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Himmelmoor
Das Himmelmoor liegt im Nordwesten von Quickborn-Renzel im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein.
Es umfasst eine Fläche von ca. 605 ha. Eine Fläche von ca. 140 ha davon wird zur Gewinnung von Torf genutzt. Der größte Teil der Fläche befindet sich im Eigentum des Landes Schleswig-Holstein. Es gibt zwei Rundwanderwege, auf denen man sich über das Moor informieren kann, sowie einen Wanderweg auf den Spuren der Torfbahn. An manchen Wochenenden sind auch Rundfahrten mit einer Lorenbahn möglich.
Mit dem Torfabbau im größten Hochmoor Schleswig-Holsteins soll bis spätestens 2020 Schluss sein [1]. Bereits seit 1870 wird im Himmelmoor Torf abgebaut.
Zurzeit verlassen jedes Jahr rund 60.000 Kubikmeter Torf das Torfwerk Einfeld Carl Hornung. Das Torfwerk wird sich den Angaben zufolge zeitlich gestaffelt aus dem Abbaugebiet zurückziehen. Bis zum Jahr 2011 soll die westliche Hälfte der Natur zurückgegeben werden, von 2020 an dürfe überhaupt kein Torf mehr abgebaut werden. Ein Viertel der Fläche soll dann der Naherholung dienen, drei Viertel dem Naturschutz [2].
Geschichte
Im 2. Weltkrieg wurden dort Zwangsarbeiter beschäftigt. Der belgischer Kriegsgefangene Henry Goldstein hat über seine Erlebnisse ein Buch in belgischer Sprache geschrieben. Der Titel lautet: "La descente en enfer" (dtsch: Der Abstieg in die Hölle) [3]. Innerhalb dieses Kriegsgefangenen-Lagers bestand ein weiteres, separates Lager, in dem auch jüdische Kriegsgefangene untergebracht waren: Franzosen, Polen, Russe, Norweger, mindestens ein Tscheche und ein Belgier. Auch sie wurden zur Torfgewinnung eingesetzt. Diese jüdischen Kriegsgefangenen bildeten das Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 1416.[4] Das Gebäude, in dem sie untergebracht waren, steht heute noch in nahezu unverändertem Zustand.
Bis 1983, wurden Gefangene der JVA Neumünster im Rahmen des offenen Vollzugs dort im Torfabbau eingesetzt.
- Zitat aus Zeitungsartikel
- "Himmelmoor lag nebenan"
„Die Autoren dieses Büchleins, das es nicht geben sollte, erfuhren Schweigen und Ablehnung, Institutionen wollten das »heikle« Projekt nicht fördern. Daß es doch, sechzig Jahre nach der Befreiung, vorgelegt werden konnte, ist der Arbeitsgemeinschaft Himmelmoor zu verdanken, der Margarete Degenhardt, Peter Gudelius, Manfred und Gisela Maier und Jens Olaf Nuckel angehören. Und einem Zeitzeugen, Henri Goldstein, 1920 in Brüssel geboren, 1940 bei der Besetzung Belgiens durch die deutsche Wehrmacht gefangen genommen und durch sieben Kriegsgefangenenlager geschleust. Im November 1944 kommt er in das Moorlager bei Hamburg. Hier wird Torf abgebaut als Brennstoff für mit Holzgas betriebene Kraftfahrzeuge. Ganz zum Schluß entdeckt es die SS für sich. Noch im April wird die Torfgewinnung in größerem Maßstab mit KZ-Häftlingen geplant »für die Versorgung von Kraftfahrzeugen von Wehrmacht und Waffen-SS« in der »Himmler-Aktion«. Eine Woche, bevor Hitler sich umbringt, genehmigt die Regierung Schleswig einen Brief, der bestimmt, daß die Torfgewinnung nun der Dienstaufsicht des Reichsführers SS untersteht. Vorher, bis Anfang 1945, war der Pächter Carl Hornung freier Unternehmer, der Straf- und Kriegsgefangene für sich arbeiten ließ. Nach dem Krieg kann er den Betrieb weiterführen, jetzt mit Strafgefangenen aus Rendsburg.“
– Monika Köhler,[5]
Einzelnachweis
- ↑ Welt Online, Autor: Bettina Sachau; 28. Oktober 2009
- ↑ Bericht der Haymarket Mediengruppe
- ↑ Bücher von Henry Goldstein
- ↑ Dokumentation von Margarete Degenhardt, Peter Gudelius, Gisela Maier, Manfred Maier und Jens-Olaf Nuckel
- ↑ Artikel:Himmelmoor lag nebenan, Zweiwochenzeitschrift, Verlag Ossietzky; Ausgabe 12/2005