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David und Jonathan
David und Jonathan oder Yehonatan waren zwei "Freunde" die in der Bibel vorkamen. Liberale Theologen bezeichnen die Stelle 1.Samuel18,1 als ein Beispiel für gleichgeschlechtliche Liebe. Hierbei gehen nun die Ansichten weit auseinander, ob es sich tatsächlich um romantische Liebe handelt, dass in der Originalsprache verwendete Wort beschreibt weder Freundschaft noch " wilden Sex", sondern drückt sich sozusagen "mittig" aus, was Liebhaber oder "Geliebter" bedeuten kann und doch mehr als eine reine Freundschaft sein könnte. Liberale Exegesen deuten zudem daraufhin, dass das ganze Verhältnis mit Saul eine Art Beschimpfung sei, dass sozusagen Saul sauer auf Jonathan war, weil er ja sein Sohn war.
Inhalt
Homoseuelle Gruppen sehen in der schwulen Geschichte um David und Jonathan einen exegetischen Konflikt zwischen David und Sauls Konflikt im Hinblick auf die homosexuelle Beziehung zwischen David und Jonathan. Saul soll eifersüchtig gewesen sein. So schreibt die Selbsthilfegruppe "Homosexuelle und Kirche" in einem Faltblatt: "Saul ist wohl eifersüchtig gewesen und mißtrauisch David gegenüber, wegen dessen Beziehung zu Jonathan. David merkt es und will sich von seinem Freund zum Schutz seines eigenen Lebens trennen."[1] Folgende wichtige Stelle steht in der Bibel
„Es ist mir Leid um dich, mein Bruder Jonathan: ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir sonderlicher gewesen, denn Frauenliebe ist.“
Die Wörter "Wonne" und sogar die Erhöhung zur Frauenliebe wirkt hier verdächtig, liberale Theologen sehen darin eine Auslegung hin zur romantischen Liebe, die nach Sicht von David und Jonathan nur bei Männern geht. Nach konservativer Ansicht wird die HS in den besagten Bibelstellen verneint.[2]
Obwohl die damalige Ablehnung der HS groß war, legen Konservative die deutliche Positionierung der Liebe zwischen David und Jonathan so aus, dass es wohl nur um freundschaftliche Liebe ging, vergessen wird aber (und nun kommen die liberalen Kräfte zu Wort) das im damaligen Gebieten die kultischen Homoseualität weit verbreitet war, etwa die anaanäische Sitte der Tempelprostitution kann man als solche kultische Art bezeichnen.
Renommierte Bibelausleger wie Harrison gehen von einer schwulen Liebesbeziehung aus, andere, wie Hertzberg reden "nur" von tiefen Gefühlen, etwa wegen des Austauschs von Kleidung. Keil und Deliztsch betonen die Ernsthaftigkeit der Liebe mit der Betonung " sonderlicher als Frauenliebe war" wobei das Wort "sonderlich" in vielen Übersetzungen anders lautet und sich hier Bibelkenner nicht sicher sind. Smith geht bei dem "Frauenliebe" auch von einer romantischen Liebe aus.[3]
Bezüglich der damaligen Gepflogenheiten gibt es Unterschiede, denn die Sexualnormen der Führungsschicht der alten Hebräer in manchen Phasen der alttestamentlichen Geschichte waren nach Auffassung liberaler Theologen durchaus von den Geschlechtervorstellungen ihrer Nachbarvölker beeinflust, im Falle der Zeit Davids kämen die Philister in Frage ; zudem seien in manchen Phasen der altjüdischen Geschichte im konkreten Handeln der hebräischen Oberschicht Abweichungen von den Sexualnormen des Pentateuchs erkennbar.[4]
Die Schande, die Jonathan anrichtete, spiegelte sich so wieder
„Jonathan fürchtete nicht die Konfrontation mit seinem Vater, König Scha'ul. Bei einer ihrer Auseinandersetzungen, in denen Jonathan David verteidigte, warf ihm sein Vater vor: "Welch ein Sohn voller Aufwiegelungen, der den Sohn des Jischai deiner und deiner Mutters Schande vorzieht" Mit dem Ausdruck der "Buschat arwat emcha" / "Schande der Scham deiner Mutter" bezieht sich Scha'ul in negativer Hinsicht auf Jonathans Beziehung mit David. Jonathan entfernt sich von ihm beschämt und gekränkt, aber nicht wegen der Unannehmlichkeiten, die ihm sein Vater bereitet hat oder wegen der Vorwürfe, die er ihm gemacht hat, sondern weil "er darüber traurig war, dass er und David seinen Vater beschämt hatten."“
Hintergründe.: Saul war der Vater von Jonathan, David freundete sich mit ihm und erzählte ihm sein Leid über Saul und seine Vorwürfe, daraufhin schlossen sie mehrere Bünde, ein Bund fürs Leben und vielleicht sogar Nachkommenschaft ? (Adoption ? ) Ob letztenendes die Liebe einseitg war, vielleicht nur David ihn vermehrt liebte oder beide was füreinander empfanen ist unklar, klar ist, dass David den Totengesang nach einer verlorenen Schlacht für Jonathan sang. siehe auchJonathan(SohnSauls)
Belege
- ↑ Vgl. André Gides Stück "Saul".
- ↑ Theologie;Die Haltung der Bibel:Michael Seemann
- ↑ Coming out Truth;Anette Seiler - 22. Mai 1998 Hosted by Lesbische und Schwule Basiskirche Basel
- ↑ Karl Hoheisel, Art. Homosexualität, in: Reallexikon für Antike und Christentum, Bd. 16, Stuttgart 1994, Sp. 331: Vergegenwärtigt man sich, dass die Führungsschicht [der damaligen antiken Hebräer] unter dem Eindruck der Philisterkultur stand, in der, wie gewöhnlich vermutet, H[omosexualität] nichts Anstößiges hatte, suggerieren auch die Texte eine Liaison zweier Bisexueller. […] Das wohl bereits in der vorstaatlichen Sippenverfassung wurzelnde Verbot Lev. 18, 22 und 20, 13 wurde in den späteren Schriften, besonders in der Weisheitsliteratur, nicht wiederholt.
- ↑ Die Liebe zwischen David und Jonathan kannte keine Grenzen, glbt-news.israel-live,hagalilonline
References
- Jonathan Loved David: Homosexuality in Biblical Times (ISBN 0-664-24185-9) by Tom Horner, Ph.D. (pgs 15-39)
- What the Bible Really Says About Homosexuality (ISBN 1-886360-09-X) by Daniel A. Helminiak, Ph.D. (pgs 123-127)
- Lord Given Lovers: The Holy Union of David & Jonathan (ISBN 0-595-29869-9) by Christopher Hubble. (entire)
- "The Significance of the Verb Love in the David-Jonathan Narratives in 1 Samuel" by J. A. Thompson from the Vestus Testamentum 24 (pgs 334-338)