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Kirche zum Heiligen Kreuz zu Windbergen/ Kreis Dithmarschen
Foto: Funker
Die Kirche zum Heiligen Kreuz in Windbergen/ Kreis Dithmarschen wird erstmals am 7. Mai 1495 urkundklich erwähnt.
Das Kruzifix, aus dessen Anlaß der erste Vorläuferbau der heutigen Kirche im jahre 1495 als Kapelle errichtet wurde, gilt heute als einzigartiger Kunstgegenstand Dithmarschens. Eine Kopie des Kruzifixes ist in der Dauerausstellung des Archäologischen Landesmuseums in Schloß Gottorf in Schleswig zu bewundern.
Auf die direkte damalige Fundstelle (s. Abschnitt "Überlieferte Historik") weist mit dem heutigen Altar umbaute spätgotische Altar mit Eselsrückenform hin.[1]
Der Bau der heutigen Kirche
Über den Bau der neuen Kirche berichtet J. Hanssen/ H. Wolf:
„Statt der alten engen und baufälligen Kirche ward 1742 eine neue etwas größere durch den Zimmermeister Horn aus Busenwurth erbaut, die der Probst von Anken am 5ten August einweihete. Da die keline Gemeinde die Baukosten nicht tragen konnte, wurden ihr vom Könige nicht allein die Collecten in den Deutschen Staaten, welche 300 Rthlr. brachten, bewilligt, sondern auch 200 Rthlr. Strafgelder geschenkt. Im jahre 1825 erhielt sie durch des früher hier angestellten Pastors Asschenfeldt's Vermittlung aus Flensburg zwei schöne übersilberte Altarleuter und eine silberne Oblatendose. Das Pastorat ist 1749 erbaut.“
– J. Hanssen/ H. Wolf aus: "Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf; Langhoffsche Buchdruckerei; Hamburg 1833"; ebd.: S. 33
Die Urkunde des Hamburger Domkapitel
In der anfangs erwähnten lateinisch gehalten Urkunde heißt es:
„Im Namen unseres Herrn Jesus Christus, Amen!
Im Jahre 1495 nach seiner Geburt, in der 13. Indiktion, Donnerstag, 7. Mai, im 3. Jahr des Pontifikats des in Christus heiligsten Vaters, unseres Herrn Alexander VI., durch göttliche Vorsehung Papst: Es sind vor dem Notar in Hamburg erschienen und haben sich ausgewiesen die ehrwürdigen und umsichtigen Männer. Die Herren Nikolaus Huge / Dekan, Johannes Vinck / Senior und Scholastikus, weiterhin die Pastoren der Hamburger Kirche Johannes Murrnester, Theodor Wydenbrugge und Heinrich Meyer. Als Vertreter der Mehrheit des Hamburger Domkapitels und als dessen hauptsächliche Repräsentanten bringen sie ein vom Dekan selbst autorisiertes Dokument vor, das auf Papier geschrieben ist. Darin geht es um folgendes: Es ist Laien nicht erlaubt, über kirchliche Angelegenheiten aus eigener Vollmacht zu entscheiden - und schon gar nicht über den Bau von Kapellen und Oratorien innerhalb von Gebieten oder Grenzen eines Kirchspiels, ebenfalls nicht über die Verehrung von Bildern und Figuren, die keine Anerkennung durch die Obrigkeit haben. Denn sonst könnten sehr viele Irrtümer aufkommen, die der christlichen Religion zuwiderlaufen. Nun ist vor einiger Zeit auf einem Acker in Wintbergen eine eherne Figur mit ausgestreckten Armen gefunden worden, die überhaupt nicht - wie es sich gehört - mit dem Rücken auf einem Kreuz befestigt ist. Es zeigen sich auch keine Spuren von Wundmalen des Gekreuzigten auf dieser Figur. Ohne jede Genehmigung haben ein gewisser Maeß Diderick Tyeß und mit ihm Dillef Suwelhanß, Sperß Pawel Iwen, Luteken Peterß Luteken und die übrigen Einwohner des Dorfes Wintbergen im Kirchspiel Meldorf, das zum Bremer Erzbistum gehört, angefangen, dieser aufgefundenen ehernen Figur als einem Bild des Gekreuzigten Ehre zu erweisen und vor ihm zu knien. Außerdem bauen sie für diese Figur eine Kapelle in ihrem Dorf. Aber die ehrwürdigen und umsichtigen Männer, der Herr Dekan Nikolaus und das Kapitel der Hamburger Kirche, die mit Genehmigung des apostolischen Stuhls Steuern einziehen von der Meldorfer Kirche, die mit vollem Recht ihnen zugeordnet ist, haben den Wintbergern verboten, dieser Figur Ehre zu erweisen oder vor ihr zu knien. Sie haben ihnen auch verboten, die begonnene Kapelle zu vollenden. Die Wintberger sollten von der weiteren Bauausführung Abstand nehmen und den so weit gediehenen Bau abbrechen und zerstören. Das aber haben die Wintberger nicht getan, zumal der Meldorfer Pastor Bertold Vinck sie aufwiegelt. Sie sind hartnäckig, wie das bei solchen Landleuten typisch ist, und bleiben hartnäckig bei ihrer unsinnigen Überzeugung.“– Dr. D. Stein: Auszug/ Übers. aus: "Kirche zum Heiligen Kreuz - Windbergen"; Hg.: Kirchengemeinde Windbergen-Gudendorf
(Das Orginal befindet sich im Hamburger Staatsarchiv)
Beschreibung/ mögliche Herkunft des Kreuzes
Die, wahrscheinlich, einzigste mittelalterliche, 'wundertätige' Reliquie, welche nahezu ununterbrochen seit der Reformation in einer ev. Kirche Schleswig-Holsteins ihren Platz hat.
Pilgergruppen aus Schleswig-Holstein wallfahren zur Windberger Kirche um vor dem Kreuz zu beten.
Foto: Funker
Das "Heilige Kreuz" selbst besteht aus einem romanischen Kruzifix (gekreuzigter Jesus ohne Holzkreuz) welches um 1100 oder davor datiert werden könnte. Es zeigt den Gekreuzigten in dem sog. "Vier-Nagel-Typus" mit parallel gestellten Beinen. Die 14,4 cm große aus Bronze ("Gelbguss") hergestellte Figur scheint in einem Triumph vor dem (bei der Auffindung nicht vorhandenen) Kreuz zu schweben, anstatt vor Schmerzen der Kreuzigung zu leiden.
Möglicherweise handelt es un eine Arbeit aus dem heutigen Niedersachsen, vielleicht sogar aus der gegend um Hildesheim.
In den späteren Jahren ist das Kruzifix auf ein Holzkreuz aufgebracht worden.[1]
Überlieferte Historik
„Vormals war Windbergen zu Meldorf eingepfarrt, aber ein wunderbarer Umstand, so erzählt Hans Dethlefs, gab der ersten Capelle, wie der nachherigen Kirche ihr Daseyn.
An der Stelle der jetzigen Kirche pflügte ein Mann und plötzlich stehen seine Ochsen still, weil sie den Pflug nich zu ziehen vermögen. Bei genauer Untersuchung findet er vor dem Pflugeisen ein kleines ehernes Crucifix, wofür man das noch jetzt auf dem Altar befindliche ausgiebt. Dieses Crucifix verbirgt er als ein Heiligthum, verschließt es in einen Kasten, findet es aber zu seinem Erstaunen alle Morgen wieder oben auf liegen.
Noch will er dieses Heiligthum keinem zeigen, allein er kommt von Sinnen, und wie er nun den Vorfall offenbart, kehrt auch sein Verstand zurück. Jetzt errichtet er auf jener geheiligten Stelle ein großes Kreuz, und daneben eine kleine hölzerne Zelle.
Das Wunder wird bekannt, und das Kreuz kommt in großen Ruf. Andächtige wallfahren aus dem ganzen Lande und anderen benachbarten Orten dahin, und noch zu Heinrich von Zütphens Zeit wird dem Kreuze, wobei der Wunder viele geschehen, große Ehre erwiesen. Die Wallfahrenden kommen aber nicht mit leerer hand, sondern bringen reichliche Opfer dar, und von diesen erbaut man in der Folge eine Capelle.“– J. Hanssen/ H. Wolf aus: "Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf; Langhoffsche Buchdruckerei; Hamburg 1833"; ebd.: S. 32-33