wie wegen seiner Familientragödie – er hatte in und zwischen den beiden Weltkriegen alle vier Kinder verloren.

Es scheint nicht leicht zu fallen, den biblischen Gottesglauben mit dem modernen wissenschaftlichen Weltbild zu vereinbaren. Die Kirche hat sich jedenfalls jahrhundertelang sehr schwer damit getan. Allzu krass nimmt sich der Widerspruch mancher Forschungsergebnisse zum absolut geltenden Wort Gottes aus, zum Beispiel die Abstammungslehre Darwins oder Berechnungen, wonach die Erde mehrere Milliarden Jahre alt sein müsste. Mit diesem Unverständnis einher ging und geht noch immer ein massenhafter Abfall vor allem vom christlichen Glauben; denn das Unverständnis ist auf breiter Front wechselseitig geworden. Noch nicht allzu vielen dämmert es, dass die Heilige Schrift und das Buch der Natur zweierlei großartige Zeugenaussagen sind. Im einen Fall spricht Gott durch Menschen, im anderen durch seine übrige Schöpfung. Die erstere Sprache will im Gebet beherzigt sein, die letztere im Labor überprüft. Ora et labora!

Es handelt sich bei Bibel und Natur um zweierlei glaubwürdiges Zeugnis im Hinblick auf dieselbe allumfassende Wirklichkeit. Daher sind beide Einseitigkeiten abwegig:

  • zu meinen, die Bibel sei Gottes endgültiges Wort über alles, und deshalb ginge jede weitergehende Naturforschung zu weit;
  • zu meinen, die Naturforschung komme bestens ohne die "Hypothese Gott" aus, und deshalb wäre Gott verzichtbar

Nicht zuletzt Planck betonte ein ums andere Mal, dass auch und gerade als Naturwissenschaftler sein Losungswort sei: "Hin zu Gott!"[1] Dazu hatte er es nicht nötig, auf Schritt und Tritt die Wissenslücken, welche die Forschung übrig lässt, mit Gottes Wirken zu schließen. Gott muss nicht in der Gestalt eines Lückenbüßers für die Welt gerettet worden. Die Lücken mögen offen bleiben oder geschlossen werden: vom Sein eines Raum und Zeit enthobenen göttlichen Bundespartners können wir unter allen Umständen überzeugt sein.

Doch von Max Planck zurück zu Stephen Hawking.

Quellen

  • Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit, Rowohlt 1988 (deutsche Erstausgabe)
  • Hanns Dieter Hüsch: Das Schwere leicht gesagt, Herder 1994 (Lizenzausgabe des tvd-Verlags)
  • Hanns Dieter Hüsch: Es kommt immer was dazwischen, Goldmann 1999 (Erstausgabe)
  • Hubert Mania: Stephen Hawking, Rowohlt 2011 (ergänzte Neuausgabe)
  • Max Planck: Vorträge und Erinnerungen, Hirzel 1949
  • PSCHYREMBEL – Klinisches Wörterbuch 2012, Walter de Gruyter 2011

Einzelnachweise

  1. Max Planck: Religion und Naturwissenschaft, in: Vorträge und Erinnerungen, S. 333