
PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Ein Stück Himmel
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel | Ein Stück Himmel |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1982 |
Länge | 8 x 60 und 2 x 115 Minuten |
Stab | |
Regie | Franz Peter Wirth |
Drehbuch | Günter Kunert nach einem Roman von Leo Lehmann |
Produktion | Bavaria Atelier GmbH im Auftrag des WDR |
Musik | Eugen Thomass |
Kamera | Gernot Roll |
Besetzung | |
|
Ein Stück Himmel ist ein deutsche Fernsehserie in zehn Teilen von Franz Peter Wirth aus dem Jahr 1982 mit Dana Vávrová und Peter Bongartz basierend auf dem 1965 erschienenen Buch A Square of Sky. The recollections of a childhood , einer Autobiographie von Janina David, das 1981 als Ein Stück Himmel. Erinnerungen an eine Kindheit erschien. Die Serie dokumentiert die Kindheitsgeschichte des jüdischen Mädchens Janina Dawidowicz in Polen zur Zeit des 2. Weltkriegs. Das Buch spielt mit seinem Titel auf die Wohnungen im Ghetto an, in denen die Anzahl der Bewohner nach den Fenstern berechnet wurde. Das Fenster erlaubte es Janina, den beengten Wohnverhältnissen im Zimmer zu entkommen und trotz des engen Innenhofs, ein Stück des Himmels sehen zu können.
Der TV-Mehrteiler erschien erstmals bei der ARD am 19. April 1982. Von April 1982 bis Juni 1982 erschienen 8 Folgen in 60 minütiger Länge. Zwei neue Folgen erschienen vom November 1986 bis November 1986 in einer Spielfilmlänge von 115 Minuten.
Handlung
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gehen Marek Dawidowicz (Peter Bongartz) gemeinsam mit seiner Frau Celia (Aviva Joel) und seiner zehnjährigen Tochter Janina (Dana Vávrová) nach Warschau und verlassen ihre kleine Stadt nahe der deutschen Grenze. Als dort ihr ganzer Besitz von den einmarschierenden Truppen beschlagnahmt wird, bleiben sie im Warschauer Ghetto.
Janinas Mutter ist mit ihrer Tochter und Eltern nach Warschau geflüchtet, wo sie in einem gemietenen Wohnung wohnen. Marek kommt aus Russland zurück. Um das Ghetto wachsen die Mauern und Marek arbeitet nun bei der jüdischen Ghettopolizeit. Sie ziehen in die Wohnung der Frau Katz ein, wo sie zusammengedrängt in einem Zimmer mit Blick zum Hinterhof leben. wenn man aus dem Hinterhoffenster steil nach oben sieht, kann man über den Dächern noch ein Stück Himmel sehen. Das letzte Stück Freiheit. Während im Hauptzimmer, die Familie Katz mit der jungen Rachel wohnt, verbleiben die Familie David im HInterzimmer. Im Hof konnten die Kindern des Hauses verschiedene Künstler, Akrobaten und Schausteller sehen. Von besonderem Interesse für die Kinder im Hinterhof ist unter anderem Elias, ein ehemaliger Gelehrter, der bei seinen Schwestern wohnt. Nachdem diese nicht mehr zu haben, schließen diese ihn tagsüber aus. Vor lauter Hunger heult er dann wie Luftschutzsirene auf. Zum Vergnüngen treiben und prügeln die Kinder auf ihn ein, bis er wie eine Sirene aufschreit. Herr Katz, der bei Polen arbeitet, verliert seine Arbeit und Frau Katz wird zunehmend ungehalten. Nina schließt mit Tosha Blutsbrüderschaft. Mit einer Rasierklinge schneiden sie sich beide in die Finger, saugen gegenseitig das Blut aus und umarmen und schwören sich daraufhin "Freundschaft bis zum Grab".
Tagsüber gehen die Kinder zur Frau Bloch, die sie unterrichtet; der Unterricht wird abwechselnd in den Wohnungen der Schüler gehalten. Da Schulen verboten sind, fürchten sowohl Lehrer und Schüler Verrat und Entdeckung und schrecken bei jedem Klingeln zusammen. Dann verstecken diese erschrocken ihr Schulmaterial. Die Tore des Ghettos werden geschlossen und hunderttausende Menschen werden in das Ghetto getrieben. Typhus verbreitet sich.
Da der Strom nacht abgeschaltet wird, muss Nina bei Kerzenlicht studieren und verdirbt sich dabei die Augen. Bei einem Besuch des Augenarztes feilschen Mutter und Arzt wie auf einem Basar.
Auch Janina lernt wie auf dem Basar zu handeln. Chufka, die Bonbons verkauft und bei der Nina Schulden hat erhält von der Verkäuferin keinen Kredit mehr. Daraufhin macht sie ihr wegen ihrem blonden Haar Komplimente. Danach erhält sie Kredit und kann ein Bonbon kaufen.
Sie erhalten im Ghetto Besuch von Lydia, eine jüdische Antiquitätenhändlerin mit rotblonden gelockten Haaren, die Marek noch aus der Vorkriegszeit kennt und noch in ihn verliebt ist. Sie ist inzwischen mit dem deutschen Fotographen Erich Grabowsky verheiratet und wohnt außerhalb des Ghettos mit ihren beiden Söhnen Paul und Thomeck, in einer schönen Wohnung. Da die Familie David kein Geld hat, kommt sie nicht aus dem Ghetto heraus. Dazu bräuchten sie falsche Papiere, die kostspielig seien. Lydia deutet darauf mit wenigen Worten auf die Endlösung hin: „die Deutschen haben einen bstimmten Plan. Glaubt ihr dass sie darauf warten, bis ihr allen an Typhus gestorben seid? Es ist entsetzlich was geschehen wird.“ Lydia bietet an, das Kind bei sich über Weihnachten aufzunehmen.
Frühjahr 1941 wächst die Übervölkerung des Ghettos an. Es sind über 500 000 Menschen. Es kommen weitere jüdische Menschen in das Ghetto, die aus Deutschland, Tschecheslowakei und der polnischen Provinz in überfüllten Güterzügen nach Warschau kommen. Janina beschreibt die verschiedenen Stufen der Elendsgestalten im Ghetto, wie sie dort ankommen und leben. Da diese weder Wohnung noch Arbeit bekommen, müssen diese in den Straßen des Ghettos leben und dort betteln. Als erste Stufe der Verelendung beschreibt Nina die Situation der Neuankömmlinge, die in den Straßen stehen, betteln und versuchen müssen mit ihrer neuen Situation klar zu kommen: „wie sie dort standen häufig gut gekleidet, wie verlegen und schweigend, als wären sie nur einen Augenblick stehen geblieben um sich umzusehen, bald zerbrach diese Haltung, und sie begannen Passanten am Ärmel festzuhalten erschrocken über ihre eigene Kühnheit und gleich Entschuldigung stammelnd.“ Die zweite Stufe der Verelendung war erreicht, wenn sie vor lauter Schwäche nicht mehr aufrecht stehen konnten. Dann saßen sie auf dem Bürgersteig und waren gegen die Hauswand. Inzwischen hatten sie ihre gute Kleidung bereits eingetauscht und waren nur noch in Lumpen gekleidet. Die Gesichter maskenstarr. Der Hunger ließ sie entweder zu einem Skelettartigen Wesen werden oder sie bekommen aufgeschwollene Hungerbäuche, die irgendwann einfallen. Den Leichen werden sofort die Kleider abgenommen und mit Zeitungen überdeckt, die mit Ziegelsteinen beschwert werden. So liegen diese auf der Straße bereit für den Abtransport. Morgens werden sie aufgesammelt. Nina fragt sich ob die Bettelei der Anfang vom Ende sei und stellt sich die Frage: „Wenn jemand der gut gekleidet war, wenn der betteln musst war das der erste Schritt ?“ Der einzige worüber sie vor Mitleid hätte weinen können, ist ein hochgewachsener Mann aus Deutschland. Er hat eine rote Decke um die Schultern gehüllt und geht in seinen Träumen versunken durch die Straßen des Ghettos. Das Mädchen vergleicht ihn mit einem verirrten König im Exil, der fern von seinem Land Asyl sucht.
Die Familie wohnt 1942 in einem Warschauer Gebäudeblock dessen Einwohner Sommer 1942 umgesiedelt worden waren. In diesem Block wohnen jetzt Polizisten mit deren Familien - wie die Familie Davidovich- und andere unentbehrliche Personen. Mareks' Schwester Mirjiam findet kurz Unterschlupf bei Janinas Familie, aber Mirijam möchte seit Siggis Tod nicht mehr leben. Die jüdischen Kinder der Polizistenfamilien Ghettos wissen von den Umsiedlungsaktionen und spielen Erschießen und Vergasen auf den Hinterhöfen. Als Janinas Großeltern (Emil Stöhr und Helma Seitz) eine Nummer erhalten sollen, die sie vor der Deportation bewahren soll, kommt jemand anders ihnen zuvor. So werden Janinas Tante und Großeltern deportiert. Zum Abschied küsst der Großvater Janinas Hand. wie wichtig dieser Abschiedskuss war verrät die Beschreibung der Autorin Janina David: „den ganzen Tag hielt ich meine hand um diesen Kuss geballt wie um eine unschätzbare Kostbarkeit“ . Da die Kinder keine Nummer erhalten, muss Janina bei Hausdurchsuchungen stets versteckt werden.
Am Versöhnungstag (Jom Kippur) 21.Semptember 1942 werden auch Polizisten samt ihren Familien deportiert. Janinas Familie gelingt die Flucht. Sie finden Unterschlupf in einer anderen Wohnung. Am gleichen Abend erscheint auch ein Schwarzhändler mit Ehefrau. Sie haben mit Beziehungen und Geld alle notwendigen Ausweise und Papiere für eine Flucht in die Türkei erhalten. Die Familie Dawidowicz bekommt Adresse und Schlüssel für die Wohnung des Schwarzhändlers, wo „genung zu acheln (jiddisch für essen)“ ist und wo sie dann wohnen.
Am 3.Oktober 1942 wird die erste Etappe der Umsiedlungsaktion beendet. In der Schwarzhändlerwohnung wohnt die Familie Dawidowicz mit zwei anderen Familien, den Beatos und den Schereks, zusammen. Die Frauen arbeiten tagsüber bei zerbombten Häusern um den Schutt abzutragen und Marek als Polizist. Eines Abends bringt Marek seiner Tochter einen Brief von Tosha mit, in dem Janina erfährt dass Yola auf der Flucht von einem Soldaten erschossen worden ist. Bei Mareks' Geburtstagsfeier vergleicht Janina ihren Vater mit Ivan dem Schrecklichen. Marek erwidert darauf, dass möglicherweise nur Nina das nächste Jahr erleben wird und dann „hoffentlich frendlicher von ihrem Vater erinnern wird“ .
Am 18. Januar 1943 soll die Familie zum Umschlagsplatz gebracht werden. Dabei flüchten sie und verstecken sich. In einer Straße zieht sich Janinas Vater einen Polizistenmütze auf. Als die drei von einem Soldaten angesprochen werden, gibt er vor die beiden Frauen auf der Flucht gefasst zu haben. Nachdem er von dem Soldaten gefragt wird, ob dieser ein Sonderausweis hat, antwortet er: „Ich bin Polizist. ich habe die beiden erwischt!“ Daraufhin läßt sie der Soldat stehen Die Familie kann sich verstecken. Die Aktion wird überraschend abgeblasen und die Familie kehrt zu ihrer alten Wohnung zurück. Marek arbeitet wieder im Begleitdienst nach draußen und hat sich mit Erich in Kontakt gesetzt, der Nina aufnehmen soll; der jüdische Widerstand wird organisiert. Die Mutter versucht das Kind zu überzeugen, allein das Ghetto zu verlassen. „Denk daran welche Angst du bei den Luftangriffen gehabt hast!“ Die Eltern beruhigen das Kind, dass sie bald nachkommen werden und bitten bei ihrem Kind um Verständnis für ihre eigene Situation: „Es ist alles viel leichter für uns wenn wir wissen, dass Du in Sicherheit bist“ . Kurz vor der Abreise möchte die Mutter noch das Mädchen aufklären, aber Nina meint, dass dies nicht mehr nötig sei. Beim Abschied weinen Mutter und Tochter und Nina gibt ihrer Mutter eine Kette mit einer kleinen goldenen Scheibe, auf der in einem Kranz von Lorbeerblätter das Wort Schaddai in hebräisch steht. Die Kette war vor dem Krieg ein Geschenk des Großvaters an seine Enkeltochter gewesen. Am Ausgang des Ghettos wird sie als Tochter einer Arbeiterin ausgegeben und wird so auf dem Arbeitertransport aus dem Ghetto hinausgeschmuggelt. Außerhalb Warschaus hält der Wagen und Nina muß nun auch von ihrem Vater Abschied nehmen. Mitten in einer schneebedeckten Landschaft an einem frühen Wintermorgen steht sie nun im Wald und wartet. Ein wenig später erscheint Erich Grabowski (Reinhard von Bauer). Er führt seinen Hund aus und spaziert durch den Wald. Er grüßt kurz Nina, wie eine Fremde, sieht sich um, nimmt den Hund auf den Arm, macht kehrt und läuft schnellen Schrittes wieder zurück ohne Nina auch nur anzusehen. Nachdem dieser etwa fünfzig Meter vorangelaufen ist, folgt sie ihm. Dann wohnt sie bei der Familie Grabowsky. Als Lydia sich bei ihren Freunden damit brüstet, dass sie ein jüdisches Kind aufgenommen hat, erhält die Familie Anrufe. Daraufhin muss Erich aus Sicherheitsgründen Janina in Klosterschulen unterbringen. Dort sagt man ihr auf den Kopf zu dass sie wegen ihres schwarzen Haares "jüdisch aussehe". Eine Freundin rettet sie, und erklärt, dass sie wie eine Spanierin aussehe. Auch die Schwester Oberin vergleicht sie mit einem Heiligen (Stanislaus von...), der auch so dunkles Haar habe. Nachdem Erich von der Gestapo verhört wird, wird Janina am nächsten Morgen in eine andere Kloserschule gebracht. Stunden später erscheint die Gestapo in der Schule; sie haben herausgefunden wo sie versteckt worden waren. Die polnischen Frauen und Mädchen halten jedoch vor der deutschen Soldaten geheim, wo sich Nina befindet. In der anderen Schule konvertiert sie. Janina überlebt den zweiten Weltkrieg, während ihre Eltern Marek und Celia Dawidowicz in Majdanek sterben.
Auszeichnungen
1982 wurde die tschechische Hauptdarstellerin Dana Vávrová für Ein Stück Himmel ausgezeichnet. Sie erhielt die Goldene Kamera, den Goldenen Gong und den Adolf-Grimme-Preis.