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Ein Stück Himmel

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Ein Stück Himmel ist eine deutsche Fernsehserie in zehn Teilen von Franz Peter Wirth aus dem Jahr 1982 mit Dana Vávrová und Peter Bongartz basierend auf dem 1965 erschienenen Buch A Square of Sky. The recollections of a childhood , einer Autobiographie von Janina David, das 1981 als Ein Stück Himmel. Erinnerungen an eine Kindheit erschien.

Hintergrund

Die Serie dokumentiert die Kindheitsgeschichte des jüdischen Mädchens Janina Dawidowicz in Polen zur Zeit des 2. Weltkriegs. Das Buch spielt mit seinem Titel auf die Wohnungen im Ghetto an, in denen die Anzahl der Bewohner nach den Fenstern berechnet wurde. Das Fenster erlaubte es Janina, den beengten Wohnverhältnissen im Zimmer zu entkommen und trotz des engen Innenhofs, ein Stück des Himmels sehen zu können.

Der Fernseh-Mehrteiler erschien erstmals bei der ARD am 19. April 1982. Von April 1982 bis Juni 1982 erschienen 8 Folgen in 60 minütiger Länge. Zwei neue Folgen erschienen vom November 1986 bis November 1986 in einer Spielfilmlänge von 115 Minuten.

Handlung

Die acht Teile tragen folgende Titel, und bearbeiten folgende Jahre[1]:

09:06, 3. Feb. 2010 (Versionen) (Unterschied)


Nr. Titel Ort u. Jahre Länge deutsche Erstausstrahlung
1. Das Ende des Friedens Kalisch 1939 58 Minuten 19.04.1982 ARD
2. Die verbotene Stadt Kalisch 1939 58 Minuten 26.04.1982 ARD
3. Im Ghetto gefangen Warschauer Ghetto 1940/41 58 Minuten 03.05.1982 ARD
4. Die Endlösung Warschauer Ghetto 1942 58 Minuten 10.05.1982 ARD
5. Abschied von der Kindheit Warschauer Ghetto 1943 58 Minuten 17.05.1982 ARD
6. Zuflucht im Kloster Warschau 1943 58 Minuten 24.05.1982 ARD
7. Kampf um Warschau Warschau 1944 58 Minuten 06.06.1982 ARD
8. Die letzten Tage des Krieges Auf dem Land 1944 58 Minuten 07.06.1982 ARD


Ein Stück Himmel ist eine deutsche Fernsehserie in zehn Teilen von Franz Peter Wirth aus dem Jahr 1982 mit Dana Vávrová und Peter Bongartz basierend auf dem 1965 erschienenen Buch A Square of Sky. The recollections of a childhood , einer Autobiographie von Janina David, das 1981 als Ein Stück Himmel. Erinnerungen an eine Kindheit erschien.



Folge 1 (Das Ende des Friedens)

In Kalisch

Marek Dawidowicz (Peter Bongartz) lebt gemeinsam mit seiner Frau Celia (Aviva Joel) und seiner neunjährigen Tochter Janina (Dana Vávrová) in Kalisch. Sie beschäftigen das Hausmädchen Stefa (Anke Engelsmann). Erich Grabowska (Reinhard Vom Bauer) und seine Frau Lydia (Viktoria Brams) fertigen eine Fotographie von Janina für die Großeltern an. Der Vater Erichs' ist Deutscher, Erich selbst Pole. Lydia äußert dabei den Wunsch genauso ein hübsche kleine Tochter wie Janina zu haben.

Auf dem Land

Da Janina so blass ist, schickt Celia sie in den Sommerferien zu Frau Wolfska – einem älteren Hausmädchen – aufs Land. Es begleitet sie das Hausmädchen Stefa. Dort trifft sie sich mit ihren Freunden am Teich um Frösche zu fangen. Janina ist in den katholischen Jungen Tadek (Oliver Seth) verliebt und hört sich mit ihm gemeinsam das Lied von Herta Mayen "Kommt erst mein Prinz zu mir … und führt mich fort von hier … wir ziehen beide ins Königsschloss ein" aus dem damals bekannten Kinofilm "Schneewittchen" an. Gemeinsam tollen sie durch die Wälder, spielen Indianer und "ziehen auf den Kriegspfad". Die Eltern sind mit der Freundschaft Janinas mit einem Christen einverstanden. So erlaubt Marek, dass Tadek mit zum Kino kommen darf, wenn dort der Film "Schneewittchen" läuft. Janina soll Tadek versprechen, katholisch zu werden wenn sie älter wird.

Ausbruch des Krieges, Flucht nach Lodz und nach Warschau

Auf dem Land erfährt Janina, dass der Krieg ausgebrochen ist. Cielas' Bruder Lieutenant Kuba (Sabi Dorr) geht zur polnischen Armee. Janina, Celia und die Großeltern fahren mit dem Zug nach Lodz, in die Wohnung einer Cousine Helen, die bereits weiter in das Landesinnere geflüchtet ist. Der Großvater hört täglich das Radio. Alle hoffen, dass die polnische Armee siegen wird.

Am Morgen des 1. September 1939 berichtet das Radio über den Einmarsch der deutschen Truppen. Marek kehrt zu seiner Familie zurück; Janina spürt sein Kommen wenige Augenblicke früher. Marek möchte dass seine Familie weiter nach Osten zieht. So zieht die Familie nach Warschau, zu Mareks' Schwester Mirijam (Ingrid Resch) und ihrem gleichaltrigen Vetter Siggi, einem Diabetiker. Es sollen neue Einheiten außerhalb Warschaus gebildet werden, wofür der Oberbürgermeister der Stadt alle Bürger aufruft. Marek meldet sich erneut, da er früher Soldat gewesen ist. Als Warschau bombardiert wird, bringt der Großvater Celia und Janina in seinen Luftschutzkeller. Dort erlebt Janina zum ersten Mal, wie Celia auf hebräisch betet: "Schma Israel, adonaj elohejnu, adonaj ächad".

Einnahme Warschaus und Rückkehr nach Kalisch

Als Warschau eingenommen wird, wollen die Großeltern, Celia und Janina nach Kalisch zurückkehren. Da das Mädchen unterwegs schwer erkrankt, bringt der Großvater Celia und Janina bei einem jüdischen Gastwirt unter. Dort erlebt sie zum ersten Mal wie "Shabbat" gefeiert und "Jiddisch" gesprochen wird. In Kalisch angekommen, offenbart sich der Tierarzt Herr Junge (Ulrich von Dobschütz) Celia gegenüber als "Reichsdeutscher", der berechtigt in Polen Eigentum zu erwerben. Er möchte über einen Abtretungsvertrag Celias' Wohnung erwerben. Celia lehnt ab und wirft den Mann aus ihrer Wohnung. Die Großeltern berichten Celia, dass sie aus dem Haus geworfen werden und nichts von den Sachen mitnehmen dürfen. Celia muss später erleben, wie der Tierarzt die Wohnung erwirbt und verlässt mit ihrer Tochter Kalisch. Nach Kriegsende erhängt sich Herr Junge auf dem Speicher und der Hausmeister Stanislaw (Hans Beerhenke) präsentiert Janina stolz das Seil, mit dem sich der Tierarzt erhängt hat.

Folge 2 (Die verbotene Stadt)

In Kalisch

Celia und Janina müssen zusehen, wie das Haus der Großeltern geräumt wird. Die Großeltern ziehen darauf in die Kowalski-Mühle. Janina spielt zuhause auf dem Klavier, die Mutter rührt einen Kuchen an, als deutsche Soldaten klingeln. Sie müssen hinunter auf die Straße. Alle Juden von Kalisch werden zusammengetrieben und auf einen Hof gebracht. Zufällig finden sie im Verschlag auf der Rückseite des Hofs eine Fluchtmöglichkeit. Sie entkommen und kehren zur Wohnung zurück. Der Hausmeister und die Söhne hebeln die inzwischen versiegelte Türe aus, Nina steht Schmiere. Celia und Tochter nehmen mit soviel sie können. Der Hausmeister organisiert eine Droschke und Mutter und Tochter fahren zur Mühle zu den Großeltern.

In Warschau bei der Familie Gold

Celia und Janina fahren einige Tage später mit den Großeltern nach Warschau. Dort hoffen sie unterzutauchen. Sie findern Unterschlupf in der Wohnung der Frau Gold (Maria Singer), die mit ihrem Sohn Simon (Andreas Pauls) und Schwiegertochter Sarah (Margot Hruby) eine Wohnung teilt. Sie verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit einem Lampengeschäft und Wolle. Dort erhält die Familie Davidowicz Mareks' Brief aus dem russisch besetzten Polen. Er schickt jemanden, der Celia und Janina über die Grenze in die Ukraine und dann hinter den Ural bringen soll. Sie verwerfen den Vorschlag, weil der Winter 1940 kein Ende nehmen möchte. Bevor das Ghetto entsteht, kehrt Marek zu ihnen zurück. Janina spürt sein Kommen wenige Momente zuvor. Wie eng die Bindung zwischen Vater und Tochter ist beweist der Dialog, den die beiden wenig später führen. Es zeigt, dass Janina die Anwesenheit ihres Vaters spüren kann: So meint Marek:Als ich durch Warschau geirrt bin damals auf der Suche nach euch, den ganzen Tage habe ich deinen Namen gerufen. und Janina antwortet darauf: Ja ich weiß, ich habe Dich gehört. Während im Sommer 1941 um das Ghetto die sogenannten Epedimieschutzmauern gebaut werden, wächst die Unzufriedenheit von Celia und Marek. Celia beschimpft ihren Mann, weil dieser noch keine Stellung gefunden hat und sie ihre Mutter ständig um Geld bitten muss und sie zusammen mit den Großeltern bei der Familie Gold wohnen müssen.

Celia und Janina im Warschauer Stadtpark

Der Stadtpark von Warschau ist für Juden verboten. Trotzdem gehen Celia und Janina hin, weil Celia meint, dass Janina frische Luft bräuchte. Vorher nehmen sie jedoch die Armbinde mit dem Davidstern ab. Im Stadtpark setzen sie sich auf eine Bank, auf der es Juden verboten ist zu sitzen. Eine Dame (Astrid Boner) sitzt dort, häkelt und plaudert mit Celia. Als sie jedoch bemerkt, wie erschreckt Celia und Janina auf deutsche Soldaten reagieren, steht sie prompt auf ruft ihre beiden Kinder - Christina und Jaschek - und geht weg. Celia und Janina verlassen verstört den Park. Es soll das letzte mal sein, dass sie einen Park aufsuchen.

Janina spielt die Hauptrolle bei "Schneewittchen"

Janina probt bei der Familie Gold das Theaterstück Schneewittchen, wo sie die Hauptrolle spielt. Frau Katz ist zu Gast bei Frau Gold. Während Janina probt, schneidert Celia das Kostum für Janina. Frau Gold kritisiert, dass Celia ihrer Tochter ein schwarzes Korsett mit roten Strapsen näht. Celia findet nichts dabei, doch als Janina alias Schneewittchen bei der Aufführung tot zu Boden gleitet, kommt das Kleid oberhalb der Oberschenkel zu fallen und die roten Strapse sind zu sehen. Der ganze Saal brüllt vor Lachen. Da erscheint dann der Prinz, der Schneewittchen wachküsst. Janina tanzt daraufhin durch den ganzen Saal und singt dabei das Lied von Herta Mayen "Kommt erst mein Prinz zu mir … und führt mich fort von hier … wir ziehen beide ins Himmelsschloss ein" aus dem damals bekannten Kinofilm "Schneewittchen" Frau Katz ist von Janinas' Schauspiel und insbesondere von Celia begeistert, die sie an ihre Tochter Ruth, in Amerika erinnert. Frau Katz bietet Celia an, bei sich einzuziehen.

Folge 3 (Im Ghetto gefangen)

Familie Katz und Rachel

Marek, Celia und Janina ziehen 1940/1941 in eine neue Wohnung im den nun entstandenen Ghetto ein, wo sie zusammengedrängt in einem Zimmer mit Blick zum Hinterhof leben. Wenn sie aus dem Fenster steil nach oben sehen, erblicken sie über den Dächern des Hofs noch ein Stück Himmel. Das bedeutet für sie das letzte Stück Freiheit.

Im Hauptzimmer wohnen die Eheleute Katz. Da Juden für Polen nicht mehr arbeiten dürfen verliert Herr Katz (Josef Glas) seine Arbeit und Frau Katz (Grete Zimmer) wird zunehmend ungehalten. Ihr Brüllen und Schreien ist ständig im Hinterzimmer der Dawidowicz zu vernehmen. Frau Katz hat aus Mitleid die junge Rachel (Miriam Mahler) bei sich aufgenommen, die keine Eltern mehr hat.

Janinas' Freundeskreis - Yola, Tosia und Cufka

Zu Janinas Freundeskreis zählen die aufmüpfige Yola (Michaela Geuer), die treue Tosia (Anja Jaenicke) – mit denen sie den Unterricht bei Fräulein Bloch (Wega Jahnke) besucht – und die hübsche Chufka (Anja Müssiggang), die Bonbons verkauft. Nina schließt mit Tosha Blutsbrüderschaft. Mit einer Rasierklinge schneiden sie sich beide in die Finger, saugen gegenseitig das Blut aus und umarmen und schwören sich daraufhin „Freundschaft bis zum Grab“. Nina, Tosha und Yola gehen regelmäßig zur Fräulein Bloch, die sie zusammen mit anderen Kindern, unterrichtet. Der Unterricht wird abwechselnd in den Wohnungen der Schüler gehalten. Da jüdische Schulen verboten sind, fürchten sie Verrat und Entdeckung und erschrecken bei jedem Klingeln. Sie verstecken daraufhin das Schulmaterial. Fräulein Bloch betreibt Sexualaufklärung, indem sie Stempel und die Staubgefäße der Blume erklärt. Als Yola kritisch hinterfragt, wird diese von der Lehrerin gerügt. Nach der Schule gibt Yola auch Sexualaufklärung, und fängt mit dem Unterschied zwischen dem normalen Kuss und dem sinnlichen Kuss an. Als Nina nicht aufpasst und sich an den Haaren kratzt, erntet sie von Yola einen bösen Blick. Abends kann Nina dann nicht schlafen und weint, weil sie fürchtet im Schlaf das Gelernte preiszugeben. Da erzählt ihr der Vater das Märchen vom Rotfünkchen, das später Janina im Kloster den kleineren Mädchen weitererzählen wird.

November 1940 werden die Tore des Ghettos geschlossen und hunderttausende Menschen werden in das Ghetto getrieben. Typhus verbreitet sich. Janina kauft ständig bei Chufka Bonbons. Da sie Schulden bei ihr hat erhält sie von Chufka keinen Kredit mehr. Nachdem sie ihr jedoch wegen ihrem blonden Haar Komplimente macht, erhält sie Kredit und kann ein Bonbon kaufen. Nachdem der Typhus auch Chufka befallen hat, verliert sie ihr Haar büschelweise und ist nur noch mit einem Kopftuch zu sehen. Bei der Umsiedlungsaktion am 22. Juli 1942 wird Chufka in den Osten deportiert.

Mareks Freundin - Lydia

Sie erhalten im Ghetto Besuch von Lydia, die Marek noch aus der Vorkriegszeit kennt. Lydia ist noch in Marek verliebt, obwohl sie inzwischen mit Erich Grabowsky verheiratet ist und zwei Söhne, Paul und Thomeck hat. Da die Familie Dawidowicz kein Geld hat, kommt sie nicht aus dem Ghetto heraus. Dazu brauchten sie falsche Papiere, die kostspielig sind. Lydia deutet mit wenigen Worten auf die Endlösung hin: „die Deutschen haben einen bstimmten Plan. Glaubt ihr dass sie darauf warten, bis ihr alle an Typhus gestorben seid? Es ist entsetzlich was geschehen wird.“ Lydia bietet an, Janina bei sich über Weihnachten aufzunehmen.

Armut

Die Armut im Ghetto nimmt zu. So muss Celia ihre Tochter zum Augenarzt (Peter Capell) bringen. Janina hat sich die Augen verdorben, weil sie nachts bei Kerzenlicht studiert. Celia hofft, dass der Arzt das Rezept kostenlos ausstellt. Als er trotzdem auf die Bezahlung der Rechnung besteht, gibt Celia ihm das, was sie gerade dabei hat.

Der Hinterhof ist voller Menschen, die betteln, hausieren oder sich als Schausteller verdingen. Die Kinder interessiert unter anderem Elias, ein ehemaliger Talmud-Gelehrter, der bei seinen Schwestern wohnt, aber nachts von ihnen ausgeschlossen wird. Weil er langsam verhungert, heult er dann wie Luftschutzsirene auf. Zum Vergnügen treiben und prügeln die Kinder auf ihn ein, bis er wie eine Sirene aufschreit.

Frühjahr 1941 wächst die Übervölkerung des Ghettos an. Es sind über 500 000 Menschen. Es kommen weitere jüdische Menschen in das Ghetto, die aus Deutschland, Tschecheslowakei und der polnischen Provinz in überfüllten Güterzügen nach Warschau kommen.

Janina beschreibt die verschiedenen Stufen der Verelendung der Neuankömmlinge im Ghetto, wie sie dort ankommen,leben und im Elend umkommen. Da diese weder Wohnung noch Arbeit bekommen, müssen diese in den Straßen des Ghettos leben und dort betteln.

Als erste Stufe der Verelendung beschreibt Nina die Situation der Neuzugänge, die in den Straßen stehen, betteln und versuchen müssen mit ihrer neuen Situation klar zu kommen: „wie sie dort standen häufig gut gekleidet, wie verlegen und schweigend, als wären sie nur einen Augenblick stehen geblieben um sich umzusehen, bald zerbrach diese Haltung, und sie begannen Passanten am Ärmel festzuhalten erschrocken über ihre eigene Kühnheit und gleich Entschuldigung stammelnd.

Die zweite Stufe der Verelendung sei laut Janina erreicht, wenn sie vor lauter Schwäche nicht mehr aufrecht stehen könnten. Dann würden sie auf dem Bürgersteig sitzen und sich gegen die Hauswand lehnen. Inzwischen sei ihre gute Kleidung bereits eingetauscht und die Neuankömmline seien nur noch in Lumpen gekleidet. Ihre Gesichter seien dabei maskenstarr. Der Hunger ließe sie entweder zu einem Skelettartigen Wesen werden oder sie bekämen aufgeschwollene Hungerbäuche, die irgendwann einfielen. Den Leichen würden sofort die Kleider abgenommen und mit Zeitungen überdeckt, die mit Ziegelsteinen beschwert würden. So liegen diese auf der Straße bereit für den Abtransport. Morgens werden sie aufgesammelt.

Nina fragt sich ob die Bettelei der Anfang vom Ende sei und stellt sich die Frage: „Wenn jemand der gut gekleidet war, wenn der betteln muss, war das der erste Schritt ?“ Der einzige worüber sie vor Mitleid hätte weinen können, ist ein hochgewachsener Mann aus Deutschland. Er hat eine rote Decke um die Schultern gehüllt und geht in seinen Träumen versunken durch die Straßen des Ghettos. Das Mädchen vergleicht ihn mit einem verirrten König mit Purpurmantel im Exil, der fern von seinem Land Asyl sucht.

Als Janina eines abends ihre Großeltern besucht, hört sie singende Menschen auf der Straße. Es sind Bettler, die abends um 18.00 Uhr in das Asyl am Ende der Straße zurückkehren dürfen. Sie singen:"sechs Uhr am Abend und alles ist gut".

Folge 4 (Die Endlösung)

Lydia

Am 19. März 1941 feiert Janina ihren Geburtstag bei Lydia Grabowska. Lydia amüsiert sich mit einem deutschen Offizier (Volkert Kraeft) und einem Hauptmann mit Ritterkreuz (Michael Brennicke). Der Offizier entdeckt Janina, die sich in der Küche versteckt hat. Lydia gibt sie als Erichs' Nichte aus. Die Soldaten glauben zwar Lydia nicht, fordern aber das Mädchen dann zum Tanz auf. Als Janina in das Ghetto zurückkehrt erzählt sie ihrer besten Freundin Tosia, wie Lydia sich mit deutschen Soldaten anfreundet. Nina erklärt, dass Lydia für den jüdischen Widerstand arbeitet. So warnt sie Betroffene, wenn sie von den deutschen Soldaten verhaftet werden sollten. Tosia möchte auch aus dem Ghetto heraus. Ende Obktober 1941 wird das Ghetto um einige Straßen verkleinert und die Überbevölkerung des Ghettos steigt.

Rachel

Während Janina sich autodidaktisch weiterbildet, freundet sie sich mit Rachel an. Da Rachel immer hungrig ist, stiehlt sie heimlich die versteckten Lebensmittelvorräte der Frau Katz. Diese sind in dem Wohnzimmerschrank versteckt, der mit einem Schlossvorhang verriegelt ist. Rachel hebelt mit einem Messer die Schaniere auf. Janina steht dabei Schmiere. Als Frau Katz die beiden erwischt, beschuldigt Rachel Janinas Mutter. Frau Katz ruft das rabbinische Gericht an, das dann in dem Hause tagt. Mangels Beweisen werden beide freigesprochen. Rachel sitzt immer noch auf einen gepackten Koffer voller Aussteuer und wartet auf ihren Verlobten, der sie verlassen hat um nach Südamerika zu gehen.

Mareks' und Celias' Verwandte

Während Mareks' Familie arm ist, lebt Celias' Familie in Wohlstand im Warschauer Ghetto. So wohnt Mareks' Schwester Miriam im ärmeren Teil des Ghettos. Ihr Sohn Siggi, ein Diabetiker, verstirbt im Frühjahr 1942, weil das gekaufte Insulin reines Wasser gewesen war. Celias' Schwester Lola (Helga Storck) hingegen lebt mit Ehemann Georg (Gert Posdzich) und Sohn Richard (Adem Rimpapa) im besten Teil des Warschauer Ghettos. Richard wird vor der Realität bewahrt und darf nicht auf die Straße. Richard lernt gerade griechisch und unterhält sich ausschließlich in dieser Sprache. Marek kritisiert zuerst seine abgeschottete Lebensweise, antwortet ihm darauf auch in griechisch. Die Familien sind sprachlos.

Geschichten gegen die Hoffnungslosigkeit

Um die hoffnungslose Situation zu bewältigen, flüchten die Menschen in Illusionen oder in zynischem Realismus und erzählen sich Geschichten gegen die Hoffnungslosigkeit.

Janina gibt sich ganz den Illusionen hin und schreibt einen Aufsatz: „Der Grund warum die Renaissance die wunderschönste Zeit in der europäischen Geschichte war, weil sie dorthin Hoffung brachte, wo es keine gab und Farbe in eine Welt, die keine mehr hatte“. Yola kritisiert nach dem Unterricht die weltfremde Einstellung des Aufsatzes, die Angst der Leute und die realitätsfremde Einstellung der Einwohner des Ghettos, dass diese noch in Restaurants gingen, obwohl sie über Leichen steigen müssten: „ Gibt es noch Hoffnung für uns ? Die Juden werden von den Deutschen ausradiert und sie helfen ihnen noch dabei [...] wir werden alle noch abgeschlachtet [...] Es gibt nichts was man noch tun kann. Du kannst die Menschen nicht ändern. Wir sind alles Wilde, hebt das Mitleid für die Tiere auf.“

Ein Talmud-Gelehrter erscheint eines tages im Hinterhof und erzählt der jüdischen Kinder singend eine Geschichte, die die Hoffnungslosigkeit der Ghettobewohner angesichts der unbeschreiblichen Leids eines Talmudsgelehrten aus Wilna relativieren soll:


Ich sing euch ein Lied von der Qual,
Es war einmal gewesen ein Gelehrter aus Wilna
er hatte nur eine halbe Lunge,
mit unverheirateten Töchtern,
seine Frau stürzte hin und starb,
bedauert den Gelehrten von Wilna.

Jeden Tag ging er auf Reisen,
doch Räuber lauerten ihn auf.
auf der Landstraße nach Lublin öffneten sie ihm den Schädel mit der rostigen Axt,
doch alle Talmud-Geschichten, die er im Kopf hatte,
flogen hin zum Himmel und jeden Stern, den ihr am Himmel funkeln seht ist eine von seine Geschichten.



Auch Celia gibt sich ganz den Illusionen hin. So schwärmt sie von diversen Opern wie La Bohème, El Niño. Sie beschreibt wie im Rosenkavalier der junge Edelmann über die ganze Bühne schreitet um Sophie eine silberne Rose zu reichen.

Umsiedlungsaktion am 22. Juli 1942

Am 22. Juli 1942 wird das Ghetto im Rahmen einer "Aktion" von ukrainischen und baltischen SS-Verbänden eingeschlossen. Dabei sollen 6000 Juden täglich in den Osten umgesiedelt werden. Als Angehörige eines Ghetto-Polizisten wird die Familie David vor der Deportation bewahrt. Brot und Marmelade werden demjenigen angeboten, der sich freiweillig für die Umsiedlung meldet. Rachel (Miriam Mahler), die auch in der Wohnung der Familie Katz wohnt, folgt dem Angebot und stellt sich freiwillig auf dem Umschlagplatz an.

Folge 5 (Abschied von der Kindheit)

Die Familie wohnt 1942 in einem Warschauer Gebäudeblock dessen Einwohner am 22. Juli 1942 umgesiedelt worden waren. In diesem Block wohnen jetzt Polizisten mit deren Familien - wie die Familie Davidovich- und andere unentbehrliche Personen. Mareks' Schwester Mirjiam findet kurz Unterschlupf bei Janinas Familie, aber Mirijam möchte seit Siggis Tod nicht mehr leben. Die jüdischen Kinder der Polizistenfamilien Ghettos wissen von den Umsiedlungsaktionen und spielen Erschießen und Vergasen auf den Hinterhöfen. Als Janinas Großeltern (Emil Stöhr und Helma Seitz) eine Nummer erhalten sollen, die sie vor der Deportation bewahren soll, kommt jemand anders ihnen zuvor. So werden Janinas Tante und Großeltern deportiert. Zum Abschied küsst der Großvater Janinas Hand. wie wichtig dieser Abschiedskuss war verrät die Beschreibung der Autorin Janina David: „den ganzen Tag hielt ich meine hand um diesen Kuss geballt wie um eine unschätzbare Kostbarkeit“ . Da die Kinder keine Nummer erhalten, muss Janina bei Hausdurchsuchungen stets versteckt werden.

Umsiedlungsaktion - 21.September 1942/3.Oktober 1942

Am Versöhnungstag (Jom Kippur) 21.September 1942 werden auch Polizisten samt ihren Familien deportiert. Janinas Familie gelingt die Flucht. Sie finden Unterschlupf in einer anderen Wohnung. Am gleichen Abend erscheint auch ein Schwarzhändler mit Ehefrau. Sie haben mit Beziehungen und Geld alle notwendigen Ausweise und Papiere für eine Flucht in die Türkei erhalten. Die Familie Dawidowicz bekommt Adresse und Schlüssel für die Wohnung des Schwarzhändlers, wo „genung zu acheln (jiddisch für essen)“ ist und wo sie dann wohnen. Am 3.Oktober 1942 wird die erste Etappe der Umsiedlungsaktion beendet. In der Schwarzhändlerwohnung wohnt die Familie Dawidowicz mit zwei anderen Familien, den Beatos und den Schereks, zusammen. Die Frauen arbeiten tagsüber bei zerbombten Häusern um den Schutt abzutragen und Marek als Polizist. Eines Abends bringt Marek seiner Tochter einen Brief von Tosha mit, in dem Janina erfährt dass Yola auf der Flucht von einem Soldaten erschossen worden ist. Bei Mareks' Geburtstagsfeier vergleicht Janina ihren Vater mit Ivan dem Schrecklichen. Marek erwidert darauf, dass möglicherweise nur Nina das nächste Jahr erleben wird und dann „hoffentlich frendlicher von ihrem Vater erinnern wird“ .

Umsiedlungsaktion - 18. Januar 1943

Am 18. Januar 1943 soll die Familie zum Umschlagsplatz gebracht werden. Dabei flüchten sie und verstecken sich. In einer Straße zieht sich Janinas Vater einen Polizistenmütze auf. Als die drei von einem Soldaten angesprochen werden, gibt er vor die beiden Frauen auf der Flucht gefasst zu haben. Nachdem er von dem Soldaten gefragt wird, ob dieser ein Sonderausweis hat, antwortet er: „Ich bin Polizist. ich habe die beiden erwischt!“ Daraufhin lässt sie der Soldat stehen Die Familie kann sich verstecken. Die Aktion wird überraschend abgeblasen und die Familie kehrt zu ihrer alten Wohnung zurück.

Janina verläßt das Ghetto

Marek arbeitet wieder im Begleitdienst nach draußen und hat sich mit Erich in Kontakt gesetzt, der Nina aufnehmen soll; der jüdische Widerstand wird organisiert. Die Mutter versucht das Kind zu überzeugen, allein das Ghetto zu verlassen. „Denk daran welche Angst du bei den Luftangriffen gehabt hast!“ Die Eltern beruhigen das Kind, dass sie bald nachkommen werden und bitten bei ihrem Kind um Verständnis für ihre eigene Situation: „Es ist alles viel leichter für uns wenn wir wissen, dass Du in Sicherheit bist“ . Kurz vor der Abreise möchte die Mutter noch das Mädchen aufklären, aber Nina meint, dass dies nicht mehr nötig sei. Beim Abschied weinen Mutter und Tochter und Nina gibt ihrer Mutter eine Kette mit einer kleinen goldenen Scheibe, auf der in einem Kranz von Lorbeerblätter das Wort Schaddai in hebräisch steht. Die Kette war vor dem Krieg ein Geschenk des Großvaters an seine Enkeltochter gewesen. Am Ausgang des Ghettos wird sie als Tochter einer Arbeiterin ausgegeben und wird so auf dem Arbeitertransport aus dem Ghetto hinausgeschmuggelt. Außerhalb Warschaus hält der Wagen und Nina muß nun auch von ihrem Vater Abschied nehmen. Mitten in einer schneebedeckten Landschaft an einem frühen Wintermorgen steht sie nun im Wald und wartet. Ein wenig später erscheint Erich Grabowski (Reinhard von Bauer). Er führt seinen Hund aus und spaziert durch den Wald. Er grüßt kurz Nina, wie eine Fremde, sieht sich um, nimmt den Hund auf den Arm, macht kehrt und läuft schnellen Schrittes wieder zurück ohne Nina auch nur anzusehen. Nachdem dieser etwa fünfzig Meter vorangelaufen ist, folgt sie ihm. Dann wohnt sie bei der Familie Grabowsky.

Folge 6 (Zuflucht im Kloster)

Janina ist die Flucht aus dem Warschauer Getto gelungen und lebt nun versteckt bei der Familie Grabowski. Dies währt jedoch nicht lange. Erich und Lydia streiten sich. Lydia verlässt daraufhin Erich. Als Lydia sich bei ihren Freunden damit brüstet, dass sie ein jüdisches Kind aufgenommen hat, erhält die Familie Anrufe. Daraufhin muss Erich aus Sicherheitsgründen Janina deshalb unter falschem Namen in einer Klosterschule unterbringen. Dort sagt man ihr auf den Kopf zu dass sie wegen ihres schwarzen Haares "jüdisch aussehe". Eine Freundin rettet sie, und erklärt, dass sie wie eine Spanierin aussehe. Auch die Schwester Oberin vergleicht sie mit einem Heiligen (Stanislaus von...), der auch so dunkles Haar habe. Nachdem Erich von der Gestapo verhört wird, wird Janina am nächsten Morgen in eine andere Kloserschule gebracht. Stunden später erscheint die Gestapo in der Schule; sie haben herausgefunden wo sie versteckt worden waren. Die polnischen Frauen und Mädchen halten jedoch vor den deutschen Soldaten geheim, wo sich Nina befindet.

Folge 7 (Kampf um Warschau)

Die 13jährige Janina lebt nun in einer anderen Klosterschule in Warschau. In der anderen Schule konvertiert sie. August 1944 bricht der jüdische Widerstand aus. Warschau wird zerstört. Die Bewohner des Klosters flüchten in die Keller.

Folge 8 (Die letzten Tage des Krieges)

Janina ist 14 Jahre. Die Klosterbewohner flüchten in ein Schulhaus auf dem Land. Dort verbringen sie den Winter 1944/45. Die Rote Armee befreit die Frauen und Mädchen.

Auszeichnungen

1982 wurde die tschechische Hauptdarstellerin Dana Vávrová für Ein Stück Himmel ausgezeichnet. Sie erhielt die Goldene Kamera, den Goldenen Gong und den Adolf-Grimme-Preis.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Booklet zu: Ein Stück Himmel - Große Geschichten 26 [Episoden].