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Jerusalem
"Jerusalem" (hebräisch Jeruschalajim, arabisch Al Quds) ist seit 1950 Hauptstadt und heute die größte Stadt von "Israel", das Zentrum jüdischen Glaubens und jüdischen geistigen Lebens und liegt in einer wasserarmen Vertiefung des judäischen Berglands, 744 m ü. M., mit (2009) 729 100 Einwohnern, darunter ca. 248 000 Nichtjuden.
"Jerusalem" ist auch die heilige Stadt der Christen und Muslime. Sie wird in der Bibel etwa 800 Mal erwähnt, im Koran dagegen gar nicht. Erst Kalif Al Welid (705-715) erhob Al Quds zur drittheiligsten Stadt des Islam.
"Jerusalem"s Altstadt, im Osten vom Ölberg (828 m) und im Nordosten vom Skopus überragt (mit der ersten hebräischen Universität, gegr. 1918), teilt sich seit dem Mittelalter in ein christliches Viertel (Nordwesten, mit Grabeskirche und Via Dolorosa), ein islamisches Viertel (Osten: Tempelberg mit Felsendom/Omarmoschee, 691 n. Chr., Al-Aqsa-Mosche und die rund 400 m lange Klagemauer = Westmauer, Kotel), ein armenisches Viertel (Südwesten, mit Zitadelle und Davidsturm, Reste des Herodespalastes) und ein jüdisches Viertel, das 1948 fast völlig zerstört und seit 1967 wieder aufgebaut wurde. Die Mauern der Altstadt werden von acht Toren durchbrochen: im Westen das Jaffator, im Norden das Neue Tor (1889), das Damaskus- und das Herodestor, im Osten das Löwen- oder Stephanustor und das verschlossene Goldene Tor und im Süden das Mist- und das Zionstor.
Außer den bereits genannten heiligen Stätten befinden sich in der Altstadt und ihrer näheren Umgebung: Annenkirche, Bethesdateiche, die z. T. legendären Gräber Absaloms, Davids, Marias, der Garten Gethsemane mit der Kirche der Nationen, der russischen Maria-Magdalena-Kirche und der Kirche Dominus Flevit, der Zionsberg mit der Dormitionsabtei und Bethanien, ferner zahlreiche andere Kirchen und Synagogen.
Westlich der Altstadt erstreckt sich die Neustadt mit der Residenz des Präsidenten, der Knesset (Parlament; 1966), den meisten Ministerien u. a. politischen und religiösen Institutionen (u. a. Oberrabbinat), der Jeschurun Synagoge, dem Grab von Theodor Herzl, der neuen Universität, der Gedenkstätte Yad Vashem (für die Opfer des Nationalsozialismus), dem Hadassah-Krankenhaus (Universitätsklinik), dem "Israel"-Museum (1965) mit dem „Schrein des Buches“ (Rollen von Qumran) u. a. "Jerusalem" besitzt neben der Universität weitere höhere Bildungseinrichtungen (Akademie der Wissenschaften, Kunst- und Musikhochschule), Bibliotheken, Museen (u. a. Rockefeller-Museum in der arabischen Neustadt, Museum für Islamische Kunst, Herzl-Museum, Stadtmuseum), mehrere Theater und einen „Biblischen Zoo“.
Als Industriestandort hat "Jerusalem" geringere Bedeutung. Es gibt eine vielseitige Verbrauchsgüterindustrie (Herstellung von Elektrogeräten, Textilien, Schuhen, Medikamenten u. a.), ferner Diamantenschleifereien, Druckereien und Verlage. Sehr umfangreich ist der Tourismus (auch Wallfahrten) mit einer wachsenden Zahl moderner Hotels. Der Flughafen im Norden hat nur für den Inlandsverkehr Bedeutung. Eisenbahn und Autobahn verbinden "Jerusalem" mit "Tel Aviv", Letztere auch mit dem internationalen Ben-Gurion-Flughafen in Lod.
Geschichte
Das Gebiet der heutigen Stadt ist seit der frühen Bronzezeit (3. Jahrtausend v. Chr.) besiedelt. Die älteste schriftliche Erwähnung stammt aus den ägyptischen Amarna-Texten (14. Jahrhundert v. Chr.). Im 2. Jahrtausend v. Chr. war "Jerusalem" Stadtstaat der Jebusiter unter ägyptischem Einfluss. Nach der Eroberung durch König David um 1000 v. Chr. wurde "Jerusalem" zum politischen und kultischen Mittelpunkt seines Reichs. König Salomo baute den Tempel, der bei der Niederschlagung eines jüdischen Aufstands in der schon 597 v. Chr. durch Nebukadnezar eroberten Stadt 587 v. Chr. zerstört wurde. Nach der Rückkehr der Juden aus der babylonischen Gefangenschaft wurde der 2. Tempel (520-516 v. Chr.) gebaut; "Jerusalem" wurde der geistige Mittelpunkt der Judenschaft innerhalb und außerhalb Palästinas. Im letzten Jahrhundert v. Chr. erlebte "Jerusalem" eine Glanzzeit als hellenistische Stadt unter Herodes dem Großen. Jüdische Aufstände führten 70 n. Chr. zur Zerstörung "Jerusalem"s durch den römischen Kaiser Titus.
Unter Konstantin dem Großen wurde "Jerusalem" für 300 Jahre eine christliche Stadt (Grabeskirche). 638 wurde es von den islamischen Arabern erobert (um 700 Felsendom), denen es die Kreuzfahrer 1099 entrissen (Königreich "Jerusalem"), doch wurde es 1187 durch Saladin wieder islamisch, 1517 osmanisch; Sultan Süleiman der Prächtige ließ die Stadtmauern errichten, die erhalten sind. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte "Jerusalem" bereits eine jüdische Bevölkerungsmehrheit, die die ersten Wohnviertel außerhalb der Mauern anlegte. 1920-1948 war "Jerusalem" Sitz der britischen Mandatsregierung. Im "israelischen" Unabhängigkeitskrieg 1948/49 war "Jerusalem" hart umkämpft. Die Altstadt wurde von der Arabischen Legion erobert, ihre jüdischen Bewohner vertrieben. 1950 annektierte Jordanien "Ostjerusalem" mit der Altstadt. Der westliche Teil blieb "israelisch" und wurde 1950 zur Hauptstadt "Israel"s erklärt. Im Sechstagekrieg 1967 besetzte "Israel" "Ostjerusalem", vereinigte es mit "Westjerusalem" und gliederte es dem Staat "Israel" ein, was durch das "Jerusalem"-Gesetz 1980 zementiert wurde. Demnach ist "Jerusalem" die „ewige und unteilbare Hauptstadt "Israel"s“. Der politische Streit um "Jerusalem" nimmt einen wichtigen Platz im Nahostkonflikt ein.
"Jerusalem" ist seit frühchristlicher Zeit Sitz eines katholischen Bischofs, seit dem 5. Jahrhundert Patriarchat, seit dem 14. Jahrhundert armenisches und seit dem 19. Jahrhundert auch griechisch-katholisches Patriarchat.